Sedimentmanagement: Sedimentaustrag und Schadstoffentfrachtung

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Transkript:

Sedimentmanagement: Sedimentaustrag und Schadstoffentfrachtung Claudia Flecken, Hamburg Port Authority AöR Karsten Thode, Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt, Außenstelle Nord Seite 1

Sedimentmanagement an der Tideelbe Ziele und Handlungsfelder Strombau- und Sedimentmanagement an der Tideelbe Sedimentqualität verbessern (Fein-)Sedimentmengen reduzieren Sanierung Schadstoffquellen identifizieren und sanieren Landbehandlung und -deponierung in HH Projekt ELSA > Schadstoffsanierung am Oberstrom Wirkung: mittelfristig Unterhaltung Sediment aufnehmen und verbringen Im Gewässer > FHH: Neßsand/Tonne E3 WSV: Wedel bis Neuer Luechtergrund An Land > FHH: Deponien Francop u. Feldhofe Wirkung: kurzfristig Strombau Tidedynamik - dem Fluss mehr Raum geben Pilotprojekt Kreetsand Ästuarpartnerschaft > Rangliste von geeigneten Strombaumaßnahmen Wirkung: mittelfristig Seite 2

Aktueller Stand: Unterhaltungsstrategie Seite 3

Unterhaltungsstrategie Empfehlungen des Dialogforums Tideelbe Eine Stabilisierung des (Fein-)Sedimenthaushaltes soll mit dem Ziel einer Reduzierung der Baggermengen insbesondere im inneren Ästuar aus hydromorphologischer und ökologischer Sicht erfolgen. Die Unterhaltung soll variierende ökologische und hydrologische Rahmenbedingungen beachten und noch flexibler als bisher darauf reagieren. Sie sollte integrierend über die Verwaltungsgrenzen hinweg gestaltet werden. Bei der zu wählenden Option, die auch eine Kombination von Verbringoptionen darstellen kann, sollen ökologische, ökonomische und gesellschaftliche Belange einbezogen werden. Rechtliche Vorgaben sind zu beachten und Eingriffe in Natur und Umwelt zu minimieren. Seite 4 Quelle: Ergebnisbericht Dialog Strombau- und Sedimentmanagement Tideelbe, 2015, S. 14

Übergeordnete Strategie: Austrag von Feinsedimenten aus dem inneren Ästuar Gezielter Austrag von gering belasteten Sedimenten aus dem inneren Ästuar (Grundaustrag: 1 Mio. m³) Ziel: Sedimenthaushalt stabilisieren und Baggermengen reduzieren Seite 5

Ermittlung einer Vorzugsoption Seite 6

Sieben Optionen für einen gezielten Sedimentaustrag AWZ Nähe der 12- Seemeilen-Zone Außenbereich Schlickfallgebiet südl. des Schlickfallgebiets Stromab MaxTrüb (Neuer Luechtergrund) MaxTrüb (St. Margarethen) Stromauf MaxTrüb (Neßsand) Seite 7

Bewertung der Fachbehörden Prozess Abteilungsleiter- Gespräche am 13. Juli 2015 + 07. Dez 2015 Workshops (Sept. 2015 Jan.2016) Abteilungsleiter- Gespräch am 01. Februar 2016 Auftrag: Bewertung Auswertung anhand von Matrices Ergebnis Die Fachbehörden der Länder (SH, NI, HH) sowie die Unterhaltenden (HPA, WSV) haben die Empfehlungen und Hinweise des Dialogforums Tideelbe ausgewertet und mit vertieften Informationen zu möglichen Umweltauswirkungen der Austragsoptionen ergänzt. Seite 8

Bewertung der Fachbehörden Bewertungsschema Umweltauswirkungen Matrix 1 Gesamtbewertung Betroffenheiten in der Region Matrix 2 Seite 9

Schutzgüter Bewertung der Fachbehörden Umweltauswirkungen Matrix 1 Fachliche Bewertung, orientiert an Schutzgütern des UVPG Unterbringungsbereiche 1 2 3 4 5 6 7 Mensch Tiere Pflanzen Biolog. Vielfalt Boden Wasser Klima Kulturgüter Einzelbewertung (33x7 Bewertungen) Ergebnis: Rangfolge Seite 10

Kriterien Dialog Bewertung der Fachbehörden Betroffenheiten in der Region Matrix 2 Auswertung Hinweise Dialogforum Tideelbe Unterbringungsbereiche 1 2 3 4 5 6 7 Realisierbarkeit (technisch) Realisierbarkeit (wirtschaftlich) Realisierbarkeit (rechtlich) Einzelbewertung (19x7 Bewertungen) Realisierbarkeit (gesellschaftlich) Auswirkungen auf Nutzungen Ergebnis: Rangfolge Seite 11

Bewertung der Fachbehörden Gesamtergebnis Verschneidung Matrix 1 und Matrix 2 Rangfolge Matrix 1 (fachliche Bewertung) Abgleich mit Rangfolge Matrix 2 (Bewertung Dialog) Endgültige Rangfolge = Vorzugsoption Nordsee- Schlickfallgebiet Seite 12

Seite 13 Eckpunkte Verbringung von Elbsedimenten aus Hamburg bei Tonne E3 in der Nordsee

Sedimentaustrag zu Tonne E3 Lage und Eignung der Verbringstelle Tonne E3 Seite 14

Sedimentaustrag zu Tonne E3 Herkunftsorte Seite 15 violett: Bundeswasserstraße (Delegationsstrecke) türkis: Landeshafengewässer (Hafenbecken und -zufahrten)

Sedimentaustrag zu Tonne E3 Austragsmengen > Szenarien Antragszeitraum: 5 Jahre (2016-21) mit Option auf Verlängerung um fünf Jahre Grundaustrag: 1 Mio. m³/a (Laderaumvolumen > LRV) mit Flexibilität Regelfall: Szenario 2 (in der Anfangsphase): 2 Mio. m³/a (LRV) Szenario (1) Grundbedarf (2) Mittlerer Bedarf (3) Hoher Bedarf Jahres- 1,0 Mio. m³/a LRV 1 bis 2 Mio. m³/a LRV 2 bis 3 Mio. m³/a LRV mengen (gesamt) Sicherstellung eines kontinuierlichen Austrags aus dem inneren Ästuar (Grundlast) Sicherstellung eines kontinuierlichen Austrags und bedarfsgerechtes flexibles Handeln, um den Anforderungen der Schifffahrt gerecht zu erhöhter Anfangsbedarf sowie bei kritischen natürlichen Parametern zur Aufrechterhaltung der Schifffahrt werden Herkunft (i.d.r.) überwiegend Bundeswasserstrasse, geringe Anteile Bundeswasserstrasse Landeshafengewässer Bundeswasserstrasse Landeshafengewässer Landeshafengewässer Seite 16

Sedimentaustrag zu Tonne E3 Sedimentqualität > Belastung Vor der Verbringung wird Hamburger Baggergut regelmäßig auf Schadstoffgehalte und - konzentrationen überprüft (Freigabeuntersuchung). Dies gilt für die Bundeswasserstraße ebenso wie für die Landeshafengewässer. Die Belastung des zukünftig für die Verbringung vorgesehenen Baggerguts wird nicht höher sein als die des bisher ins Schlickfallgebiet zu Tonne E3 verbrachten Sediments. Die Beweislast liegt bei der HPA und wird über die Freigabeuntersuchungen nach GÜBAK nachgewiesen. Es handelt sich grundsätzlich um frisches Elbsediment (nicht älter als ein Jahr). Seite 17

Sedimentaustrag zu Tonne E3 Baggern und Verbringen Die Verbringung soll ganzjährig erfolgen. Als Schwerpunkt für die Verbringaktivitäten gilt Juni bis September. Der Verbringbereich soll vor Ort in westlicher Richtung durch drei weitere Klappfelder zu je 400 x 400 m auf max. 10 km² erweitert werden. Er macht ca. 1,4% des Schlickfallgebiets aus. Der gleichzeitige Betrieb mehrerer Geräte ist möglich. Die Umlaufzeit zur Tonne E3 und zurück nimmt, je nach Baggerort im Hamburger Hafen, ca. 15 bis 17 Stunden in Anspruch. Verbringbereich: max. 10 km² > Erweiterung der Verbringstellen in westlicher Richtung Seite 18

Sedimentaustrag zu Tonne E3 Umweltauswirkungen > Verdriftung Trübungsfahnen konnten über vier bis fünf Stunden und bis zu maximal 8 km verfolgt werden. Die Trübung erreicht nicht Schutzgebiete, Nationalparke oder Watten. Kurzfristige Erhöhung der Schwebstoffkonzentration um maximal 2 mg/l. Die gemessene natürliche Variabilität liegt in der Deutschen Bucht zwischen 5 und 50 mg/l. Trübungsfahne bis 8km verfolgbar (lila) hier. während der Ebbphase Seite 19

Sedimentaustrag zu Tonne E3 Umweltauswirkungen > Meeresumwelt Auch bei einer Erhöhung der zu verbringenden Sedimentmengen und der höheren Variabilität der Herkunftsbereiche wird prognostiziert, dass es nicht zu einer Verschlechterung des Zustands der deutschen Nordsee nach MSRL oder des chemischen Zustands des Küstengewässers Elbe nach WRRL kommen wird. Über den zukünftigen Verbringbereich von 10 km² hinaus, der 1,4 Prozent der gesamten Fläche des 653 km² umfassenden Schlickfallgebiets in der Nordsee ausmacht, sind nachweisbare Beeinträchtigungen der Meeresumwelt und der nächstgelegenen Schutzgebiete nicht zu erwarten. Seite 20

Sedimentaustrag zu Tonne E3 Monitoringprogramm Das Umweltmonitoring ist mit 350 Analysen pro Kampagne das umfassendste Monitoring einer Baggergutverbringstelle, das bisher in deutschen Küstengewässern durchgeführt wurde. Das Monitoringprogramm wird regelmäßige Untersuchungen der Sedimente, der Bioakkumulation und der Fauna an der Tonne E3, im umgebenden Bereich und in einem unbeeinflussten Referenzbereich sowie von Sedimentqualitäten an den Küstenmessstellen umfassen. Im Rahmen der Fortsetzung des Monitoringprogramms soll das Messnetz ausgeweitet werden. Seite 21

Sedimentaustrag zu Tonne E3 Transparenz HPA bietet an, Ihnen die geplante Verbringung von Sedimenten bei Tonne E3 vor Ort zu erläutern und Fragen zu beantworten. Über eine Einladung würden wir uns freuen. Wie gewohnt werden jährliche Monitoringberichte verfasst, die auf der Website der HPA ebenso öffentlich zugänglich sind wie die Ergebnisse der Freigabebeprobungen. Die HPA möchte gerne über die aktuellen Erkenntnisse aus dem Monitoring auf dem im Rahmen der zukünftigen Kooperationsstruktur (Arbeitstitel: Ästuarpartnerschaft ) geplanten, jährlich stattfindenden Forum Tideelbe berichten. Seite 22

Aktueller Stand: Schadstoffentfrachtung Seite 23

Empfehlungen des Dialogforums Tideelbe Die bestehenden Alternativkonzepte für die Entsorgung an Land sind nach gegenwärtigem Kenntnisstand keine zu empfehlenden Optionen. [ ] Die Verbringung von Baggergut an Land sollte weiter reduziert werden. Die begrenzten Deponiekapazitäten auf Hamburger Gebiet sollen prioritär für die Behandlung und Entsorgung von höher belastetem Material aus der Unterhaltung eingesetzt werden. Eine weitere Reduktion der Schadstoffeinträge in die Tideelbe kann am effektivsten durch Sanierungsmaßnahmen am Oberstrom erfolgen. Auch ist eine weitere Reduzierung der Schadstoffeinträge und Altlasten in der Tideelbe selbst anzustreben. Die im Bewirtschaftungsplan für die Elbe von der IKSE und den Bundesländern innerhalb der FGG Elbe enthaltenen Maßnahmen zur Reduzierung der Schadstoffbelastung von Feinsedimenten sollten mit Nachdruck im Zeitraum 2015-2021 angegangen und im Falle des nicht erreichten Abschlusses im 3. Bewirtschaftungsplan (2021 2027) fortgeführt werden. Seite 24 Quelle: Ergebnisbericht Dialog Strombau- und Sedimentmanagement Tideelbe, 2015, S. 51.

Hamburger Aktivitäten: Landbehandlung und Projekt ELSA Hamburg setzt die Behandlung und Landdeponierung hoch belasteter Sedimente fort (Altlasten). Dafür stehen zwei Deponien zur Verfügung. Aufwand: ca. 30 Mio. /a. Eine Reduzierung der an Land zu deponierenden Mengen wird angestrebt. Neue Strategien der Verwertung werden weiter aktiv gesucht z.b. zum Einsatz von METHA-Material im Deichbau. Hamburg hat das Projekt ELSA (Schadstoffsanierung Elbsedimente) um weitere sechs Jahre bis 2021 verlängert ausgestattet mit 11 Mio. für Projektfinanzierungen. Seite 25

Sanierungsmaßnahmen: Saale Im Fokus der Arbeit von ELSA steht ein wegweisendes Projekt zur Räumung von belasteten Sedimenten und der daran anschließenden Bewirtschaftung an den Staustufen der Saale, das das Land Sachsen- Anhalt federführend mit Unterstützung von BfG und ELSA umsetzen möchte. Seite 26

Sanierungsmaßnahmen: CZ Hamburg steht über die IKSE im regelmäßigen Austausch mit den zuständigen tschechischen Wasserwirtschaftsbetrieben (Povodí), um fachliches und technisches Know how sowie finanzielle Unterstützung für Sanierungsprojekte anzubieten. Ein Zwischenergebnis sind hierzu bereits zwei Fachstudien zur Lokalisierung und Risikobewertung von Schadstoffschwerpunktbereichen (hot spots). 22. März 2016 Seite 27 Entnahme von Altsedimentdepots in Stillwasserbereichen der freifließenden und im staugeregelten Bereich der Labe (Elbe) sowie der Bílina

Sanierungsmaßnahmen: WRRL-Umsetzungsprozess 2015: Die Schwebstoff- / Sedimentqualität ist in Teilbereichen des Einzugsgebiets nicht gut. Zahlreiche anorganische und organische Schadstoffe weisen Gehalte oberhalb des oberen Schwellenwertes (osw) gemäß FGG (2013) und IKSE (2014) auf. 2021: Die Sanierungsmaßnahmen im gesamten Elbe-Einzugsgebiet zeigen ihre Wirkung. Die Anzahl an Überschreitungen des oberen Schwellenwerts verringert sich deutlich. 2027: Die Elbsedimente weisen durchgehend eine gute stoffliche und mengenmäßige Qualität auf; sie können im System verbleiben. 22. März 2016 Seite 28

Zum Schluss Es gibt weiterhin viel zu tun auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit im Umgang mit Sedimenten in der Tideelbe. HPA und WSV möchten voran gehen. Wir lösen die Aufgaben jedoch nur gemeinsam. Seite 29