EINWOHNERGEMEINDE MEIKIRCH KONZEPT JUGENDARBEIT MEIKIRCH
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- Manuela Erika Gerhardt
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1 EINWOHNERGEMEINDE MEIKIRCH KONZEPT JUGENDARBEIT MEIKIRCH Beschlossen vom Gemeinderat am 8. August 2012
2 Inhalt 1. Ausgangslage Definition offene Jugendarbeit Zielgruppe Leitsätze Ziele Umsetzung Bisherige Tätigkeiten Trägerschaft Kosten/ Stellenprozente... 8
3 1. Ausgangslage Eine Gruppe im Alter über 16 Jahren (16+) war unter anderem der Anlass dazu, dass sich die Gemeinde/ Behörde Meikirch entschloss die Situation der Jugend genauer zu betrachten. Es hat sich gezeigt, dass der Jugendtreff alleine die Bedürfnisse der Jugendlichen in der Gemeinde Meikirch nicht abdecken kann. Die Gruppe 16+ macht im öffentlichen Raum/ Sozialraum mit nächtlichem Lärm, Littering und teilweise übermässigem Alkoholkonsum auf sich aufmerksam. Aufgrund dessen beschloss der Gemeinderat das Problem anzugehen. Die Juko, Verein für soziale und kulturelle Arbeit erhielt den Auftrag, diese Gruppe ausfindig zu machen, sowie mit ihnen zu arbeiten. Hinzu kam der Auftrag nötige Abklärungen zu machen, um ein Konzept für die zukünftige Jugendarbeit zu erstellen Definition offene Jugendarbeit Die Offene Kinder- und Jugendarbeit ist ein Teilbereich der professionellen Sozialen Arbeit mit einem sozialräumlichen Bezug und einem sozialpolitischen, pädagogischen und soziokulturellen Auftrag. Die Offene Kinder- und Jugendarbeit begleitet und fördert Kinder und Jugendliche auf dem Weg zur Selbstständigkeit. Dabei setzt sie sich dafür ein, dass Kinder und Jugendliche im Gemeinwesen partnerschaftlich integriert sind, sich wohl fühlen und an den Prozessen unserer Gesellschaft mitwirken. Kinder und Jugendliche an den Prozessen unserer Gesellschaft beteiligen heisst: Ressourcen vor Defizite stellen, Selbstwert aufbauen, Identifikation mit der Gesellschaft schaffen, integrieren und Gesundheitsförderung betreiben. Offene Kinder- und Jugendarbeit grenzt sich von verbandlichen oder schulischen Formen von Jugendarbeit dadurch ab, dass ihre äusserst unterschiedlichen Angebote ohne Mitgliedschaft oder andere Vorbedingungen von Kindern und Jugendlichen in der Freizeit genutzt werden können. Offene Kinder- und Jugendarbeit ist monetär nicht profitorientiert und wird zu einem wesentlichen Teil von der öffentlichen Hand finanziert. (DOJ, Dachverband offene Jugendarbeit Schweiz) 3. Zielgruppe Die Zielgruppe der Jugendarbeit der Gemeinde Meikirch sind primär Jugendliche zwischen 12 und 20 Jahren, sowie deren Bezugspersonen (z.bsp. Eltern) und Umfeld in der Gemeinde Meikirch. Die Bedürfnisse und Probleme von Jährigen unterscheiden sich von denjenigen der Jährigen. Auch gelten für die beiden Alterskategorien andere gesetzlichen Bestimmungen. Um gezielte Massnahmen entwickeln zu können, ist es deshalb sinnvoll die Zielgruppe Jugend zu unterteilen.
4 4. Leitsätze 4 Jugendliche wahrnehmen Die Bedürfnisse und Probleme der Jugendlichen werden aktiv wahr genommen und es wird ihnen Unterstützung angeboten. Die Jugendlichen werden beim Entdecken und Entfalten ihrer Persönlichkeit gefördert. Jugendliche beteiligen Die Jugendlichen sollen bei der Gestaltung der Jugendprojekte auch aktiv mit einbezogen werden (im Sinn von Partizipation). Dies heisst aber auch, Mitverantwortung übernehmen. Jugendliche beraten Jugendliche sind angewiesen auf professionelle, zielgerichtete Beratung. Prävention und Integration sollten die Schwerpunkte der Jugendarbeit sein. Beziehung aufbauen Für die Jugendlichen soll ein niederschwelliges Angebot geschaffen werden, das Beziehungsarbeit ermöglicht und ihnen Hilfe und Unterstützung bei Problemen bietet. Eine vernetzte Zusammenarbeit im Jugendbereich erleichtert eine aktive und damit präventive Jugendarbeit. Jugendlichen Raum bieten Die Jugendlichen sollen dem Alter entsprechend Raum und Platz erhalten und somit auch die Möglichkeit, sich in einem ihnen entsprechenden Rahmen zu begegnen. 5. Ziele In der Jugendarbeit sollen, auf dem Hintergrund der sozialisationsrelevanten Bedürfnisse der Jugendlichen, die vorhandenen Potentiale gefördert werden. Die Arbeit soll lösungs- und ressourcenorientiert sein. Im Vordergrund stehen Lösungen und nicht Probleme. In der Suche nach Lösungen sollen die Jugendlichen miteinbezogen werden. Dies gilt auch für die Realisierung. Die Eigeninitiative der jungen Leute und die Übernahme von Verantwortung sollen gefördert werden.
5 Förderung der Integration ins Gemeinwesen Jugendliche sind in ihrem sozialen und kulturellen Umfeld, sowie im Gemeinwesen durch aktive Teilnahme bei der Planung, Ausgestaltung und Umsetzung von Projekten, Anlässen und Aktionen beteiligt und wirken in demokratischen Prozessen und bei der Gestaltung des öffentlichen Raums mit. 5 Sozialisation Die offene Jugendarbeit als eine von verschiedenen Sozialisationsinstanzen unterstützt Jugendliche beim Hineinwachsen in die Gesellschaft mit dem Ziel, die Jugendlichen zu befähigen, soziale Verantwortung zu übernehmen und soziale Beziehungen aufzunehmen und zu halten. Förderung der Partizipation Die offene Jugendarbeit schafft Strukturen und Bedingungen, um die Mitwirkung und Mitgestaltung von Kindern und Jugendlichen bei Projekten, Anlässen und Aktionen zu ermöglichen. Damit werden die Selbstorganisation und die Selbstverantwortung gefördert. Gesundheitsförderung Jugendliche wachsen in einem gesundheitsfördernden Umfeld auf. Schutzfaktoren um Sucht entgegen zu wirken, werden gestärkt. Süchtiges Verhalten, Gewalt und Körperwahrnehmung werden mit den Jugendlichen angegangen. Durch die Vernetzung mit Fachstellen, z.b. dem Contact oder der BeGes werden Angebote und Massnahmen entwickelt. Attraktives Freizeitangebot aufbauen Bedürfnisse, Initiativen und Aktivitäten der Jugendlichen werden aufgenommen und nach Möglichkeit unterstützt. Förderung der Jugendkultur Jugendkultur ist Ausdruck von geistigen, sozialen und künstlerischen Lebensäusserungen der jungen Generation. Lebensvorstellungen werden zum Ausdruck gebracht. 6. Umsetzung Treffpunktarbeit Als Treffpunktarbeit wird die nötige Infrastruktur (Räume) zur Verfügung gestellt. Die Jugendlichen werden beim Organisieren von Anlässen unterstützt. Schwerpunkte und Ziele bis Ende 2012: Die 16+ werden weiterhin begleitet, mit dem Ziel, dass
6 sie bis Ende Jahr den Jugendclub selbstständig führen und so Eigenverantwortung für ihr Handeln und für den Betrieb im Jugendclub übernehmen. Ziel ist, dass die 16+ fähig sind, eine Struktur aufzubauen, die es ihnen ermöglicht, den Betrieb ohne grössere Zwischenfälle wie Sachbeschädigungen oder übermässigem Littering und ohne Lärmklagen durch Bewohner, zu betreiben. Ist es bis Ende Jahr 2012 nicht möglich, dass die 16+ selbstständig, diesen Raum führen können, gilt das Projekt als gescheitert. Bis Ende 2012 soll ein Aufbau des Undergrounds und eine Stabilisierung stattfinden, damit das Angebot von den Oberstufenschülern mehr genutzt wird. Die bereits bestehende Betriebsgruppe des Undergrounds wird entlastet. Zukünftig werden mindestens einmal in der Woche Angebote im Underground stattfinden, wie z.b. Spielabende, Sportanlässe oder einen Schulball, der mit den Jugendlichen zusammen organisiert wird. 6 Projektarbeit Die Bedürfnisse der Jugendlichen werden aufgegriffen und Angebote der Jugendarbeit werden als Projekt umgesetzt. (z.b. Feste, Theater, Konzerte etc.) Schwerpunkte und Ziele: Im Jahr 2013 ist ein Radioprojekt für Jugendliche zusammen mit der Schule geplant. Zusätzlich ist es ein Ziel zusammen mit den Jugendlichen ein Jugendfest für das Jahr 2013 oder 2014 zu organisiert. Aufsuchende Jugendarbeit Bei der aufsuchenden Jugendarbeit geht der/die JugendarbeiterIn in den öffentlichen Raum und versucht Kontakt zu Jugendlichen aufzubauen, die keine Angebote der Jugendarbeit nutzen. Mit auffälligen Jugendlichen soll dadurch Kontakt aufgenommen werden. Bei dieser Arbeit kann es darum gehen Jugendliche für ein Projekt zu gewinnen oder Bedürfnisabklärungen zu machen. Aufsuchende Jugendarbeit wird somit präventiv oder auch problemlösend angewendet. Schwerpunkte und Ziele bis Ende 2012: Es wird vermehrt zu aufsuchender Arbeit in Meikirch, beim Schulhaus Ortschwaben und in Wahlendorf kommen, damit weitere Gruppen ausfindig gemacht werden können, die sich in öffentlichen Räumen aufhalten. Das Ziel ist, Störungen zu mindern und mit ihnen zusammen Projekte oder Aktionen zu initiieren. Es werden Aussenplätze ausfindig gemacht, die so gelegen sind, dass sich Jugendliche draussen treffen können, ohne Anwohner zu stören. Geschlechtsspezifische Arbeit Jugendarbeit ist nicht gleich Jugendarbeit. Die Interessen der Knaben und Mädchen unterscheiden sich häufig, worauf in der Jugendarbeit geachtet werden muss. In der Gemeinde Meikirch wurde
7 beobachtet, dass die Mädchen hauptsächlich nur an den Girls Only-Abenden teilnehmen. Ansonsten ist die Zahl der Mädchen im Jugendraum oder Jugendclub sehr gering. Bei der Mädchenarbeit ist es wichtig, neue Zugangswege zu den Mädchen zu finden und das Jugendarbeitskonzept dementsprechend anzupassen. 7 Schwerpunkte und Ziele bis Ende 2012: Im Underground werden bis Ende Jahr zwei Anlässe nur für Mädchen stattfinden. Zusätzlich wird abgeklärt, ob die Mädchen über 16 Jahren in der Gemeinde Meikirch Interesse hätten, begleitete oder nicht begleitete Abende im Jugendclub zu verbringen. Beratungsarbeit Beratungsarbeit bezieht sich auf einzelne Jugendliche oder auch Gruppen, die im Bezug auf ein bestimmtes Thema beraten werden wollen oder auch Hilfe benötigen. Solange das Anliegen im Aufgabenbereich der Jugendarbeit liegt und das Gemeinwesen betrifft, ist die JugendarbeiterIn befähigt zu intervenieren. Sie kann wenn nötig mit betroffenen Personen Kontakt aufnehmen und zum Gespräch einladen. (z.b. mit der Schule, den Eltern oder Nachbarn). Schwerpunkte und Ziele bis Ende 2012: Es hat sich gezeigt, dass bei den 16+ bei zwei bis drei Jugendlichen individuelle Beratung angesagt ist oder eine Triage stattfinden muss. Konfliktarbeit Bei Konflikten zwischen zwei Parteien kann eine Mediation als sinnvoll erachtet werden, wobei zwischen den verschiedenen Konfliktparteien vermittelt wird (z.b. zwischen Jugendlichen und Erwachsenen Bewohnern der Gemeinde, die zerstritten sind). Schwerpunkte und Ziele bis Ende 2012: Durch adäquate Arbeit des gggfon können bei Bedarf Runde Tische oder sonstige Aktionen durchgeführt werden. Einbezug von anderen Fachstellen Übersteigt ein Problem eines Jugendlichen oder einer Gruppe die fachlichen Kompetenzen oder die Zuständigkeit der Jugendarbeit, wird an eine andere zuständige Fachstelle weiter vermittelt oder diese hinzugezogen. Schwerpunkte und Ziele bis Ende 2012: Mit den 16+ im Speziellen wird die Suchttendenz zusammen mit der Fachstelle Contact thematisiert. Zusammenarbeit mit Involvierten Es wird in der Gemeinde Meikirch mit der Kirche, der Schule, den Eltern, den Mitbürgern und den Ortsvereinen zusammengearbeitet.
8 Schwerpunkte und Ziele bis Ende 2012: Die Zusammenarbeit mit der Kirche wird geklärt, sowie die Zusammenarbeit mit der Schule und dem Connection vertieft. Ziel ist es, dass zwei Jugendliche bis Ende 2012 in die Arbeitsgruppe Jugend Mitglied sind. 8 Öffentlichkeitsarbeit Durch Informationsanlässe, Runde Tische oder offene Türen kann die Bevölkerung über die momentanen Tätigkeiten der Jugendarbeit informiert werden und eine Plattform für Äusserungen von Bedenken bieten. Durch Werbung oder Publikationen können die Bewohner informiert werden. Schwerpunkte und Ziele bis Ende 2012: Es wird eine Informationsveranstaltung stattfinden, damit die Bewohner von Meikirch über die bisherigen und die zukünftigen Tätigkeiten der Jugendarbeit in Meikrich informiert werden. 7. Bisherige Tätigkeiten (Verweis auf das Vorkonzept) 8. Trägerschaft Ab Gemeindemitglieder können die Gemeinden 80% der Kosten einer Jugendarbeitsstelle über den Lastenausgleich des Kantons abrechnen. Auf diese Art könnten die Kosten für die Gemeinden in einem kleinen Rahmen gehalten werden. Aufgrund dessen wird ein Anschluss der offenen Jugendarbeit an eine bestehende Gemeindeverbund wie zum Beispiel das JAWOHL abgeklärt. Es haben bereits erste Gespräche stattgefunden. 9. Kosten/ Stellenprozente Aufgrund der Schwankungen der Anzahl Jugendlichen in den verschiedenen Jahrgängen wäre in der Gemeinde Meikirch eine Jugendarbeitsstelle sinnvoll, die je nach Bedarf zwischen 40% und 60% variieren könnte. Zu den Personalkosten, müssten Betriebskosten und ein Budget für verschiedene Aktionen und Projekte hinzu gerechnet werden. Sommer 2012
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