INTERNET WORLD Business



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Transkript:

4,50 I FR. 9,00 E-COMMERCE I ONLINE-MARKETING I TECHNIK 43205 INTERNET WORLD Business AUSGABE 19/14 16. SEPTEMBER 2014 ALLE 14 TAGE TOPAKTUELL www.internetworld.de INTERNET WORLD Business Guide Online Werbeplanung Oktober bis Dezember 2014 Anzeige Foto: Dmexco Trends, Strategien, Innovationen News und Impressionen von der Dmexco S. 4 ff. + 42 Rekord-Börsengang Ma Yun: Schafft der Alibaba-Gründer den größten Börsengang? Alibaba und die Superlative Den weltweit größten Börsengang stellt Alibaba in Aussicht: Für 60 bis 66 US- Dollar bietet der chinesische Online- Händler seine rund 370 Millionen Aktien an. Bewegt sich der Eröffnungskurs am oberen Ende der Preisspanne, würde das mehr als 24 Milliarden Dollar in Alibabas Kasse spülen. Der bisherige Rekord der Bank of China (22 Mrd. US-Dollar beim IPO 2012) wäre geknackt. Der größte Börsengang eines Webunternehmens gelingt Gründer Ma Yun sicher (s. u.). Zum Vergleich: Der Wert der Zalando SE liegt bei umgerechnet knapp 4 Milliarden Dollar, 10 Prozent der Anteile sollen demnächst verkauft werden. (vs) Auf 84 Seiten stellt der INTERNET WORLD Businesse Guide Online Werbeplanung aktuelle Marketingtrends, Dienstleister und Agenturen vor. Ihr Gratisexemplar liegt dieser Ausgabe bei Mit dem Kopf durch die Wand Disruptive Geschäftsmodelle stoßen in Deutschland auf großen Widerstand ine Stadt Meter für Meter E abfotografieren und ins Netz stellen. Eine App launchen, die gewöhnliche Autobesitzer zu Taxifahrern macht. Einen Kunden, der gerade in einem Laden etwas kaufen will, in letzter Sekunde ein besseres Angebot als das der Konkurrenz auf sein Smartphone zaubern darf man das? Diese Frage stellt sich immer öfter, vor allem wenn amerikanische Unternehmen mit neuen, disruptiven Geschäftsideen etablierte Branchen aufmischen und dabei in der Regel nach dem Grundsatz verfahren: Erst machen, dann fragen. Die Befürworter der neuen Ideen argumentieren häufig mit der reinen Lehre der Marktwirtschaft: Erlaubt ist, was sich am Markt durchsetzt, und verkrustete Strukturen sind dazu da, aufgebrochen zu werden. Foto: istockphoto / Gofugui Mobile First Alltag in Asien Vom Fernen Osten E-Commerce lernen S. 16 Die Argumente der Gegner sind meist formeller Natur. So hat das Landgericht Frankfurt jetzt im Zuge einer einstweiligen Ver- Der Stellenmarkt für Internet-Fachkräfte S. 40 oder unter internetworld.de/stellenmarkt fügung dem Taxiservice Uber bundesweit die Ausübung seiner Vermittlertätigkeit verboten. Begründung: Die Fahrer verstoßen gegen das Personenbeförderungsgesetz von 1961. Dieses Gesetz, argumentieren Kritiker, zementiere nur das Monopol der Taxizentralen und mache Taxi fahren unnötig teuer eine ganze Branche funktioniere nicht nach dem Gesetz des Marktes. Rechtliche Scharmützel dieser Art gab es schon öfter, von den Klagen gegen Google wegen Street View bis zu den Versuchen von Markenartiklern, den Verkauf ihrer Waren im Internet zu stoppen. Was neu ist: Uber will sich der Gerichtsverfügung nicht beugen. Mehr zu diesem Thema ab Seite 10. E-Commerce Online-Marketing Technik Foto: istockphoto / Mipan; Fruttipics Die Macht der Idee: Innovative Start-ups brechen Strukturen auf Die größten Börsengänge von Webunternehmen Firma Börsengang Verkaufserlös 2014 24,3* Mrd. Spinnereien gehören dazu Holtzbrinck Ventures gehört zu den Investoren hinter Zalando und Home24. Im Interview verrät HV-Partner Rainer Maerkle, bei welchen Start-ups sich der Einstieg heute noch lohnt. S. 18 Blockbuster auf fünf Zoll Immer mehr Menschen sehen auf dem Smartphone oder Tablet fern. Sender und Start-ups entwickeln dafür TV-Apps. Doch die erfordern neue, bessere Werbeformate. S. 22 Wegweiser zum Angebot Sie sind das Trendthema des Jahres: Bea cons, kleine Minisender, die Botschaften an Smartphones versenden. Inzwischen gibt es zahlreiche Modelle mit Unterschieden im Detail. S. 34 2012 16,0 Mrd. Dmexco: Branchentreff in Zahlen 2004 1,9 Mrd. 1998 70,0 Mio. 1997 48,0 Mio. 807 Aussteller 31.900 Besucher 66.000 m 2 Ausstellungsfläche INTERNET WORLD Business 19/14 Angaben in US-Dollar; * Schätzung Quelle: Unternehmen Die Dmexco weist neue Bestmarken auf. Die passen zum Motto der Messe: Entering new Dimension Neue Mediengesellschaft Ulm mbh, PF 201552, 80015 München Postvertriebsstück, DPAG, Entgelt bezahlt INTERNET WORLD Business 19/14; Quelle: dmexco 2014

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INHALT 16. September 2014 19/14 Inhalt INTERNET WORLD Business Social im Fokus 3 SCHWERPUNKT Die Kraft der Idee Disruptive Technologien und Modelle 10 E-COMMERCE Mobile First Alltag in Asien Asien als Trendsetter in Sachen Mobile 16 Spinnereien gehören dazu Holtzbrinck Ventures im Interview 18 Schutz gegen Hacker Speichern von IP-Adressen 20 ONLINE-MARKETING Blockbuster auf fünf Zoll Apps und Werbeformate für Mobile TV 22 Musik und Marken Spotify setzt auf Content und Branding 24 Wunschlos glücklich Champs erfüllt Teenie-Träume 26 KNOW-HOW Serie: E-Mails mit Auslöser Newsletter und Trigger-Mails 28 TECHNIK Eine Frage der Qualität Datenqualität in der Customer Journey 30 Wegweiser zum Angebot Beacon ist nicht gleich Beacon 32 Akzeptanz (fast) allerorten Big Data für Firmen und Kunden 34 RUBRIKEN Update 4 Pro & Contra: digitale Agenda 14 Dienstleisterverzeichnis 35 Personalien 39 Impressum 39 Stellenmarkt 40 Szene: Dmexco 42 Meinung: Marken treiben E-Commerce an 46 32 Social Media Conference meets Content Marketing Drei Tage dreht sich alles um die Themen Social Media und Content Marketing, wenn sich die Branche zu der Fachkonferenz mit B2B-Special vom 6. bis 8. Oktober 2014 in Hamburg trifft. Themen sind unter anderem: Think SEO & act social Eine Bestandsaufnahme Die richtige Content-Strategie Von der Zielsetzung zur Umsetzung Story-Telling Alter Wein in neuen Schläuchen? Kampagnen Markenführung Best in class Facebook Was bleibt, was ist neu, was kommt? It s all about data KPIs, Monitoring & Co. B2B im Fokus Wo geht die Reise hin? Das aktuelle Programm, alle Referenten und die Anmeldung finden Sie online unter: www.social-media-conference.de 30 Foto: Estimote Die Social Media Conference wird von INTERNET WORLD Business präsentiert. Deshalb erhalten Leser der Zeitschrift auch Sonderkonditionen, sie können ab 340 Euro zzgl. MwSt. (statt 490 Euro zzgl. MwSt.) an der Konferenz teilnehmen. Ihr Aktionscode: SMC14iwb Foto: istockphoto / Vladgrin 22 Social Media 20 Facebook: facebook.com/internetworld.de Google+: internetworld.de Foto: Fotolia / Dreaming Andy Foto: Magine Twitter: @internet_world Newsletter: www.internetworld.de/newsletter Menschen in diesem Heft Klemens Skibicki ist Professor für Marketing an der Cologne Business School. Für ihn ist die disruptivste Technologie im Internet die Kombination aus Social Media und Mobile, da diese weg vom Sender-Empfänger-Prinzip geht. 12 Stefan Zilch, Geschäftsführer Spotify DACH, beobachtet, dass das Thema Streaming nun endgültig in der Branche angekommen ist. Er setzt vor allem auf Mobile und Audio Spots. Display-Ads hält er mobil für ungeeignet. 24 Stefan Rhiem, Geschäftsführender Gesellschafter der Rhiem Gruppe, glaubt, dass nicht Händler, sondern Marken das Wachstum im E-Commerce vorantreiben. Sie verändern zunehmend ihre Vertriebs- und Digital-Strategien. 46 Benjamin Prause ist COO/CSO bei der Eprofessional GmbH. Er gibt Tipps, wie Google- Shopping-Kampagnen richtig aufgesetzt werden und rät beispielsweise für feingliedrige Unterteilungen die Custom-Label-Spalten zu nutzen. 34 Rainer Maerkle stieg 2008 beim Start-up-Inkubator Holtzbrinck Ventures als Partner ein. Im Interview erläutert der studierte Elektrotechniker, welche Geschäftsmodelle das Interesse der Wagnisfinanzierer wecken. 18 Oliver Mohr Geschäftsführer der Agentur Brainagency Media, lobt die Innovation und Kreativität der Kampagne von Sportartikelhersteller Champs. Mit Adblocker-Browser-Erweiterungen werden hier Banner manipuliert. 26

DMEXCO: NACHLESE 4 INTERNET WORLD Business Jobs für alle: Das Businessnetzwerk Xing öffnet seinen Stellenmarkt und kategorisiert mithilfe seiner Bewertungstochter Kununu die Xing ordnet Stellenanzeigen nach Wünschen suchenden Firmen: Bewerber können Stellen suchen, die den Aufstieg, das Familienleben oder soziales Engagement fördern. Nicht nur zur vollen Stunde: Süddeutsche.de und die Financial Times liefern die ersten Nachrichten für Samsungs Smartwatch. Die Apps basieren auf der Technik von Spritz. Rund um die Uhr informiert über das Weltgeschehen Q&A APPLE Apple Watch beeinflusst Marketing DHL testet in Europa die Paketzustellung per Radkurier. Tobias Wider, Vorstand bei DHL Express, erklärt die Vorteile. Ist die Lieferung von Warensendungen per Rad schneller? Fahrradkuriere können innerstädtische Verkehrshindernisse wie Staus oder Baustellen einfacher umgehen, kürzere Wegstrecken nutzen und direkt bis zur Tür des Empfängers vorfahren. Nützen Fahrräder auch bei Same Day Delivery? Wir prüfen die Optionen einer Same Day Delivery durch Fahrradkuriere. Im Fokus des aktuellen Pilotbetriebs steht das aber nicht. Wann kommt die Paketzustellung per Rad in Deutschland? 2015 werden überall dort Fahrradkuriere für die Expresszustellung flächenwir so den Service für unsere Kunden verbessern deckend eingesetzt, wo können. Facebook, Termine und Nachrichten am Handgelenk: Unter tosendem Applaus hat Apple am vergangenen Dienstag in Cupertino die lang erwartete Smartwatch vorgestellt. Die Uhr könnte im digitalen Marketing eine Schrittmacher-Rolle einnehmen. Falls die Apple Watch den Durchbruch schafft, müssen sich Marketer intensiv damit auseinandersetzen, wie sie Wearables grundsätzlich in ihre Kommunikationsstrategien einbeziehen können. Große Chancen werden auch dem neuen iphone 6 eingeräumt, das wie erwartet in zwei unterschiedlichen Größen auf den Markt kommt (4,7 und 5,5 Zoll). Prozessorleistung, Kamera, Auflösung und Akkulaufzeit wurden gegenüber den Vorgängermo- dellen noch einmal verbessert. Die Apple Watch wird in drei Versionen verkauft Foto: Apple Richtig innovativ ist der Bezahldienst Apple Pay. Über ein integriertes NFC-System kann mit dem Handy bezahlt werden: Der User legt das iphone auf ein Lesegerät und verifiziert den Vorgang anschließend mit seinem Fingerabdruck. (hvr) INTELLIAD BEACONS 100 Touchpoints pro Nutzer Ein Intelliad Beacon kostet rund 15 Euro Rund 100 Mal geriet jeder Dmexco-Besucher, der die offizielle Messe-App auf seinem Smartphone installiert hatte, während seiner Rundgänge durch die Hallen in den Sendebereich eines Intelliad-Beacons. Der Münchner Web-Analytics-Spezialist hatte in einem Pilotprojekt das gesamte Ausstellungsgelände mit den kleinen kreisrunden Minisendern verwanzt. Jedes Beacon sendet in regelmäßigen Abständen eine codierte ID-Nummer und einen Foto: Frank Kemper Zeitstempel aus. Smartphones, auf denen die Dmexco-App installiert war, konnten diese Funkbotschaften empfangen, die App gab die Daten an Intelliad weiter. Dies ermöglichte es, den Besuchern Push-Nachrichten zu senden, die ihnen zu ihrem Aufenthaltsort passende Infos lieferten. Das Pilotprojekt soll der Koelnmesse eine Analyse der Benutzerströme ermöglichen. Erste Erkenntnis: Ein Messebesuch in Köln dauert durchschnittlich sieben Stunden. (fk) AGOF Prototyp der Digital Facts Lange hat die Branche auf eine plattformübergreifende Messung von Online- und Mobile-Nutzung gewartet. Jetzt ist sie da zumindest fast. Auf der Dmexco hat die Arbeitsgemeinschaft Online Forschung Agof einen ersten Prototyp der Digital Facts veröffentlicht. Die Markt-Media-Studie soll Planern künftig eine überschneidungsfreie Planung zu stationären und mobilen Endgeräten ermöglichen. Für einen Prototyp wurden die Zahlen des ersten Quartals 2014 aus den Studien Internet Facts und Mobile Facts zusammengetragen. Die Studie gibt erste Einsichten bezüglich der Nettoreichweiten von Foto: Unternehmen über 700 digitalen Gesamtangeboten und 55 Digital-Vermarktern. Die beiden Einzelstudien, und damit die Betrachtung nur eines digitalen Mediums, sollen weiterhin bestehen. Die neue Ausweisung mit übergreifenden Netto- und Bruttoreichweiten, Struktur- und Marktdaten erscheint ab 2015 und wird quartalsweise aktualisiert. (vg) MESSENGER-DIENSTE Nachrichten mit Destroy-Button Als europäische Antwort auf Whats App ist jetzt der Messenger-Dienst Quack in Deutschland gestartet. Die Nachrichten werden verschlüsselt übermittelt. User, die den Dienst verwenden, sollen bis zu 25 Euro im Monat Sichere Messages: Quack und Sims.me starten verdienen können, wenn sie personalisierte Werbung akzeptieren. Quack konkurriert mit Sims.me, der Dienst ist ebenfalls gerade Zahlen der Woche Bei Facebook pflegen 30 Millionen mittelständische Unternehmen eine Seite. In Deutschland haben 77 Prozent der rund 387 Millionen Mitglieder wenigstens ein kleines Unternehmen gelikt. Die Kommunikation via Smartphone ist Jugendlichen zwischen 10 und 18 Jahren wichtiger als das Gespräch: 70 Prozent tauschen sich über Kurznachrichtendienste wie Whats App oder Joyd aus, 66 Prozent direkt mit ihren Freunden. Foto: Fotolia / Berc Drehen? Lieber nicht App-Hype vorbei? Zwei Drittel der Smartphone-Nutzer laden laut Comscore keine Apps mehr herunter, etwa jeder Fünfte nur ein bis zwei pro Monat. Tablet-User lesen quer: 61 Prozent aller Anzeigen werden im Querformat geöffnet und nur knapp 7 Prozent gedreht, so das Ergebnis einer Untersuchung von Inskin Media in London.

16. September 2014 19/14 5 Ikea kann auch Apple: Im Look eines Apple-Geräts präsentiert das schwedische Möbelhaus seinen neuen Katalog. Im Youtube- Spot bezeichnet Design-Güru Jörgen Egghammer das 332-Seiten-Werk als Bookbook, in dem man vorwärts und rückwärts blättern und sogar scrollen kann: http://bit.ly/1qc86ns. Bookbook: Katalog inszeniert wie ein Apple-Gerät 2013 eingeschwebt: Das Original Apples ipad Air Foto: istockphoto / Urrra gestartet. Die Deutsche Post nutzte die Dmexco, um ihren kostenlosen Messenger-Service bekannter zu machen. Der im August gelaunchte Dienst übermittelt Bilder, Videos und Nachrichten ebenfalls verschlüsselt. Zudem bietet er seinen Usern eine Selbstzerstörungsfunktion an. Über einen Destroy-Button werden Messages per Countdown oder zu einem bestimmten Zeitpunkt für immer gelöscht. (hvr) DIGITALE WIRTSCHAFT Oettinger wird Digitalkommissar Günther Oettinger, bisher Energiekommissar der EU, wird künftig die digitale Agenda in Europa organisieren. Als Kommissar für digitale Wirtschaft soll er die IT- Politik in Europa bestimmen und die Branche dann im internationalen Wettbewerbsumfeld unter- Günther Oettinger: Soll Vernetzung vorantreiben Paketvolumen Rund 1,1 Milliarden Pakete, so schätzen die Logistik-Beratung MRU und der Bundesverband E-Commerce und Versandhandel (BEVH), wurden in Deutschland 2013 versandt: 52 Prozent der Pakete enthalten Waren und entfallen auf das Business-to-Consumer-Geschäft (B2C), 37 Prozent auf den Handel zwischen Firmen (B2B). Jedes 25. Paket geht von einem Verbraucher zum anderen (C2C). Bemerkenswert: Sieben Prozent der Pakete schicken Verbraucher an Unternehmen hinter dieser niedrigen Quote verbergen sich die Retouren. stützen. Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker hat bereits mehrfach kritisiert, dass Europa in den Bereichen Telekommunikation, Datenschutz oder Frequenzvergabe nicht geschlossen vorgehe. Auf Oettinger wartet nun die Aufgabe, die Digitalisierung Europas zu vereinheitlichen und voranzutreiben. (hvr) UNITED INTERNET MEDIA Frequency Capping für Multiscreen United Internet Media, der Vermarkter der Portale Web.de, GMX und 1&1, baut seinen Multiscreen-Ansatz aus. Schon länger bietet das Unternehmen seinen Werbekunden Formate und Targeting-Lösungen, die auf unterschiedlichen Geräten funktionieren. Ab sofort zählt auch das Frequency Capping über alle Plattformen dazu. Damit können Kontakte geräteübergreifend dosiert werden. Das neue Angebot, wirbt der Anbieter, ermögliche ein echtes Multi-Screen- Channel-Planning für das Ausspielen von Werbung. Die erste Kampagne wurde für Sky realisiert. Der Pay-TV-Sender konnte damit die Weiterempfehlungsquote seines Abo-Angebots um 121 Prozent steigern. Auch die Image- und Sympathiewerte verbesserten sich. (hvr) B2B 37,0 % C2B 7,0 % CHALLENGE AWARD Preis für Second Skin Marina Biersack, Elise Bonacina, Davina Czarkowski und Pascal Mansmann, alle Media Planner Nachwuchspreis: BVDW verleiht Challenge Award International bei Havas Media, erhielten auf der Dmexco den Challenge Award. Mit dem Preis für Nachwuchstalente prämiert der Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) Ideen, die sich mit der Zukunft der Werbung befassen. Die Preisträger entwarfen die Second Skin Body wear Technologie, einen atmungsaktiven, anpassungsfähigen Anzug, der komplett mit allen digitalen Geräten des Trägers verbunden ist und quasi als Leinwand dient. Denn über die digitalen Geräte personalisiert der Nutzer sein Outfit, wählt Details und lädt dazu Bilder herunter. Diese werden anschließend auf den Anzug projiziert. (sg) INTERNET WORLD Business 19/14 Quelle: BEVH/MRU B2C 52,0 % C2C 4,0 % Besuchen Sie die Auftaktveranstaltung des E-Commerces: 28. Februar 2015 Kongress Palais Kassel plentymarkets: E-Commerce ERP für erfolgreichen Online-Handel. Das volle Programm: Online-Shop Multi-Channel Warenwirtschaft Auftragsabwicklung Prozesse CRM Up2Date Cloud Die Jahresauftaktveranstaltung für Online-Händler: Der 8. plentymarkets Online-Händler-Kongress in Kassel. Erleben Sie an diesem Tag mehr als 35 Vorträge und 60 Aussteller aus dem gesamten Spektrum des Online- Handels. Egal ob Basiswissen für E-Commerce-Einsteiger oder die neusten Trends der Branche hier findet jeder Händler nützliche Tipps für mehr Erfolg im E-Commerce. Intensives Networking und die legendäre E-Commerce- Party am Abend runden dieses einzigartige Event ab. Seien Sie dabei! Powered by www.plentymarkets.com

DMEXCO: NACHLESE 6 INTERNET WORLD Business 16. September 2014 19/14 Wachstumstreiber Mobile 2012 39 2013 65 (+ 67 %) Nettoausgaben in Mio. 2014 107 (+ 65 %) INTERNET WORLD Business 19/14; Quelle: Online-Vermarkterkreis (OVK) im Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) e.v. Mobile wächst: 107 Mio. Euro werden 2014 laut OVK in mobile Werbung fließen Mobile Nutzung 14 19 J. 20 29 J. 30 39 J. 40 49 J. 50 59 J. ab 60 J. 2009 2010 2011 2012 2013 2014 80 % 70 % 60 % 50 % 40 % 30 % 20 % 10 % 0 % INTERNET WORLD Business 19/14; Quelle: ARD/ZDF-Onlinestudien 2009 2014; Basis: Deutsch sprechende Online-Nutzer ab 14 Jahren (n=1212 /1252 /1319 /1366 /1389 /1434) Jung und mobil: Nach den Jüngeren entdecken auch die Älteren jetzt das mobile Netz Werbeinvestitionen nach Branchen Kraftfahrzeugmarkt Handel Finanzen 8,7 % Telekommunikation 94 15,3 % Touristik und Gastronomie 74 13,9 % Körperpflege 65 6,8 % Ernährung 49 5,2 % 186 16,1 % 130 108 18,7 % Ausgaben 1. HJ 2014 (in Mio. ) Anteil Online am Media-Mix des Unternehmens (in Prozent) 186 Mio. Euro investiert die Autobranche 2014 in Display- Werbung, das sind 16 % ihres Werbevolumens. Insgesamt sollen laut OVK 1,4 Mrd. Euro in Display-Werbung fließen. INTERNET WORLD Business 19/14 Quelle: Nielsen Media Research (Online-Werbung, Datenstand Juni 2014). Angaben für den deutschen Markt ONLINE-WERBUNG Wachstum, Wachstum, Wachstum Dankeschön uns geht es sehr gut: Die Online-Werbebranche befindet sich auf Wachstumskurs. Das meinen jedenfalls der Branchenverband BVDW und der Online-Vermarkterkreis (OVK). Die Ausgaben für Display-Werbung werden, so eine Schätzung des OVK, in diesem Jahr auf bis zu 1,4 Milliarden Euro steigen. Vor allem die Autound die Finanzbranche investieren mittlerweile einen großen Teil ihrer Werbeetats, zwischen 16 und 19 Prozent, in Online- Anzeigen (s. Grafik links). Diese Entwicklung wird weitergehen. Der BVDW rechnet daher für 2015 mit einem Wachstum von zehn Prozent für den digitalen Werbemarkt. Echtzeitdaten über Nutzer und deren Surfverhalten sowie das automatisierte Einkaufen von Werbeplätzen beflügeln das Wachstum und auch die Qualität der Kampagnen. Die starre Logik und Mechanik der klassischen Mediaplanung auf Basis der bisherigen Reichweiten- und Nutzungsdaten können nicht mit der Effizienz aus der datengesteuerten Automatisierung von Planung, Konzeption und Kreation mithalten, meint Manfred Klaus, Chef der Agenturgruppe Plan Net. Die Folge: Schon 2016, so rechnet der BVDW, wird etwa jedes dritte Online-Werbemittel automatisiert und über elektronische Plattformen gebucht, heute ist es etwa jedes zehnte. (vs) Gründer Explido verlässt die Yamondo Alliance EXPLIDO Einkaufsliste ohne Yamondo Die Übernahme der Performance-Agentur Explido durch das Dentsu-Aegis-Netzwerk und seine Performance-Tochter iprospect hat Auswirkungen auf die Global Performance Alliance Yamondo. Auf der Dmexco ging die Augsburger Agentur, die sich dort erstmals als Explido-iProspect präsentierte, auf Distanz zum Performance-Netzwerk. iprospect-chef Ben Wood stellte klar: Als wir Explido gekauft haben, haben wir Yamondo nicht mitgekauft. Und Explido-Marketingleiterin Vanessa Berger bestätigte: Explido wird Yamondo verlassen. Yamondo war einst auf Initiative von Explido gegründet worden. Dahinter verbirgt sich ein internationales Netzwerk aus 14 Partneragenturen in Europa, Nordamerika und Asien. (fk) RAKUTEN Rabattplattform für den Marktplatz Mit Macht drängt Rakuten auf den US-amerikanischen Markt und hat dafür gerade noch eine Milliarde US-Dollar investiert. Zu diesem Preis hat sich der Marktplatzbetreiber aus Japan die Rabattplattform Ebates geschnappt. Bei Ebates haben sich 2,5 Millionen Verbraucher aus den USA, Kanada und Asien angemeldet. Bestellen sie online in einem der angeschlossenen 2.600 Partner-Shops, werden sie zu rabattierten Angeboten von anderen Läden geführt. Im vergangenen Jahr vermittelte Ebates auf diese Weise ein Warenvolumen von mehr als zwei Milliarden US-Dollar. Die Plattform selbst erwirtschaftet einen Umsatz von rund 170 Millionen Dollar im Jahr. Rakuten hofft, sich durch Ebates Verbrauchern in den USA und Nordamerika empfehlen zu können. Mithilfe von Ebates können außerdem die Rakuten-Händler miteinander verlinkt werden. (host/vs) MICROSOFT Targeting über alle Plattformen Einmal einloggen lassen und über alle Plattformen und Dienste verfolgen: Das plant Microsoft nach dem Relaunch seiner Plattform MSN. Auch zu diesem Zweck verabschiedet sich Microsoft von MSN.com: Portal zu Microsofts Diensten eigenen MSN-Inhalten und kooperiert nun mit Medienpartnern. Mit gutem Content und Komfort sollen Nutzer gelockt werden, sich bei MSN anzumelden und ein Profil anzulegen. Dafür versammelt Microsoft unter dem MSN- Dach künftig all seine Dienste wie Bing, Outlook oder Skype. Log- Königs-Klasse 8 % aller Deutschen ab 18 Jahren haben in den vergangenen zwei Jahren Carsharing-Angebote genutzt. Das sind umgerechnet über 4 Millionen Menschen. Umfrage Bitkom 2014 Englands Hof informiert über die zweite Schwangerschaft von Herzogin Kate und Nissan empfiehlt prompt den X-Trail als Kutsche für die wachsende königliche Familie Die meisten fortschrittsoptimistischen Leute sind so lange für neue digitale Geschäftsmodelle, bis ihr eigener Job durch eine 99-Cent-App ersetzbar wird Sascha Lobo, Blogger, zur Sharing Economy und zum neuen Plattform-Kapitalismus

16. September 2014 19/14 INTERNET WORLD Business 7 Eine App für schöne Läden: Knapp 50.000 Euro hat Halle in eine App investiert, die die schönen Läden der Innenstadt präsentiert und mit der sich Hallenser und Touristen Einkaufstouren nach Branchen anlegen können. Zudem gibt s Gutscheine und Infos zu freien Parkplätzen. Einkaufen in Halle mit App-Guide Foto: Schoenelaeden.de Elektronische Grüße: Die Fluggesellschaft KLM verbindet Menschen in den Niederlanden und USA per Automat. Die Paare, deren Handflächen gleichzeitig den Bildschirm zum Gruß treffen, gewinnen Tickets. Foto: KLM Hallo Du: High-Five- Gruß am Automaten nach USA gen sich Nutzer, auf welchem Gerät und Dienst auch immer, mit der Microsoft-ID ein, bekommen sie eine personalisierte News- Auswahl ausgespielt und können innerhalb der Microsoft-Welt nachverfolgt werden. Wir arbeiten nicht mit Cookies, sondern mit einer eindeutigen Identifizierung, trommelt Markus Frank, Director Advertising & Online, für MSN als Werbeplattform. Das ermöglicht plattformübergreifendes Targeting und Frequency Capping ohne Überschneidungen. User können mit unterschiedlicher Werbung konfrontiert werden. Die User-Kennung ist freiwillig, wer darauf verzichtet, bekommt jedoch nur einen eingeschränkten Service. (vg) TWITTER Verkaufen mit Tweets Los geht s mit Social Commerce auf Twitter: In den USA testet der Kurznachrichtendienst einen Kauf-Button ermöglicht Shoppen bei Twitter Screenshot Twitter Kauf-Button, der Nutzer von Tweets auf eine Produktseite führt, auf der sie die Waren bestellen können. Für den Dienst kooperiert Twitter mit Payment-Dienstleister Stripe. Nehmen die Tester in den USA die Kaufangebote von Marken wie Burberry und Home Depot an, wird der Button international eingeführt. (sk/vs) INTERACTIVE MEDIA Auf der Suche nach dem Datenstandard Interactive Media startet die Audience Discovery Platform (ADP). Diese ermöglicht die direkte und automatische Buchung von Werbung unter Einbindung einer neu entwickelten Data- Technologie. Der Digital-Vermarkter arbeitet daran, ADP für die Angebote von Konkurrenten zu öffnen und damit einen Datenstandard für den deutschen Werbemarkt zu etablieren. Spielen alle bei diesem Plan mit, könnte Interactive Media Zielgruppendaten von diversen Vermarktern und Werbungtreibenden zusammenführen und eine marktübergreifende Reichweite ausweisen. Schon heute verfügt Interactive Media über harte Daten und Bewegungsprofile von über 35 Millionen Usern. Schnittstellen zu allen relevanten DSPs (Demand Side Platform), SSPs (Sale Side Platform) und Adservern sind integriert. Durch die angestrebte gemeinschaftliche Datenbasis soll sich die Qualität bei den Targeting-Zielgruppendaten weiter verbessern. Datenerhebung und -verarbeitung erfolgen laut Interactive transparent, sind aus Datenschutzgründen aber auf den deutschen Rechtsraum beschränkt, die Plattform ist zudem von eprivacy Consult zertifiziert. (vg) Briefe: Werbesendungen wirken sich auf Einkauf aus INTELLIAD Werbebriefe und Online-Käufe Foto: Fotolia / Goir Werbesendungen und Mailings wirken sich auf die Kaufentscheidung von Online-Käufern aus. Davon sind die Deutsche Post und Performance-Dienstleister Intelliad überzeugt. Um den Ein- fluss von Werbebriefen auf Shop- Besuch und Online-Kauf nachweisen zu können, haben sie gemeinsam eine Technik namens Nexcellent entwickelt. Mit ihr lässt sich die Impulswirkung von Werbe-Mailings messen. Sie ist in die Performance-Marketing-Plattform von Intelliad integriert. Auch die Wirkung von TV und Telefonaktionen auf Kaufentscheidungen im Web wir damit sichtbar. (vs) OMS Türkisch für Online-Werber Online-Vermarkter OMS nimmt die Website der Hürriyet in sein Portfolio auf. Eine weitgehend unbeachtete Zielgruppe, so OMS- Chef Matthias Wahl. Die Hürriyet ist nicht von der Agof erfasst, OMS arbeitet mit Reichweitendaten unter anderem von Comscore. Über drei Millionen Türken leben in Deutschland. 60 Prozent länger als 10 Jahre. Die meisten Türkischstämmigen sprechen gut Deutsch, doch die Werbung deutscher Unternehmen geht oft an ihnen vorbei, weil sie gern ihre eigenen Medien nutzen. Allein die Hürriyet verzeichnet monatlich rund 40 Millionen Seitenaufrufe aus Deutschland. Die meisten Leser (59,9%) sind laut OMS zwischen 14 und 39 Jahre alt. (vg) SHOP NEWS 34 % der Media-Agenturen bewerten die aktuelle Retargeting-Praxis als schädlich für den Werbemarkt Quelle: Foma Trendmonitor 2014 Testen Sie jetzt Inxmail Professional kostenlos und unverbindlich: www.inxmail.de/jetzt-testen Connected E-Mail-Marketing: Steigern Sie die Effizienz Ihrer E-Mail-Kampagnen Sprechen Sie Ihre Empfänger gezielt an Messen Sie indirekte und direkte Conversions

UPDATE 8 INTERNET WORLD Business 16. September 2014 19/14 World Wide Web Start-up Bauduu profitiert von der Share-Economy und verleiht Baukästen von Lego. FRANKFURT / DEUTSCHLAND Fahrervermittlung Uber landesweit verboten www.uber.com; http://bit.ly/1rkqicn Das Landgericht Frankfurt hat die Taxikonkurrenz Uber Pop deutschlandweit verboten. Bei Verstößen drohen Strafen bis zu 250.000 Euro oder sechs Monate Haft. Das Start-up ignoriert die einstweilige Verfügung (Siehe auch S. 10). Seit dem Verbot steigen die Download-Zahlen der App. (vs) SECUNDERABAD / INDIEN Smarter Schuh weist den richtigen Weg www.duceretech.com Sieht cool aus und rüttelt zuweilen. Lechal oder Nimm mich mit heißt der Schuh, der seinem Besitzer vibrierend den Weg weist. Er ist mit einem Bluetooth- Chip ausgerüstet, der zu einer App funkt. Demnächst wird Lechal auch Entfernungen, Geschwindigkeit und Kalorienverbrauch beim Gehen messen. (vs) 2.000 weiße Steine? Das habe ich nicht, sagt Lea-Maria Zimmermann. Die Gründerin von Bauduu kann jedoch mehr als 100 Lego-Bausätze ausleihen. Lego ist teuer, Kinder spielen gerne damit, verlieren aber oft das Interesse an den Paketen, hat Zimmermann bei ihrem Sohn beobachtet. Für bis zu 34,95 Euro im Monat können Eltern eine oder beliebig viele Boxen regelmäßig austauschen. Eine Gelegenheit, die sich einige Männer nicht entgehen lassen: Weil auch sie gern bauen, aber ungern ihre Jets, Opernhäuser oder Todessterne auf ewig CAMBRIDGE / USA Community für Hotelgäste http://bit.ly/1ueyofq App, Projektion und interaktiver Tisch: Das ist Six Degree, ein System und eine Community vom MIT, mit dem das Mariott in Cambridge Gäste zusammenbringt. In der App legen die Gäste ihr Profil an, nach dem Aufenthalt erlischt es. Pläne für den Tag, die sie eingeben, werden auf die Wand der Lobby projiziert, sodass sich Begleiter melden können. Der Tisch screent die Six-Degree- Profile in darauf abgelegten Geräten. Wo es Gemeinsamkeiten gibt, gibt s leuchtoder akustische Signale. (vs) STOCKHOLM / SCHWEDEN Katastrophenwarnung mobil www.sosalarm.se Rettungsdienste in Schweden warnen Smartphone-Nutzer per Push-Nachricht. Das System wurde im August bei den Waldbränden in Västmanland getestet, es informierte die dortigen Handynutzer, wann Löschflugzeuge Wasser abwerfen. Unklar ist noch, ob sich Nutzer anmelden sollen oder die Nachrichten an alle in einem Gebiet registrierten Nutzer gehen. (vs) PERTH / AUSTRALIEN Spar-App für Preisfüchse http://mylocalsavings.com.au Mylocalsavings (MLS) will Armen helfen, gute Lebenmittel billiger zu kaufen. Mindestens 300 AUS-Dollar sollen Verbraucher im Monat durch den Preisvergleich sparen: Nutzer geben dafür eine Postleitzahl ein sowie ihren Einkaufszettel. Danach listet die App oder Website die Preise der Waren in den regionalen Supermärkten auf. (vs) Bauduu: Lego-Bausätze ausleihen herumstehen lassen wollen. Wer möchte, kann sein selbst gebautes Werk aber auch kaufen. Andernfalls gehen die Steine zurück, werden gereinigt und weiter ausgeliehen. Unsere Kunden sind sorgfältig, sie machen wenig kaputt, erzählt Zimmermann. Wer alles, was er erhalten hat, zurückschickt, wird trotzdem mit Rabatten belohnt. Konkurrenz gibt s auch: Wie Bauduu verleiht Pley.com aus den USA Lego-Kästen, Meinespielzeugkiste.de aus Berlin hat neben Lego auch noch weiteres Spielzeug im Programm. (vs) MYTAXI Daimler übernimmt Taxi-App An einem Amazon für Mobilität bastelt der schwäbische Autohersteller Daimler. Schließlich kauft der hippe junge Städter immer seltener ein Auto, stattdessen setzt er auf Carsharing, Taxi und auf Buchung mit mobilem Gerät. Deshalb hat Daimler jetzt die App Mytaxi und deren Betreiberin, Intelligent Apps aus Ham- Taxi: Per App schneller und komfortabler geordert Foto: Fotolia / B.Wylezich burg, gekauft, an der er bereits 20 Prozent hielt. Mytaxi bringt Fahrer und Kunden zusammen. Ganz legal, wie Daimler und die Mytaxi-Gründer mit einem Seitenhieb auf den verbotenen Dienst Uber Pop betonen. 35.000 Fahrer arbeiten mit der App und bezahlen für jeden Passagier drei bis 15 Prozent Provision. Mytaxi ist auf zehn Millionen Geräten installiert und funktioniert in 40 Städten und sechs Ländern. Mytaxi wird nun in Moovel integriert, eine App und Plattform von Daimler, auf der noch weitere Mobilitätsservices zum Abruf bereitstehen etwa der Autoverleih Car2Go. Und weil Mobilität international ist, kaufte Daimler noch Ridescout, eine App, die in 70 Städten Nordamerikas für jede Strecke das beste Verkehrsmittel anzeigt: Auch dieser Dienst soll den eigenen Dienst Moovel ergänzen. (tdz/vs) LIDL-SCHWARZ Discounter bringt Drogerie ins Netz Noch mehr online: Lidl hat als erster Discounter seinen Online- Shop um Drogerieartikel und Kosmetik erweitert. In der Kategorie Lebensmittel und Drogerie finden Kunden jetzt 300 Produkte vom Toilettenpapier bis zum Shampoo teils Markenprodukte, teils eigene Label des Händlers. Dabei bieten Lebensmittel und Drogeriewaren allenfalls geringe Margen sie online zu verkaufen, gilt folglich als teures Risiko, das die meisten Super- und Drogeriemärkte noch scheuen. Die Kunden wünschen sich zwar diesen Service, nur die wenigsten sind aber bereit, für Versand und Lieferung zu bezahlen. Filialist DM verzichtet daher ganz auf einen Shop und hat die Zusammenarbeit mit Amazon aufgekündigt. Lidl eröffnete seinen Webshop 2008 und bringt jetzt Schritt für Schritt sein gesamtes Sortiment ins Internet. (vs) ZALANDO Börse im Visier Jetzt ist es offiziell: Zalando will noch in diesem Jahr an die Börse. Und so sieht sich der Modehändler gezwungen, offener mit seinen Zahlen umzugehen. Schon vor wenigen Wochen vermeldete Zalando erste schwarze Zahlen, Zalando-Paket: Bestellwert im Schnitt 65,70

16. September 2014 19/14 9 Treffen Sie das Who is Who im ecommerce Mobile Commerce wächst Um 70 Prozent ist im ersten Halbjahr 2014 der M-Commerce-Umsatz gegenüber dem Vorjahreszeitraum gewachsen. Das zeigt das Zanox-Mobile-Performance-Barometer. Die höchsten Bestellwerte, 82 Euro, werden durch ipads erzielt. Auf anderen Tablets liegt der Wert bei 74 Euro. Auch iphone-besitzer geben gern viel aus: Im Schnitt bestellen sie für 63 Euro. die werden nun offiziell bestätigt und endlich auch vertieft: Bei einem Umsatz von knapp 1,05 Milliarden Euro erwirtschaftete Zalando rund 16 Millionen Euro Gewinn. Etwa 13 Prozent seiner Erlöse investiert das Unternehmen mit Sitz in Berlin in Werbung, rund 23 Prozent in Logistik und Versand. Seit seiner Gründung 2008 hat Zalando 13,7 Millionen Kunden gewonnen, die immer wieder bestellen im Schnitt bis zu drei Mal im Quartal und pro Paket für 65,70 Euro. Nur die Gewerkschaft Verdi schreit noch nicht vor Glück: Sie beklagt, dass Zalando bei der Umwandlung in eine euopäische Aktiengesellschaft Arbeitnehmerrechte umgangen habe. Nur drei von neun Kontrolleuren vertreten im Aufsichtsrat die 7.000 Mitarbeiter. Diese seien außerdem über die Änderung der Gesellschaftsform nicht ausreichend informiert worden. Wir behalten uns ausdrücklich vor, den Rechtsweg zu beschreiten, warnt Verdi. Gewerkschaften zufriedenstellen diese Hürde muss Zalando noch nehmen: Nichts scheuen Anleger mehr als ungeklärte Rechtsfragen. (vs) PRO SIEBEN SAT 1 Aus für den Inkubator Epic Pro Sieben Sat 1 hat im vergangenen Jahr einige Vorschusslorbeeren für seinen Inkubator Epic Companies eingesammelt. Nun ist das ehrgeizige Projekt am Ende. Der Start-up-Entwickler am Berliner Paul-Lincke-Ufer, wo E-Commerce-Geschäfte und Marktplätze entstehen sollten, wird aufgelöst. Geschäftsführer Mato Peric hat das Unternehmen verlassen. Die entstandenen Start-ups werden zum Kauf angeboten, abgewickelt oder in der Sendergruppe verteilt: Für den Marktplatz Department47, der den stationären Handel mit dem Internet verzahnt, sowie für den Tierfutteranbieter Petobel soll ein Kaufinteresse bestehen. Die Hotelsuche Discavo wird in das Reiseangebot rund um Weg.de integriert. Und Curvy, die Boutique für große Größen, wird wohl das Management übernehmen. Man wolle, lässt die Münchner Sendergruppe wissen, künftig nur noch in reifere Unternehmen investieren. (vs) NOKIA Männlich, jung und gut gebildet: der deutsche Gründer In Deutschland ist Gründen Männersache: 90 Prozent aller Startups werden von Männern entwickelt, 81 Prozent haben einen Hochschulabschluss. Beinahe jeder zweite Gründer hat bereits ein Unternehmen gestartet. In Hamburg sind die meisten Mehrfachgründer aktiv: Das sind Ergebnisse aus dem Startup-Monitor 2014 des Bundesverbands Deutsche Startups. Im Schnitt sind die Start-ups drei Jahre alt, beschäftigen 17 Mitarbeiter und wollen bis zu zehn weitere einstellen. Was Start-ups 2014 beschäftigt: Gründung Marktstart Wachstum / Expansion INTERNET WORLD Business 19/14 Quelle: DSM/2014 Befragte Gründer: 1.785 Mit 74 Euro liefern Tablets die höchsten Bestellwerte im Gerätevergleich Epic Companies: Der Inkubator wird gerade aufgelöst Etabliert im Markt 2 % 21 % Konkurrent für Googles Map Und wieder fahren Fahrzeuge mit Kameras durchs Land und fotografieren Straßen: Mit den Bildern will Nokia die Kartendienste von Tochter Here erweitern und Google Street View Paroli bieten. In Deutschland werden gerade Düsseldorf und Berlin aufgenommen. Bis Jahresende könnten diese in der Here- App verfügbar sein. Danach sollen weitere Apps für die Konkurrenzsysteme ios und Android entstehen. Hausbesitzer und Stadtspaziergänger, die um ihre Privatheit fürchten, können unter privacy@here.com Einspruch gegen die Veröffentlichung einzelner Bildern einlegen. (vs) E-Commerce, Online- Marketing und Tools & Technik: Topaktuelle News finden Sie unter www.internetworld.de. Dort können Sie auch unsere zweimal täglich erscheinenden Newsletter bestellen. 27 % NEWS ONLINE 44 % 44 Prozent der deutschen Start-ups erobern gerade Märkte, etwa jedes vierte wächst und expandiert bereits Quelle: Zanox DAS ECOMMERCE EVENT IN NRW Gültig für die gesamte Veranstaltung von 10-22 Uhr inklusive Getränke, Speisen, großem BBQ-Grillbuffet und Abendprogramm powered by BBQ2014 Samstag, 20. September 2014, Mercure Hotel, Krefeld Praxis-Informationen für Ihr erfolgreiches Online-Geschäft Fachvorträge, Expertenrunden & Workshops Über 900 Fachbesucher & 30 Top-Aussteller Andy Lippert ebay Jens H. Plath PayPal Daniel Werner Amazon Dr. Torsten Schwarz Absolit Dr. Schwarz Consulting Ab 18 Uhr mit zünftigem Oktoberfest ALL-IN TICKET nur 59,- Euro 25% RABATTCODE: IWB18-BBQ Informationen & Tickets: www.afterbuy.de/bbq Max-Lion Keller IT-Recht Kanzlei Dr. Thomas Ogivlie DHL Paket

SCHWERPUNKT 10 INTERNET WORLD Business 16. September 2014 19/14 Disruptive Technologien Neue Start-ups ignorieren bestehende Gesetze Bestehende Gesetze schützen alte Strukturen US-Unternehmen ignorieren nationale Interessen Die echte Revolution: Social Media und Mobile Internet Die Kraft der Idee Auf einmal ist alles anders: Disruptive Technologien und Geschäftsmodelle verändern immer wieder unsere Welt und lösen zum Teil heftige Konflikte aus er Maestro war begeistert. Davor ist D alles andere Gaslicht gewesen, lobte Herbert von Karajan die Wiedergabequalität der Compact Disc. Der Stardirigent war 1981 eines der prominentesten Testimonials der CD-Vermarktungskampagne von Philips und Sony, mit der das Ende der Schallplatte eingeläutet wurde. Es trat ein, was eintreten musste die CD verdrängte die schwarze Scheibe vom Markt: Von 1984 bis 2001 stieg der CD-Absatz in Deutsch- land von drei Millionen auf ein All-Time- Hoch von 134 Millionen Stück. In derselben Zeit stürzten die LP-Verkäufe von 77 Millionen auf 600.000 Alben ab. Doch gegen das, was dann kam, war das nur ein unbedeutender Speichermedium- Wechsel. In den 1990er-Jahren verbreiteten sich die PCs rasant: Mit ihnen ließen sich die digitalen Musikträger kopieren, in das handliche MP3-Format konvertieren, speichern und tauschen. Für die wirkliche Revolution sorgte das Internet. 1998 startete der damals 18-jährige Shawn Fanning die globale Gratis- Musiktauschbörse Napster... Durchschlagender Effekt einer Musiktauschbörse Der Effekt von Napster und zahllosen Nachahmern war durchschlagend. Seit 2001 geht der CD-Verkauf in Deutschland Foto: istockphoto / Mipan, Fruttipics Disruptive Technologien Die Eisenbahn half, Amerika zu erschließen 19. JAHRHUNDERT Der Einsatz mechanischer Webstühle führte zu sozialen Unruhen Mit dem Hochofen wurde das Stahl-Zeitalter eingeläutet

16. September 2014 19/14 Mobile Facebook-Nutzer weltweit Angaben in Millionen Mio. 900 819 800 INTERNET WORLD Business Musikabsatz in Deutschland Angaben in Millionen / * Mio. Streams pro Woche Tonträger Downloads Streams Mio. 175* 180 11 700 160 153,5 144,7 140,5 600 500 400 300 200 100 0 Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 2011 2012 2013 Die Kombination von Mobile und Social Media erlebt einen rasanten Aufstieg und verändert die Gesellschaft INTERNET WORLD Business 19/14 Quelle: Facebook kontinuierlich zurück. Heute werden selbst in den USA nur noch vier Millionen CDs pro Woche verkauft. Wer Musik hören möchte, holt sie sich aus dem Netz, entweder legal oder illegal. Dabei sind die bezahlten Downloads bei itunes, Amazon oder Musicload bereits wieder Schnee von gestern. Ihre Rolle haben Streaming- Dienste wie Spotify eingenommen, die sich über Werbung oder Abo-Gebühren finanzieren. Musik-Besitz wird unwichtig. Disruptive (also zerstörend ) nennen angelsächsische Volkswirte Geschäftsmodelle, die alles verändern. Dass ein Radiohersteller Röhren durch Transistoren ersetzt, mag eine technische Revolution sein, doch solange es hinterher immer noch eine Radio-Industrie und ein Rundfunkwesen gibt, ist das kein disruptiver Vorgang. Beim Aufstieg der Musik aus dem Internet mussten dagegen viele Branchen Federn lassen: Presswerke, Plattenläden und Großhändler, Musiklabels und nicht zuletzt Künstler, denen Tantiemen entgingen. Erfindungen, die den Lauf der Geschichte tiefgreifend verändert haben, gab es immer wieder, weiß Klemens Skibicki, Wirtschaftshistoriker und Professor an der Cologne Business School. Als Beispiel nennt er die Eisenbahn. Bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts war es in Deutschland billiger als in England, Getreide anzubauen. Man konnte es auf Binnenschiffe verladen und über den Ärmelkanal liefern ein reger Getreideexport setzte ein. In 140 120 100 80 60 40 20 0 7,9 Nordamerika waren die Produktionskosten noch geringer aber nicht die Transaktionskosten, erklärt Skibicki. Es war einfach zu aufwendig, das Getreide aus dem Landesinneren an die Küsten zu schaffen und zu verschiffen. Das änderte sich, als die Weiten Nordamerikas mit der Eisenbahn erschlossen wurden. Jetzt konnte das US-Getreide billig nach England geliefert werden, die deutsche Landwirtschaft verlor einen wichtigen Absatzmarkt. Skibicki nennt die gravierendste Folge beim Namen: eine Auswanderungswelle von Deutschland nach Amerika. Im 19. und das 20. Jahrhundert gab es viele solcher disruptiver Technologien: Der Hochofen revolutionierte die Stahlproduktion und damit das Bauwesen, die Industrie und die Militärtechnik. Der Telegraf, das Telefon und später der drahtlose Funkverkehr veränderten nachhaltig die Kommunikation. Film, Auto und Flugzeug, Radio und Fernsehgerät hinterließen ihre Spuren in der Alltagskultur. Im Netz gilt: Hauptsache billiger und einfacher 21,1 44,3 133,2 125 120,8 115 110 116,3 112,8 52 53,6 61,6 77,7 96,9 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 Disruption in Zahlen: Seit zehn Jahren geht der Verkauf von Musik auf Tonträgern zurück das Netz übernimmt INTERNET WORLD Business 19/14 Quelle: Bundesverband Musikindustrie e.v.; Media Control 103,7 99* 97,6 Und das Internet? 25 Jahre nach dem Start des World Wide Web ist ein Drittel der Menschheit online und die disruptive Kraft des Netzes erfasst immer mehr Bereiche unseres Lebens. Noch vor wenigen Jahren lagen die Stärken des World Wide Web vor allem darin, dass Geschäftsmodelle der Real World einfacher und billiger wurden ohne besser, schöner oder opulenter zu sein: Die Online-Buchung einer Bahnfahrkarte mag keine aufre gende Erfahrung sein, aber sie geht schneller und einfacher als der Kauf am Schalter was neben der Bahn vor allem Tausende von Reisebüros zu spüren bekamen. Unternehmen, die diesen Trend nicht mitmachen, werden brutal verdrängt. Die Herausforderung lautet immer: Wie können wir das, was wir bislang gemacht haben, weiterhin tun, aber eben billiger?, sagt Internet-Vordenker Clay Shirky. Und Unternehmen, die abwarten, bis die Umsätze im Internet hoch genug ausfallen, um in die bestehende Kostenstruktur zu passen, werden überholt. Doch wirklich disruptive Ideen gehen viel weiter. Sie bieten nicht nur Altbekanntes einfacher und schneller als bisher, sondern wagen das Undenkbare. Warum das Geschäft mit Flug- und Hotelbuchungen einzelnen Reisebüros überlassen, wenn man auch einen Vergleich aller Angebote im Netz haben kann? Warum nicht die ganze Welt einladen, an einem Online- Lexikon mitzuarbeiten, anstatt dies ein paar Verlagen zu überlassen? Warum nicht in München zum Oktoberfest irgendwo privat unterkommen, statt ein teures Hotelzimmer buchen zu müssen? Dabei rütteln die Revolutionäre zunehmend nicht nur an althergebrachten Denkweisen, sondern auch an Gesetzen die natürlich auf Basis dieser Denk- Besser sein als Uber Das US-Start-up Uber macht mit der Vermittlung von Privatfahrten (Uber Pop) dem Taxigewerbe Konkurrenz und drängt jetzt auch in Europa aggressiv auf die nationalen Märkte. Und während deutsche Taxiverbände sich auf juristischem Weg zur Wehr setzen (siehe Seite 12), nahm Stockholm Taxi Service, die Taxigesellschaft der schwedischen Hauptstadt, die Herausforderung aus Amerika an und setzt darauf, einfach besser zu sein als die von Uber akquirierten Privatfahrer. Zum Angebot von Stockholm Taxi gehört nicht nur eine App, mit der Kunden ihr Taxi auf dem Smartphone bestellen können. Die Schweden nutzen auch die Schwarmintelligenz für ihre Fahrzeugflotte: Die Bewegungen der Stockholmer Taxis ergeben eine Heatmap auf dem Stadtplan wo viele Taxis hinfahren, da ist was los. In einem anderen Punkt hat Stockholm Taxi Uber einfach kopiert: Die Kunden können über die App statt eines Taxis auch eine zivile Limousine mit Chauffeur buchen genau wie beim Limousinenservice Uber Black. Mit dem Ford Model T begann 1905 die Massenfertigung und der Siegeszug des Automobils 20. JAHRHUNDERT Seit 1962 verdrängt die LED die Glühbirne und die Bildröhre Der Personal Computer (im Bild ein Apple II von 1977) revolutionierte die Arbeitswelt grundlegend

SCHWERPUNKT 12 INTERNET WORLD Business 16. September 2014 19/14 Transaktionskosten Hinter nahezu allen disruptiven Geschäftsmodellen steckt ein Grundgedanke: die Senkung der Transaktionskosten. Damit gemeint sind die Aufwendungen für die Anbahnung und Abwicklung eines Geschäfts. So brachte Ebay-Gründer Pierre Omidyar ein Gespräch mit seiner Frau auf den Gedanken, eine Online-Verkaufsplattform zu gründen. Mrs. Omidyar war nämlich begeisterte Sammlerin von PEZ- Spendern, diesen Figuren, die kleine Brausebonbons enthalten. Dafür klapperte sie jedes Wochen ende Flohmärkte im ganzen Land ab. Ebay brachte Käufer und Verkäufer zusammen. Für ein seltenes Stück wechselt zwar immer noch Geld den Besitzer, aber der Weg zum Kauf wird sehr viel einfacher. In der Wirtschaftslehre gehört die Transaktionskosten-Theorie zu den zentralen Denkansätzen. Und egal ob Amazon, Booking.com oder Uber entscheidend ist, dass die beiden Vertragsparteien schneller, einfacher und billiger zueinanderfinden als bei bisherigen Geschäftsmodellen. weisen entstanden sind. Besonders in Deutschland gibt es dabei häufig mehr Bedenkenträger als in anderen Ländern. Ist zum Beispiel Google Street View eine tolle Sache, oder verletzt es die Privatsphäre derjenigen, deren Häuser von durch die Straßen fahrenden Autos mit Kamera aufgenommen werden? Google zeigte sich überrascht vom massiven Widerstand, der ihm 2010 in Deutschland in dieser Sache entgegenschlug. Zwar nahm der Suchkonzern am Ende alle juristischen Hürden, doch es wird bestimmt lange dauern, bis die Bilder, die Google seinerzeit in deutschen Innenstädten aufnahm, durch neue ersetzt werden. In anderen Ländern in denen man nicht zwei verbrecherische Staatspolizeiapparate in einem Jahrhundert erlebte mussten weniger Häuserfassaden verpixelt werden. Eine neue Qualität der Auseinandersetzung erreicht derzeit der Streit um das US-Start-up Uber. Sein Service Uber Pop macht private Autofahrer zu Taxifahrern ohne Zulassung, ohne Taxameter, ohne Personenbeförderungsschein und ohne Taxi-Leuchte auf dem Dach. Kunden, die irgendwo hinmüssen, können mittels Uber-App einen Privatfahrer in ihrer Nähe ausmachen, der sie dann, deutlich billiger als ein offizielles Taxi, zum gewünschten Ziel bringt. Damit, so sieht es der Verband der Taxizentralen, verstößt Uber gegen eine Reihe von Gesetzen. Gewerbliche Fahrgastbeförderung ist in Deutschland nämlich streng geregelt. Nachdem in verschiedenen deutschen Metropolen die Lage unterschiedlich beurteilt wurde in Berlin wurde Uber verboten, in Hamburg erlaubt, hat jetzt das Landgericht Frankfurt/Main eine einstweilige Verfügung erlassen, die Uber die Ausübung seiner Fahrgastvermittlung untersagt. Doch dieses Verbot will Uber nicht akzeptieren, Deutschlandchef Fabien Nestmann kündigte Widerstand an, der Vermittlungsbetrieb läuft auch nach der Verfügung weiter. Es läuft auf eine Kraftprobe mit Taxi Deutschland heraus, dem Verband der Taxizentralen, der die einstweilige Verfügung gegen Uber beantragte. Zwar kann jeder Verstoß gegen den Gerichtsbeschluss mit einem Bußgeld von bis zu 250.000 Euro belegt werden, doch für den Fall, dass sich die Verfügung rechtlich nicht halten lässt, könnte Uber vom Prozessgegner Schadensersatz verlangen. Und mit einer derzeitigen Bewertung von Marktmachtverschiebung Für den Wirtschaftshistoriker Klemens Skibicki entwickelt sich das disruptive Potenzial des Internets gerade erst. Was ist für Sie die disruptivste Technologie im Internet überhaupt? Klemens Skibicki: Die Kombination aus Social Media und Mobile Internet. Früher folgten die meisten Angebote dem Sender- Empfänger-Prinzip, das im Massenkommunikationszeitalter gelernt wurde: Einer sendet, viele hören zu. Durch Smartphones ist das Internet jetzt überall, und durch Social Media haben wir überall Kontakt zu den Menschen, die uns am wichtigsten sind: unsere Freunde und Bekannten. Neben Smalltalk erfahren wir dort auch deren Meinung zu Produkten. Dadurch hat eine gigantische Marktmachtverschiebung hin zum Nachfrager stattgefunden. Wie wirkt sich das konkret aus? Skibicki: Früher hatten wir bei einem Kauf nur die Informationen zur Verfügung, die uns der Hersteller oder der Verkäufer geben wollte. Jetzt können wir in jeder Situation auf unser soziales Netzwerk zugreifen und die Menschen fragen oder ihnen zuhören, denen wir mehr vertrauen und die für uns relevanter kommunizieren als Unternehmen. sagenhaften 18 Milliarden US-Dollar und entsprechend viel Investorengeld in der Kasse ist Uber finanziell um ein Vielfaches mächtiger als die deutsche Taxibranche. Wirtschaftsprofessor Skibicki hat zum Streit um Uber eine eindeutige Haltung. In seinen Augen sollen hier überkommene Strukturen gegen Innovationen geschützt werden: Viele der Regulierungsbestandteile haben im digitalen Zeitalter keine volkswirtschaftliche Rechtfertigung mehr. Das deutsche Personenbeförderungsgesetz datiert aus dem Jahr 1961. Damals, so argumentiert Skibicki, habe der Verbraucher noch geschützt werden müssen Klemens Skibicki Professor für Marketing an der Cologne Business School und Mitgründer der Unternehmensberatung Convidera www.convidera.de Aber Bewertungen und Kundenkommentare gibt es doch schon lange? Skibicki: Ja, doch es bestand immer das Risiko von Fake-Bewertungen. Dadurch, dass ich bei 99 Prozent aller Kaufentscheidungen Zugriff auf Bewertungen von Leuten habe, denen ich vertraue, ändert sich alles. Es ist kaum möglich, Empfehlungen von echten Freunden zu fälschen. Und was ist daran disruptiv? Skibicki: Die Empfehlungen helfen dabei, Geschäfte im Internet sicher zu machen. Es gibt zum Beispiel eine deutsche Ratingagentur namens Kreditech, die Bewertungen auf Basis von Social Signals abgibt. Entscheidend sind also die Erfahrungen, die andere mit einem Vertragspartner gemacht haben. Das Unternehmen ist hierzulande jedoch nicht aktiv. Nanu, warum das denn nicht? Skibicki: Die deutsche Datenschutz- Hysterie und Bürokratie macht Deutschland uninteressant. Ein tragischer Standortnachteil. gegen Droschkenkutscher ohne Ortskenntnis und ohne Taxameter. Verschärfte Kontrollen des technischen Zustands der Taxis seien notwendig gewesen. Heute gibt es Navis, die gefahrene Strecke lässt sich mit GPS erfassen, alle Autos sind sicherer als früher, zählt er auf. Dennoch hat die offene Weigerung von Uber, sich an deutsches Recht zu halten, bei ihm für Erstaunen gesorgt. Die Washington Post zitiert den Wissenschaftler mit den Worten: Vielleicht sollten die Amerikaner manchmal auch die Gesetze und Bedenken in anderen Ländern respektieren, anstatt sie einfach zu ignorieren. Disruptive Technologien Mobile & Social: Die Kombination aus beidem brachte Facebook den Durchbruch 1981 2010 Digitale Musik: Herbert v. Karajan (M.) und Sony-Chef Akio Morita (r.) präsentieren die Audio-CD

16. September 2014 19/14 INTERNET WORLD Business 13 Dieses Ignorieren zieht sich wie ein roter Faden durch die jüngere Internet-Geschichte. Als Shawn Fanning 1998 das Peer-to-Peer-Musiktauschnetz Napster startete, muss ihm klar gewesen sein, dass es nicht in Ordnung sein kann, wenn sich jeder Internet-Nutzer kostenlos bei einer Millionen Titel umfassenden Musikbibliothek bedient. Man fragt sich auch, wie Google auf die Idee kommen konnte, es sei mit europäischem Recht vereinbar, einfach Millionen von Büchern zu scannen und gratis im Internet zum Lesen anzubieten. Die Schäden, die manche Wildwest-Start-ups anrichten, scheinen ihren Gründern egal zu sein. So hört sich die Idee hinter Airbnb toll an: Das Unternehmen vermittelt zwischen Leuten, die ein günstiges Quartier suchen, und solchen, die dafür ein Zimmer oder gar ihre ganze Wohnung zur Verfügung stellen wollen. Natürlich mault das Gastgewerbe ob der unerwünschten Konkurrenz, die sich obendrein wenig um die vielen Gesetze und Auflagen schert, denen ein professioneller Herbergsbetrieb unterliegt. Doch inzwischen werden auch weitere Folgen sichtbar: Clevere Profiteure kaufen Wohnungen in Innenstadtlagen, um sie über Airbnb an Touristen weiterzuvermieten. Der Stadt und ihren Steuern zahlenden Bürgern geht dadurch nutzbarer Wohnraum verloren. Die zweckbestimmte Ausweisung von Wohn- und Gewerbeflächen, eigentlich ein verbrieftes Recht einer Kommune, wird damit unterwandert. Eine weitere Gemeinsamkeit der neuen, disruptiven Geschäftsmodelle sorgt zudem immer wieder für Diskussionen: die ungerechte Verteilung der Verantwortung. Napster basierte darauf, dass jeder, der sich an fremden Musikdaten bedient, gleichzeitig die auf seiner Festplatte gespeicherte Musik im Internet verbreitet: Da liegt der eigentliche Rechtsverstoß. Nicht der Betreiber der Musikplattform bricht also das Urheberrecht, sondern der, der sich an der Plattform beteiligt die Schattenseite des Peerto-Peer-Prinzips, das ohne zentralen Speicherplatz auskommt. Nicht anders sieht es bei Airbnb oder Uber aus. Im Zweifel ist es nicht Uber-Deutschlandchef Nestmann, der gegen das Personenbeförderungsgesetz verstößt, sondern der Fahrer, der auf ein paar auf unkomplizierte Weise erworbene Zusatz-Euros gehofft hatte. Diese Schwachstelle der aus Amerika herüberschwappenden Netzkonkurrenz haben die Liberalisierungsgegner natürlich auch schon erkannt. Der Verband der Taxizentralen hat bereits angekündigt, die Fahrer IHRE SENDUNGEN HABEN SIE IMMER IM BLICK. WARUM NICHT AUCH IHRE RETOUREN? in die Haftung zu nehmen. Uber kann das kaum verhindern um einen Schwarzfahrer aufzuspüren, reicht ein Smartphone und ein Uber-Account. Frank Kemper internetworld.de/fk Retouren gehören zum E-Commerce einfach dazu DHL macht es Ihnen so leicht wie möglich: denn Ihre Kunden haben zahlreiche Optionen zur einfachen Rücksendung und damit einen Grund mehr, bei Ihnen zu bestellen. Für Sie bietet unser Angebot eine genaue Übersicht über den Warenrückfluss und eine effiziente Bearbeitung aller Retouren. Jetzt unverbindliches Angebot anfordern unter www.dhl.de/unserangebot Besuchen Sie uns auf der K5 am 18./19.09. in den Eisbach Studios München! HEUTE Der Tesla S85 fährt mit Strom den man kostenlos tanken kann

PRO CONTRA 14 INTERNET WORLD Business 16. September 2014 19/14 Stimmen zur Digitalen Agenda Der Fahrplan der Bundesregierung zum Internet-Ausbau trifft auf ein geteiltes Echo in der Branche pott und Häme sind beliebte Mittel, S wenn es um die Auseinandersetzung mit der Arbeit der Bundesregierung geht. Das gilt vor allem im Netz und noch einmal verschärft, wenn es um den Umgang der etablierten Parteien mit einem Medium geht, von dem sie nach Meinung vieler Digital Natives keine Ahnung haben: dem Internet. So darf es nicht verwundern, dass es außer von Mitgliedern der Regierung wie Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) kaum profilierte Stimmen gab, die die Digitale Agenda rundheraus lobten. Das Maßnahmenpapier, das Gabriel im August gemeinsam mit Innenminister Thomas de Maizière (CDU) und Infrastrukturminister Alexander Dobrindt (CSU) vorstellte, fasst die Pläne der Bun- Auf der Bundespressekonferenz stellten die Minister Dobrindt (CSU), de Maizière (CDU) und Gabriel (SPD; v. l. n. r.) den Entwurf der Digitalen Agenda vor Foto: BMWI Sigmar Gabriel (SPD) Bundeswirtschaftsminister, Die Digitale Agenda soll einladen zur Debatte über den strategischen Rahmen, das strategische Programm bei dieser, diesem wirklich tief greifenden Veränderungsprozess. Sie ist kein neues Subventionsprogramm, sie ist auch kein Maßnahmenpaket, sondern sie ist wie gesagt ein strategisches Programm, das die Handlungsfelder abstecken soll, um diesen tief greifenden Veränderungsprozess in unserer Gesellschaft zu gestalten. desregierung zum Internet-Ausbau bis 2017 zusammen. Der Plan beinhaltet die Punkte Innovationsförderung, Ausbau der Breitbandnetzinfrastruktur und Verbesserung der IT-Sicherheit. Kritisiert wird an der Digitalen Agenda vor allem die Unverbindlichkeit der Ziele. Einzig die Errichtung einer flächendeckenden Netzinfrastruktur mit einer Bandbreite von 50 Mbit/s etwa dem Dreifachen eines heute üblichen DSL-Standardanschlusses bis 2018 wird festgeschrieben, ohne jedoch zu erklären, wer diese Investitionen schultern soll. Dieter Kempf, Präsident des ITK-Branchenverbands Bitkom, moniert die mangelnde finanzielle Ausstattung für das Vorhaben. Und Michael Müller, Redakteur des Tech- Blogs Basic Thinking, sieht das ambitionierteste Projekt der Agenda zum Scheitern verurteilt: Echtes Breitbandinternet sei heute noch nicht einmal in Metropolregionen flächendeckend verfügbar. Frank Kemper Michael Müller, Basic Thinking Das wohl ambitionierteste Ziel der Digitalen Agenda ist der flächendeckende (!) Breitbandausbau bis 2018, bei dem gleichzeitig von verfügbaren Datenraten mit mindestens 50 Mbit/s die Rede ist. Dass dieses Ziel unter aktuellen Rahmenbedingungen keinesfalls realisiert werden kann, zeigt schon der Fakt, dass nicht einmal in den Metropolregionen flächendeckend Highspeed-Internet verfügbar ist. Der Grund dafür ist die Kupfer-Infrastruktur des Telefonnetzes, die unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten schlicht nicht von heute auf morgen flächendeckend modernisiert werden kann. Zwar treibt die Telekom die Modernisierung voran, muss jedoch stets auch die Wirtschaftlichkeit der Umbaumaßnahmen abwägen. Steht hinter der Investition nämlich über Jahre kein tragfähiges Geschäftsmodell, das die horrenden Summen wieder reinholt, rollen auch keine Bagger. Foto: Franz Patzig Markus Beckedahl, Netzpolitik.org (auf BR Puls) Die Bundesregierung hat mittlerweile erkannt, dass das Internet da ist, da bleibt und man sich Gedanken darüber machen müsste. Leider ist man über den Status der Erkenntnis noch nicht hinweggekommen. In der digitalen Agenda steht nur drin, dass man mal drüber nachdenken müsste, was man tun könnte. Es kommt zu spät, es ist viel zu wenig und das ganze Papier besteht nur aus Konjunktiven. Selbst wenn es etwas gibt, das man konkret machen möchte, ist unklar, wie viel und ob überhaupt Geld dafür ausgegeben werden soll. Außerdem werden Fragen zu einer Reform zum Urheberrecht und zur Absicherung der Netzneutralität nur ganz am Rande angesprochen. Es steht im Papier, dass diese Themen behandelt werden sollen, aber das sagt die Bundesregierung schon seit zehn Jahren. Dieter Kempf, Präsident Bitkom Die Themenstellung der Digitalen Agenda ist so breit, dass ressortübergreifend Akzente gesetzt werden sollten. Von herausragender Priorität sind dabei drei Themen: Infrastrukturen, Vertrauen und Sicherheit sowie die Entwicklung einer digitalen Wirtschaft. Wichtig ist, dass konkrete Umsetzungsschritte festgelegt und auch entsprechende finanzielle Mittel bereitgestellt werden. Zahlen sind nicht alles. Aber derzeit sieht der Haushaltsentwurf für 2015 für das Bundeswirtschaftsministerium Ausgaben von rund 7 Milliarden Euro vor, für den Titel Informations- und Kommunikationstechnologien sind aber gerade einmal 73 Millionen Euro vorgesehen. Oliver Süme, Vorstand Politik & Recht, Eco Verband der Internetwirtschaft Die Digitale Agenda bedeutet für uns den Einstieg in eine neue Internet- und Netzpolitik. Besonders positiv bewerten wir, dass die Bundesregierung mit der Digitalen Agenda zum ersten Mal ein Gesamtkonzept vorlegt, das die bisherigen Strategien und Ansätze zur Internet- und Netzpolitik in den verschiedenen Ressorts zusammenführt. Im nächsten Schritt muss es jetzt natürlich um die zügige Fortentwicklung und konsequente Umsetzung gehen. In drei Jahren, am Ende dieser Legislaturperiode, wird sich die Bundesregierung an dieser Digitalen Agenda messen lassen müssen.

Die Themen-Guides der Internet World Business E-Commerce Guide 2014 Beilage INTERNET WORLD Business 22/14 vom 27.10.2014 Webhosting Guide 2014 Beilage INTERNET WORLD Business 24/14 vom 24.11.2014 NEU! Logistik Guide 2015 Beilage INTERNET WORLD Business 2/15 vom 19.01.2015 E-Payment Guide 2015 Beilage INTERNET WORLD Business 5/15 vom 02.03.2015 Buchen Sie jetzt Ihren Werbeauftritt! Bleiben Sie 1 Jahr lang präsent! Anzeigenberatung: Juliane Roschke Telefon 0 89/7 41 17-283, Fax 0 89/7 41 17-269 juliane.roschke@nmg.de

E-COMMERCE 16 INTERNET WORLD Business 16. September 2014 19/14 Foto: istockphoto / gofugui Mobile First Alltag in Asien Auf dem bevölkerungsreichsten Kontinent ist die Mobile-Nutzung längst Normalität. Experten raten: Wer jetzt gen Osten schaut, kann wertvolle Erfahrungen für die mobile Entwicklung in Europa mitnehmen 2016 werden 40 Prozent des weltweiten Datenvolumens aus Asien heraus abgerufen Am chinesischen Singles Day 2013 wurden 1,2 Mrd. US-Dollar im Mobile Commerce umgesetzt Asiatische Smartphone-Nutzer beschäftigen sich täglich bis zu 3 Stunden mit ihren mobilen Endgeräten ber eine Milliarde Internet-Nutzer, Ü 3,1 Milliarden Handys, 850 Millionen Smartphones hinsichtlich der mobilen Internet-Nutzung ist Asien ein Kontinent der Superlative: Südkorea ist das erste Land der Welt, das flächendeckend 4G-Standard anbietet. In China verfügen mehr als 527 Millionen Handynutzer über eine mobile Internet-Verbindung. In diesem Jahr hat in China das Mobiltelefon den PC hinsichtlich der Internet-Nutzung überholt. In Malaysia sind 80 Prozent der mobilen Endgeräte Smartphones. Prognosen zeigen, dass schon in zwei Jahren 40 Prozent des weltweiten mobilen Datenvolumens aus Asien heraus abgerufen werden. Allerdings: Wer auf den größten Kontinent der Erde schaut, um sich ein Bild über die Zukunft des mobilen Marketings und Vertriebs zu machen, sollte vor allem einen Blick auf die Megacities in China, Indien und Indonesien sowie nach Hongkong, Singapur und Südkorea werfen. Asien ist geprägt von Gegensätzen: soziodemografisch, infrastrukturell, politisch und wirtschaftlich. Sieben der zehn bevölkerungsreichsten Megastädte der Welt liegen in Asien, darunter Tokio, Shanghai und Delhi. Über 750 Millionen Menschen (45,5 Prozent) in der Asien-Pazifik-Region leben in der Stadt. Hier liegen die Wirtschafts- und Finanzzentren der östlichen Hemisphäre. Und hier befindet sich der Motor der Wirtschaft: 80 Prozent des Bruttoinlandsprodukts werden von der Stadtbevölkerung erwirtschaftet. Dem gegenüber steht eine große relativ arme Landbevölkerung. Allein in China leben über 600 Millionen Menschen auf dem Land. Die meisten von ihnen verfügen über ein geringes Einkommen und haben kaum Zugang zu digitalen Medien. Mit Bangladesch und Myanmar gehören auch Länder zum asiatischen Markt, die eine Internet-Penetrationsrate von unter einem Prozent aufweisen. China, Japan, Indien und Indonesien und hier eben vor allem die Riesenstädte beheimaten drei Viertel aller asiatischen Mobile-Nutzer. Mobile-Nutzung hat Tradition 1979 ging das weltweit erste Mobilfunknetz an den Start in Japan Mobile hat in diesen Märkten sozusagen Tradition: Das weltweit erste Mobilfunknetz ging 1979 in Japan an den Start. China zog 1987 nach. Heute steht für den Großteil der asiatischen Bevölkerung das Webfähige Handy oder Smartphone an erster Stelle, wenn es um den Zugang zum Internet geht. Und das nicht nur, weil diese im Schnitt günstiger sind. Den Nutzern geht es vor allem um Mobilität: In den dicht besiedelten asiatischen Großstädten verbringen die Menschen viel Zeit in öffentlichen Verkehrsmitteln und überbrücken die Reise- und Wartezeit, indem sie sich mit ihrem Smartphone beschäftigen. Dabei gehören chatten, nach Informationen suchen und Apps zu den beliebtesten Aktivitäten. Bis zu drei Stunden täglich richten Smartphone-Nutzer in Asien ihr Augenmerk auf mobile Endgeräte. 43 Prozent der chinesischen Smartphone-User nutzen M-Commerce-Angebote und generieren Umsätze, von denen man hierzulande nicht einmal zu träumen wagt: Allein am chinesischen Singles Day einem Pendant zum amerikanischen Cyber Monday wurden im vergangenen Jahr 1,2 Milliarden US-Dollar im M-Commerce umgesetzt an einem einzigen Tag. Das Vermögen der Städter steigt kontinuierlich und damit auch die Nachfrage nach Konsum- und Luxusgütern. Die zunehmende Kaufkraft zieht immer mehr westliche Brands nach Asien und erhöht mit steigendem Wettbewerb den Druck auf Marketing- und Vertriebsabteilungen.

16. September 2014 19/14 INTERNET WORLD Business 17 Verspielt und nützlich: Die niedlichen WLAN-Ballons von emart bringen das mobile Internet direkt zu den Käufern in chinesischen Einkaufszentren Die Zahlen zeigen: Vor allem in den hoch entwickelten asiatischen Märkten bietet der mobile Kanal ein großes Potenzial für Vertrieb und Marketing. Kein Wunder, dass viele Best Practices für M-Commerce und Mobile Campaigning aus China, Südkorea oder Japan stammen. Das wohl in Europa bis heute am häufigsten genannte Beispiel für gelungenen M-Commerce ist der Homeplus Virtual Store in der südkoreanischen U-Bahn. Südkoreaner arbeiten viel und haben wenig Zeit für Shopping. Die Möglichkeit, während des Wartens auf die U-Bahn an einem virtuellen Supermarktregal mobil zu shoppen und die Einkäufe nach Hause liefern zu lassen, nahmen viele Pendler dankend an. Diese M-Commerce-Aktion steigerte den Online-Umsatz von Homeplus um 130 Prozent und machte es in kürzester Zeit zur Nummer eins im südkoreanischen Digital-Handel. Das war übrigens 2011, als in Deutschland gerade einmal jeder fünfte Handynutzer ein Smartphone besaß. Mobile braucht Entertainment einen beachtlichen Entertainment-Faktor. Mobile funktioniert in Asien auch und vor allem in Kombination mit Social Media oder Gaming. Seit diesem Jahr macht We Chat, das chinesische Whatsapp-Pendant, seinen knapp 400 Millionen aktiven Nutzern das Leben leichter, indem es Taxibuchungen mit Bezahlfunktion anbietet. Bis zu zwei Stunden pro Tag verbringen asiatische User in sozialen Medien und nehmen Zusatzangebote gern an. Allein im Januar dieses Jahres wurden 21 Millionen Taxifahrten über We Chat gebucht. Und nicht nur das: Die Fullservice Messaging App We Chat ist darüber hinaus auch Shopping-Portal und Marketingplattform. User können Marken folgen und auch gleich Produkte mobil kaufen. We Chat wird von vielen Unternehmen als Vertriebs- und Kommunikationskanal genutzt. Auch westliche Marken wie Pepsico, Burberry oder McDonald s sind auf We Chat präsent, um damit ihre Markenbekanntheit im asiatischen Raum zu steigern. So machte sich zum Beispiel McDonald s die Sprachfunktion der App für einen Wettbewerb zunutze und suchte nach dem besten Big Mac Rap, den User ganz einfach über We Chat aufnehmen und einreichen konnten. Die Kampagne verzeichnete hohe Teilnehmerzahlen und generierte auf diese Weise einen beachtlichen Social Buzz. Der Erfolg der McDonald s-kampagne unterstreicht einen weiteren wichtigen Mobile-Trend in Asien: Mobile Gaming. Bereits 2013 entfielen fast 50 Prozent des globalen Mobile-Gaming-Umsatzes auf die Asien-Pazifik-Region. Entertainment genießt hier einen ganz besonderen Stellenwert. Parallel zu den hohen Mobile-Gaming-Ausgaben steigt mit zuneh- 15.000 mender Smartphone-Verbreitung auch die Nachfrage nach kostenlosen Spielen. Und genau an diesem Punkt setzen Consumer Brands an, um auf spielerische Art und Weise Aufmerksamkeit und Brand Awareness zu generieren: Zum 125. Geburtstag launchte LEE Jeans in China ein Mobile Social Game, bei dem User über QR-Codes Kerzen auf einer virtuellen Geburtstagstorte anzünden konnten. Wer in fünf Sekunden die höchste Anzahl an virtuellen Kerzen entfacht hatte, konnte wertvolle Preise gewinnen. Adidas machte während des WM-Qualifikationsspiels in Japan mit einer Verknüpfung aus TV, Digital Out-of-Home und Mobile Social Game in Tokio auf sich aufmerksam: Auf einer hochhausgroßen Projektionsfläche in der Innenstadt wie auch im TV wurde der japanische Fußballstar Shinji Kagawa in Aktion gezeigt. Wer mit dem Smartphone gekonnt auf den Fußballer zielte, konnte ihm durch eine Vorwärtsbewegung einen virtuellen Ball zuspielen. Nach erfolgreichem Zuspiel wurde das Facebook- Profil des Spielers auf dem Screen für alle Hotspots in Deutschland Ende 2013 sichtbar. Tausende von Fans nahmen an dem Mobile Game teil, die Verweildauer auf der entsprechenden Kampagnen-Website lag bei durchschnittlich 30 Minuten. Unter Experten wird The Highest Goal als eine der besten Multichannel-Kampagnen 2013 gehandelt. Asien als Vorbild für Unternehmen in Europa? Auch in Deutschland steigt die Verbreitung von Smartphones und Tablets kontinuierlich an und führt zu einer nachhaltigen Veränderung der Internet-Nutzung und B2C-Kommunikation. Wer einen Blick in die Zukunft werfen will, sollte aber jetzt auf jeden Fall nach Asien schauen. Mit der geplanten Lockerung der Störerhaftung für öffentliche WLAN-Netze in Deutschland werden sich auch die Möglichkeiten, unterwegs schnell große Datenmengen zu laden, vervielfachen. Netzbetreiber sind dann nicht mehr in jedem Fall dafür verantwortlich, was Nutzer in ihrem WLAN anstellen eine wichtige Voraussetzung gerade für Mobile Entertainment und den Ausbau des Netzes. Ende 2013 zählte man in Deutschland gerade einmal 15.000 (meist kostenpflichtige) öffentliche Hotspots. In Südkorea waren es zum gleichen Zeitpunkt über 187.000 WLAN-Spots auf nicht einmal einem Drittel der Fläche. Ob mit oder ohne WLAN, Fakt ist: Bisher nutzt kaum ein Unternehmen in Deutschland Mobile ernsthaft als Marketing- und Vertriebskanal. Für viele ist es ein Nebenschauplatz von Online. Das ist ein komplett falscher Ansatz. Mobile spielt nach eigenen Regeln. Aber: Wer diese kennt und optimal nutzt, dem eröffnet sich ein großes Potenzial. In Asien sieht man eindrucksvoll, wie relevant dieser Kanal in wenigen Jahren auch hierzulande sein wird. Smartphone und Tablet sind die perfekten Zugangswege zu Informationen, Shopping und Entertainment. Mit einer dedizierten Mobile-Strategie und einer Portion Kreativität haben Unternehmen gute Chancen. Die wichtigsten mobilen Trends, wie Social Mobile Gaming, 187.000 Hotspots in Südkorea Ende 2013 sind auch in Deutschland bereits beim Konsumenten angekommen. In den vergangenen Jahren haben viele Unternehmen in den asiatischen Märkten mobile Konzepte erfolgreich erprobt: Sei es emart, die WLAN-Ballons durch Shopping Malls fliegen ließen, um ihre Kunden zum Mobile Shopping zu animieren, oder Yihaodian, die in Chinas Städten 1.000 Augmented Reality Stores schufen, um ihren Absatz anzukurbeln. Alle Initiativen und Kampagnen haben eines gemeinsam: Sie stellen die Bedürfnisse der Nutzer in den Fokus, schaffen echten Mehrwert und Einkaufen auf Südkoreanisch: Kunden der Supermarktkette Homeplus scannen virtuelle Regale mit ihrem Smartphone und lassen sich die Waren liefern Marc Finsterlin ist Managing Partner bei der Aquarius Digital GmbH und verantwortlich für Asien Pazifik. Von den Standorten Shanghai und Hongkong aus erarbeitet und realisiert Aquarius digitale Kommunikations- und Vertriebsstrategien für westliche Brands im asiatischen Raum. Marc Finsterlin hat in der Schweiz, den USA und China Betriebswirtschaft studiert und ist ausgewiesener Asienexperte.

E-COMMERCE 18 INTERNET WORLD Business 16. September 2014 19/14 Spinnereien gehören dazu Holtzbrinck Ventures gehört zu den Investoren hinter Zalando und Home24. Doch heute sucht die Gesellschaft nur noch selten Shops, sondern verstärkt innovative Handelskonzepte oder Technologien für den Shop etreut.de, Citydeal, das in Groupon Baufging, Zalando: Beispiele für die E-Commerce-Geschäfte, die Holtzbrinck Ventures (HV) finanziert. Die Gesellschaft investiert gern in Start-ups, die bei Rocket Internet entstehen. Vor dessen angekündigtem Börsengang hat HV die Anteile von sieben Start-ups eingebracht und sich so 2,5 Prozent am Inkubator gesichert. Kenner werten dies als indirekte Exit-Strategie, HV hat sich von Start-ups getrennt und könnte seine Anteile an Rocket Internet langfristig versilbern. Rainer Maerkle, Partner der Gesellschaft, erklärt im Interview den Wert von Börsengängen und welche Ideen Aussichten versprechen. Holtzbrinck Ventures investiert gern in E-Commerce. Finden Sie hier noch Neues? Rainer Maerkle: Wir investieren breit in Internet, Mobile, New Media. Im Segment E-Commerce haben wir in Modelle wie Zalando oder Home24 investiert. Online Pure Player waren vor einigen Jahren neu, jetzt sind sie ausgereift. Der Aufbau von Sortiment, Reichweite und Wertschöpfung muss heute von reinen Shops schnell aufgebaut werden, ist daher kapitalintensiv und nichts mehr für einen Frühphasenfinanzier. Nur noch in Nischen würden wir Shop-Modelle berücksichtigen. Wir suchen neue Konzepte, die mit wenig Kapital Märkte öffnen. Outfittery und sein Beratungsmodell von Spezialisten im Männermodebereich ist dafür ein Beispiel Welche Neuigkeiten haben Sie noch entdeckt? Maerkle: Locafox ist ein Marktplatz, der den regionalen Handel ins Netz bringen will, Offline mit Online verzahnt und dabei über die Abholung auch Aufgaben wie Same Day Delivery löst. Weiteres Beispiel ist Depop, ein mobiler Marktplatz für Gebrauchtwaren, der gerade enorme Zuwachsraten zeigt. Selbst im E-Commerce lassen sich immer noch Bereiche neu darstellen und Innovationen entwickeln. Schauen Sie sich auch neue Technologien in diesem Bereich an? Maerkle: Wir konzentrieren uns auf Startups, die den Konsumenten adressieren sowie B2B-Modelle, wenn sie verbrauchernah sind. Start-ups wie Payleven oder Paymill sprechen mit ihren Bezahlsystemen Holtzbrinck Ventures: Zalando und Home24 sind bekannte Beteiligungen der Gesellschaft, die zunehmend international investiert Rainer Maerkle stieg 2008 bei Holtzbrinck Ventures als Partner ein und zeichnet unter anderem verantwortlich für die Beteiligung Zalando. Nach einem E-Technik-Studium arbeitete er bei Siemens und Venture-Capital-Gesellschaften und gründete die Suche 123people. Foto: Holtzbrinck Ventures Händler, indirekt aber auch Kunden an. Jetlore.com aus den USA oder Loopme.biz aus Großbritannien entwickeln Dienste im Bereich Marketing. Interessant sind zurzeit auch Big-Data-Anwendungen, die Daten oder Business Intelligence für den Handel aufbereiten. Wie unterscheiden sich die Geschäftsideen im E-Commerce von denen, in die Sie vor Jahren investiert haben? Maerkle: Die Technologie hat heute einen höheren Stellenwert. 2008, beim Start von Zalando, reichte es aus, mit einem eingängigen Claim aufzutauchen, um Reichweite zu gewinnen. Die IT- und Logistiksysteme sind inzwischen viel wichtiger. Zalando verkauft heute nicht mehr nur Schuhe, sondern ist durch seine ausgeklügelte Lagerlogistik und IT-Infrastruktur interessant. Outfittery kann mit seinen Systemen Kaufverhalten dokumentieren und weiß, wo Service zu verbessern ist. Ein großer Trend ist die Personifizierung, also eine persönliche Ansprache in den Shops, auch das erfordert neue Techniken. E-Commerce ist heute in vielen Bereichen ausgereift, was Start-ups eine Differenzierung und Positionierung erschwert. Gründer müssen heute zeigen, dass sie eine Marke aufbauen, sich im Sortiment spezialisieren und für ihre Zielgruppen relevant werden können. Investoren achten darauf, dass sie eine echte Kundenbasis aufbauen und diese nicht teuer bei Google einkaufen. Immer neue Techniken für das Verkaufen entstehen, am Problem der Shops der Warenund Farbdarstellung ändert sich wenig. Maerkle: Die meisten Shop-Modelle sind wirklich sehr eingefahren, der Seitenaufbau oder auch die Platzierung von Funktionen wie dem Warenkorb sind gelernt und wurden extrem auf ihre Konvertierbarkeit hin optimiert. Doch anspruchsvolle Kunden suchen nach anderen Präsentationsformen, da wird es neue Möglichkeiten geben müssen. In vielen Segmenten greifen bereits 40 bis 50 Prozent der Besucher mit Smartphone oder Tablet auf Shops zu, der Anteil mobiler Bestellungen erreicht in manchen Shops bis zu 30 Prozent oder mehr: Für den Mobile Commerce müssen Produkte anders vorgestellt werden, vielleicht entstehen so neue Darstellungsformen auch für die Online-Shops? Was treibt die Gründungen im Medienund Marketingbereich an? Maerkle: Generell wollen Unternehmen ihre Abhängigkeiten von Google und Facebook reduzieren und suchen nach anderen Möglichkeiten, mit Kunden direkt zu kommunizieren. Technik spielt dabei eine eher untergeordnete Rolle. Es geht mehr um Innovation und die effiziente Anwendung von vorhandener Technik. Das gilt auch für das zweite Trendthema Mobile, hier funktionieren die Kanäle oft anders als Online. Loopme, ein Marktplatz für mobile Werbung, entwickelt neue Formen für Anzeigen in Spielen ein Feld für Innovation, das aber bisher eher wenig Investitionen auf sich zieht. Zalando, Westwing und Rocket Internet zieht es an die Börse. Wie wirken solche Nachrichten auf die Gründerszene? Maerkle: Weil wir selbst engagiert sind, beziehen wir zu den Unternehmen keine Stellung. Aber das sind gute Nachrichten, die zeigen, wie stark die Online-Branche gereift ist. Ein erfolgreicher Börsengang ist wie ein Qualitätsstempel und zeigt: Start-ups sind fähig, Größe aufzubauen und substanzielle Umsätze zu erzielen. Zalando hat ja rund eine Milliarde Euro im ersten Halbjahr 2014 erzielt. Durch Börsengänge würde der Online-Markt noch höhere Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Sie sorgen für Liquidität unter Investoren, die Erlöse in andere Start-ups anlegen können. HV hat gerade sieben Beteiligungen in Rocket Internet eingebracht: Wozu? Maerkle: HV hat viele erfolgreiche Investments mit Rocket Internet gemacht. Wir sind nach wie vor beeindruckt von deren Erfolgsbilanz und der Fähigkeit, Start-ups aufzubauen. Die Einbringung war für uns ein logischer Schritt, der die Zusammenarbeit festigen wird.

16. September 2014 19/14 finanzieren bereits einige Unternehmen digitale Geschäfte. 19 Nutzen Sie Startete 2000 als Investmenttochter des Georg von Holtzbrinck Verlags und agiert seit 2010 eigenständig Neben dem Verlag gehört Harbourvest Partners zu den Investoren, weitere Finanziers finden sich im Netzwerk www.holtzbrinck-ventures.com Werden die Börsennachrichten auch die Kapitalsituation in Deutschland verbessern? Hier fehlt es an Geld für Start-ups. Maerkle: Viele Gründer der ersten Generation investieren selbst in neue Geschäfte, wenn auch nicht gleich Millionen. Geld ist vorhanden, aber mehr noch Erfahrung. Zalando, Rocket Internet, Westwing und viele andere beweisen, dass es auch in Deutschland und Europa möglich ist, internationale Internet-Unternehmen aufzuziehen. Das lockt Investoren, Fonds entstehen, in Deutschland und im Ausland, wo deutsche Start-ups heute sehr gesucht sind. Sie sind der Erste, der einmal nicht über die Geldknappheit in der Gründerszene klagt. Maerkle: Wenn überhaupt, herrscht Knappheit in den Phasen zwischen Gründung und Internationalisierung. Heute beo bachten wir schon Finanzierungen in zweistelligen Millionenbeträgen. Für Wachstum finden Unternehmer Finanziers, auch Gründer werden gut ausgestattet. Je früher sie eine Finanzierung suchen, desto einfacher fällt diese. Nicht selten klafft aber eine Lücke, wenn es danach in den nächsten Runden um fünf bis sieben Millionen Euro geht. In diesem Stadium reichen die Geschäftsdaten oft noch nicht aus, um eine Wachstumsgeschichte zu erzählen und auf Erfolge in der Zukunft zu schließen. Investoren wollen Belege sehen. HV hat seine Kapitalausstattung so angepasst, dass diese Lücke geschlossen wird. In die Gründungsphase investieren wir zwischen 500.000 bis zwei Millionen Euro, können aber in weiteren Runden bis zu 15 Millionen Euro nachfinanzieren. Mithilfe von Netzwerken erschließen wir mehr Wachstumskapital. Bei Outfittery wurden Mangrove Capital und Highland Capital ins Boot geholt, bei der Reservierungsplattform Quandoo DN Capital und Piton Capital. Warum investieren in Deutschland Konzerne selten in Start-ups, die oft eine Zukunft fürs eigene Geschäft entwickeln? Maerkle: Verlage haben früh die Attacken von Online auf ihr Printgeschäft gesehen und in digitale Geschäftsmodelle investiert. Mit solchen Denkweisen scheinen sich andere Branchen schwerzutun. Das Konzept einer wirklich unabhängig agierenden Corporate-Ventures-Abteilung sehen Eigentümer und Anleger oft nicht ein, oft will man eher in strategische Beteiligungen investieren. Aber mit Tengelmann, Rewe oder auch Daimler und BMW Wie hat sich in den letzten Jahren die Gründerszene entwickelt? Maerkle: Sehr positiv. Sahen vor wenigen Jahren Leute mit gutem Uni- oder MBA- Abschluss ihre Zukunft in der Beratung oder in der Industrie, zieht die Gründerszene jetzt eine Menge Talent an. Ein Startup mit aufzubauen, hat einen hohen Prestigewert. Für gute Geschäftsideen hat sich außerdem ein effizientes Wirtschaftssystem ausgebildet, das in einigen Teilen zwar Tendenzen einer Überhitzung zeigt, weil es eben sehr viele gute Gründer gibt, aber auch im Silicon Valley sieht man viele Spinnereien das gehört wohl dazu. Berlin ist angeblich das Mekka der Gründer warum sitzen Sie noch in München? Maerkle: Berlin München Hamburg, wir sehen das nicht als Konkurrenz. Es gibt einen regen Austausch zwischen den Gründern und Investoren in allen Städten. Die Wege zwischen New York und dem Silicon Valley, wo sich in den USA die Gründungen ballen, sind deutlich länger als in Deutschland. Berlin hat sich sicher als Hub oder Eintrittstor für internationale Investoren zur deutschen Gründerszene entwickelt, und auch von uns ist an fast jedem Wochentag einer dort, aber für uns ist es unrealistisch als Team an unterschiedlichen Standorten zu agieren. Viele Gründer siedeln sich auch bewusst in München oder fern der Hauptstadt an, weil sie hier in Ruhe vorgehen können, nicht mit der hohen Fluktuation ihrer Mitarbeiter rechnen müssen und auch noch bezahlbare IT-Spezialisten finden. Wir sehen Vorteile für jeden Standort. Susanne Vieser internetworld.de/vs Zalando lässt Kassen klingeln Zalando: 6 Jahre nach dem Start meldet der Online- Shop erstmals im zweiten Quartal, profitabel zu sein Zalando entstand 2008 bei Rocket Internet. Der Shop registriert 13,5 Millionen Kunden in 15 Ländern, setzte im ersten Halbjahr 2014 mehr als eine Milliarde Euro um und erreichte die Profitabilität. Im Herbst soll Zalando an die Börse gehen. Neben HV, dem European Founders Fund, Emesco Kinnevik und DST Europe werden weitere fünf Investoren dabei Anteile verkaufen. als Plattform für Ihr Whitepaper Ihr Gewinn Qualifizierte Leads Hohe Aufmerksamkeit in der Zielgruppe Unser Service Unsere Whitepaper-Area Banner auf Website / im Newsletter Social Media Marketing auf Facebook, Twitter, Google+ www.internetworld.de Ich berate Sie gerne: Angelika Hochmuth Anzeigenleitung INTERNET WORLD Business angelika.hochmuth@nmg.de Tel.: 0 89 / 741 17 432

RECHT 20 INTERNET WORLD Business 16. September 2014 19/14 Sabine Heukrodt-Bauer LL.M. Schutz gegen Hacker Unter bestimmten Voraussetzungen dürfen IP-Adressen gespeichert werden Foto: Fotolia / Dreaming_Andy Rechts- und Fachanwältin für Informationstechnologierecht in Mainz www.res-media.net Vertriebsverträge können kartellrechtswidrig sein Selektive Vertriebssysteme, die über Plattformverbote und Vorbehalte für Preissuchmaschinen den Handel im Internet ohne besonderen Grund beschränken, sind kartellrechtswidrig (Landgericht Frankfurt a. M., Urteil vom 18.06.2014, Az.: 2-03 O 158/13). ie Vorratsdatenspeicherung ist politisch ein heißes Eisen und verstößt D nach einem Urteil des Europäischen Gerichtshofes (EuGH) gegen EU-Recht. Dennoch dürfen Telekommunikationsanbieter wie die Telekom zu eigenen Zwecken die IP-Adressen ihrer Nutzer speichern. Und dies bis zu sieben Tage, so urteilte der Bundesgerichtshof (BGH). Die Rechtsprechung des EuGH zum Verbot der Vorratsdatenspeicherung spreche nicht gegen eine solche Speicherung, solange es sich nicht um die Speicherung Das müssen Sie beachten IP-Adressen dürfen bis zu sieben Tage gespeichert werden, wenn die Speicherung der Gefahrenabwehr dient Abzuwehrende Gefahren sind zum Beispiel Denial-of- Service-Attacken Speichern von IP-Adressen als Mittel zur Gefahrenabwehr ist erlaubt Christian Solmecke Partner der Kölner Kanzlei Wilde Beuger Solmecke www.wbs-law.de von Daten handelt, die für Strafverfolgungsbehörden relevant seien, sondern um eine Speicherung, die ausschließlich eigenen Zwecken des Diensteanbieters dient, urteilten die Bundesrichter. Als Hauptargument für den Bedarf einer Speicherung der Verbindungsdaten von Internet-Zugriffen führte die Telekom an, dass bei einem Verzicht auf die Speicherung eine Beeinträchtigung der Infrastruktur drohen könnte, insbesondere im Zeitalter von Denial-of-Service-Attacken, Spam-Mails sowie Schad- und Spionageprogrammen. Die Speicherung der Kundendaten sei somit den Vorschriften des Telekommunikationsgesetzes zufolge als Mittel zur Beseitigung von Störungen gemäß Paragraf 100 Telekommunikationsgesetz (TKG) erlaubt. Die Karlsruher Richter folgten dieser rechtlichen Beurteilung und gaben der Telekom im Streit mit einem Kunden recht. Die vorgenommene Vorratsdatenspeicherung sei nicht zu beanstanden und sachlich gerechtfertigt. Eine andere Möglichkeit zur Gefahrenabwehr stehe den Diensteanbietern nicht zu. Ein Diensteanbieter ist laut TKG jeder, der ganz oder teilweise geschäftsmäßig Telekommunikationsdienste erbringt oder daran mitwirkt. Christian Solmecke Ein Hersteller von Funktionsrucksäcken regelte in seinem Vertriebsvertrag, dass Wiederverkäufer selbst keine Produkte des Herstellers auf Internet- und Auktionsplattformen anbieten und auch Dritten keine Produkte dazu zur Verfügung stellen dürfen. Außerdem durfte ohne vorherige schriftliche Zustimmung des Herstellers keine Werbung in Preissuchmaschinen geschaltet werden. Darin sah das LG Frankfurt a. M. einen Verstoß gegen das Verbot wettbewerbsbeschränkender Vereinbarungen. Selektive Vertriebssysteme seien zwar zulässig, wenn die Wettbewerbsfähigkeit der Waren von besonderen Vertriebsformen abhängig sei, wie das bei hochwertigen, langlebigen und technisch anspruchsvollen Waren der Fall sei. Diese erfordern eine fundierte Beratung und einen sachgerechten Service durch den Wiederverkäufer. Diese Ausnahme sei hier aber nicht erfüllt. VERGLEICHSPORTAL Check24 darf nicht mit Bestes Portal werben Das Landgericht München hat dem Vergleichsportal Check24 die Werbeaussage Bestes Reiseportal Deutschlands per einstweiliger Verfügung untersagt. Grund für das Verbot: Die von Check24 als Quelle für diese Aussage herangezogene Untersuchung der Hochschule Rosenheim wies nur einen minimalen Vorsprung des Portals vor seinen Wettbewerbern aus, und andere Untersuchungen kommen aupßerdem teils zu gegenteiligen Ergebnissen. (fk) 420.000 infizierte Websites wurden für den jüngsten Angriff eingesetzt, bei dem russische Hacker angeblich 1,2 Milliarden Datensätze von Internet- Nutzern erbeutet haben. Quelle: Hold Security; Foto: istock / Nik_Merkulov E-BOOKS Weiterverkauf darf ausgeschlossen werden Darf ein E-Book-Anbieter seinen Kunden in seinen Geschäftsbedingungen den Weiterverkauf gebrauchter E-Books untersagen? Der Bundesgerichtshof bejahte diese Frage in einem Urteil Ende August und setzte damit den Schlussstrich unter einen lange schwelenden Streit. Demnach sei es möglich, dem Kunden nur ein Nutzungsrecht am elektronischen Buch einzuräumen, das einen Weiterverkauf ausschließe. Dieses Urteil umfasst neben Text- auch Hörbücher, soweit sie als Download verbreitet werden. (fk) Lesen ja, weiterverkaufen nein Foto: Amazon