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Integration von Schülerinnen und Schülern mit einer Sehschädigung an Regelschulen Didaktikpool Sensibilisierungsveranstaltung zum Thema Sehbehinderung im Rahmen des Sportunterrichts Klasse 3, Grundschule, mit einem sehbehinderten Schüler in der Klasse Dopheide, Gräwe-Woltering, 2014 Technische Universität Dortmund Fakultät Rehabilitationswissenschaften Rehabilitation und Pädagogik bei Blindheit und Sehbehinderung Projekt ISaR 44221 Dortmund Tel.: 0231 / 755 5874 Fax: 0231 / 755 6219 E-mail: Internet: isar@tu-dortmund.de http://www.isar-projekt.de 1

Seit Beginn des Schuljahres befindet sich ein sehbehinderter Schüler in dieser Grundschulklasse mit insgesamt 21 Kindern. In der vergangenen Woche durften die Schülerinnen und Schüler bereits eine Simulationsbrille ausprobieren. Die vorliegende Unterrichtsstunde wurde gemeinsam mit dem sehbehinderten Schüler geplant, durchgeführt und ausgewertet. Es war sein Wunsch, dass die Mitschüler einmal erleben können, wie es ist, wenn jemand anders sieht als die anderen. Vor dem Unterricht wurde der Parcours durch die Sportlehrerin und die GU-Lehrerin aufgebaut, denn die Schüler haben an diesem Tag lediglich eine Stunde Sport. In dieser Grundschulklasse der Allgemeinen Schule befindet sich außer dem sehbehinderten Kind auch ein Schüler, der üblicherweise einen Rollstuhl nutzt. Im Sportunterricht ist er zu Fuß unterwegs, bekommt aber Sicherungshilfen durch die Integrationskraft. Daten des sehbehinderten Schülers: Der Junge hat eine beidseitige Hornhautverkrümmung, ein verzerrtes Netzhautbild, die Bilder erscheinen strichförmig verzerrt. Auf beiden Seiten hat er einen Pendelnystagmus, wobei die Ruhezone des Augenzitterns bei einem Rechtsblick (20 ) liegt. Daher hat er eine Kopfzwangshaltung und vermeidet Seitenblicke außerhalb dieser Ruhezone. Außerdem liegt eine Hyperopie vor. Es ist sehr schwierig für ihn, Gleichgewicht zu halten. Hinführung: Wie in jeder Sportstunde laufen sich die Kinder nach dem Umziehen so lange in der Halle warm, bis alle Kinder anwesend sind. Dabei bewegen sich alle Kinder ausschließlich in eine Richtung. Dies kommt dem sehbehinderten Schüler entgegen, da er niemandem ausweichen muss. Würden ihm Kinder entgegen laufen, würde er diese nicht so schnell wahrnehmen können. So kann er sich genau auf die Halle mit den Aufbauten konzentrieren. Die erste Runde läuft er langsam um alle Geräte herum, um sich den Aufbau und den Standort einprägen zu können. Der Schüler im Rollstuhl überholt die anderen Schüler meist rollend. Das Warmlaufen durch den bereits aufgebauten Parcours hat den Vorteil, dass alle sich einen Überblick verschaffen können, welche Stationen wo aufgebaut sind. Dann wird ein Aufwärmspiel durchgeführt. Alle laufen in der gleichen Richtung durch die Halle. Sobald die Sportlehrerin in die Hände klatscht, dürfen die Kinder den Hallenboden nicht mehr berühren. Sie können schnell auf die Kästen klettern, sich an 2

den Tauen festhalten, die Sprossenwand hochklettern oder sich auf den Rahmen der Holzringe stellen. Nach und nach dürfen immer weniger Geräte betreten werden, so dass am Schluss alle Kinder auf die drei Kästen klettern und sich gegenseitig festhalten und einander helfen müssen, um nicht herunterzufallen. Durchführung: Abbildung: Koffer mit Simulationsbrillen und Schlafbrillen Im Sitzkreis in der Mitte der Halle wird der Brillenkoffer gezeigt. Der sehbehinderte Junge sitzt in der Nähe des Koffers. Ein Kind liest vor, was darauf steht. Wir überlegen, dass Brillen ja eigentlich dazu da sind, das Sehen zu verbessern. Mit diesen Brillen ist es ganz anders. Es wird thematisiert, dass es Kinder gibt, die gar nicht mit den Augen sehen können oder welche, die anders sehen. Manche schauen wie durch einen Tunnel, manche wie durch einen Nebel. Der sehbehinderte Schüler sagt, dass er Augenzittern hat, wie er das formulieren kann, hat er vorher mit seiner GU-Lehrerin geübt. 3

Die Kinder überlegen, wie man Sport treiben kann, wenn man anders oder gar nicht sehen kann. Ein Mädchen sagt: Man kann ja mit den Händen und den Füßen fühlen, wo der Kasten ist! Zunächst darf der sehbehinderte Schüler sich einen Partner und für diesen auch eine Brille aussuchen. Er sucht die Schlafbrille aus. Gemeinsam gehen sie nach und nach alle Stationen ab. Der sehbehinderte Junge führt vorsichtig seinen Arbeitspartner. Er macht ihn darauf aufmerksam, wann und welches Hindernis kommt. Die anderen Kinder im Sitzkreis erklären, was man an welcher Station tun kann und worauf das jeweilige Team aufpassen muss. So erarbeiten wir nach und nach einige Sicherheitsregeln. Die Teams dürfen sich nacheinander je eine Brille aussuchen und eine entsprechende Station. Ihr bekommt heute Brillen, die zeigen können, wie es ist, wenn man anders sieht. Was vermutet ihr: Was verändert sich durch das Tragen der Brillen im Sportunterricht? Die Schülerinnen und Schüler äußern erste Vermutungen. Lehrerinnen: Wir probieren das aus. Ihr geht zu Zweit zusammen. Je einer trägt eine Brille, der andere hilft, dass der Partner sich nicht verletzt. Wenn alle Stationen durchlaufen sind, bekommt der Partner die Brille und es geht von vorne los. Nun wird ein Probedurchlauf durchgeführt (Vorführung: Was kann man an der jeweiligen Station machen?). Station 1: Sprossenwand 4

Hier können die Schüler mit Simulationsbrille die Sprossenwand so weit hinaufklettern, wie sie es selbst wagen. Dann klettern sie hinunter oder machen einen Mutsprung auf die Weichbodenmatte. Der Arbeitspartner achtet darauf, dass der Schüler mit der Simulationsbrille die Sprossenwand möglichst mittig hinaufklettert, um beim Hinunterspringen auf der Matte zu landen. Die Mitte können die Schüler ertasten, indem sie die Längsverstrebung suchen. Station 2: Taue Diese Station ist etwas komplexer. Sie wurde dennoch ausgewählt, weil alle Schüler sie schon in vergangenen Sportstunden kennen gelernt haben. So wissen die Schüler bereits, dass sie sich auf den Kasten stellen und eines der Taue möglichst weit oben greifen müssen. Dann dürfen sie einmal über die Schlucht schwingen und sich wieder auf den kleinen Kasten stellen. Danach schwingen sie und springen auf die Weichbodenmatte. Es werden ausschließlich die beiden Taue in der Mitte genutzt, damit die Kinder auf jeden Fall auf der Weichbodenmatte landen. 5

Station 3: Seilchen Die Kinder sind bereits Profis im Seilchenspringen, denn sie haben in der Vergangenheit einen Wettbewerb darin absolviert. Da der sehbehinderte Schüler hier nicht ganz so gut abgeschnitten hat wie die Mitschüler, wurde die Station mit aufgenommen. Die Kinder können hier beidbeinig, auf einem Fuß hüpfend und rückwärts springen. 6

Station 4: Minitor Hier werden zwei kleine Kästen gebraucht. Im rechten Kasten, der umgedreht auf dem Boden liegt, liegen verschiedene, auch neonfarbige und dunkle Bälle. Es wurden absichtlich kontrastreiche und weniger kontrastreiche Bälle ausgesucht. Die Schüler können hier versuchen, einen Ball in den zweiten, auf der Seite liegenden Kasten zu rollen oder zu schießen. 7

Station 5: Kästen überwinden Hier klettern die Schülerinnen und Schüler jeweils auf einen niedrigen, dann auf einen mittleren und schließlich auf einen hohen Kasten. Beim vorsichtigen Hinunterklettern landen sie auf einer kleinen Matte. Station 6: Ringe 8

Die Aufgabe besteht darin, beidbeinig hintereinander durch alle Ringe zu springen. Die farbigen Markierungen auf dem Hallenboden irritieren. Gut, dass man vorher die Ringe ablaufen und mit den Füßen ertasten kann. Es dauert etwas, bis die Kinder ein Gefühl dafür entwickeln, wie weit die Ringe voneinander entfernt sind. Sie müssen abschätzen können, wie weit sie springen müssen. Die Kinder kennen auch die Ringe aus vorangegangenen Stunden, ansonsten hätten sie an dieser Station erheblich mehr Zeit investieren müssen. Auch ist es wichtig, dass sie sich hier gegenseitig helfen, ansonsten ist es sehr schwer, die richtige Richtung beim Springen einzuhalten. Station 7: Bänke Hier müssen die Kinder über drei Bänke balancieren, wobei die mittlere Bank umgedreht worden ist, damit der Steg, auf dem balanciert werden kann, schmaler ist. 9

Moment mal, wo geht es jetzt weiter? Das Mädchen hat die Brille auf der Nase, die den Tunnelblick simuliert. Sie muss sich gut konzentrieren und benötigt Zeit, um die Bank zu finden und die Richtung richtig einzuordnen, in der sie laufen soll. Wie weit bin ich schon? Wo ist der Boden? Ich mache einen Mutsprung! 10

Reflexion: Alle treffen sich wieder im Sitzkreis in der Turnhallenmitte. Die Schülerinnen und Schüler werden gebeten, Schwierigkeiten zu benennen. Der sehbehinderte Junge erklärt noch einmal, wie man sich sein Sehen vorstellen kann. Denn keine der Brillen kann sein Augenzittern simulieren. Er erklärt, was er im Sportunterricht gut kann und wo er manchmal aufgrund des anderen Sehens Schwierigkeiten hat und Hilfen benötigt. Er und seine Mitschüler sollen nun erzählen, was sie gemacht haben, damit sie trotz des eingeschränkten Sehens die Stationen gut durchlaufen konnten. Welche Schwierigkeiten und welche Bewältigungsmöglichkeiten gab es? Lehrerinnen: Was habt ihr gemacht, damit ihr trotz des anderen Sehens die Stationen gut durchlaufen konntet? Schüler und Schülerinnen sammeln abschließend ihre Erfahrungen mit der Schlafbrille und mit den Simulationsbrillen. 11