Wohin steuert die Arbeitsmarktpolitik der neuen EU-Mitgliedstaaten?

Ähnliche Dokumente
8. Rang im Vergleich mit EU-28 im Jahr 2016

Zu erwartende demografische Veränderungen in den Ländern der EU und politische Grundausrichtungen"

Beschäftigung älterer Arbeitnehmer als Voraussetzung für eine erfolgreiche Anpassung an den Demografischen Wandel

Implementierung und Testung des "Arbeitsmarktmonitors der Arbeiterkammer Wien" Tabellenanhang. Silvia Haas, Hedwig Lutz, Helmut Mahringer, Eva Rückert

Internationale Wettbewerbsfähigkeit

1. Die Prioritäten der EU

1. Die EU in 50 Jahren. 2. Die Erweiterung der Europäischen Union DIE ZUKUNFT DER EU. a. Glauben Sie, dass die EU in 50 Jahren..

Befunde auf der Basis von CVTS

1. Die EU in 50 Jahren. 2. Die Erweiterung der Europäischen Union DIE ZUKUNFT DER EU. Glauben Sie, dass die EU in 50 Jahren..

Aufbau der IBAN (International Bank Account Number)

Anhang zum Altersübergangs-Report

Europäische Meinungsumfrage zu Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz Repräsentative Ergebnisse in den 27 Mitgliedsländern der Europäischen Union

wennsiealsgemeinschaftsschule,alsbekenntnis-oderweltanschauungsschuleerrichtetwerdensollundeineöffentlichevolksschuledieserartinder

Europäische Meinungsumfrage zu Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz Repräsentative Ergebnisse in den 27 Mitgliedsländern der Europäischen Union

Europäische Strukturpolitik im Spannungsfeld von Ist und Soll

Strompreise 2011 Fakten und Zusammenhänge Kurt Rohrbach, Präsident VSE. VSE-Medienkonferenz, Hotel Bern, 26. August 2010

GasTec Gasgerätetechnik GmbH

DIE ZUKUNFT DER EU. 1. Die Geschwindigkeit beim Aufbau Europas

RANG 6 in der EU beim BIP pro Kopf

Die Europäische Union

EU-Strukturfonds in Sachsen-Anhalt

Zur Lärmregulierung in Europa

Kohärente Entwicklungsstrategie zur Förderung des Öko-Landbaus

Benchmark Optionen für eine effektive Erreichung der Zielvorgabe für erneuerbare Energien der EU Energiestrategie bis 2030

EUROPA AUF DER SUCHE NACH EINEM ANGEMESSENEN MINDESTLOHN BRAUCHEN WIR EINE EUROPÄISCHE MINDESTLOHNPOLITIK?

Armut von Erwerbstätigen im europäischen Vergleich

Der neue lohnpolitische Interventionismus in Europa Auswirkungen auf die Lohn- und Tarifpolitik

Die europäische Säule sozialer Rechte

Gerhard Bosch. Kurswechsel in der Arbeitsmarktpolitik Neue Wege für aktuelle und künftige Herausforderungen. Institut Arbeit und Qualifikation

Intelligente Energie Europa Beteiligungsergebnisse

OSTEUROPA-INSTITUT REGENSBURG Kurzanalysen und Informationen

BRÜSSEL (BE) Einwohner: 1,1 Mio. Ranking Lebensqualität 22. Bevölkerungsdichte: 6497 Einw./km². Big Mac Index: 20 Min.

Kostenverteilung in der Energiewende und Strompreisprivilegien der Industrie

Das Mehrwertsteuer Informations-Austausch-System der EU (MIAS)

Bescheinigung für Umsatzsteuerzwecke über die Versendung ins übrige Gemeinschaftsgebiet (gemäß 17a Abs. 3 Satz 1 Nr. 1 Buchstabe b UStDV)

Arbeitnehmer in einer neuen europäischen Agrarpolitik aus Sicht des Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschusses

Stephanie Rammel Jörg Markowitsch

Öffentliche Finanzen. Konsolidierungsdruck bleibt weiterhin groß.

Nutzen des Straßenverkehrs Einfluss auf die wirtschaftliche Entwicklung einer Volkswirtschaft

Post-Brexit: Aktuelle Lage und Perspektiven für die Wirtschaft in Europa

EINLEITUNG einer KONSULTATION über eine EUROPÄISCHE SÄULE DER SOZIALEN RECHTE

GRENZENLOSE AUSBEUTUNG ODER FAIRE MOBILITÄT?

Bewilligte Zweige gemäss Anhang 1 VersAG. Bewilligung vom 1, DE 1-9, CH 7, 8, 9, 13,

Pressekonferenz anlässlich der Generalversammlung der OESTERREICHISCHEN NATIONALBANK

Angaben zum Schuljahresbeginn an den Europäischen Schulen

Controlling-Konzept Abweichungen korrigieren Gegenmaßnahmen ergreifen Vorgesehene Maßnahmen nach dem Programm WRRL Soll/Ist-Vergleich Definition Contr

Mindestlohn in Europa 21 von 28 EU-Staaten haben ihn warum Deutschland nicht?

Der Schweizer Telekommunikations- markt im EU-Vergleich

ANHANG I VERZEICHNIS DER BEZEICHNUNGEN, DARREICHUNGSFORM, STÄRKE DES ARZNEIMITTELS, ART DER ANWENDUNG, DER ANTRAGSTELLER IN DEN MITGLIEDSTAATEN

Mindestsicherung als Ersatz für die Sozialversicherung? Evidenz aus Europa

Die Schweiz liegt in Forschung und Innovation an der Spitze, die Forschungsförderung muss Schritt halten Nationalrätin Tiana Moser, Glp

Arm trotz Arbeit: Niedriglohnbeschäftigung in Deutschland

Arbeitszeittrends und Gestaltungsanforderungen

DIE EUROPÄISCHE FISCHEREI IN ZAHLEN

Import und Export von Gebrauchtfahrzeugen in Europa

substaatliche Gebietskörperschaften

Mindestlöhne und Sozialstandards in Europa Konturen einer Europäische Mindestlohnpolitik

Europa vergleichbar machen der Weg zu einer kleinräumigen, harmonisierten Regionalstatistik

Ergebnisorientierte Umsetzung der Ländlichen Entwicklungspolitik

H STAND DER ÖSTERREICHISCHEN TEILNAHME. Europa Forum Forschung, Josef Säckl, FFG, EU-Performance Monitoring Datenstand: EC 03/2015

Die städtische Dimension in den ESI Fonds Stefan Kah. European Policies Research Centre University of Strathclyde

Tarifpolitik in Europa unter dem Druck von Krise und Austeritätspolitik Die Herausbildung eines neuen europäischen Interventionismus

Die volkswirtschaftlichen Impulse des Internets für Österreich

EINE EMPIRISCHE ANALYSE

Europäische Koordinierung der Lohnpolitik

Arbeitslosenquoten nach Bildungsstand und Altersgruppe

Alterssicherungspolitik in Europa im Vergleich

Struktur und Flexibilität der Arbeitsbeziehungen

PRESSEMITTEILUNG GESUNKEN

Politische Rahmenbedigungen der EU

Gesamteuropäische Meinungsumfrage zu Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz

Kooperationen mit Staaten außerhalb der EU27

PRESSEMITTEILUNG ANZAHL DER MONETÄREN FINANZINSTITUTE IM EURO- WÄHRUNGSGEBIET UND IN DER EUROPÄISCHEN UNION 2009

Von Rom bis Lissabon

Ein IWB/EFRE-Regionalprogramm für Österreich: Stand der Programmplanung und Schwerpunkte

Back to Normal Ist das Soziale messbar?

Die GAP nach Chancen und Herausforderungen für die Landwirtschaft

Erstattung für Arzneimittel in Europa. Dr. Sabine Vogler CMI-Workshop, Bundesministerium für Gesundheit,

Die Mitgliedstaaten der EU

Call Übergangslösung Technische Informationen und Fragen

Österreichs innovative Unternehmen in Horizon Andrea Höglinger FFG Bereichsleiterin Europäische und Internationale Programme 5.

Neue Gemeinsame Agrarpolitik ab Statement

Aktive Arbeitsmarktpolitik in Krisenzeiten Funktion, Wirkung und Chancen

Das österreichische Berufsbildungssystem

DIDAKTIK FINANZ THEMENBLÄTTER WIRTSCHAFT & FINANZEN DIDAKTIK. Die Bedeutung des Euro für Wirtschaft und Bevölkerung INITIATIVE WISSEN

Beschäftigungspolitik in Europa Wintersemester 2007/08. Entwicklung der EU: Vertiefung der wirtschaftlichen (politischen) Integration

Winware Zahlungsverkehr mit Lieferanten

Umsetzung von Life+ in Deutschland

Kontaktstelle Frauen in die EU-Forschung/FiF EU-Büro des BMBF, PT-DLR

Maßnahmen zur Vermeidung von Umsatzsteuerbetrug und Evaluierung bestehender Strategien zur Minimierung der Umsatzsteuerlücke

Die aktuelle Situation im europäischen Bahnverkehr aus Schweizer Sicht

PRESSEMITTEILUNG ERNEUTER RÜCKGANG DER ANZAHL MONETÄRER FINANZINSTITUTE IM EURO-WÄHRUNGSGEBIET UND IN DER EU IM JAHR

EvaluatorInnen im 6.Rahmenprogramm

Networked Readiness Index Österreich

Erasmus+ Erasmus Mundus Joint Master Degrees. deutsche Perspektive Beate Körner EU03. Michael Jordan

Instrumente zur Förderung der erneuerbaren Energien: empirische Ergebnisse und Würdigung g aus ökonomischer Sicht

Breitband: Abstand zwischen besten EU-Ländern und Nachzüglern wird kleiner

TOM TOM 520. Merkmale. Lieferumfang

TEPZZ 98Z48ZA_T EP A1 (19) (11) EP A1 (12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG. (51) Int Cl.: F23Q 7/02 ( ) F24B 15/00 (2006.

Transkript:

Akademie für Politische Bildung Tutzing, 17. Oktober 2008 Wohin steuert die Arbeitsmarktpolitik der neuen EU-Mitgliedstaaten? Michael Knogler Osteuropa-Institut Regensburg

Agenda Überblick Arbeitsmarktentwicklung in den EU10 Arbeitsmarktpolitik - Einkommenssicherheit - Aktive Arbeitsmarktpolitik - Beschäftigungsschutz Herausforderungen der Arbeitsmarktpolitik

Überblick Enttäuschende Arbeitsmarktentwicklung bis 2005 Trendwende in der Beschäftigungsentwicklung ab 2005 Weiterer Beschäftigungsaufbau durch Probleme auf der Angebotsseite erschwert - Qualifikationsdefizite - Fehlanreize Zentrale Herausforderungen der Arbeitsmarktpolitik: - Reformen der sozialen Sicherungssysteme - Reform der Bildungs-/Ausbildungssysteme

Arbeitsmarktentwicklung Trendwende in der Beschäftigungsentwicklung Beschäftigungswachstum, jahresdurchschnittlich in % 1997-2000 2001-2004 2005-2007 4,0 3,0 2,9 2,7 3,3 3,3 2,0 1,0 0,0 1,2 0,0 1,6 0,9 1,6 0,5 2,0 1,7 0,2 0,2 0,8 1,9 1,4 0,5 0,3 0,4 1,7 0,8 1,3-1,0-0,4-0,2-0,7-2,0-1,2-2,0-1,6-1,3-2,0-1,5-3,0-4,0-4,2-5,0 bg cz ee lv lt hu pl ro si sk eu15 Quelle. Eurostat; eigene Berechnungen.

Arbeitsmarktentwicklung Wirtschaftswachstum schlägt sich auf den Arbeitsmärkten nieder 1,00 Beschäftigungselastizität des Wachstums 1997-2000 2001-2004 2005-2007 0,50 0,00-0,50-0,26 0,25 0,47 0,01 0,24 0,28 0,30 0,22 0,12-0,03-0,31 0,36 0,25 0,06 0,050,06-0,35-0,14-0,44 0,61 0,14 0,26 0,23 0,14 0,06 0,09 0,54 0,51 0,55-0,61-1,00-1,50-1,48-2,00 bg cz ee lv lt hu pl ro si sk eu15 Quelle. Eurostat; eigene Berechnungen.

Arbeitsmarktentwicklung Beschäftigungswachstum führt zu deutlichem Rückgang der Arbeitslosigkeit Arbeitslosenquoten: Veränderung 2000-2007 20 2007 2000 18 16 14 12 10 8 6 4 2 0 bg cz ee lv lt hu pl ro si sk eu15 Quelle. Eurostat.

Arbeitsmarktentwicklung Beschäftigungsquoten jedoch noch weit von Lissabon-Ziel entfernt Beschäftigungsquoten: Veränderung 2000-2007 2000 2007 75 70 Lissabon-Ziel 65 60 55 50 bg cz ee lv lt hu pl ro si sk eu15 Quelle. Eurostat.

Arbeitsmarktentwicklung Grund: Niedrige Beschäftigungs- und Erwerbsquoten Jüngerer und Älterer EU-10: Arbeitsmarktindikatoren 2007 Beschäftigungsquote Erwerbsquote 15-64 15-24 25-54 55-64 15-64 15-24 25-54 55-64 bg 61,7 24,5 79,4 42,6 66,3 28,9 84,5 45,7 cz 66,1 28,5 83,5 46,0 69,9 31,9 87,8 48,2 ee 69,4 34,5 84,8 60,0 72,9 38,3 88,5 62,2 lv 68,3 38,4 82,3 57,7 72,8 43,0 87,2 60,3 lt 64,9 25,2 82,5 53,4 67,9 27,4 86 55,6 hu 57,3 21,0 74,6 33,1 61,9 25,6 80,0 34,5 pl 57,0 25,8 74,9 29,7 63,2 33,0 81,7 31,8 ro 58,8 24,4 74,6 41,4 63,0 30,5 79,0 42,4 si 67,8 37,6 85,3 33,5 71,3 41,8 89,3 34,6 sk 60,7 27,6 78,0 35,6 68,3 34,6 86,9 38,8 eu10 63,2 28,8 80,0 43,3 67,8 33,5 85,1 45,4 eu15 66,9 40,8 79,7 46,6 72,0 47,9 84,9 49,3 Quelle. Eurostat.

Arbeitsmarktentwicklung Grund: Niedrige Beschäftigungs- und Erwerbsquoten Jüngerer und Älterer EU-10: Arbeitsmarktindikatoren 2007 Beschäftigungsquote Erwerbsquote 15-64 15-24 25-54 55-64 15-64 15-24 25-54 55-64 bg 61,7 24,5 79,4 42,6 66,3 28,9 84,5 45,7 cz 66,1 28,5 83,5 46,0 69,9 31,9 87,8 48,2 ee 69,4 34,5 84,8 60,0 72,9 38,3 88,5 62,2 lv 68,3 38,4 82,3 57,7 72,8 43,0 87,2 60,3 lt 64,9 25,2 82,5 53,4 67,9 27,4 86 55,6 hu 57,3 21,0 74,6 33,1 61,9 25,6 80,0 34,5 pl 57,0 25,8 74,9 29,7 63,2 33,0 81,7 31,8 ro 58,8 24,4 74,6 41,4 63,0 30,5 79,0 42,4 si 67,8 37,6 85,3 33,5 71,3 41,8 89,3 34,6 sk 60,7 27,6 78,0 35,6 68,3 34,6 86,9 38,8 eu10 63,2 28,8 80,0 43,3 67,8 33,5 85,1 45,4 eu15 66,9 40,8 79,7 46,6 72,0 47,9 84,9 49,3 Quelle. Eurostat.

Arbeitsmarktentwicklung Grund: Niedrige Beschäftigungs- und Erwerbsquoten Jüngerer und Älterer EU-10: Arbeitsmarktindikatoren 2007 Beschäftigungsquote Erwerbsquote 15-64 15-24 25-54 55-64 15-64 15-24 25-54 55-64 bg 61,7 24,5 79,4 42,6 66,3 28,9 84,5 45,7 cz 66,1 28,5 83,5 46,0 69,9 31,9 87,8 48,2 ee 69,4 34,5 84,8 60,0 72,9 38,3 88,5 62,2 lv 68,3 38,4 82,3 57,7 72,8 43,0 87,2 60,3 lt 64,9 25,2 82,5 53,4 67,9 27,4 86 55,6 hu 57,3 21,0 74,6 33,1 61,9 25,6 80,0 34,5 pl 57,0 25,8 74,9 29,7 63,2 33,0 81,7 31,8 ro 58,8 24,4 74,6 41,4 63,0 30,5 79,0 42,4 si 67,8 37,6 85,3 33,5 71,3 41,8 89,3 34,6 sk 60,7 27,6 78,0 35,6 68,3 34,6 86,9 38,8 eu10 63,2 28,8 80,0 43,3 67,8 33,5 85,1 45,4 eu15 66,9 40,8 79,7 46,6 72,0 47,9 84,9 49,3 Quelle. Eurostat.

Arbeitsmarktentwicklung Indiz für Probleme beim Arbeitsangebot: hohe Langzeitarbeitslosigkeit Langzeitarbeitslosigkeit 2007, Anteil an Gesamtarbeitslosigkeit in % 80 70 60 50 40 EU-15 30 20 10 0 se dk cy es fi uk lv at lu ie lt nl fr mt si hu pt it ee gr ro be pl cz de bg sk Quelle. Eurostat.

Arbeitsmarktentwicklung Belebung am Arbeitsmarkt geht an Geringqualifizierten vorbei Arbeitslosenquoten nach Bildungsgrad 2007, % Insgesamt (ISCED 1997) Vorschule, Primärbereich und Sekundarstufe I - Stufen 0-2 (ISCED 1997) Sekundarstufe II und Post-Sekundarbereich - Stufen 3-4 (ISCED 1997) Tertiärbereich - Stufen 5-6 (ISCED 1997) 50 45 40 35 30 25 20 15 10 5 0 bg cz ee lv lt hu pl ro si sk eu15 Quelle. Eurostat.

Arbeitsmarktentwicklung Qualifikationsdefizite des Arbeitsangebots Arbeitsmarkt: "Überschussangebot" nach Bildungsstand, 2007 Vorschule, Primärbereich und Sekundarstufe I - Stufen 0-2 (ISCED 1997) Sekundarstufe II und Post-Sekundarbereich - Stufen 3-4 (ISCED 1997) 30 Tertiärbereich - Stufen 5-6 (ISCED 1997) 25 20 15 10 5 0-5 -10-15 -20 bg cz ee lv lt hu pl ro si sk eu15 Überschussangebot gemessen als Differenz zwischen Anteil der Arbeitskräfte mit bestimmter Qualifikation an der Arbeitslosigkeit und der Beschäftigung. Quelle. Eurostat; eigene Berechnungen.

Arbeitsmarktentwicklung Fazit: Starke Arbeitsnachfrage führt zu deutlichem Beschäftigungsanstieg Beschäftigungspotential wird jedoch nur unzureichend genutzt Skill mismatch beschränkt Beschäftigungsaufbau

Arbeitsmarktpolitik Erhöhung des effektiven Arbeitsangebots Anpassungsfähigkeit von Institutionen des Arbeitsmarktes beeinflusst Dazu zählen: Einkommenssicherheit und aktive Arbeitsmarktpolitik, Beschäftigungsschutz

Arbeitsmarktpolitik: Einkommenssicherheit Zu Beginn der Transformation großzügige Ausgestaltung des Arbeitslosengeldes Mit zunehmender Arbeitslosigkeit und dem Zwang zur Haushaltskonsolidierung Verringerung der Lohnersatzraten, der Bezugsdauer und Verschärfung der Anspruchsvoraussetzungen

Arbeitsmarktpolitik: Einkommenssicherheit Geringe Einkommenssicherheit in den EU-10 Ausgaben passive Arbeitsmarktpolitik (% des BIP), bezogen auf die Arbeitslosenquote 2006 0,7 0,6 0,5 0,4 0,3 0,2 EU-15 0,1 0 ee bg lt sk cz uk ro lv gr hu pl si it se pt fr es ie de fi be at nl dk Quelle: Eurostat; eigene Berechnungen.

Arbeitsmarktpolitik: Einkommenssicherheit Niedrige Erwerbsquoten Älterer durch Rentensysteme beeinflusst EU-10: Offizielles und tatsächliches (Median) Renteneintrittsalter Männer 66 Median 1998 Median 2005 offiziell 2005 64 62 60 58 56 54 52 50 bg cz ee lv lt hu pl ro si sk Quelle: Eurostat; MISSOC.

Arbeitsmarktpolitik: Einkommenssicherheit Arbeitsunfähigkeitsrenten als Substitut für Lohnersatzleistungen Nichterwerbsquoten aufgrund von Krankheit und Arbeitsunfähigkeit (55-64), 2007 20 18 16 14 12 10 EU15 8 6 4 2 0 fr cz at gr de it mt pt be cy lv sk ro bg si lu dk ee hu nl lt es se fi pl Quelle: Eurostat; eigene Berechungen.

Arbeitsmarktpolitik: Einkommenssicherheit Niedrige Einkommenssicherheit und Verlagerung auf andere Sozialtransfers: Wenig zielgerichtet und nicht an aktivierende Malnahmen gebunden Arbeitslosigkeitsfallen für gering Qualifizierte, geringe Mobilität

Arbeitsmarktpolitik: Aktive Arbeitsmarktpolitik Schwerpunkte: Beratung und Unterstützung bei Arbeitsplatzsuche, Lohnsubventionen, Ausbildungsprogramme, öffentliche Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen und Unterstützung bei Existenzgründungen Fokussierung auf Problemgruppen Geringer Mittelumfang Quelle: Eurostat; eigene Berechungen.

Arbeitsmarktpolitik: Aktive Arbeitsmarktpolitik Geringer Stellenwert der aktiven Arbeitsmarktpolitik Ausgaben der aktiven Arbeitsmarktpolitik bezogen auf die Arbeitslosenquote 2006 0,4 0,35 0,3 0,25 0,2 0,15 0,1 EU15 0,05 0 gr ee uk sk ro cz lv pl hu si lt bg pt de it es fr fi ie be at se nl dk Quelle: Eurostat; eigene Berechungen.

Arbeitsmarktpolitik: Aktive Arbeitsmarktpolitik und des lebenslangen Lernens in den EU10 Erwachsenenbeteiligung an Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen, in % der Bevölkerung 25-64, 2007 35,0 30,0 25,0 20,0 15,0 EU15 10,0 5,0 0,0 bg ro gr hu sk pt pl lt cz mt it ee lu lv be fr ie de cy es at si nl fi uk dk se Quelle: Eurostat.

Arbeitsmarktpolitik: Beschäftigungsschutz Rigider Beschäftigungsschutz im Verlauf der Transformation liberalisiert Asymmetrische Liberalisierung

Arbeitsmarktpolitik: Beschäftigungsschutz Asymmetrische Liberalisierung EU10: Beschäftigungsschutz 2003 (OECD-Indikatoren) Reguläre Beschäftigungsverhältnisse Temporäre Beschäftigungsverhältnisse Massenentlassungen Gesamt bg 2,1 0,9 4,1 2,0 cz 3,3 0,5 2,1 1,9 ee 2,7 1,3 4 2,3 hu 1,9 1,1 2,9 1,7 lt 2,9 2,4 3,6 2,8 lv 2,3 2,1 4,0 2,5 pl 2,2 1,3 4,1 2,1 si 2,9 0,6 4,9 2,3 sk 3,5 0,4 2,5 2,0 ro 2,7 2,6 5,2 3,1 dk 1,5 1,4 3,9 1,8 EU10 2,7 1,2 3,5 2,2 EU14* 2,3 2,0 3,4 2,4 EU-14 o. LU; Quelle: OECD 2004; Tonin 2003; Micevska 2004; Cazes/Nesporova 2006; Earnets/Masso 2005.

Arbeitsmarktpolitik: Beschäftigungsschutz Beschäftigungsschutz liberaler als Indikatoren anzeigen: Mangelnde Durchsetzung vor allem in Kleinbetrieben, hohe Schattenwirtschaft, Scheinselbständigkeit Segmentierung der Arbeitsmärkte

Arbeitsmarktpolitik: Ausblick EU10 und Flexicurity Erhöhung der Arbeitsmarktsicherheit Ausbau der aktiven Arbeitsmarktpolitik Reformen im Bildungssystem

Arbeitsmarktpolitik: Einkommenssicherheit Mindestlöhne als Beschäftigungsbarriere? Mindestlöhne 2007 60 Mindestlohn/Durchschnittslohn Bindung (Anteil der Vollzeitbeschäftigten mit Mindestlöhnen in %) 50 40 30 20 10 0 lv ee lt hu ro pl uk cz pt es bg ie si nl sk lu mt fr Quelle: Eurostat;.

Arbeitsmarktpolitik: Einkommenssicherheit EU10: Charakteristika der Arbeitslosengeldsysteme Referenz- Periode Mindestversicherungszeit Höhe (in % des früheren Einkommens) Bezugsdauer (Monate) cz 3 Jahre 12 Monate 50 erste drei Monate, danach 45; 60 be i Umschulung 6-12; abhängig vom Alter ee 3 Jahre 12 Monate 50 (erste 100 Tage), danach 40 6-12, abhängig von Versicherungsdauer. lv 18 Monate 12 Monate 50-65, abhängig von Versicherungsdauer und Dauer der Arbeitslosigkeit lt 3 Jahre 18 Monate Feste Basis plus variabler Teil, maximal 70% des letzten Lohns. hu 4 Jahre 1 Jahr 60; Mindest- und Höchstbeiträge de s Arbeitslosengeldes bei 60% des Mindestlohns (163 ) und 120% (327 ) erste 3 Monate, danach 60% (163 ); nach 6 Monaten: 40% de s Mindestlohns (109 ) pl 18 Monate 365 Tage Pauschalleistung PLN 538 (ohne Bezug zum früheren Einkommen), gestaffelt nach Dauer der Erwerbstätigkeit, max. 50% des Mindestlohns. 4-9; abhängig von Versicherungsdauer 6-9; abhängig von Beschäftigungsdauer max. 9; 6 Arbeitssucherleistung, 3 Arbeitssucherunterstützung 6-18; abhängig von regionale r Arbeitslosenquote. si 18 Monate 365 Tage 70 erste drei Monate, danach 60; Min: 45% des Minestlohns; Max: 3-faches des Min. 3-24; abhängig von Versicherungszeit und Alter. sk Vier Jahre drei Jahre 50 6; 4 bei Zeitbeschäftigung bg 15 Monate neun Monate 60% des versicherungspflichtigen Einkommens. Mindest- und Höchstbeiträge des Arbeitslosengeldes derzeit bei BGN 100 ( 51) und BGN 200 ( 102) monatlich. ro 2 Jahre 1 Jahr 75% des Mindestlohns mit Zuschlägen in Abhängigkeit von der Versicherungsdauer 4-12; abhängig von Versicherungsdauer: 4 Monate für drei Versicherungsjahre, 12 Monate bei über 25 Versicherungsjahren 6-12; abhängig von Versicherungsdauer: 6 Monate bis zu 5 Versicherungsjahren, 12 Monate bei über 10 Versicherungsjahren Stand 1.1.2008 Quelle: MISSOC.

Arbeitsmarktpolitik: Steuern und Sozialabgaben Hoher Steuerkeil insbesondere im Niedriglohnbereich Steuer- und Abgabenquote von Niedriglohnempfängern* 2006 60 2006 Veränderung2006/2000 50 40 EU15 30 20 10 0-10 -20 cy ie mt uk lu bg pt gr sk es ee fi dk cz lt nl si it lv ro pl hu at fr se de be *Ledige ohne Kinder mit 67% des Durchschnittslohns. Quelle: Eurostat.