Wissensmanagement im Bürgerservice Mag. Bernhard Krabina I-KNOW 2007, Graz 5. September 2007

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Transkript:

Zentrum für Verwaltungsforschung Managementberatungs- und WeiterbildungsGmbH Wissensmanagement im Bürgerservice Mag. Bernhard Krabina I-KNOW 2007, Graz 5. September 2007

Vorstellung KDZ KDZ Zentrum für Verwaltungsforschung 1969 als Kommunalwissenschaftliches Dokumentationszentrum gegründet Kompetenzzentrum für Public Management und Public Governance KDZ - Managementberatungs- und WeiterbildungsgmbH zahlreiche Bürgerservice-Projekte 2

Bürgerservice Bürgerservice im engeren Sinn Ort der physischen Leistungserbringung (Bürgerservicestelle, Bürgerbüro, Bürgeramt) Bürgerservice im weiteren Sinne telefonischer Bürgerservice (Telefonzentrale, Call-Center) elektronischer Bürgerservice (Website, E-Mail) Beschwerdemanagement (alle Kommunikationskanäle) Kundenservice in Fachabteilungen 3

Ausgangsproblem Die Verwaltung ist traditionellerweise erster Linie gegliedert nach... Gesetzesmaterien (Rechtsgebieten) Sachthemen und funktionalen Sachzusammenhängen und weniger nach Lebenszusammenhängen der Menschen! 4

Folgen Koordination und Integration der Teilleistungen der Verwaltung werden auf den Kunden verlagert Kunde wandert durch die Verwaltung ( Behördenrally ) Verwaltungsinterne Konflikte werden dem Kunden zur Lösung überlassen Ganzes Risiko von Verfahren liegt beim Kunden Vorteil: persönliches Kennenlernen der MA der Verwaltung Nachteil: großer Zeitaufwand für Bürger; Bestätigung von Vorurteilen (Bürokratie!) Frust beim Kunden Unwirtschaftlichkeit in der Verwaltung! 5

Lösungsansätze Information Organisation Checklisten auf Homepage Call-Center Sprechtage Verfahrensbeschreibungen E-Government Koordinatoren (die durch ein Verfahren begleiten - Gewerbe) Bürgerbüros Bürgerservicestellen 6

Entwicklung der Idee Bürgerservice Erste Beispiele in Bürgerbüros zählen in Deutschland ca. 1982, in Österreich ca. 1997 Bürgerbüros als die Schnittstelle zum Bürger Erste Anlaufstelle und Gesicht nach außen Bündellung der Kundenkontakte Österreich zu den wichtigsten Modernisierungsaktivitäten Über die Jahre haben sich in Abhängigkeit von den lokalen Gegebenheiten - viele verschiedene Modelle herausgebildet 7

Ziele einer Bürgerservicestelle Verwaltung Besserer Service für die Bürger durch Konzentration der Leistungen nach Lebenssituationen Raschere Erledigungen Entlastung der Fachämter Entlastung der Mitarbeiter durch Konzentration der Kundenströme Abwechslungsreichere Tätigkeiten mehr Wirtschaftlichkeit & besseres Image BürgerInnen Verbesserung des Service durch Leichtere Erreichbarkeit Verringerung der Wege- und Wartezeiten Erweiterte Öffnungszeiten größere Transparenz der Leistungen Weniger Zuständige und dafür mehr Verantwortliche mehr Bequemlichkeit und weniger Aufwand! 8

Entwicklungsstufen (3) (2) (1) Informationsstelle Info Erledigung qualifizierter Verwaltungsaufgaben Bündelung von Aufgaben, umfassende Kompetenzen Erledigung einfacher Verwaltungsaufgaben Bündelung von Aufgaben Informationsstelle zentrale Anlauf- und Beratungsstelle Erteilen von allgemeinen Informationen und Auskünften Beratung Abwicklung Beratung Abwicklung Beratung Abwicklung Beratung + Abwicklung One-Stop-Shop Jeder Arbeitsplatz multifunktional 9

Zielerreichung? 10

Weiterentwicklung 11

Toolunterstützung 12

Wiki als Wissensmanagement-Tool Wikis durch Wikipedia bekanntgeworden Technologisch nicht viel neues Hypertext-System, meist mit Datenbank einfache Bedienung, Volltextsuche Social-Software-Komponente von jedem jederzeit änderbar: Grundidee des WWW! Erschließung des Wissensraum on the fly (keine vorherige Strukturierung nötig) wisdom of the crowd Wiki-Software: über 80 Wiki-Engines auf www.wikimatrix.org Großteil Open-Source: keine Lizenzkosten einige wie z. B: Mediawiki sehr stabil und mit großer Community 13

Wikis und Wissensmanagement Semantic Wikis derzeit ca. 26 Engines z. B: Semantic Media Wiki: http://ontoworld.org/wiki/semantic_mediawiki normale Wikis: strukturierter Text Metadaten über Seiten, Links und Daten Annotationen (spezielles Markup f. Metadaten) z. B: was bedeutet im Text die Zahl 3,396,990? is the capital of Germany with a population of 3,396,990 plays football for Germany and earns 3,396,990 dollars a year 14

Inhalte Inhalt Beschreibung Relevanz für BS Neuigkeiten Verfahrensanleitungen Linksammlung MitarbeiterInnen Abteilungen EDV Aktuelle Informationen, die für die MitarbeiterInnen wichtig sind Standardisierte Beschreibungen von Leistungen (jedenfalls für Leistungen der Bürgerservice-Stelle erforderlich) Links zu externen Informationsangeboten, die immer wieder im Bürgerservice relevant sind Infos über einzelne MitarbeiterInnen (Ausbildung, Schwerpunkte, besuchte Seminare, Urlaube) Infos über die Abteilung, die Arbeitsbereiche und Zuständigkeiten Informationen über verfügbare EDV- Systeme (Datenbanken, Verzeichnisstrukturen, Software- Produkte, etc.) sehr hoch sehr hoch hoch hoch (je nach Größe der Verwaltung) sehr hoch sehr hoch 15

Demo eines Bürgerservice-Wikis 16

Beispiel Verfahrensanleitung 17

Semantische Annotationen bei Verfahrensanleitungen 18

Beispiel EDV-Infos 19

Ausblick Weitere Möglichkeiten grafische Visualisierung des Wissensraums Integration von Google Maps Kalender-Funktionen News-Funktionen (RSS Import und Export) Diskussions-Forum Integration Beschwerdemanagement 20

Zusammenfassung und Kontakt bei Einrichtung und Betrieb von Bürgerservicestellen ist Wissensmanagement wichtig Wikis bieten gute Unterstützung für das Bürgerservice Semantische Wikis erweitern die Möglichkeiten, erschweren allerdings auch die Bedienung KDZ Zentrum für Verwaltungsforschung Mag. Bernhard Krabina krabina@kdz.or.at 21