1. Grundlagenworkshop Streetwork Aufsuchen statt Abwarten - Aufsuchende Handlungskonzepte in der Jugendsozialarbeit

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Transkript:

Fortbildung für Mobile Jugendarbeit und Streetwork 2011 1. Grundlagenworkshop Streetwork Aufsuchen statt Abwarten - Aufsuchende Handlungskonzepte in der Jugendsozialarbeit 28.03. - 30.03.2011; Fulda Alternativtermin 4.10. -6. 10. 2011; Gelnhausen 2. Zeigt uns was Ihr könnt!!! - Empowerment und Methoden der Partizipation in der stadtteilorientierten mobilen Jugendarbeit 04.04. - 06.04.2011; Fulda 3. Interkulturelle Kommunikation in der Streetwork Gelingende Kommunikation mit Adressaten aus migrantischen Milieus 23.05. - 25.05.2011; Fulda 4. Kreative Prozesse als Kraftquelle innerer Beweglichkeit: Sozialarbeit als Kunstform 29.08. - 31.08.2011; Gelnhausen 5. Wi(e)der die Sprachlosigkeit Kommunikationskompetenz in der Arbeit mit benachteiligten und schwierigen Adressatengruppen 24.10.- 26.10.2011; Gelnhausen 6. Lern-Werkstatt Streetwork/Mobile Jugendarbeit: Ungewöhnliche Adressaten erfordern ungewöhnliche Alltagspraktiken 07.11. 09.11.2011; Fulda Kosten: 190,00 Kursgebühr; zzgl. Ü/V 7. Fachtagung: CYBERWORK Jugend online 23.05. - 25.05.2011; Lidicehaus Bremen in Kooperation mit ServiceBureau, Markus Gerstmann, Bremen Kosten 150.- Teilnahmegebühr zzgl. Ü/V Information und Anmeldung: Bundesakademie für Kirche und Diakonie ggmbh Heinrich-Mann-Str. 29 13156 Berlin Ulrike Jaros jaros@bundesakademie-kd.de Fon: 030 488 37 467 Fax: 030 488 37 300 Information: Frank Dölker mail@frankdoelker.de Fon: 0661 242 99 21 1

1. Grundlagenworkshop Streetwork: Aufsuchen statt Abwarten Benachteiligte Jugendliche, Adressaten der Jugendsozialarbeit, kommen nicht zur Beratung, sie meiden Jugendclubs, verpassen wichtige Termine. Dieses Verhalten verschlechtert die Lebenslage unserer Adressaten, wohlmeinende Angebote laufen ins Leere, weil sie die Jugendlichen nicht erreichen. Aufsuchen statt Abwarten aufsuchende Ansätze erreichen die Jugendlichen, aber es bestehen Berührungsängste. Folgende Fragen sollen im Seminar bearbeitet werden: Wie verbringen benachteiligte Jugendliche ihre Freizeit, welche Angebote sind attraktiv? Nach welchen Prinzipien sollen benachteiligte Jugendliche in ihrer Lebenswelt aufgesucht werden? Welches Verhalten ist hilfreich? Welche Handlungsmaximen sind empfehlenswert? Wie können aufsuchende Ansätze neu in bestehende Konzepte integriert werden? Konzeptionelle Anregungen zu Lebenswelt, Ganzheitlichkeit, Gender, Interkulturalität, Konfliktlösungen, Partizipation und Empowerment. Welche neuen Konzepte in der Jugendsozialarbeit sind relevant und hilfreich? Das Seminar wendet sich an Mitarbeiter/innen und Mitarbeiter die jetzt schon aufsuchende Arbeit praktizieren und an diejenigen, die auf der Suche nach neuen Möglichkeiten der Ausgestaltung der eigenen Berufspraxis sind. Der Workshop wird sich mit den Rahmenbedingungen, den Aufgaben, Zielen und methodischen Vorgehensweisen im Bereich Streetwork/Mobile Jugendarbeit ebenso befassen wie mit konzeptionellen Projektumsetzungen besonders in Bezug auf eine cliquenorientierte Arbeit. Dabei spielen die Bedingungen und Vorgehensweisen bei der Kontaktaufnahme und Beratung eine wichtige Rolle. Darüber hinaus werden Bedingungen und Formen der trägerübergreifenden Zusammenarbeit erarbeitet. Ziele: Vermittlung von Schritten der Konzeptionsentwicklung Unterstützung der TeilnehmerInnen bei der Analyse und konzeptionellen Gestaltung ihres Praxisfeldes Vermittlung und Auseinandersetzung mit cliquenorientierten Ansätzen im Rahmen von Streetwork/Mobile Jugendarbeit Erweiterung der Kommunikations- und Beratungskompetenzen Sensibilisierung für interkulturelle Themen. Frank Dölker 28.03.-30.03.2011; Fulda, Anmeldeschluss: 11.02.2011 Und 4. -6. 10. 2011; Gelnhausen Anmeldeschluss: 19.08.2011 2

2. Zeigt uns was Ihr könnt!!! - Empowerment und Methoden der Partizipation in der stadtteilorientierten mobilen Jugendarbeit Oft stehen Praktiker/innen der Jugendsozialarbeit vor dem Dilemma, dass die Kompetenzen ihrer Zielgruppen für eine gelingende Bewältigung von Alltags-, Arbeits- und Berufsanforderungen nicht ausreichen. Dies geht oft mit resignativen und schlimmsten Falls schädigenden Verhaltensmustern im privaten und öffentlichen Leben einher. Gleichzeitig aber besteht der Anspruch, erste Schritte in eine berufliche Tätigkeit zu machen oder einzuleiten. Die vornehmliche pädagogische Aufgabe ist hier, als Korrektiv für ungünstig verlaufende Lebenswege zu wirken. Dazu gehört einerseits zu erkennen, welche Stärken die Peron mitbringt und welche Fähigkeiten entwicklungsfähig sind. Andererseits gilt es pädagogische Settings zu entfalten, in denen sich die Jugendlichen und jungen Erwachsenen selbst neu ausprobieren und aktiv an Veränderungsprozessen beteiligen können. Die Konzepte von Empowerment und Partizipation dienen als integraler Bestandteil einer pädagogischen Haltung, die bei benachteiligten und schwierigen Menschen Potenziale neu entfachen und Persönlichkeitsentwicklungen einleiten will. Inhalt Im Seminar wollen wir uns mit den Konzepten von Empowerment und Partizipation intensiv beschäftigen. An Fällen der Teilnehmer/innen sollen Strategien dafür entwickelt werden, wie durch veränderte (neue?) Haltungen und Strategien Klienten/innen gestärkt und Impulse für Beteiligung und Veränderungsprozesse gegeben werden können. Methoden der sozialräumlichen Arbeit (Zukunftswerkstatt, Stadtteilfotografie, subjektive Landkarte, Nadelung, Netzwerkbildung, Runde Tische) werden vorgestellt und erprobt. Dabei entwickeln die TeilnehmerInnen Strategien, diese Methoden in ihre derzeitigen Handlungskonzepte zu integrieren. Frank Dölker 04.-06.04.2011; Fulda Anmeldeschluss: 18.02.2011 3

3. Interkulturelle Kommunikation in der Streetwork Gelingende Kommunikation mit Adresaten aus migrantischen Milieus Jugendliche MigrantInnen leben in mindestens zwei Kulturen Scheinbar mühelos überwinden sie alltägliche Kulturgrenzen. Ihre eigene kulturelle Identität definieren sie teilweise mittels Abgrenzung und Überhöhung. Häufig wird von (jugendlichen) MigrantInnen ein einseitiges Integrationsverständnis erwartet. Dabei wird schnell vergessen, dass Integration immer ein wechselseitiger Prozess unterschiedlicher Menschen und Gruppen ist. Verhaltensweisen wirken schnell kontraproduktiv, wenn der Hintergrund für das Verhalten des anderen nicht verstanden wird. Wie bekomme ich Kontakt ist die Grundlage weiteren Handelns. Wenn es gelingt Zugang zu Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund mit ihren scheinbar vergleichsweise intakten familiären und nachbarschaftlichen Unterstützungsnetzen und den vorhandenen Ressourcen zu bekommen, können diese Ressourcen gewinnbringend im Stadtteil nutzbar gemacht werden. Die soziale Integration von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund, die oft in sozial benachteiligten Gebieten leben, ist nicht selbstverständlich und benötigt spezielle Kenntnisse. Mit dem Sozialraumblick und aktivierenden bzw. kreativen Zugangsformen der Beteiligung sind Kinder und Jugendliche anders zu verstehen und zu erreichen. Im Seminar wollen wir den Blick schärfen für unseren derzeit praktizierten Umgang mit unseren Adressatinnen. Gleichzeitig lernen und üben wir neue Wege und Möglichkeiten der interkulturellen Kommunikation und Konfliktbearbeitung. Ziele: Vermittelt werden Grundbegriffe der interkulturellen Kompetenz und Möglichkeiten Kinder und Jugendliche an Beteiligungsansätzen partizipieren zu lassen. Inhalte: Basiswissen zu interkultureller Kompetenz Auseinandersetzung mit fremden Verhaltensweisen Reflexion scheinbar vertrauter Handlungsmuster Bearbeitung von Fällen aus der Praxis der TeilnehmerInnen Erlernen und Erproben neuer Handlungsmuster Erkennen und Nutzen von Ressourcen für den Stadtteil. Frank Dölker Fulda 23.05.- 25.05.2011 Anmeldeschluss: 8.04.2011 4

4. Kreative Prozesse als Kraftquelle innerer Beweglichkeit: Sozialarbeit als Kunstform Immer wieder geraten wir in unserer Praxis in Situationen, die uns wie Sackgassen erscheinen mögen: Die Adressaten sind nicht mehr zu motivieren und uns fehlt eine kreative Idee. Wir verstehen Soziale Arbeit als fortlaufenden kreativen Prozess. Das eigene temporäre Scheitern, wie auch der spektakuläre Erfolg, sind lediglich zwei Seiten einer Medaille. Ein Kunstwerk wird begonnen, verworfen, neu konzipiert. Künstlerisches Schaffen impliziert den permanenten Neuanfang und das kreative Ausloten von neuen Möglichkeiten. Grenzen sprengen, das Unerhörte wagen sind Metaphern, die in der Kunst Alltag sind, aber in der Sozialen Arbeit oft (noch) Unsicherheit hervorrufen. Im Seminar wollen wir uns unseren Alltagsherausforderungen durch den künstlerischen Blick nähern: Das Seminar zeigt Beispiele und gibt Theorie geleitete Impulse, wie teilweise unmotivierte Adressatengruppen zu wahren Künstlern werden, wenn wir uns zutrauen große, echte und spektakuläre Kunstprojekte zu wagen. Gleichzeit werden wir vermitteln, welchen Einfluss dies auf die Lebensperspektiven und Lebensentwürfe unserer unterprivilegierten und benachteiligten Adressatengruppen hat, und wie diese neuen Mut und neue eigene kreativen Lösungswege für ihre eigene Biografie entwickeln. Kreatives Potenzial bei sich selbst zu entwickeln und dieses dann in der Arbeit in einem kreativen Kommunikationsprozess mit den Adressaten einzusetzen, kann als neue Motivation dienen, festgefahrenes Verhalten über Bord zu werfen. Der Mut zur Kreativität löst innere Blockaden und kann Stress verhindern, führt dadurch zu einer gesünderen Arbeitsweise. Die TeilnehmerInnen haben die Möglichkeit eigene Konzepte für Kunstprojekte, alleine oder in Gruppen zu entwickeln und auf Ihre Alltagstauglichkeit zu erproben. Christoph Riemer und Frank Dölker Gelnhausen 29.08.- 31.08.2011 Anmeldeschluss: 18.07.2011 5

5. Wi(e)der die Sprachlosigkeit Kommunikationskompetenz in der Arbeit mit benachteiligten und schwierigen Adressatengruppen Mit den Adressaten im Gespräch bleiben, Anknüpfungspunkte finden, Gesprächsfäden wieder aufnehmen: was wie eine selbstverständliche Kommunikationsweise im Alltag erscheint, bedeutet oft in der Arbeit mit schwierigen Adressatengruppen eine hohe Hürde. In niedrigschwelligen Settings wie Streetwork/Mobiler Jugendarbeit oder in der Stadtteilarbeit finden Gespräche nicht in professionellen Beratungssettings statt, sondern oft auf der Straße, in der Öffentlichkeit, im Lebensumfeld der KlientInnen. Während für die Adressaten der Arbeit das Gespräch Alltagscharakter hat, müssen SozialpädagogInnen einen Übergang von der Privatheit in eine gelingende professionelle sozialpädagogische Intervention schaffen. Ziele: Aktivierende Befragungen, themenzentrierte Gesprächsführung, lösungsorientierte und motivierende Gesprächsführung - professionelle Gesprächstechniken in das Lebensumfeld der Adressaten transformieren. Vermittelt werden Strategien und Techniken, gelingende Gesprächsführung unter schwierigen Bedingungen aufzubauen und durchzuhalten. Inhalte: Ansprechen von schwierigen Personengruppen in deren Lebensumfeld. Der Gesprächsfaden auf der Straße. Übungen zu unterschiedlichen Gesprächstechniken. Reflexion des eigenen Gesprächsverhaltens (Stärken und Unsicherheiten analysieren). Einzelgespräche, Gruppengespräche, Moderationsformen. Tom Küchler ( Bildungsreferent beim LAK Mobile Jugendarbeit/Streetwork Sachsen) und Frank Dölker 24.10.- 26.10.2011; Gelnhausen Anmeldeschluss: 19.08.2011 6

6.Ungewöhnliche Adressaten erfordern ungewöhnliche Alltagspraktiken Wer mit benachteiligten Jugendlichen oder mit anderen unterprivilegierten, an den gesellschaftlichen Rand gedrängten Adressaten arbeitet, der kennt Sackgassen und das Gefühl nicht mehr weiter zu kommen. Oft sind es einfache, kreative Impulse, die in der pädagogischen Arbeit neue Interventionsformen und Handlungsoptionen ermöglichen. In einem Kreativ-Workshop wollen wir uns mit aktuellen Entwicklungen in der Jugendsozialarbeit beschäftigen. In Form einer offenen Werkstatt sollen für die eigene Praxis neue Strategien und Konzeptideen entwickelt werden Hier sollen neue kreative Interventionsformen vorgestellt und erprobt werden. Gleichzeitig wollen wir uns mit folgenden Themen (je nach Notwendigkeit für die TeilnehmerInnen) beschäftigen: Eine Auswahl: Empowerment; wie vermeide ich Defizit-orientiertes Denken und erkenne die Stärken der Adressaten? Partizipation; wie beteilige ich benachteiligte Personengruppen, wie schaffe ich es diese zu begeistern für ihre Interessen aktiv zu werden? Aufsuchende Arbeit wie erreiche ich Personengruppen, die bis jetzt für meine Arbeit nicht erreichbar sind. Methoden; Sozialräumliches Arbeiten, Gruppenarbeit, Case-Management: Welche Methode stellt die adäquate Form für meine Interventionen dar, mit welcher spezifischen Methode können welche Ziele erreicht werden? Konflikte: wie können kreative Lösungen in Konflikten gestaltet werden? Interkulturelle Kompetenz; was sollte ich wissen, wenn meine Adressaten einen Migrationshintergrund haben und in mehreren Kulturen zu Hause sind? Frank Dölker Gelnhausen 07.11.- 09.11.2011 Anmeldeschluss: 23.09.2011 7

7. Fachtagung: CYBERWORK Jugend online Web 2.0...unendliche Weiten...unendliche Möglichkeiten...unendliche Risiken!? MSN, ICQ, Twitter, SchuelerVZ, Facebook etc. sind Alltag und Zeitfresser geworden.. Die Anonymität der communities wird geschätzt, unterschätzt und die Daten werden missbraucht. Nutzer werden online gemobbt (cyber-bullying) und lustige Filme werden übers Netz und Handy verteilt (Happy Slapping). Jugendliche Normalität Ratlose Erwachsen-/Pädagogenwelt. Kommunikationsformen Jugendlicher und junger Menschenhaben sich stark verändert. Online-Communities prägen das soziale Verhalten. Der noch vor 10 Jahren befürchtete digital-devide, die Schere zwischen Internetnutzern und Nichtnutzern, hat sich überholt mittlerweile verfügen auch unterprivilegierte Jugendliche über Internetzugänge und nützen dieses Medium regelmäßig. Junge MigrantInnen nutzen ethnisch spezialisierte Online-Communities (Vaybee, Greex.net,Turkdunya.de, Asia-zone), finden dort Anerkennung und klären dort in der virtuellen Welt für sich die Frage nach kultureller Zugehörigkeit. Inhalte: Welche Bedeutung hat das Internet für die Identitätsbildung junger Menschen? Ist virtuelle Streetwork hier ein geeignetes Mittel, um Kontakte zu knüpfen, Beziehungen zu pflegen und Integrationsarbeit zu leisten? Welche spezifischen Kompetenzen benötigen wir, um professionelle Kontakt und Beziehungsarbeit im Internet durchzuführen? Wo lauern Gefahren und Fallstricke? Guido Gulbiens (VAJA e.v. Bremen) und Frank Dölker 28.09.-30.09.2011; Lidicehaus Bremen in Kooperation mit ServiceBureau, Markus Gerstmann, Bremen Anmeldeschluss: 19.08.2011 Preis: 150.- zzgl. Ü/V 8