Konzept Regionale Jugendarbeit Seegemeinden

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Konzept Regionale Jugendarbeit Seegemeinden 1 Einleitung Das vorliegende Konzept ist die Handlungsgrundlage für die offene Jugendarbeit in den Gemeinden Greppen, Vitznau und Weggis. Das Konzept schafft Klarheit. Es erklärt, welche Handlungen vorgenommen werden und weshalb sie wichtig sind. Ein Konzept muss regelmässig überarbeitet werden, damit es die Grundlage für das Handeln bleibt. Die Jahresziele der Jugendarbeit gründen jeweils auf diesem Konzept und beschreiben die konkrete Umsetzung im laufenden Arbeitsjahr. 2 Ausgangslage und Grundlagen Ausgangslage Vertreter der politischen, reformierten und katholischen Gemeinden Greppen, Vitznau und Weggis erarbeiteten dieses Konzept. Verschiedene Jugendangebote bestanden bereits, verschiedene Vorstellungen über eine gemeinsame Jugendarbeit wurden geäussert. Sie alle flossen in dieses Konzept mit ein. In Greppen besteht ein Jugendforum, welches den Jugendraum führt. Eine Erhebung im Mai 2007 hat verschiedene nötige Änderungen aufgezeigt. Unter Anderem wird Mobile Jugendarbeit als nötig erachtet und Treffpunkte für Jugendliche anders als der bestehende Jugendraum sollen geschaffen werden. In Vitznau bestand ein Jugendraum, welcher im Moment nicht genutzt wird. In der Zukunftskonferenz wurden von den Jugendlichen verschiedene Forderungen geäussert wie Badi oder Skateboardanlage. Die Jugendkommission JUKO Weggis ist seit mehreren Jahren Trägerin der Jugendarbeit in Weggis. Ein Jugendraum wird in Weggis geführt, mit Susan Zurmühle leistet eine Angestellte Jugendarbeit in einem kleinen Pensum. Die bestehenden Jugendversammlungen finden keinen Anklang mehr. Verschiedene Erhebungen wurden zur Jugendarbeit gemacht. An diese kann mit diesem Konzept angeknüpft werden. Aus diesem Grund wurde auch auf eine Bedürfnisanalyse verzichtet. Die Oberstufenschule der Seegemeinden befindet sich in Weggis. Entsprechend treffen sich Jugendliche aller drei Gemeinden in dieser Ortschaft. Die katholische Jugendarbeit mit einem Teilauftrag Katechese wird von Marcel Ziegler geführt. Er ist von der Kirchgemeinde Weggis angestellt, aber in allen drei Gemeinden aktiv. In einer Zukunftskonferenz wurden die Bedürfnisse der Jugendlichen erforscht, erste konkrete Projekte sind in der Planungs bzw. Umsetzungsphase. Der Bericht Jugendpolitik und Jugendarbeit der Arbeitsgruppe Jugend Weggis (1999) dient der jetzigen Jugendarbeit als Grundlage. Die Ziele können zu einem grossen Teil auch für das neue Konzept dienen: Ein attraktives Freizeitangebot erhalten und aufbauen Mitsprache, Mitgestaltungs- und Mithilfemöglichkeiten anbieten Ein angepasstes Indoor-Raumangebot und dessen Betreuung gewährleisten Jugendliche können vermehrt Outdoor-Räume vereinsunabhängig benutzen Öffentlichkeitsarbeit: Information über jugendspezifische Themen und Veranstaltungen für Jugendliche Die Gesundheitsförderung und Prävention (Drogensucht, süchtiges Verhalten, Gewalt) thematisieren. Die beteiligten Gemeinden äusserten zu Beginn der Konzeptarbeit folgende Wünsche: Kompetenzen auf einer Stelle bündeln. Zu leisten sind offene und mobile Jugendarbeit. Falls Schulsozialarbeit realisiert wird, soll sie in die offene Jugendarbeit integriert werden. 10. Januar 2008, Felix Wahrenberger, AG Jugendseegemeinden Seite 1

Grundlagen Leistungsauftrag der Seegemeinden, der ev.-ref. und kath. Kirchgemeinden (zu Erstellen) Konzept kirchliche Jugendarbeit (in Arbeit) Zukunftskonferenz und Befragung Jugendlichen für das Konzept kirchliche Jugendarbeit Bedürfnisabklärung 12. Mai 07 Jugend Greppen Bericht Jugendpolitik und Jugendarbeit, Arbeitsgruppe Jugend Weggis, 11.09.1999 Organigramm Jugendkommission Weggis (undatiert) Jugenderhebung Weggis, Dr. Xaver Büeler, August 2002 Weggiser Freizeit(t)räume, HFS-Z, September 1998 Verständnis von Jugendarbeit Sozialräumlichkeit Die Jugendlichen bewegen sich in verschiedenen Umfeldern, die aber in ihren sozialen Kontakten zusammenhängen. Die Jugendarbeit orientiert sich also nicht an einzelnen Orten/Räumen wie z.b. einem Schulhaus, sondern am gesamten Sozialraum der Jugendlichen. Dort wo sich die Jugendlichen aufhalten und leben. Partizipation und Bedürfnisorientierung Die Jugendarbeit muss zuerst die Bedürfnisse der Jugendlichen kennen lernen um entsprechend arbeiten zu können. Partizipation bedeutet die aktive Beteiligung der Jugendlichen nicht nur durch Informationen, sondern auch an Entscheiden. Jugendliche können mitbestimmen. Professionalität Jugendarbeit ist kein Hobby. Sie soll aus einem fundierten Berufsverständnis heraus und entsprechend zielgerichtet erfolgen. Geplant vor Aktivitätswahn Die Jugendarbeit geht nach Konzepten vor. Es ist nicht nötig, möglichst viele Aktionen und Projekte zu lancieren. Die wichtigen Anliegen der Jugendlichen sollen unterstützt werden. Die Arbeit erfolgt geplant. 3 Auftrag, Trägerschaft 3.1 Auftrag In den Gemeinden Greppen, Vitznau und Weggis wird gemeinsam offene Jugendarbeit geleistet. Alle Jugendlichen sind Anzusprechen, Synergien sind zu nutzen. Im Pensum der kirchlichen Jugendarbeit sind Katechese und weitere kirchliche Jugendarbeit enthalten. Die offene Jugendarbeit wird als separater Aufgabenbereich von der Jugendkommission Seegemeinden geleitet. Die regionale Jugendarbeit und die kirchliche Jugendarbeit stimmen ihre Aufträge und Konzepte aufeinander ab und nutzen Synergien. Die verschiedenen Träger formulieren Leistungsaufträge über zwei Jahre für die regionale Jugendarbeit. Diese Leistungsaufträge orientieren sich an diesem Konzept und an den Anliegen der Träger. 3.2 Trägerschaft Die regionale Jugendarbeit wird von folgenden Gemeinden getragen: Ev.-ref. Kirchgemeinde Rigi-Südseite Einwohnergemeinde Weggis Einwohnergemeinde Greppen Röm. kath. Kirchgemeinde Weggis Röm. kath. Kirchgemeinde Greppen Pfarreileiter der röm. kath. Einwohnergemeinde Vitznau Kirchgemeinden (Inhaltlich) Röm. kath. Kirchgemeinde Vitznau 10. Januar 2008, Felix Wahrenberger, AG Jugendseegemeinden Seite 2

4 Zielgruppe Primäre Zielgruppe Jugendliche im Alter von 12 bis und mit 17 Jahren, die in Greppen, Vitznau oder Weggis wohnhaft sind oder sich dort aufhalten. Sie werden unabhängig ihrer Konfession oder Religion angesprochen. Sekundäre Zielgruppe Das Umfeld der Jugendlichen muss einbezogen werden. Eltern, Schule, Polizei sowie Vereine und Organisationen sind deshalb die sekundäre Zielgruppe. 5 Ziele Die Ziele ergeben sich aus den Einschätzungen der Träger sowie dem Bericht Jugendpolitik und Jugendarbeit der Juko Weggis um eine Konstanz in der Zielrichtung der Jugendarbeit zu erhalten. 5.1 Ein attraktives Freizeitangebot erhalten und aufbauen Bedürfnisse, Initiativen und Aktivitäten der Jugendlichen werden aufgenommen und nach Möglichkeit unterstützt. Die Kooperation der verschiedenen Organisationen (Jugendgruppierungen, Vereine, Schule, Polizei und Tourismus) zu gemeinsamen Gestaltung von Aktivitäten wird gestärkt. 5.2 Mitsprache, Mitgestaltungs- und Mithilfemöglichkeiten anbieten Regelmässige Kontakte zu den verschiedenen Jugendorganisationen und Gruppierungen sowie den Vereinen. Gefässe werden in allen drei Gemeinden geschaffen, in welchen Jugendliche den Entscheidungsträgern ihre Meinungen mitteilen und bei nötigen Massnahmen mitbestimmen können. Kirchgemeinden können die Jugendarbeit mit Bedürfniserhebungen oder Jugendversammlungen beauftragen. Jugendliche werden in ihrer Lebensphase in die Gesellschaft integriert. Jugendanliegen werden der Öffentlichkeit und Betroffenen kommuniziert, um mehr Verständnis zu wecken. 5.3 Ein angepasstes Indoor-Raumangebot und dessen Betreuung gewährleisten Jugendlichen werden Räume für ihre Aktivitäten vermittelt. Die Jugendlichen werden so unterstützt, dass sie die Räume selbständig nutzen und verwalten können. Für Jugendliche im Alter bis zu 16 Jahren werden Räume mit Aufsicht und festen Öffnungszeiten angeboten. 5.4 Jugendliche können vermehrt Outdoor-Räume vereinsunabhängig benutzen Freiräume werden ermöglicht. 5.5 Jugendtheater: Förderung des Selbstbewusstseins. Jugendliche erfahren Selbständigkeit und entwickeln in einer Peergroup ihr Selbstbewusstsein. Selbstbewusstsein ist ein wichtiger Schutzfaktor vor Sucht. 5.6 Öffentlichkeitsarbeit: Information über jugendspezifische Themen und Veranstaltungen Die Jugendarbeit zeigt der Erwachsenenwelt Werte und Anliegen der Jugendlichen auf. Jugendliche werden über die Öffentlichkeitsarbeit zu aktuellen Themen und Veranstaltungen informiert. Die Jugendarbeit ist in den Medien präsent und Ansprechpartner für Jugendthemen. 10. Januar 2008, Felix Wahrenberger, AG Jugendseegemeinden Seite 3

5.7 Gesundheitsförderung und Prävention leisten. Schutzfaktoren um Sucht entgegen zu wirken, werden gestärkt. Z.B. Selbstaktivität als sehr wirksames Mittel. Jugendliche werden gestärkt und gefördert, resp. Schlüsselpersonen dazu unterstützt. Süchtiges Verhalten, Gewalt und Körperwahrnehmung werden mit den Jugendlichen besprochen. Jugendliche werden unterstützt, ein Genussverhalten zu entwickeln. Gemeinsam mit Fachstellen, z.b. Fachstelle für Suchtprävention DFI werden Angebote und Massnahmen entwickelt. 5.8 Unterstützung von Jugendlichen Niederschwellig: Kontakte zu Jugendlichen aufbauen, Erstberatungen an den Aufenthaltsorten der Jugendlichen durchführen. Anliegen der Jugendlichen aufnehmen und die Umsetzung ermöglichen. Auf Plätzen ansprechen, beraten, Themen und Anliegen aufnehmen 5.9 Professionelle Arbeit leisten Die Jugendarbeit geht nach den beruflichen Richtlinien der Jugendarbeit/Soziokulturellen Animation vor und trifft Entscheide fachlich und reflektiert. Die Ziele und Massnahmen werden regelmässig überprüft und angepasst. 6 Organisation 6.1 Organigramm Träger (Leistungsaufträge) Jugendkommission Seegemeinden JUSEE (strategische Leitung) - Mitglieder sind die Vertretungen der Trägerschaften - Beratend dabei sind die Angestellten und ev. Weitere. Kath. KG Weggis Kirchlicher Jugendarbeiter 30 % offene Jugendarbeit Ev. PraktikantIn Gemeinde Weggis (Formelle Arbeitgeberin) Jugendarbeiterin (Neu) 55 % angestellt Kernteam Jugendarbeit Projekt Ev. Schulsozialarbeit 6.2 Leistungsaufträge Die Träger schliessen mit der Jugendkommission Seegemeinden Leistungsaufträge mit einer Dauer von zwei Jahren ab. Diese Vereinbarung bildet den Auftrag für die offene Jugendarbeit. Der Kostenteiler und die Zahlungsmodalitäten sind ebenfalls in dieser Vereinbarung geregelt. 10. Januar 2008, Felix Wahrenberger, AG Jugendseegemeinden Seite 4

6.3 Jugendkommission Seegemeinden Zusammensetzung In der Jugendkommission Seegemeinden sind alle Träger vertreten. Die Kommission konstituiert sich selbst und bestimmt eine Präsidentin/einen Präsidenten. Die Angestellten sind beratend, aber ohne Stimmrecht in der Kommission. Weitere Personen können eingeladen werden. Falls Schulsozialarbeit eingeführt wird, soll eine Person der Schule und die SchulsozialarbeiterIn vertreten sein. Aufgaben Die Kommission hat die strategische Leitung der offenen Jugendarbeit. Sie genehmigt die Jahresziele, setzt Prioritäten, formuliert Aufträge und kontrolliert den Erfüllungsgrad der Ziele. Die jeweiligen Vertreter der Träger informieren ihre Institutionen über die offene Jugendarbeit und bringen die Anliegen der Institutionen in die Kommission ein. Die Kommission vereinbart alle zwei Jahre Leistungsaufträge mit den Trägern. Die Kommission trifft sich mindestens vier Mal im Jahr zu Sitzungen. Anliegen der Träger, z.b. kath. Kirchgemeinde Weggis, werden an diese Kommission gestellt. Träger sind nicht berechtigt, ohne Absprache mit der Kommission Aufträge an die Angestellten zu erteilen. Dies würde zu Verwirrung führen. 6.4 Arbeitgeberin Die Einwohnergemeinde Weggis erhält von der Jugendkommission Seegemeinden den Auftrag, Personen anzustellen und übernimmt die Personaladministration und Personalbuchhaltung. Die Einwohnergemeinde Weggis stellt jeweils Ende Jahr Rechnung an die Träger. Die Anstellung der katholischen Jugendarbeit erfolgt über die kath. Kirchgemeinde Weggis. 30 Stellenprozente werden der offenen Jugendarbeit zur Verfügung gestellt und unterstehen der Jugendkommission Seegemeinden. 6.5 Stellenaufteilung Bedarf Um die Bereiche Aufsuchende Jugendarbeit, Treffpunkte begleiten, Projekte, Beratung, Vernetzung, Öffentlichkeitsarbeit, Mitwirkung und Hintergrundarbeit in den drei Gemeinden erfüllen zu können, sind ca. 125 Stellenprozente für die offene Jugendarbeit nötig. Pensen Für die kommenden zwei Jahre wird die Jugendarbeit mit einem Pensum von Total 90 Stellenprozenten geführt. Diese bedeutet, dass eine neue 55%-Stelle in der offenen Jugendarbeit geschaffen wird. Nötig wären mehr Stellenprozente, dies ist aber politisch schwer durchsetzbar. Nach zwei Jahren wird eine Erhöhung der Stellenprozente diskutiert. Die Projektanstellung erfolgt im Stundenlohn mit einem Kostendach (2008+2009 je Fr. 4'000.-). Stellenaufteilung 30% offene Jugendarbeit, geleistet durch die kirchliche Jugendarbeit (Jugendarbeiter) 5% offene Jugendarbeit, geleistet durch die kirchliche Jugendarbeit (Praktikantin) 55% Jugendarbeit (neu) Bei der Besetzung der Stellen wird auf ein ausgeglichenes Verhältnis Frau/Mann geachtet. Die Angestellten verfügen über die nötigen Ausbildungen. 10. Januar 2008, Felix Wahrenberger, AG Jugendseegemeinden Seite 5

Schulsozialarbeit Die Schulsozialarbeit ist für dieselben Zielgruppen wie die offene Jugendarbeit tätig. Es bestehen verschiedene Synergien. Die Schulsozialarbeit kann in die Struktur der offenen Jugendarbeit eingebettet werden, oder muss gut mit ihr vernetzt sein. 6.6 Arbeitsort Das Kernteam Jugendarbeit hat die Büros am selben zentralen Ort. Stellvertretungen werden gegenseitig wahrgenommen. Damit wird inhaltliche und personelle Kontinuität erreicht. Für den Bereich Mobile Jugendarbeit sind die Angestellten zu Fuss, mit Velo, ÖV und eigenen oder Firmenautos unterwegs. 6.7 Arbeitsorganisation Das Kernteam Jugendarbeit formuliert für das gesamte Aufgabengebiet Jahresziele und legt diese der Jugendkommission Seegemeinden zur Genehmigung vor. Die Jahresziele werden an der Klausur der Jugendarbeit jährlich ausgewertet und neu formuliert. Für die Jugendarbeit werden die Aufgaben in Dossiers beschrieben. Pro Dossier hat eine Angestellte die Verantwortung, ein Angestellter ist Stellvertreter. An 1-2 wöchentlichen Teamsitzungen wird über den aktuellen Stand der Arbeiten, geplantes und aktuelle Ereignisse informiert. Gemeinsame Massnahmen werden erarbeitet. 7 Angebote Der Fokus der Jugendarbeit liegt in der Unterstützung der Jugendlichen. Dazu werden Projekte, Anlässe, Orte und Räume angeboten. Durch die Jugendarbeit betreute Treffräume bilden nicht den Hauptfokus. Sie gehören zum Angebot, dürfen aber nicht die gesamten Arbeitskapazitäten binden. 7.1 Aufsuchende Jugendarbeit Die Jugendarbeit ist die erste und niederschwelligste Ansprechstelle für Jugendliche. Sie bietet sich an den Treffpunkten der Jugendlichen für Gespräche und Aktivitäten an. Aus diesem Grund ist sie mobil unterwegs und je nach Witterung, Jugendgruppen, etc. an verschiedenen Orten unterschiedlich präsent. Vorgehen: Abklärung wo und wann sich Jugendliche in den drei Gemeinden aufhalten Planung der Aufsuchenden Arbeit. Die Jugendarbeit leistet durchschnittlich einmal pro Woche aufsuchende Arbeit. Dies variiert stark nach Witterung, Jahreszeit und Anlässen. In der warmen Jahreszeit sollen die Jugendräume weniger betreut werden, dafür intensiv aufsuchende Jugendarbeit geleistet werden. Aufnahme von Bedürfnissen, Initiativen und Unterstützung von Aktivitäten. 7.2 Räume Den Jugendlichen werden verschiedene Räume zur Verfügung gestellt. Jugendliche sollen sich in den Räumen entfalten können und lernen, diese selbständig zu verwalten. Es braucht verschiedene Angebote, da Jugendliche nicht sofort vollständig selbständig Räume verwalten können und unterschiedliche Bedürfnisse haben. Treffpunkträume: In den Gemeinden werden Räume als allgemeine Treffpunkte zur Verfügung gestellt. Sie sind je nach Bedarf für jüngere Jugendliche zu festen Zeiten geöffnet und beaufsichtigt, ältere Jugendliche nutzen die Räume in Selbstverwaltung. Für die begleiteten Öffnungszeiten werden Teams von Erwachsenen zur Aufsicht gebildet. Band- und Cliquenräume: Dezentrale Räume werden gesucht und fest an Jugendliche vermietet. Die Jugendarbeit leistet die Begleitung und Kontrolle dieser Räume und hält den Kontakt zu diesen Jugendlichen. 10. Januar 2008, Felix Wahrenberger, AG Jugendseegemeinden Seite 6

Aussenräume: An Orten am See werden Freiräume für die Jugendlichen geschaffen. Hier können sie sich entfalten. Turnhallen: Turnhallen und ähnliche Räume werden für Jugendliche geöffnet, damit sie sich Vereinsunabhängig sportlich betätigen können. Die Sportvereine werden in die Aufsicht und das Angebot einbezogen. Damit bilden diese Räume ein Bindeglied zu den Vereinen und können Nachwuchs für diese generieren. 7.3 Projekte Um nachhaltig (längerfristig) ein gutes Umfeld für Jugendliche zu schaffen, müssen Zeit und Geld für Projekte vorhanden sein. Selbstaktivität ist zudem ein wichtiger Schutzfaktor vor Sucht. Deshalb werden die Jugendlichen in die Projekte einbezogen und sollen aktiv mitarbeiten. Projektideen werden mit den Jugendlichen und Partnern erarbeitet. Erste Ideen wurden an der Zukunftskonferenz 2007 erarbeitet. z.b. Skateanlagen Vitznau und Weggis, ÖV, Jugendplatz. Projekte, welche bei der Gesamtbevölkerung die Prävention von Sucht und Gewalt thematisieren und fördern. Theaterprojekt: Das Theaterprojekt wird wie bisher weitergeführt und in die Jahresplanung und -Auswertung integriert. 7.4 Beratung Die Jugendarbeit berät entsprechend ihres Auftrages. Es finden keine vertieften Beratungen statt, dazu findet die Triage an die entsprechende Stelle statt (Sozialberatungs Zentrum, Contact, Aidshilfe, Fachstelle für Suchtprävention DFI, Sozialamt, etc.). Die Jugendlichen erhalten von der Jugendarbeit vor Ort eine Erstberatung. Die Teams der Treffpunkträume werden beraten und begleitet Beratung Firmen und Institutionen werden im Umgang mit Jugendlichen beraten. Vermittlung bei Familienproblemen, Suchtproblemen, anderen Schwierigkeiten Hilfe bei der Lehrstellen- und Stellensuche 7.5 Vernetzung und Zusammenarbeit Durch die Vernetzung wird die Grundlage für rasches und professionelles Handeln geschaffen. Kooperationen in der Region werden gestärkt. Mit Jugendorganisationen und Vereinen wird zusammengearbeitet. Regelmässige Kontakte mit Firmen, SGV, Gemeinde, Hotels, Restaurants, Verkaufsstellen, etc. Fachvernetzung mit anderen Professionellen in der Jugendarbeit. 7.6 Öffentlichkeitsarbeit Mit der Öffentlichkeitsarbeit werden sowohl Jugendliche wie auch Erwachsene erreicht. Information über Jugendanliegen und Jugendthemen. Werbung für eigene Arbeit. Sensibilisierung und Prävention. Regelmässig erscheinen Artikel zur Jugendarbeit. 7.7 Mitwirkungsinstrumente Regelmässige Bedürfniserhebungen bei Jugendlichen in den verschiedenen Gemeinden. Mitsprache und Mitentscheidung der Jugendlichen bei Jugendthemen ermöglichen. Dazu werden Gefässe wie Arbeitsgruppen, Jugendforum, Jugendversammlungen oder Ähnliches genutzt. 10. Januar 2008, Felix Wahrenberger, AG Jugendseegemeinden Seite 7

8 Finanzen Die Stelle kirchliche Jugendarbeit (80 Stellenprozente, davon 30 % für die offene Jugendarbeit) wird von den katholischen Kirchgemeinden getragen. Die Kosten offene Jugendarbeit werden von den politischen Gemeinden getragen. Die Kirchgemeinden sprechen über zwei Jahre einen festen Betrag. Die restlichen Kosten werden unter den Einwohnergemeinden aufgeteilt. Der Kostenteiler entspricht der Anzahl von Jugendlichen von 12 bis und mit 17 Jahren in den Gemeinden. Die Gemeinde Weggis stellt auf Grund der Zahlen von Jugendlichen im Vorjahr jährlich Rechnung an die anderen Gemeinden. Die Sitzungsgelder der Jugendkommission Seegmeinden werden von den jeweiligen Trägern übernommen. 9 Evaluation Die Tätigkeit der Jugendarbeit wird von den Angestellten laufend dokumentiert und in einer jährlichen Klausur ausgewertet. Die Grundlage dafür bilden Befragungen von Jugendlichen, Erwachsenen, Partnerinstitutionen über die geleistete Arbeit und neue Anliegen sowie Statistiken der Jugendarbeit. Die Auswertung bildet die Grundlage für die neuen Jahresziele. Beides muss von der Jugendkommission Seegemeinden genehmigt werden. Die Kommission setzt die Prioritäten der Jahresziele. Vor Ablauf der Leistungsaufträge werden die Aufgaben und Ziele der offenen Jugendarbeit überprüft und neue Leistungsaufträge vereinbart. Das Konzept soll spätestens nach 8 Jahren angepasst werden. Erarbeitet von der Arbeitsgruppe Jugendseegemeinden, Weggis den 10. Januar 2008 10. Januar 2008, Felix Wahrenberger, AG Jugendseegemeinden Seite 8