Arbeitsgruppe des Runden Tisches Wohnungslosenhilfe

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Transkript:

Arbeitsgruppe des Runden Tisches Wohnungslosenhilfe Arbeitstreffen am 12.02.2016 12.02.2016 Sozialplanung der Universitätsstadt Marburg Seite 1

Zentrum für Psychose & Sucht Marburg -Außenwohngruppe- 12.02.2016 Diplom Sozialpädagogin Ursula Mannschitz 2

Inhalt 1. Soziale Hilfe Marburg e. V. 2. Zentrum für Psychose & Sucht 3. Versorgungssysteme 4. Ziele der Betreuung 5. Eingliederungshilfe nach 53 ff SGB XII 6. Zielgruppe der Außenwohngruppe 7. Ziele 8. Eckpunkte des Konzepts 9. Aufnahme 10. Kooperationspartner 11. Offene Fragen 12.02.2016 Diplom Sozialpädagogin Ursula Mannschitz 3

Soziale Hilfe Marburg e. V. SHM betreut Menschen mit psychischen Erkrankungen und Suchtmittelkonsum (sog. Doppeldiagnosepatienten) im Rahmen der Eingliederungshilfe ( 53 ff SGB XII) in vier Zentren: Das Zentrum für Betreute Wohnformen Mitte (Wohnheim und Betreutes Wohnen) Das Zentrum für Betreute Wohnformen Süd (Betreutes Wohnen) Das Zentrum für Arbeit und Kommunikation (Tagesstätte und Betreutes Wohnen) Das Zentrum für Psychose & Sucht (Wohnheim, Betreutes Wohnen und Tagesstruktur für Menschen mit psychischer Erkrankung und Suchterkrankung) Ferner eine Stabsstelle für Beratung, Hilfeplanung und Aufnahme (BHA) 12.02.2016 Diplom Sozialpädagogin Ursula Mannschitz 4

Zentrum für Psychose & Sucht Spezialeinrichtung zur Betreuung von Menschen mit psychischen Erkrankungen und problematischem Suchtmittelkonsum 2002 Wohnheim mit 12 Plätzen eröffnet 2003 um Plätze des Betreuten Wohnens erweitert Inzwischen 65 Plätze (12 Plätze Wohnheim, 53 Plätze Betreutes Wohnen, 18 Plätze Werkstatt) 35 Plätze in der Alten Kasseler Straße, 9 Plätze in Außenwohngruppe im Stadtteil Marbach, restl. Plätze Betreuung in eigener Wohnung 12.02.2016 Diplom Sozialpädagogin Ursula Mannschitz 5

Versorgungssysteme Getrennte Entwicklung der psychiatrischen Versorgung und der Suchtkrankenhilfe Verschiedene Behandlungs- und Betreuungsansätze Wechselseitiger Ausschluss Doppeldiagnoseklienten als Systemsprenger Konzept einer Spezialeinrichtung 12.02.2016 Diplom Sozialpädagogin Ursula Mannschitz 6

Ziele der Betreuung Verbesserung der Lebenssituation und des Gesundheitszustandes des Betreuten Integrierter Behandlungs- und Betreuungsplan, d. h. psychische Erkrankung und Suchterkrankung werden gleichzeitig betrachtet, da sie zur gleichen Zeit auftreten und sich wechselseitig bedingen Ohne Suchtmittelkonsum verringert sich die Symptomatik der psychischen Erkrankung Die Compliance erhöht sich Die Wirkung der Medikation verbessert sich 12.02.2016 Diplom Sozialpädagogin Ursula Mannschitz 7

Zentrum Psychose & Sucht Wohnheim Betreuung im Rahmen der Existenzsicherung Wohnobjekt Selbständiges Leben Betreutes Wohnen 12.02.2016 Diplom Sozialpädagogin Ursula Mannschitz 8

Eingliederungshilfe 53 ff SGB XII Absatz 3 sieht es besondere Aufgabe der Eingliederungshilfe an, eine drohende Behinderung zu verhüten oder eine Behinderung und deren Folgen zu beseitigen oder zu mildern und die behinderten Menschen in die Gesellschaft einzugliedern. Finanzierung der Betreuungskosten über den überörtlichen Sozialehilfeträger: LWV 12.02.2016 Diplom Sozialpädagogin Ursula Mannschitz 9

Zielgruppe der Außenwohngruppe Waldtal die häufig sämtliche psychiatrische Versorgungssysteme erlebt haben u. denen keine adäquate Hilfe angeboten werden konnte die bisher noch nie eine psychiatrische Behandlung erhalten haben, weil sie sich selbst nicht als krank erleben, die mit chronischen, unbehandelten Psychosen und / oder Suchtproblemen sehr isoliert und völlig zurückgezogen leben oder obdachlos sind bei denen eine Abstinenzmotivation (noch) nicht vorliegt die zusätzlich zur psychiatrischen Erkrankung Verhaltensprobleme zeigen, aggressiv sind und mit gestörten Sozialverhalten auffallen 12.02.2016 Diplom Sozialpädagogin Ursula Mannschitz 10

Ziele Oberstes Ziel soll sein, eine Grundversorgung (Existenzsicherung) zu leisten, die eine weitere Verschlechterung der Lebenssituation verhindert Bewohner sollen zur Aufnahme medizinischer und psychiatrischer Hilfen (z. B. Medikamentengabe, Abstinenz) motiviert Eigeninitiative gestärkt werden Unterstützung bei der Bewältigung von krankheitsbedingten Beeinträchtigungen. Unterstützung in allen lebenspraktischen Bereichen. behutsam Krisenintervention leisten. 12.02.2016 Diplom Sozialpädagogin Ursula Mannschitz 11

Eckpunkte des Konzepts eine überschaubare Bewohnerzahl (4-6) Unterbringung in Einzelzimmer (mit eigener Nasszelle und Toilette) Ein Minimum an Regeln (Hausordnung) Sicherung der Grundversorgung (Existenzsicherung) Die Unterstützung im lebenspraktischen Bereich (Annexleistungen) Beratung zur Bewältigung krankheitsbedingter Beeinträchtigungen Bei Bedarf die Vermittlung von zusätzlichen ambulanten oder stationären Hilfen Angebote, die das Zentrum Psychose & Sucht bereithält wie Werkstatt und Sportangebote können auch von den Bewohnern der Außenwohngruppe genutzt werden Rufbereitschaft, Hintergrunddienst, Medikamentengabe 12.02.2016 Diplom Sozialpädagogin Ursula Mannschitz 12

Aufnahme Clearingstelle der TASS bezieht zeitnah die SHM mit ein, wenn eine psychiatrische Diagnose bestehen könnte Die Beratung, Hilfeplanung und Aufnahmestelle der SHM (kurz BHA) klärt gemeinsam mit den Betroffenen dessen Unterstützungsbedarf und bereitschaft und erledigt mit ihm die erforderlichen Antragsformalitäten für eine Übernahme der Betreuungskosten beim LWV. Voraussetzung für die Betreuung nach 53, 54 SGB XII Eingliederungshilfe ist eine psychiatrisch bestätigte Diagnose. Diese erstellt das Gesundheitsamt. 12.02.2016 Diplom Sozialpädagogin Ursula Mannschitz 13

Kooperationspartner TASS BHA der SHM, Zentrum für Sucht & Psychose Sozialamt der Stadt Marburg AKSB; runder Tisch Waldtal Ärzte, Kliniken: Sicherstellung medizinischer Versorgung der Bewohner; Beratung und Begleitung bei nötigen Kliniksaufenthalten Gesetzliche Betreuer Pflegedienst: Medikamentengabe und verwaltung 12.02.2016 Diplom Sozialpädagogin Ursula Mannschitz 14

Offene Fragen Unter welchen Umständen kann jemand gekündigt werden bzw. ohne Betreuungsvertrag kein Wohnraum oder? Finanzierung des Gemeinschaftsraumes? Regelmäßiger Pflegedienst? Notwendige Rahmenbedingungen mit der Stadt Marburg? 12.02.2016 Diplom Sozialpädagogin Ursula Mannschitz 15