Bluthochdruck senken ohne Medikamente

Ähnliche Dokumente
schnell und portofrei erhältlich bei

Filme der Kindheit Kindheit im Film

Wenn Alkohol zum Problem wird

Bluthochdruck senken ohne Medikamente

Die Unternehmergesellschaft

Operationen am Herzen. Herzkranzgefässe. Ein Patientenratgeber. Bearbeitet von Jürgen Ennker, Kerstin Bauer

Klinische Psychologie: Körperliche Erkrankungen kompakt

POL-Leitsymptome Herz-Kreislauf-System

Wenn Alkohol zum Problem wird

Leben mit dem Lymphödem

Krankheiten der Schilddrüse

Zwänge verstehen und hinter sich lassen

Gut leben mit Diabetes Typ 2

Kein Befund und trotzdem krank?

S2-Leitlinien für Persönlichkeitsstörungen

Lieber schlau als blau

Basiswissen Medizin des Alterns und des alten Menschen

Psychoedukation mit Krebspatienten

Bauaufsichtliche Zulassungen - Teil IV: Gewässerschutz (BAZ IV)

"Doch nicht unser Kind..."

Enthospitalisierung und Lebensqualität

Praxistrainer Allgemeinmedizin

Checkliste Jugendgewalt

Rettungsschwimmen. Lehrbuch. Bearbeitet von Die Wasserwacht des Bayerischen Roten Kreuzes

Prüfungsangst und Lampenfieber

CRA-Manual zur Behandlung von Alkoholabhängigkeit

Kinder und Jugendliche im Leistungssport - eine Herausforderung für Eltern und Trainer

Bandscheiben-Aktiv-Programm

Medizinische Statistik mit R und Excel

KommunikationsSkills

Kompetenzorientierte Sexualerziehung

Haufe TaschenGuide 79. Telefonieren. Professionelle Gesprächstechniken. Bearbeitet von Holger Backwinkel, Peter Sturtz

Im Teufelskreis der Lust

Lehrbücher der Erziehungswissenschaft - ein Spiegel der Disziplin?

Wärmebildkameras im Feuerwehreinsatz

Ändere nicht deinen Partner, ändere dich selbst

Grundlagen und Grundfragen der Inklusion

Nichtstun, Flirten, Küssen

Grundwissen Mathematik

Sporttherapie bei Krebserkrankungen

Wenn Alkohol zum Problem wird

Die finanzpolitische Bedeutung des Sports in Deutschland

Hybride Finanzierung im Internationalen Steuerrecht

Mathe: sehr gut, 6. Klasse - Buch mit Download für phase-6

Qualitätsmanagement in der Arztpraxis

Psychosoziale Beratung im Kontext von Pränataldiagnostik

Wirbelsäule und Sport

Hoher Blutdruck Gut zu wissen

Sono-Grundkurs für Tiermediziner

mitp/die kleinen Schwarzen Scrivener Texte professionell konzipieren, schreiben und veröffentlichen Bearbeitet von Stephan Lamprecht

MemoVet. DermaSkills. Dermatologie in der Kleintierpraxis - Diagnostik mit System - MemoVet. Bearbeitet von Stefanie Peters

Religionspädagogik. Ein Arbeitsbuch. Bearbeitet von Prof. Dr. Frank Thomas Brinkmann

Kettensägen im Feuerwehreinsatz

Dienstübergabe in der Pflege

Krebs gemeinsam bewältigen

Trendsportarten. Belastungsprofile, Verletzungsmuster, Therapien. Bearbeitet von Kerstin Warnke, Michael Phieler

Hypertonieschulung. Mehr Wissen - Mehr Können - Gesünder leben

Resilienz Kompetenz der Zukunft

Lese-Rechtschreib-Störung

IT-Projektmanagement im Gesundheitswesen

Indirekte Sterbehilfe

Übungen zu Public Health und Gesundheitsökonomie

Aufbaukurs Tank für Gefahrgutfahrer - Expertenpaket

Fitness-Training fürs Gesicht

Die Erwartungen der Eltern an die weiterführende Schule beim Schulübertritt ihres Kindes von der Grundschule in die Sekundarstufe I

Apple Watch im Einsatz

Organisation der Prüfung von Arbeitsmitteln

PferdeSkills - Arbeitstechniken in der Pferdepraxis

Leitfaden Herztransplantation

schnell und portofrei erhältlich bei

Figur und Handlung im Märchen

Verifikation und Validierung für die Simulation in Produktion und Logistik

Die Entwicklung der Bewegungslehre und Sportmotorik in Deutschland

Depression. Helfen und sich nicht verlieren

Sprachförderung bei Kindern mit Down-Syndrom

Lieschen Radieschen und der Lämmergeier

Analytische Individualpsychologie in der therapeutischen Praxis

Qualitätsmanagement in Krankenhäusern

Kognitive Verhaltenstherapie

Vorkurs Mathematik. Ein Übungsbuch für Fachhochschulen. Bearbeitet von Michael Knorrenschild

Behandlungsleitlinie Schizophrenie

Verhaltens-Einzelpsychotherapie von Depressionen im Alter (VEDIA)

Praxis der Kognitiven Verhaltenstherapie

Bewegung, Spiel und Sport in der Ganztagsschule

Demenz und Alzheimer verstehen

Management von Innovationen im Gesundheitswesen. Telemedizin. Wege zum Erfolg

Nicht nur Klettern oder Urlaub!

30 Minuten Stärkenorientiertes Führen

Sprachstörungen im Kindesalter

Die Patientenverfügung

Die Integration ostdeutscher Flüchtlinge in der Bundesrepublik Deutschland durch Beruf und Qualifikation

Eine Ausrede findet sich immer!

Classroom-Management

Das Gleichgewicht halten

Auskultation und Perkussion

Achtsamkeit in der Verhaltenstherapie

Transkript:

Bluthochdruck senken ohne Medikamente Ihr Blutdruck-runter-Programm Bearbeitet von Martin Middeke, Klaus Völker, Claudia Laupert-Deick 7. vollst. überarb. Aufl. 2010. Taschenbuch. 216 S. Paperback ISBN 978 3 8304 3548 8 Format (B x L): 16 x 21,7 cm Weitere Fachgebiete > Medizin > Human-Medizin, Gesundheitswesen > Medizin, Gesundheit: Sachbuch, Ratgeber Zu Inhaltsverzeichnis schnell und portofrei erhältlich bei Die Online-Fachbuchhandlung beck-shop.de ist spezialisiert auf Fachbücher, insbesondere Recht, Steuern und Wirtschaft. Im Sortiment finden Sie alle Medien (Bücher, Zeitschriften, CDs, ebooks, etc.) aller Verlage. Ergänzt wird das Programm durch Services wie Neuerscheinungsdienst oder Zusammenstellungen von Büchern zu Sonderpreisen. Der Shop führt mehr als 8 Millionen Produkte.

Handeln Individuelle Therapieentscheidung Jede Entscheidung für eine blutdrucksenkende Therapie ist immer wieder eine individuelle Entscheidung, die Arzt und Patient gemeinsam treffen. Dazu müssen die Blutdruckwerte stets in Abhängigkeit vom Alter des Patienten, von seinen Begleiterkrankungen und von bereits eingetretenen Organschäden an Herz, Gehirn, Nieren und Gefäßen betrachtet werden. Medikamentöse oder nicht medikamentöse Therapie Wenn bereits Schäden durch einen Bluthochdruck vorhanden sind, ist eine medikamentöse Therapie unumgänglich und sollte rasch eingeleitet werden. Sind noch keine Organschäden vorhanden und ist der Blutdruck nur gering erhöht, wird zunächst empfohlen, die nicht medikamentösen Maßnahmen auszuschöpfen. Hierzu stehen eine Reihe von wirksamen Möglichkeiten zur Verfügung. Gelingt damit keine optimale Blutdruckeinstellung, ist eine medikamentöse Therapie angezeigt. Hierzu ist jedoch Zeit, Geduld und Entschlossenheit notwendig. So müssen gelegentlich verschiedene Substanzen ausprobiert werden, da nicht immer von vornherein klar ist, welcher Patient auf welches Blutdruckmedikament anspricht. Die Befindlichkeit wird durch die Blutdrucksenkung verbessert, das belegen jedenfalls die Ergebnisse einer großen Un- tersuchung. Dabei war das Wohlbefinden der Patienten umso besser, je niedriger der diastolische Wert für den Zielblutdruck festgesetzt war und je näher man durch die Behandlung an dieses Therapieziel herankam. Medikamentöse und nicht medikamentöse Therapie im Vergleich Medikamentöse und nicht medikamentöse Maßnahmen stehen nicht in einem Gegensatz zueinander, sondern sie ergänzen sich in idealer Weise. Die Leitlinien aller wissenschaftlichen Fachgesellschaften, die sich mit der Hypertonie befassen, empfehlen stets, die Therapie mit nicht medikamentösen Maßnahmen zu beginnen. Dies ist begründet durch die sehr guten Effekte, die mit diesen Maßnahmen erzielt werden können. Erst wenn der Blutdruck nach 3 bis 6 Monaten nicht ausreichend gesenkt ist, wird der Einstieg in eine medikamentöse Therapie empfohlen. Eine 62

Individuelle Therapieentscheidung sofortige Medikation ist nur erforderlich, wenn bereits schwere Organschäden und Beschwerden vorhanden sind und weitere Schäden abgewendet werden müssen. Aber auch dann, wie auch bei einer später eventuell notwendig werdenden medikamentösen Therapie, sind die nicht medikamentösen Maßnahmen stets eine ideale Begleittherapie. Die nicht medikamentösen Maßnahmen haben einen festen Stellenwert in der Bluthochdruck-Therapie. Da die meisten Hypertoniker nicht nur einen hohen Blutdruck haben, sondern meist noch zusätzliche Begleiterkrankungen (zum Beispiel Diabetes, Fettstoffwechselstörungen, Adipositas), zielen die nicht medikamentösen Maßnahmen nicht auf eine Senkung des Blutdrucks allein ab, sondern auf die Reduktion des Gesamtrisikos durch die günstige Beeinflussung der weiteren Gesundheitsstörungen. Tatsächlich können die nicht medikamentösen Maßnahmen im günstigsten Fall kausal wirken: Eine erfolgreiche Gewichtsreduktion, die zur Normalisierung des Blutdrucks, der Zucker - und Fettwerte führt, hat das Übel an der Wurzel gepackt. Die Diagnose kann im besten Fall wieder gestrichen werden. Die medikamentöse Therapie mit Antihypertensiva ist nach wie vor eine symptomatische Therapie, das heißt, selbst die modernsten Substanzen beseitigen nicht die Ursachen der Hypertonie, sondern senken den Blutdruck nur so lange, wie sie auch eingenommen werden. Will man an die Ursachen der Hypertonie herankommen, sind die nicht medikamentösen Maßnahmen eindeutig überlegen. Die Umsetzung erfordert allerdings aktives Handeln und eine entsprechende Motiva tion. Für viele Hypertoniker ist es eben doch bequemer, Medikamente einzunehmen. Tatsächlich lässt sich heute jeder Blutdruck mit den zur Verfügung stehenden Medikamenten in den Normbereich senken. Die nicht medikamentösen Maßnahmen können bei leichter Hypertonie eventuell ausreichend sein, um den Zielblutdruck zu erreichen. Bei schwereren Hypertonieformen können sie die medikamentöse Therapie unterstützen und verstärken und so zur Einsparung von Medikamenten führen. Wann ist die medikamentöse Therapie sinnvoll, wann die nicht medikamentöse? Klinische Untersuchungen (Studien) an sehr vielen Patienten mit hohem Blutdruck haben gezeigt, dass durch eine medikamentöse Behandlung die Lebenserwartung der Hypertoniker wieder ansteigt und gefährliche Blutdruckfolgen verhindert werden können. Die besten Daten liegen für Patienten mit mittelschwerer bis schwerer Hypertonie vor, während die Daten für die milde Hypertonie nicht so eindrucksvoll sind. Deshalb wird die nicht medikamentöse Therapie gerade zur Behandlung der milden Hypertonie empfohlen. Da bei der milden Hypertonie vergleichsweise nur geringe Blutdruckerhöhungen vorliegen, ist mit den nicht medikamentösen Maßnahmen oft eine Normalisierung erreich- 63

Handeln bar und somit eine medikamentöse Therapie überflüssig. Dies geht auch aus Studien hervor, die mit nicht medikamentösen Therapien, insbesondere der Gewichtsreduktion und salzarmen Ernährung, durchgeführt wurden. Bei der mittelschweren und schweren Hypertonie sollte die nicht medikamentöse Therapie immer als Begleittherapie die medikamentöse Therapie unterstützen. So beginnen Sie selbst, Ihren Blutdruck zu senken Finden Sie heraus, welche Punkte in den Kapiteln»Ursachen«und»Behandlung«für Sie am ehesten zutreffen. Seien Sie ehrlich sich selbst gegenüber. Versuchen Sie nicht, alles auf einmal anzupacken und zu lösen! Wenn Sie übergewichtig sind, setzen Sie sich ein Ziel, dessen Erreichbarkeit zumindest wahrscheinlich sein sollte, z. B. 7 kg im nächsten halben Jahr abzunehmen. Ist Ihr Blutdruck sehr stressabhängig, muss ein Stressbewältigungsprogramm begonnen werden. Vielleicht ist aber auch das Erlernen und Viel Bewegung trägt zu einer Gewichtsreduktion bei, mit der Sie Ihr Blutdruckrunter-Programm wirksam unterstützen. die Durchführung der Blutdruckselbstmessung ein guter Start für Sie! Sind Sie Raucher, sollten Sie sich vielleicht zunächst nur mit dem Ablösen von der Zigarette beschäftigen; mit dem Rauchen aufzuhören ist augenblicklich»in«und wird daher gesellschaftlich unterstützt. Auch Sport und Schlank sein sind gesellschaftlich hoch angesehen. Falls nötig, bitten Sie Ihren Partner oder Ihre Familie um Unterstützung und Solidarität. Machen Sie, wenn es geht, gemeinsame Pläne, z. B. zur Ernährung. Vorüberlegungen und erste Schritte Der Test zur Bestimmung Ihres persönlichen Hypertonie-Risikos (siehe S. 40) zeigt zum einen die vielen verschiedenen Faktoren auf, die den Blutdruck steigern bzw. zur Hypertonie führen können. Andererseits gibt er Ihnen die Möglichkeit, die persönliche Schwachstelle beziehungsweise die Sie betreffenden Faktoren herauszuarbeiten. Haben Sie Ihre individuellen blutdrucksteigernden Faktoren identifiziert, 64

Individuelle Therapieentscheidung sollte hier Ihr persönliches Blutdruckrunter-Programm ansetzen. Neben den im Test beschriebenen Faktoren werden in diesem Buch noch viele andere Hypertonieursachen beschrieben, die nicht alle in solch einer tabellarischen Auflistung berücksichtigt werden können. So werden Sie sicher auch noch an anderen Stellen im Buch Ihre persönlichen Aspekte finden. Das Altern kann man natürlich nicht stoppen, und somit wächst die Wahrscheinlichkeit, einen hohen Blutdruck zu entwickeln, allein schon mit zunehmendem Lebensalter. Wenn man das chronologische Altern schon nicht stoppen kann, so kann man doch sehr viel dafür tun, das biologische Altern zu verzögern. Hierzu sind alle nicht medikamentösen Maßnahmen, die den Blutdruck positiv beeinflussen, sehr gut geeignet. Für Frauen im gebärfähigen Alter ist die Einnahme der»pille«nach wie vor eine häufige Ursache der Hypertonie, die durch eine Umstellung der Verhütung möglicherweise beseitigt werden kann. Die erbliche Hypertonie spielt für den Salzhaushalt eine wichtige Rolle, das heißt, wer eine genetische Disposition zur Hypertonie hat und bisher reichlich Salz konsumiert, sollte unbedingt die Zufuhr von Kochsalz einschränken. Übergewicht und Bewegungsmangel sind die häufigsten Faktoren, die insbesondere in ihrer Kombination zur Hypertonie führen. Keine andere Maßnahme kann den erhöhten Blutdruck so stark senken wie Die»Mittelmeerkost «wird auch in unseren Breiten immer beliebter und regt zu einer gesünderen Ernährungsweise an. eine Gewichtsreduktion und regelmäßiger Sport. Genussmittel wie Alkohol, Cola und Zigaretten können den Blutdruck steigern, insbesondere bei hohem und regelmäßigem Konsum. Neben einer Umstellung der Ernährung ist der vernünftige Umgang mit Genussmitteln wichtig für Hypertoniker. Chronischer Stress ist ei n ganz wesentlicher Faktor in der Hypertonieentstehung bei vielen Patienten. Wenn auch die äußeren Umstände nicht einfach zu ändern sind, gibt es doch viele Möglichkeiten, den Umgang mit Stress zu verbessern. 65