Umweltökonomik Gliederung: Adressatenkreis: Scheinerwerb: Zugrunde liegende Literatur:

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DARSTELLUNG DES EINKOMMENSKREISLAUFS IN DER ABFOLGE

Transkript:

Die Umweltökonomik ist das Teilgebiet der Wirtschaftswissenschaft, das sich mit den Interdependenzen zwischen Wirtschaft und Umwelt beschäftigt. Vor dem Hintergrund, dass menschliches Leben nicht möglich ist, ohne dass Stoffe und Energie aus der Natur entnommen und in durch wirtschaftliche Aktivitäten veränderter Form an sie zurückgegeben werden, untersucht sie u. a., warum es in marktwirtschaftlichen Systemen zu Übernutzungen der natürlichen Umwelt kommt und wie sie durch wirtschaftspolitische Maßnahmen zumindest eingeschränkt werden können. Gliederung: I. Die natürliche Umwelt aus ökonomischer Sicht II. Umweltpolitische Zielbestimmungen aus ökonomischer Sicht III. Ursachen von Umweltproblemen aus ökonomischer Sicht (Marktversagen) IV. Umweltpolitische Instrumente Beurteilungskriterien Auflagen Marktorientierte Instrumente V. Ausblick und ausgewählte Themen Adressatenkreis: Die Lehrveranstaltung ist primär für Studierende der Umweltwissenschaft gedacht. Sie wendet sich aber auch an Studierende der verschiedenen Lehrämter und an Studierende der Sozialwissenschaften, die sich aus ökonomischer Sicht mit Umweltfragen auseinandersetzen möchten. Scheinerwerb: Ein Schein kann durch regelmäßige aktive Teilnahme und eine Klausur am Ende des Semesters erworben werden. Zugrunde liegende Literatur: Blazejczak, J. (005): Umweltökonomie und Umweltpolitik, in: Neubäumer, R. / Hewel, B. (Hrsg.): Volkswirtschaftslehre Grundlagen der Volkswirtschaftstheorie und Volkswirtschaftspolitik, 4. Aufl., Wiesbaden, S. 619 ff.

Fragebogen zur Lehrveranstaltung Umweltökonomik Prof. Dr. R. Neubäumer Lektüre und Begriffe im Zusammenhang von Ökonomie und Ökologie Das Buch Grenzen des Wachstums (Meadows-Studie) kenne ich dem Namen nach Zum Begriff Nachhaltigkeit. diesen Begriff könnte ich erklären. zu diesem Thema habe ich schon einiges gelesen Zum Thema der Lehrveranstaltung:. den Begriff Umweltökonomik könnte ich erklären. von der Theorie natürlicher Ressourcen habe ich schon einmal gehört. ich weiß, was externe Effekte sind und was sie mit Umweltverschmutzung zu tun haben Mikroökonomische Grundlagen Die Vorlesung Mikroökonomie habe ich besucht In Mikroökonomie habe ich einen Schein erworben Ich weiß im Prinzip,. was Güter (i.s. der Wirtschaftswissenschaften) sind. welche Arten von Gütern es gibt. was Produktionsfaktoren sind. wie die Umwelt als Produktionsfaktor eingestuft wird. was unter Marktversagen zu verstehen ist Makroökonomische Grundlagen Die Vorlesung Makroökonomie habe ich besucht In Makroökonomie habe ich einen Schein erworben Ich kenne im Prinzip,. die Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung. Begriffe, wie Inlandsprodukt und Nationaleinkommen Ich habe schon einmal gehört von. der Umweltgesamtrechnung. Umweltsatellitensystemen Ich könnte verschiedene wirtschaftspolitische Ziele. aufzählen. erklären. Persönliche Sichtweisen Ökonomie und Ökologie. sind Gegensätze. lassen sich miteinander vereinbaren Umweltschutz. führt zu Arbeitsplatzverlusten. geht zu Lasten der internationalen Wettbewerbsfähigkeit deutscher Unternehmen. sollte nur so lange betrieben werden, wie die damit verbundenen Erlöse seine Kosten übersteigen. es kann nicht nur zu wenig, sondern auch zu viel Umweltschutz geben ja nein

Tabellen und Abbildungen aus dem Lehrbuchsartikel Einführung Vgl. Hewel, B./ Neubäumer, R. (005): Einführung, in: Neubäumer, R./Hewel, B.: Volkswirtschaftslehre Grundlagen der Volkswirtschaftstheorie und Volkswirtschaftspolitik, 4. Aufl. VWL-EINFUEHRUNG.PDF Tab. Abb. Thema 3 Verschiedene Einteilungen der Produktionsfaktoren 7 Verschiedene Arten von Märkten 9 Externe Kosten Hinzu kommen Folien aus dem Lehrbuchartikel Blazejczak, J. (005): Umweltökonomie und Umweltpolitik, in: Neubäumer, R. / Hewel, B. (Hrsg.): Volkswirtschaftslehre Grundlagen der Volkswirtschaftstheorie und Volkswirtschaftspolitik, 4. Aufl., Wiesbaden, S. 619 ff. Beitrag Umweltökonomie und Umweltpolitik Tab. Abb. Thema 1 Klassifikation natürlicher Ressourcen s. S. 63 Funktionen der natürlichen Umwelt nach Siebert s. S. 691 Antwort zu Frage 1 Bestimmung des optimalen Emissionsniveaus s. S. 69 Kasten Analytische Bestimmung des optimalen Emissionsniveaus s. S. 69 3 Zusätzliche Kosten zu hoher Emissionen s. S. 630

Aus dem Lehrbuch von Neubäumer, R./Hewel, B. (005) werden folgende Textpassagen für die Lektüre während der Lehrveranstaltung benötigt: Seitenangaben Beitrag (Kurzbezeichnung) Thema (4. Aufl.) 1 7 Einführung Marktversagen 3 4 öffentliche Güter 5 6 externe Effekte 6 7 Wettbewerbsbeschränkungen und unvollkommene Märkte 4 6 Volkswirtschaftliches Rechnungswesen Umweltsatellitensystem 646 653 Umweltökonomie Ursachen für Marktversagen bei Umweltgütern: 647 648 Marktversagen 649 650 externe Effekte 651 65 fehlende Exklusivität 664 680 Umweltökonomie umweltpolitische Instrumente

Ausführliche Gliederung: I. Die natürliche Umwelt aus ökonomischer Sicht II. Umweltpolitische Zielbestimmungen aus ökonomischer Sicht 1. Das optimale Niveau der Emissionsvermeidung (theoretische Sicht). Grenzen der Umsetzung (praktische Probleme bei der umweltpolitischen Umsetzung; einschließlich der Bewertung von Umweltschäden) 3. Verfahren zur Berücksichtigung des Grundgedankens rationaler Umweltpolitik Exkurs: Die Umweltgesamtrechnung als Teil der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung (VGR) III. Ursachen von Umweltproblemen aus ökonomischer Sicht (Marktversagen) 1. Das Grundprinzip: Nicht vollkommene Märkte führen zu Marktversagen. Externe Effekte aus umweltökonomischer Sicht Negative externe Effekte Positive externe Effekte. Öffentliche Güter und Trittbrettfahrertum. Allmendegüter und Übernutzung 3. Folgen asymmetrisch verteilter Informationen Negative Auslese bei versteckten Gütereigenschaften Moral hazzard bei versteckten Handlungen 4. Unvollkommener Wettbewerb aus umweltökonomischer Sicht IV. Umweltpolitische Instrumente 1. Beurteilungskriterien. Auflagen 3. Marktorientierte Instrumente Preissteuernde Instrumente (insbesondere Steuern) Mengensteuernde Instrumente (Zertifikate) V. Ausblick und ausgewählte Themen

Analytische Bestimmung des optimalen Emissionsniveaus Die gesellschaftlichen Kosten K einer Emissionsmenge E* setzen sich aus den Schadenskosten S(E*), die durch diese Emissionen verursacht werden, und den Vermeidungskosten V(E*) zusammen, die aufgewandt werden müssen, um die Emissionen gegenüber dem Niveau ohne jede Vermeidungsaktivität auf das Niveau E* zu verringern. (Entsprechend sinken die Vermeidungskosten mit steigenden Emissionen.) Es gilt allgemein: (1) K(E) = S(E)+V(E). Dabei wird angenommen, dass die Grenzschadenskosten ds/de mit der Höhe der Emissionen steigen: (a) d S/dE > 0 die Grenzvermeidungskosten dv/de negativ sind und mit der Höhe der nicht vermiedenen Emissionen abnehmen: (b) d V/dE < 0. Die notwendige Bedingung dafür, dass die gesellschaftlichen Kosten möglichst gering sind, lautet: (3) dk/de = 0, sodass (4) ds/de+dv/de = 0 oder (5) ds/de = dv/de Die Grenzschadenskosten und die (negativen) Grenzvermeidungskosten müssen also übereinstimmen. Der optimale Umweltschutz als Gewinnmaximierungsproblem Die Vermeidungskosten werden als Kosten des Umweltschutzes gesehen und die durch den Umweltschutz vermiedenen Schadenskosten als Erlöse des Umweltschutzes. Als Symbole verwenden wir analog zu anderen Gewinnmaximierungsproblemen in der VWL K(q) und E(q), wobei q die Menge ist, um die die Emission durch den Umweltschutz vermindert wird. Dann beträgt der Gewinn durch den Umweltschutz: G(q) = E(q) K(q). Dieser Gewinn hat bei der Menge q ein Maximum, bei der die erste Ableitung des Gewinns zu Null wird: dg/dq = de/dq dk/dq = 0 und somit gilt: de/dq = dk/dq. Diese Gewinnmaximierungsbedingung entspricht der in der Preistheorie abgeleiteten Gewinnmaximierungsbedingung für alle Marktformen.

Übungsaufgabe: Für die Schadenskosten (S) durch eine Emission (E) soll gelten: S(E) = 3 4 E + Für die Vermeidungskosten (V) der Emission soll gelten: V(E) = 5E ( E E) mit E 0 max max = (Dabei ist E max die maximale Emissionsmenge, wenn ohne jeden Umweltschutz produziert wird.) 1. Bestimmen Sie zunächst für die folgenden Emissionswerte die Schadens-, die Vermeidungs- und die gesellschaftlichen Gesamtkosten der Emission ( K(E) = S(E) + V(E) ), um sich den Verlauf der Kurven graphisch verdeutlichen zu können. E S(E) V(E) K(E) ds/de dv/de 0 8 10 14 0. Bestimmen Sie anschließend analytisch die optimale Emissionsmenge und interpretieren Sie Ihr Ergebnis. Wie hoch sind die gesellschaftlichen Kosten der Emission bei der optimalen Emissionsmenge? 3. Zeichnen Sie die Grenzschadens- und die negativen Grenzvermeidungskosten für die Werte in der Tabelle und verdeutlichen Sie graphisch, dass eine Emissionsmenge von E = 8 eine unteroptimale Emissionsmenge ist. Interpretieren sie dieses Ergebnis. 4. Geben Sie andere Beispiele aus Ihrem Studium der Umweltwissenschaften, bei denen (u. U. implizit) Kosten-Nutzen-Überlegungen zum Tragen kommen.

Übungsaufgabe (Lösung): V(E ) = E E = 0 E = 400 40E + E 1. ( ) ( ) K(E) = 3 4 E max + 5E + 400 40E E = 7 4 E 35E + 400 E S(E) V(E) K(E) ds/de dv/de 0 0 400 400 5 40 8 88 144 3 17 4 10 15 100 5 0 0 14 17 36 53 6 1 0 400 0 400 35 0 ds 3 dv. = E + 5; = 40 + E de de 3 E + 5 = ( 40 + E) 7 E = 35 E 10 opt = Für E opt betragen die gesellschaftlichen Kosten: K(10) = 7 10 4 35 10 + 400 = 175 350 + 400 = 5 3. Die Flächen unter der Grenzschadenskosten- und der Grenzvermeidungskostenkurve sind für E = 8 größer als für E opt = 10. (Dies zeigt auch die Tabelle: K(8) = 3 > K(10) = 5.)

Die Schadenskosten (S), die Vermeidungskosten (V) und die Gesamtkosten (K) der Emission 450 400 350 S V K = S + V 300 50 00 150 100 50 0 0 4 6 8 10 1 14 16 18 0

Grenzschadens- und (negative) Grenzvermeidungskosten sowie die optimale Emissionsmenge 45 40 35 30 5 0 15 10 5 0 0 4 6 8 10 1 14 16 18 0

Umweltökonomik Aufzinsen: VWL/Prof. Dr. R. Neubäumer E = Wert des Kapitals Der Index unten steht für den Zeitpunkt: 0, nach 1 Jahr, Jahren und nach n Jahren (Häufig wird für den Wert des Kapitals auch K als Symbol verwandt). i = (Markt-)Zinssatz in % Beispiele: E 0 = 0.000; i = 8% = 0,08 E 1 = 0.000* (1,08) = 1.600 E = 0.000* (1,08) * (1,08) = 0.000* (1,08) = 0.000*1,1664 = 3.38... E 0 = 0.000* (1,08) 0 = 0.000*4,661= 93.19 Formelmäßig: E 1 = E 0 * (1+i) E = E 0 * (1+i) * (1+i) = E 0 * (1+i)... E n = E 0 * (1+i) n Abzinsen (= Umkehrung des Aufzinsens): E 1.600 = = 0.000 1+ i 1,08 En 93.19 93.19 = = = n (1 + i) 1,08 4,661 1 E0 = E0 = 0 0.000 Gegenwartswert oder Barwert (B) (= Summe der abgezinsten Beträge für mehrere Zeitpunkte): z.b. i = 10% = 0,1 E 1 = 5.500; 5.500 E 0 = = 5. 000 1,1 E = 1.100; 1.100 E 0 = = 10. 000 1,1 E 4 = 9.8,; 98, E 0 = =. 000 1,4641 Gegenwartswert der 3 Beträge: B = 5.000 + 10.000 +.000 = 17.000 Abdiskontierungsfaktoren in % Zahl der Jahre Zinssätze in % 5 10 0 50 100 1,10 1, 1,49,69 7,4 5 1,8 1,63,65 11,47 131,50 7,5 1,44,06 4,5 37,19 1.383,08 10 1,61,59 6,73 117,39 13.780,61

Umweltökonomik Prof. Dr. R. Neubäumer (Leit-)Fragen zur Erarbeitung eines Zwischenfazits zur umweltpolitischen Zielbestimmung aus ökonomischer Sicht 1. Nach welcher Regel sollte die Umweltbehörde das Emissionsniveau für eine Umweltbelastung (idealtypischerweise) festlegen?. Vor welchen Problemen steht sie dabei in der Praxis? (siehe Anfangsübersicht) 3. Welche Hilfestellungen können Umweltwissenschaftler und Ökonomen (Statistiker) der Umweltbehörde geben? 4. Welche Methoden der Bewertung von Umweltschäden kennen Sie und welche Kritikpunkte lassen sich gegen eine Bewertung generell und gegen die verschiedenen Bewertungsmethoden vorbringen?

Schematische Darstellung der VGR und der Berechnung verschiedener Sozialproduktsbegriffe Produktionswerte aller Unternehmen (aus ihren Gewinn- und Verlustrechnungen), öffentlichen Haushalte, private Haushalte Vorleistungen (um Doppelzählungen zu vermeiden) Entstehung in verschiedenen Wirtschaftsbereichen. Land- und Forstwirtschaft; Fischerei. Produzierendes Gewerbe ohne Baugewerbe. Baugewerbe. Handel, Gastgewerbe, Verkehr. Finanzierung, Vermietung und Unternehmensdienstleistungen. Öffentliche und private Dienstleister Primäre (oder marktmäßige) Verteilung auf Arbeitnehmerentgelte Unternehmens- und Vermögenseinkommen Umverteilung Sekundäre (oder personelle) Verteilung auf Selbständigen-Haushalte Beamten-Haushalte Angestellten-Haushalte Arbeiter-Haushalte Rentner-Haushalte usw. Bruttoinlandsprodukt = Menge aller Güter und Dienstleistungen, die innerhalb eines Jahres in einem Land produziert wurden = Ausdruck der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit einer Volkswirtschaft + Arbeitseinkommen, Vermögenseinkommen u.ä. von Inländern im Ausland Arbeitseinkommen, Vermögenseinkommen u.ä. von Ausländern im Inland Bruttonationaleinkommen (früher Bruttosozialprodukt oder Bruttoinländerprodukt) = Menge aller Güter und Dienstleistungen, die innerhalb eines Jahres von den Inländern produziert wurden Abschreibungen (= Verschleiß des Kapitalstocks durch die Produktion des Bruttoinlandsprodukts) Produktionsteuern und Importabgaben (weitgehend Verbrauchsteuern, wie z.b. Mehrwertsteuer, Mineralölsteuer) Volkseinkommen = Summe aller Einkommen, die in einer Volkswirtschaft am Markt erzielt werden Direkte Steuern (vor allem Einkommen- und Vermögensteuern) Sozialversicherungsbeiträge + Transferleistungen Verfügbare Einkommen der verschiedenen Gruppen von privaten Haushalten Verwendung für. Bruttoinvestitionen. Öffentliche Konsumausgaben. Private Konsumausgaben. Bruttoinvestitionen. Exporte - Importe

Ergebnisse der VGR der Bundesrepublik Deutschland 007 und 008 007 008 I. Entstehungsrechnung Produktionswerte (zu Herstellungspreisen) Vorleistungen = Bruttowertschöpfung (zu Herstellungspreisen) 171, 35,1 Land- und Forstwirtschaft; Fischerei 0,0 19,6 Produzierendes Gewerbe ohne Baugewerbe 57,1 580,0 Baugewerbe 87, 93,8 Handel, Gastgewerbe, Verkehr 38,4 399,8 Finanzierung, Vermietung u. Unternehmensdienstleistungen 634,8 655,0 Öffentliche und private Dienstleister 474,7 486,9 + (Gütersteuern Gütersubventionen) 51,7 56,9 = Bruttoinlandsprodukt (zu Marktpreisen) 4,9 49,0 II. Verwendungsrechnung Konsumausgaben 1 809,4 1 854,3. Private Konsumausgaben 1 373,7 1 365,. Konsumausgaben des Staates 435,6 45,0 + Bruttoanlageinvestitionen 453,5 478,7. Ausrüstungen 189,4 199,0. Bauten 36,4 51,3. Sonstige Anlagen 7,7 8,4 + Vorratsänderungen und Nettozugang an Wertsachen -10,9,0 + Außenbeitrag (Export Import) 171,0 157,1 = Bruttoinlandsprodukt 4,9 49,0 + Saldo der Primäreinkommen mit der übrigen Welt 41,3 36,6 = Bruttonationaleinkommen 464, 58,6 Abschreibungen 358,8 363,1 = Nettonationaleinkommen (zu Marktpreisen).105,4 165,5 III. Verteilungsrechnung Nettonationaleinkommen 105,4 165,5 (Produktions- und Importabgaben an den Staat 78,4 85,3 Subventionen vom Staat) = Volkseinkommen 1 87,1 1 880,. Arbeitnehmerentgelte 1 183,6 1 5,8 Bruttolöhne und -gehälter 958, 995,8 Arbeitgeberbeiträge 5,3 30,0. Unternehmens- und Vermögenseinkommen 643,5 654,3 Quelle: Statistisches Bundesamt, Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen 008 (Stand: Februar 009).

Umweltökonomik Prof. Dr. R. Neubäumer Auswertung des Textes zum Umweltsatellitensystem Lesen Sie im Lehrbuch die Seite 4 6 (II. Das Umweltsatellitensystem ). 1. Erklären Sie einem Studierenden der Umweltwissenschaften aus dem Grundstudium, was das SEEA ist.. Nennen Sie drei Kernbereiche (Sichtweisen) der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung (VGR). An welchen beiden Kernbereichen der VGR knüpft das SEEA an und warum? 3. Füllen Sie das folgende Tafelbild aus. SEEA = Ansatzpunkte der Umweltgesamtrechnung (UGR): Fragestellung der UGR: Themenbereiche der UGR: