Unterrichtsmethoden im Wandel
Begriff: Methode altgriech.: methodeos - Weg, Schittfolge, die zur Erreichung eines vorgestellten Zieles führt Terhart 1989 meint: Sinnlosigkeit der Suche nach der besten Methode, denn die beste Methode, den effektiven Unterricht gibt es nicht.
Methoden im gesellschaftlichen Wandel Antike- Spätmittelalter: Vormachen, Nachmachen, ggf. prügeln Ab der Aufklärung 1750-1800: Allgemeine Schulpflicht, Unterricht in Klassen, Bevölkerungswachtum, Zunahme des Wissensstandes, ökonomische und gesellschaftliche Entwicklung, Recht auf Bildung für alle
Gesellschaftliche Entwicklungen waren der Motor für Lern- und Bildungserfordernisse Lernen wird methodisiert, intensiviert, beschleunigt Entsinnlichung der Schule Wort- und Buchschule Durchgeplanter Unterricht: Kunst des Beibringens
Tendenzen einer veränderten Methodenkultur In den letzten Jahrzehnten gegenläufige Tendenzen zu offenen, schüleraktiven, freien, lebensnahen, handlungsorientierten Elementen Beachtung der selbstorganisierenden Rolle der Lernenden reformpädagogische Tradition seit Anfang des 20.Jhdt.: Interessen, Lernwege und Selbsttätigkeit der Schüler/innen als Lernsubjekte sind im Mittelpunkt Lernen lernen
Gründe des Wandels Gesellschaftlicher Wandel- Schlüsselqualifikationen Kinder und Jugendliche in einer gewandelten Aneignung von Kultur (Handlungsarmut, Verlust sinnlicher Erfahrungen, Medienkultur...) Neue Kognitionspsychologie, Konstruktivismus: Lernen ist die aktive Auseinandersetzung des erkennenden Subjekts mit der äußeren Welt
Methodenvielfalt Nicht Methodenmix, sondern Integration Integration nicht Gegensatz zwischen Anleitung, Instruktion, Wissensvermittlung und Selbstorganisation, Eigentätigkeit und Freiheit Balance zwischen Instruktion der Lehrenden und konstruktiver Aktivität durch die Lernenden
Definitionen nach Hilbert Meyer: 1. Unterrichtsmethoden sind die Formen und Verfahren, mit denen sich die Lehrerinnen, Lehrer, Schülerinnen und Schüler die sie umgebende natürliche und gesellschaftliche Wirklichkeit unter Beachtung der institutionellen Rahmenbedingungen der Schule aneignen.
2.Inszenierungstechniken sind kleine und kleinste (verbale und nonverbale, mimische, gestische, bilderische und musische) Verfahren und Gesten, mit denen die Lehrerinnen, Lehrer, Schülerinnen und Schüler den Unterrichtsprozess in Gang setzen und am Laufen halten.
3. Lehr-Lernformen sind historisch gewachsene feste Formen der Aneignung von Wirklichkeit. Sie haben einen definierten Anfang, eine definierte Rollenverteilung, einen bestimmten Spannungsbogen und einen erkennbaren Schluss.
Thesen von H. Meyer Die Unterrichtsinhalte werden durch das methodische Handeln der Lehrerin bzw. des Lehrers sowie der Schülerinnen und Schüler geschaffen. Ziele, Inhalte und Methoden stehen in Wechselwirkung miteinander Durch den systematisch- kreativen Wechsel der Inszenierungstechniken kann die Lehrerin/ der Lehrer den Schülerinnen und Schülern die erforderlichen Spielräume für selbstständiges Lernen eröffnen.
So wenig Frontalunterricht wie möglich! Aber wenn schon, dann bitte mit Pfiff, Phantasie und ohne schlechtes Gewissen. Zwischen den drei Grundformen des Unterrichts muss ein ausgewogenes Verhältnis hergestellt werden.