Ausbau und Elektrifizierung der Südbahn und der Strecke zwischen Friedrichshafen und Lindau

Ähnliche Dokumente
Ausbau des Schienengüterverkehrs auf der Achse Köln Karls ruhe und dessen Auswirkungen auf das Land Baden-Württemberg

3. Welche Züge fahren im weiteren Verlauf auf der Neubaustrecke und welche auf der Bestandsstrecke im Filstal?

2. wie hoch die durchschnittliche Preissteigerung der in Ziffer 1 genannten Projekte

des Ministeriums für Umwelt, Naturschutz und Verkehr

Interregio-Express (IRE)-Bahnangebot und Fernverkehrsanbindung der Hochrhein-Region ab 2016 und den Folgejahren

Erläuterungen zur Südbahn und ihrer Finanzierungsmöglichkeiten

Landtag von Baden-Württemberg. Antrag. Stellungnahme. Drucksache 15 / Wahlperiode. der Abg. Jochen Haußmann u. a. FDP/DVP.

1. mit welchen Sperrzeiten sie für Bauarbeiten der einzelnen Abschnitte bei der Elektrifizierung der Südbahn von Friedrichshafen nach Ulm rechnet;

2. welche maximale Stehzeit für Passagiere sie für hinnehmbar erachtet und ob diese hier eingehalten werden kann;

1. wie sich das Zugangebot und die Fahrgastzahlen auf der Brenzbahn in den letzten fünf Jahren entwickelt haben;

Verspätungen der Deutschen Bahn AG auf der Bahnstrecke Stuttgart Pforzheim und Pforzheim Stuttgart

Projekte im Bahnknoten Lindau. Deutsche Bahn AG

Schwabenbund. Pressemitteilung. Gemeinsam für die Elektrifizierung der Bahnstrecken Geltendorf Memmingen Lindau und Ulm Friedrichshafen

Haltestellen des Regionalexpress (RE) auf der Rheintalbahn

Landtag Brandenburg 6. Wahlperiode. Drucksache 6/1289. Zweigleisigkeit im Bahnhof Königs Wusterhausen herstellen

Landtag von Baden-Württemberg. Kleine Anfrage. Antwort. Drucksache 16 / Wahlperiode. des Abg. Gernot Gruber SPD.

Landtag von Baden-Württemberg. Antrag. Stellungnahme. Drucksache 16 / Wahlperiode. der Fraktion der AfD. und

Information zum Bahnverkehr im östlichen Bodenseeraum

ABS Leipzig - Dresden (VDE 9) / S-Bahn S1 Dresden Coswig

4. Welche Erkenntnisse hat sie zu den voraussichtlichen Kosten der unter Frage 3 genannten Verbindungen für das Land?

Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie

INTEGRIERTES REGIONALES NAHVERKEHRSKONZEPT BREISGAU-S-BAHN 2020

Regionalisierungsmittel zur Finanzierung des Schienen - personennahverkehrs

Anschluss der Schweiz an das europäische Hochgeschwindigkeitsnetz (HGV-A)

des Ministeriums für Inneres, Digitalisierung und Migration

Bahnprojekt Ulm-Stuttgart

Straßenbau und öffentlicher Personennahverkehr (ÖPNV) im Landkreis Heidenheim

1. Wie haben sich in den letzten zehn Jahren die Fahrgastzahlen im SPNV im Landkreis Böblingen entwickelt?

des Ministeriums für Inneres, Digitalisierung und Migration Wechsel der Stadt Bad Herrenalb vom Landkreis Calw zum Landkreis Karlsruhe

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Mögliches neues Verbindungsgleis zwischen Pfalz- und Rheintalbahn ( Dammerstocker Kurve )

Bahnprojekt Ulm Augsburg Informationen zum Projekt. DB Netz AG Markus Baumann I.NG-S-B

Straßen und Brückenbauwerke im Landkreis Freudenstadt Zustand und geplante Maßnahmen

12. Wahlperiode der Abg. Stephanie Günther u. a. Bündnis 90/Die Grünen

Bau der Neubaustrecke zwischen Wendlingen und Ulm, hier: Abtransport des Erdaushubs durch Owen

Straßenbau und öffentlicher Personennahverkehr (ÖPNV) im Landkreis Emmendingen

2. Welche Radwege (einschließlich Kilometerzahl und Kosten) sind im Bodenseekreis

Reaktivierung der württembergischen Schwarzwaldbahn im Abschnitt Calw Renningen (Hermann-Hesse-Bahn)

13. Wahlperiode wie sich die Zahl der Unfälle an Bahnübergängen seit Anfang 2001 entwickelt hat; insbesondere

Gesetz zur Änderung des Landesglücksspielgesetzes und des Gesetzes zur Ausführung des Zensusgesetzes 2011

Schülerzahlen für die Schulen im Landkreis Waldshut und in den Städten Rheinfelden und Schwörstadt

Projektvorstellung der Streckenreaktivierung Kiel Schönberger Strand Konzeption Hintergründe - Zeitplan

des Ministeriums für Ländlichen Raum, Ernährung und Verbraucherschutz Aussaat und Handel von mit Genmais verunreinigtem Mais in Baden-Württemberg

5. ob sie die Ansicht teilt, dass der Bahnhof Lindau-Reutin die Chancen für einen

S-Bahn-Verlängerung Ansbach Dombühl: Aktueller Stand Infoveranstaltung am 20. Juli 2017 in Feuchtwangen. DB Netz AG Florian Liese

1. inwiefern ihr bekannt ist, welche deutschen Länder die Jagdsteuer bereits abgeschafft haben (jeweils mit Datum);

des Ministeriums für Inneres, Digitalisierung und Migration

13. Wahlperiode Personenverkehrskonzeption des Landes bei Streichung von Interregio-Zugverbindungen durch die Deutsche Bahn AG

Perspektiven regionaler Infrastruktur in Ostsachsen. DB Netz AG Benedikt Rothe Regionalnetz Ostsachsen Sebnitz,

Situation und Perspektiven des Bahnverkehrs im östlichen Bodenseeraum

Leipzig Dresden. Projekt. 1. Baustufe: Leipzig Riesa ( )

Bündelbaustelle Strecke S1 - Sommer 2018

2. Bau- und Informations-Gespräch 2015, Regionalbereich Süd Bauschwerpunkte DB Netz Herbst 2015

2. wie die Deutsche Bahn DB Station & Service AG mögliche Mehrkosten für den Bau von zwei zusätzlichen Bahnsteigen begründet;

Landtag von Baden-Württemberg. Antrag. Stellungnahme. Drucksache 16 / Wahlperiode. der Abg. Dr. Timm Kern u. a. FDP/DVP.

des Ministeriums für Inneres, Digitalisierung und Migration 1. wie viele Badeunfälle es 2015 und 2016 in Baden-Württemberg gab;

Wiederinbetriebnahme der Württembergischen Schwarzwaldbahn als Hermann-Hesse-Bahn

Aktuell befinden sich folgende Elektrifizierungsmaßnahmen in der Planung und Umsetzung

12. Wahlperiode Kostenbelastung der Kreise und Gemeinden durch die Nachrüstung von Bahnübergängen für die Neigetechnik

ABS 48 München Lindau Grenze D/A Längste Baustelle Bayerns

VDEI 7. Erdbausymposium Infrastrukturmaßnahmen in M-V. Schwerin, 11. November 2017

-? :-; /> <+++ > ), 6 7 '? "A=< B <.<B 0 C0 0-1 ! $+ 0 "+<$, ( ; ', 1, 6 0, 7 ' ! " # $ % & ' '! 0, # ' 5 8 & 1 ( * "++$ ' 0 ' !! "! #! $ ) 9!

SCHLESWIG-HOLSTEINISCHER LANDTAG Drucksache 15/ Wahlperiode

Investitionsrahmenplan : Kein Geld für Nichts in Baden- Württemberg?

Bayerische Staatskanzlei

des Ministeriums für Inneres, Digitalisierung und Migration

Basler Erklärung. zur Gesamtfinanzierung der Elektrifizierung der Hochrheinbahn zwischen Basel (CH) und Erzingen (D) zwischen

des Ministeriums für Inneres, Digitalisierung und Migration Einsatz der Polizei Baden-Württemberg beim G20-Gipfel in Hamburg

Ersatzverkehr mit Bussen Ulm Hbf Biberach (Riß) Aulendorf Friedrichshafen Südbahn (KBS 751) Bauinformationen Ersatzfahrpläne

Landtag von Baden-Württemberg. Kleine Anfrage. Antwort. Drucksache 15 / Wahlperiode. des Abg. Dr. Friedrich Bullinger FDP/DVP

Landtag von Baden-Württemberg. Kleine Anfrage. Antwort. Drucksache 15 / Wahlperiode. des Abg. Andreas Schwarz GRÜNE.

1. welcher Sachstand bei den im Impuls-Programm des Landes befindlichen Straßenbauprojekten in Baden-Württemberg gegeben ist;

Ausgewählte Informationen zu Baumaßnahmen in Mecklenburg Vorpommern

Schriftliche Anfrage. Antwort des Staatsministeriums für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie vom Bayerischer Landtag

Bayerisches Staatsministerium des Innern, für Bau und Verkehr

des Ministeriums für Inneres, Digitalisierung und Migration

Reaktivierung der WLE-Strecke. Münster Sendenhorst. für den Schienenpersonennahverkehr (SPNV)

Landeseigene Grundstücke und Gebäude mit Potenzial für die Schaffung von Wohnraum in Ulm, dem Alb-Donau- Kreis und dem Landkreis Biberach

der Abgeordneten Stephan Kühn (Dresden), Matthias Gastel, Stefan Gelbhaar, Cem Özdemir, Daniela Wagner und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Rund um die Baustelle Ablauf, Logistik und Fahrpläne

2. wie viele dieser Anträge bereits bewilligt und wie viele aus welchen Gründen abgelehnt wurden;

4. Welche der unter Frage 3 genannten Immobilien oder Grundstücke eignen sich unmittelbar für die Nutzung als Wohnraum?

Zahl der nicht versetzten Schüler und Klassenwiederholer im Landkreis Lörrach

Bayerisches Staatsministerium des Innern, für Bau und Verkehr

Planfeststellungsabschnitt 3: Landkreis Ravensburg

1. Wie hat sich im Jahr 2018 die Pünktlichkeit auf der Donautalbahn von und nach Ulm Hauptbahnhof entwickelt?

des Ministeriums für Inneres, Digitalisierung und Migration

3. Wie oft ist der Regionalexpress von Stuttgart (ab 5:39 Uhr) nach Ans - bach in 2018 ausgefallen?

3. Wie oft und zu welchen Verspätungen und Zugausfällen kam es seit der Fahrplanänderung am 10. Dezember 2017 auf der Gäubahn?

TOP 3 Stufenkonzept zur Weiterentwicklung des SPNV in der Region Donau-Iller Regio-S-Bahn Donau-Iller

des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst

Angebotskonzept K 21. Infrastrukturbedarf und Fahrbarkeit

Sitzung des Ausschusses für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr des Landtages (ABWSV) am

des Ministeriums für Inneres, Digitalisierung und Migration

des Ministeriums für Inneres, Digitalisierung und Migration

Zu den Kommunalwahlen 2019 soll das inklusive Wahlrecht in Baden-Württemberg eingeführt werden.

Pressekonferenz Knoten Erfurt Einbindung der NBS VDE 8.1/8.2. VDE 8 Strecke Nürnberg Berlin Projektabschnitt Knoten Erfurt

Elektrifizierungskonzept für das Schienennetz in Baden-Württemberg

Außerkrafttreten von Vorschriften des Kultusministeriums

Transkript:

13. Wahlperiode 28. 07. 2005 Antrag der Abg. Norbert Zeller u. a. SPD und Stellungnahme des Innenministeriums Ausbau und Elektrifizierung der Südbahn und der Strecke zwischen Friedrichshafen und Lindau Antrag Der Landtag wolle beschließen, die Landesregierung zu ersuchen I. zu berichten, 1. welche Ausbaumaßnahmen an der Bahnstrecke zwischen Ulm und Friedrichshafen und weiter nach Lindau am Oberbau, bei der Schienenkapazität und Sicherungstechnik in den letzten 10 Jahren durchgeführt wurden; 2. welche Verbesserungen an diesem Streckenabschnitt in diesem und dem nächsten Jahr geplant sind; 3. bis wann welche Streckenabschnitte zwischen Ulm und Friedrichshafen/Lindau für eine Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h ausgebaut werden; 4. wie pünktlich bzw. mit wie viel Minuten Verspätung durchschnittlich die Züge von Friedrichshafen in den letzten 12 Monaten in Ulm ankamen und wie sich die Pünktlichkeit auf der Gegenrelation nach Friedrichshafen entwickelt hat; 5. welche Auswirkungen verspätete Ankünfte in Ulm auf den dortigen Anschluss an den Fernverkehr hatten; Eingegangen: 28. 07. 2005 / Ausgegeben: 29. 08. 2005 1 Drucksachen und Plenarprotokolle sind im Internet abrufbar unter: www.landtag-bw.de/dokumente

6. wie Baden-Württemberg und der Freistaat Bayern ihre Interessen koordiniert, um durch gemeinsames Handeln den Ausbau und die Elektrifizierung der Strecke (Ulm )Friedrichshafen Lindau voranzubringen; 7. inwieweit es eine Konkurrenzsituation zwischen dem Ausbauplan Ulm Friedrichshafen Lindau und Plänen der Landesregierung in Bayern, die Strecke Lindau Memmingen Ulm zu elektrifizieren, gibt; 8. ob es angesichts der finanziellen Rahmenbedingungen und der zu erwartenden Nutzen-Kosten-Relationen vorstellbar ist, beide unter Nr. 7 genannten Bahnverbindungen auszubauen bzw. zu elektrifizieren; 9. inwieweit eine Elektrifizierung der Bahnverbindung Ulm Friedrichshafen Lindau als erster Schritt eines späteren Ausbaus dieser Strecke erfolgen könnte; 10. wann den Ankündigungen diverser Regierungsvertreter, die Elektrifizierung der Südbahn in das GVFG-Förderprogramm aufzunehmen, endlich entsprechende Taten folgen; II. 1. bis zum Zeitpunkt der Ausschreibung der Südbahn im Jahr 2007 endlich die Elektrifizierung der Strecke beschlossen zu haben und einen verlässlichen Zeitplan für diese Ertüchtigung vorzulegen; 2. die geplante Elektrifizierung verbindlich für das GVFG-Förderprogramm vorzusehen; 3. bis zur geplanten Vergabe der Verkehrsleistungen auf der Südbahn im Wettbewerb über eine Ausschreibung bis 2011 die Elektrifizierung der Strecke abgeschlossen zu haben; 4. mit dem Freistaat Bayern eine Vereinbarung über die Elektrifizierung Friedrichshafen Lindau abzuschließen und eine konkurrierende Elektrifizierung der Strecke über Memmingen auszuschließen. 28. 07. 2005 Zeller, Göschel, Dr. Caroli, Haller, Knapp, Kaufmann, Schmidt-Kühner, Staiger SPD Begründung Nur bei einer entsprechenden Ertüchtigung der Strecke Ulm Friedrichshafen kann eine attraktive Fahrzeit von unter einer Stunde erreicht werden. Außerdem führt der momentane Streckenzustand regelmäßig zu verspäteten Ankünften in Ulm und Friedrichshafen, was insbesondere bezüglich der Anschlusssicherheit an den Fernverkehr in Ulm gravierende Folgen hat. Seit Jahren haben Vertreter der Landesregierung immer wieder die zeitnahe Realisierung der Elektrifizierung der Südbahn angekündigt und dabei die Aufnahme dieser Ausbaumaßnahme in das GVFG-Förderprogramm in Aussicht gestellt. Da bis heute leider noch immer keine konkreten Schritte zur Umsetzung dieser Ankündigungen erfolgt, aber die Ausschreibung und Vergabe der Südbahn im Wettbewerb für 2007 bzw. 2011 geplant ist, müssen dringend entsprechende Vereinbarungen getroffen werden. Außerdem ist Ein- 2

vernehmen mit der Landesregierung Bayerns herbeizuführen, dass die Strekkenweiterführung bis Lindau als Lückenschluss ebenfalls elektrifiziert und nicht zugunsten konkurrierender Planungen auf bayerischer Seite mit einer Streckenführung über Memmingen zurückgestellt wird. Die Elektrifizierung der Strecke Friedrichshafen Lindau soll dabei vorerst unabhängig von einem späteren zweigleisigen Ausbau dieses Abschnitts erfolgen. Stellungnahme Mit Schreiben vom 22. August 2005 Nr. 73 3824.5 04/24 nimmt das Innenministerium zu dem Antrag wie folgt Stellung: I. 1. welche Ausbaumaßnahmen an der Bahnstrecke zwischen Ulm und Friedrichshafen und weiter nach Lindau am Oberbau, bei der Schienenkapazität und Sicherungstechnik in den letzten 10 Jahren durchgeführt wurden; Zu I. 1.: In den letzten Jahren wurden auf der Südbahn umfangreiche Investitionen in die Infrastruktur vorgenommen. Eine detaillierte Auflistung aller Maßnahmen liegt dem Innenministerium nicht vor, da es sich um eine Strecke der DB Netz AG handelt, für die der Bund als alleiniger Eigentümer die Verantwortung trägt. Die DB Netz AG hat auf Anfrage als wichtigste Maßnahmen seit 1995 zum einen die Erneuerung der Signaltechnik durch den Bau von elektronischen Stellwerken in Biberach und Friedrichshafen genannt, zum anderen das Betriebskonzept Integraler Taktfahrplan Ulm über die Laupheimer Nordkurve, das 1999 verwirklicht wurde. Darüber hinaus konnten nach Angaben der DB Netz AG schienengleiche Bahnsteigzugänge in verschiedenen Bahnhöfen beseitigt und zahlreiche Bahnübergänge aufgelassen werden. Die DB Netz AG weist ferner darauf hin, dass die in den letzten Jahren getätigten Investitionen im Bereich des Oberbaus stets so ausgeführt wurden, dass bei der gegebenen Gleisgeometrie anschließend die Geschwindigkeit auf 160 km/h heraufgesetzt werden kann. Darüber hinaus wurden seit 1999 folgende Projekte realisiert: Reaktivierung der Strecke Laupheim West Laupheim Stadt und Neubau des Haltepunktes Laupheim Stadt (Inbetriebnahme zum Fahrplan 1999/2000); Errichtung eines neuen Mittelbahnsteigs mit niveaufreiem Zugang in Erbach (Inbetriebnahme zum Fahrplan 1999/2000); Reaktivierung des Haltepunktes Warthausen (Inbetriebnahme zum Fahrplan 1999/2000); Verlängerung und Erhöhung der Bahnsteige Schemmerberg (Inbetriebnahme im September 2002); Neubau des Bahnhofs Biberach Süd (Inbetriebnahme ab September 2002 ohne Wendemöglichkeit, ab Juni 2003 mit Wendemöglichkeit); Neubau des Haltepunktes Ulm - Donautal (Inbetriebnahme im Juni 2003); 3

Beseitigung schienengleicher Bahnsteigzugänge in Meckenbeuren, Niederbiegen und Mochenwangen im Zusammenhang mit dem Konzept der Bodensee-Oberschwaben-Bahn; Umbau des Bahnhofs Ravensburg mit niveaufreiem Zugang zum neuen Mittelbahnsteig (Inbetriebnahme des Mittelbahnsteigs im Dezember 2003, vollständige Fertigstellung der Anlagen Mitte 2004). I. 2. welche Verbesserungen an diesem Streckenabschnitt in diesem und dem nächsten Jahr geplant sind; Zu I. 2.: Nach Auskunft der DB Netz AG ist unabhängig von den im Bundesverkehrswegeplan 2003 und im darauf aufbauenden Bedarfsplan für die Bundesschienenwege verankerten Ausbaumaßnahmen zur Elektrifizierung der Strecke Ulm Friedrichshafen Lindau und zum zweigleisigen Ausbau des Streckenabschnitts Friedrichshafen Lindau als wichtige Maßnahme im Mittelfristzeitraum der Bau der Laupheimer Südkurve zu nennen. In diesem Zusammenhang wird dann auch die Erneuerung der Signaltechnik durch das Elektronische Stellwerk Biberach, 2. Baustufe, vorgenommen. Im Einzelnen sind folgende Maßnahmen geplant: Neubau der Südkurve Laupheim sowie Einrichtung des 2. Bahnsteiggleises in Laupheim Stadt (Inbetriebnahme angestrebt für Dezember 2007); Umbau des Bahnhofs Laupheim West mit niveaufreiem Bahnsteigzugang zu einem neuen Mittelbahnsteig (Inbetriebnahme angestrebt für Dezember 2007); Umbau Bahnhof Biberach (Riß) mit niveaufreiem Zugang zum neuen Mittelbahnsteig (Inbetriebnahme angestrebt für Dezember 2007). I. 3. bis wann welche Streckenabschnitte zwischen Ulm und Friedrichshafen/ Lindau für eine Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h ausgebaut werden; Zu I. 3.: Die Optimierung des Gleiskörpers zur Erhöhung der Geschwindigkeit auf 160 km/h wird nach Angaben der DB Netz AG fortlaufend im Rahmen des Oberbauprogramms durchgeführt. So wurden auf der Südbahn in den Jahren 2003 bis 2005 ca. 50 Gleiskilometer gewechselt. Für die folgenden Jahre sind bis 2007 für Gleiserneuerungen weitere 55 Gleiskilometer eingeplant. Die vollständige Optimierung des Gleiskörpers auf der Südbahn ist derzeit voraussichtlich für Ende 2010 vorgesehen. I. 4. wie pünktlich bzw. mit wie viel Minuten Verspätung durchschnittlich die Züge von Friedrichshafen in den letzten 12 Monaten in Ulm ankamen und wie sich die Pünktlichkeit auf der Gegenrelation nach Friedrichshafen entwickelt hat; Zu I. 4.: Für den Zeitraum von Januar bis Juli dieses Jahres liegt die durchschnittliche Ankunftspünktlichkeit der Züge aus Richtung Friedrichshafen in Ulm bei 4

87,3 %, in der Gegenrichtung von Ulm kommend in Friedrichshafen bei 87,9 %. Aufgrund von Baumaßnahmen zwischen Erbach und Laupheim und zwischen Biberach und Bad Schussenried sowie wegen mehrerer Langsamfahrstellen waren in den letzten Wochen Pünktlichkeitsverluste auf der Südbahn zu verzeichnen. I. 5. welche Auswirkungen verspätete Ankünfte in Ulm auf den dortigen Anschluss an den Fernverkehr hatten; Zu I. 5.: Die DB Netz AG führt keine statistischen Auswertungen über die Auswirkungen von verspäteten Zügen auf weitere Anschlüsse im Fernverkehr. Da auch die Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg (NVBW) nicht über derartige Auswertungen verfügt, liegen dem Land hierzu keine Informationen vor. Angesichts der knappen planmäßigen Übergangszeit von der Südbahn zur ICE-Linie muss aber von gelegentlichen Anschlussversäumnissen ausgegangen werden. I. 6. wie Baden-Württemberg und der Freistaat Bayern ihre Interessen koordinieren, um durch gemeinsames Handeln den Ausbau und die Elektrifizierung der Strecke (Ulm )Friedrichshafen Lindau voranzubringen; Zu I. 6.: Zu diesem Zweck gibt es regelmäßige Kontakte, Besprechungen und Absprachen über das gemeinsame Vorgehen sowohl auf politischer (Minister, Staatssekretär, Ministerrat) als auch auf fachlicher Ebene (Ministerium, NVBW/ Bayerische Eisenbahngesellschaft). I. 7. inwieweit es eine Konkurrenzsituation zwischen dem Ausbauplan Ulm Friedrichshafen Lindau und Plänen der Landesregierung in Bayern, die Strecke Lindau Memmingen Ulm zu elektrifizieren gibt; I. 8. ob es angesichts der finanziellen Rahmenbedingungen und der zu erwartenden Nutzen-Kosten-Relationen vorstellbar ist, beide unter Nr. 7 genannten Bahnverbindungen auszubauen bzw. zu elektrifizieren; Zu I. 7. und I. 8.: Die Elektrifizierung der Strecke Lindau Memmingen( Geltendorf) ist Teil der Maßnahmen, die derzeit im Auftrag des Bundes im Rahmen der internationalen Studie Ergänzende Zulaufstrecken zur NEAT untersucht werden. In dieser Studie werden die Südbahn, die Gäubahn und die Strecke München Zürich gemeinsam untersucht und bewertet. Dabei wird auch eine mögliche Konkurrenzsituation untereinander berücksichtigt werden. Ein Ergebnis der Untersuchung wird frühestens Ende 2005 vorliegen. Seitens der betroffenen Region sind zwar Stimmen laut geworden, im Falle der Elektrifizierung Lindau Memmingen auch den Abschnitt Memmingen Neu-Ulm zu elektrifizieren. Nach Kenntnis des Innenministeriums ist aber seitens des Freistaats Bayern derzeit nicht an eine Elektrifizierung Memmingen Neu-Ulm gedacht. 5

I. 9. inwieweit eine Elektrifizierung der Bahnverbindung Ulm Friedrichshafen Lindau als erster Schritt eines späteren Ausbaus dieser Strecke erfolgen könnte; Zu I. 9.: Die Elektrifizierung der Gesamtstrecke als erster Schritt eines Ausbaus noch vor dem zweigleisigen Ausbau Friedrichshafen Lindau ist dann unproblematisch, wenn bei der Elektrifizierung bereits der spätere Einbau eines zweiten Gleises berücksichtigt wird und es beim zweigleisigen Ausbau nicht zu einer Verlegung der Trasse kommt. I. 10. wann den Ankündigungen diverser Regierungsvertreter, die Elektrifizierung der Südbahn in das GVFG-Förderprogramm aufzunehmen, endlich entsprechende Taten folgen; Zu I. 10.: Die Landesregierung setzt alles daran, die Elektrifizierung möglichst rasch zu realisieren. Sie hat in der Vergangenheit stets betont, dass sie angesichts der ungewissen Finanzierung über den Bedarfsplan Schiene des Bundesschienenwegeausbaugesetzes (BSchwAG) sich einer alternativen Finanzierung nach dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (GVFG) nicht verschließen wird. Zunächst aber sind im Interesse des Landes die Ergebnisse der o.g. internationalen Studie abzuwarten und bei Ausweis eines positiven gesamtwirtschaftlichen Nutzens des Projekts Gespräche mit dem Bund über eine (zeitnahe) BSchwAG-Finanzierung zu führen. Ein insgesamt positiver gesamtwirtschaftlicher Nutzen des Vorhabens ist im Übrigen auch Voraussetzung für eine GVFG-Finanzierung, die ferner davon abhängt, ob die Kommunen und Landkreise bereit sind, die übliche Kofinanzierung im Rahmen des GVFG sicherzustellen. Ein genauer Zeitplan kann daher wegen der noch offenen Fragen nicht genannt werden. II. 1. bis zum Zeitpunkt der Ausschreibung der Südbahn im Jahr 2007 endlich die Elektrifizierung der Strecke beschlossen zu haben und einen verlässlichen Zeitplan für diese Ertüchtigung vorzulegen; II. 2. die geplante Elektrifizierung verbindlich für das GVFG-Förderprogramm vorsehen; II. 3. bis zur geplanten Vergabe der Verkehrsleistungen auf der Südbahn im Wettbewerb über eine Ausschreibung bis 2011 die Elektrifizierung der Strecke abgeschlossen zu haben; II. 4. mit dem Freistaat Bayern eine Vereinbarung über die Elektrifizierung Friedrichshafen Lindau abschließen und eine konkurrierende Elektrifizierung der Strecke über Memmingen auszuschließen. Zu II.: Die Landesregierung wird das Ergebnis der zu I. 7. und I. 8. genannten Studie abwarten und dann die erforderlichen Schritte zu deren Umsetzung sowie zur Elektrifizierung und zum Ausbau der Südbahn einleiten. 6 In Vertretung Munding Ministerialdirektor