Programm. Die Alpen Vielfalt in Europa. Präambel

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Transkript:

Programm Die Alpen Vielfalt in Europa Präambel Die Bundesrepublik Deutschland hat anlässlich der XIII. Alpenkonferenz am 21. November 2014 in Turin von Italien den Vorsitz der Alpenkonferenz übernommen. Der deutsche Vorsitz endet mit der XIV. Alpenkonferenz am 13. Oktober 2016 auf der Insel Herrenchiemsee. Die Bundesregierung und der Freistaat Bayern, das einzige deutsche Land im Perimeter der Alpenkonvention, gestalten den deutschen Vorsitz gemeinsam. Auf der Grundlage der Rahmenkonvention, ihrer Protokolle und Deklarationen sowie im Einklang mit dem Mehrjahresprogramm 2011-2016 will Deutschland in enger Zusammenarbeit mit den Vertragsparteien, Beobachtern, der Zivilgesellschaft, den alpinen Netzwerken und dem Ständigen Sekretariat einen konkreten Beitrag zum Erhalt und zur Entwicklung der einzigartigen Natur- und Kulturlandschaft der Alpen im Zeitraum 2015-2016 leisten. Was uns wichtig ist Die in der Alpenkonvention geforderte ganzheitliche Politik zur Gewährleistung des Schutzes und gleichermaßen einer nachhaltigen Entwicklung im Alpenraum steht im Mittelpunkt unserer Aktivitäten. Deutschland widmet dabei der Politik des Grünen Wirtschaftens im Alpenraum besondere Aufmerksamkeit. Unser Fokus richtet sich auf die praxisnahe Umsetzung und Wahrnehmung der Alpenkonvention vor Ort. Hierzu werden wir konkrete gemeinsame Projekte der Alpenstaaten anregen. Insbesondere das von der EU geförderte INTERREG V B - Kooperationsprogramm Alpenraum 2014-2020 mit seiner transnationalen Zusammenarbeit soll intensiv genutzt werden. Expertenwissen, Kenntnis und Verständnis der Besonderheiten des Alpenraums sind in den Arbeitsgruppen und Plattformen der Alpenkonvention gebündelt. Diesen Gremien messen wir daher eine besonders verantwortungsvolle Rolle bei der Entwicklung gemeinsamer Projekte und der Anwendung ihrer Ergebnisse bei.

2 Die Alpenkonvention kann nur zusammen mit den Bewohnern des Alpenraums mit Leben erfüllt und wahrgenommen werden Die Zivilgesellschaft und die alpinen Netzwerke sind daher wichtige Partner des deutschen Vorsitzes. Gemeinsame Projekte bereiten die Alpenwoche 2016 inhaltlich vor. Die Verknüpfung der Alpenwoche und der XIV. Alpenkonferenz ermöglichen den alpinen Netzwerken und der alpinen Bevölkerung einen direkten Erfahrungsaustausch mit der Politik. Wir gestalten den Beitrag der Alpenkonvention zu der vom Europäischen Rat beschlossenen makroregionalen Strategie für den Alpenraum (EUSALP) aktiv mit. Dabei bauen wir auf 25 Jahre Erfahrung alpenweiter Zusammenarbeit in den Gremien, alpinen Netzwerken und Expertengruppen der Alpenkonvention sowie im INTERREG-Programm Alpenraum auf. Als Hauptakteur für die Gestaltung dieses Prozesses vor Ort sehen wir die alpinen Regionen. Aktivitäten und Produkte 2015-2016 Unsere Schwerpunkte orientieren sich an den sektorenübergreifenden prioritären Handlungsfeldern des Mehrjahresprogramms der Alpenkonvention 2011-2016. Darüber hinaus wollen wir einen Beitrag zur Umsetzung der Protokolle der Alpenkonvention leisten. Neuen Entwicklungen zur Gestaltung der Zukunft der Alpenkonvention stehen wir offen gegenüber und möchten diese aktiv begleiten. Biodiversität / Protokoll Naturschutz und Landschaftspflege Die Arbeiten zur Herstellung der ökologischen Konnektivität in den Alpen führen wir kontinuierlich fort. Wir verstehen diese Maßnahmen auch als einen signifikanten Beitrag zur Schaffung des weltweiten Netzwerks von Schutzgebieten im Kontext des Übereinkommens über die biologische Vielfalt (CBD) sowie zur Umsetzung des Memorandum of Understanding zwischen den Sekretariaten der CBD, der Alpensowie der Karpatenkonvention. Zentrale Akteure sind das Netzwerk alpiner Schutzgebiete sowie die Plattform Ökologischer Verbund unter deutsch-französischem Ko-Vorsitz. Die modellhafte Errichtung des ökologischen Verbunds in von der Alpenkonferenz nominierten Pilotregionen wird weiter unterstützt. Die Ergebnisse der INTERREG- Projekte recharge.green und greenalps werden in Politikempfehlungen umgesetzt. Weitere INTERREG-Projekte zur Verbesserung der ökologischen Konnektivität werden von uns unterstützt und Ko-Finanzierung bereitgestellt. Die Plattform Ökologischer Verbund soll einen konkreten Beitrag zur Integration und Implementierung der ökologischen Konnektivität in die EUSALP einbringen.

3 Die Bilanz 10 Jahre ökologische Konnektivität in den Alpen Instrumente, Maßnahmen, Politikempfehlungen wird anlässlich der XIV. Alpenkonferenz in einem Handbuch veröffentlicht. Die Bergpartnerschaftsinitiative zwischen den Schutzgebieten der Alpen und der Karpaten zieht Resümee in einem Workshop, der in Anknüpfung an den Ausgangspunkt der Initiative den Titel Von Berchtesgaden nach Berchtesgaden trägt (Oktober 2015). Nachhaltiger Tourismus / Protokoll Tourismus Die Inwertsetzung des 4. Alpenzustandsberichts Nachhaltiger Tourismus setzen wir kontinuierlich fort. Zentraler Akteur dafür ist die neu eingerichtete Arbeitsgruppe Tourismus unter deutsch-italienischem Ko-Vorsitz. Eine vom deutschen Vorsitz organisierte Konferenz der Alpenstaaten und Beobachter zum Thema Nachhaltiger Tourismus und Innovation im Alpenraum im Juni 2016 in Sonthofen wird Politikempfehlungen für die XIV. Alpenkonferenz erarbeiten. Im Rahmen des INTERREG V B Kooperationsprogramms Alpenraum 2014-2020 unterstützen wir die Vorbereitung eines gemeinsamen INTERREG-Projekts Turning Alpine Tourism towards a Green Economy. Transport und Mobilität / Protokoll Verkehr Im Rahmen der Arbeitsgruppe Verkehr der Alpenkonvention wird das INTERREG- Projekt AlpInfoNet weitergeführt. Die Abschlusskonferenz wird die Ergebnisse zur Vernetzung von Verkehrs- und Tourismusdaten voraussichtlich am 16. Juni 2015 in Prien präsentieren. Anlässlich der Alpenwoche 2016 ist eine Praxisanwendung in der Pilotregion Chiemgau geplant. Die Einführung der Elektromobilität im Alpenraum fördern wir weiter. Hierzu soll das Projekt Crossing Borders unter dem Dach der Alpenkonvention fortgesetzt und ein transnationales Projekt mit Italien und Österreich entlang des TEN-T-Korridors München-Innsbruck-Bozen-Verona initiiert werden. Klimawandel / Klimaaktionsplan / Protokoll Energie / Forschungskooperation Der alpenweite Architekturwettbewerb zum ökologischen Bauen wird in einer 3. Etappe von der Schweiz und Liechtenstein fortgesetzt. Der deutsche Vorsitz ergänzt diese Initiative durch einen Erfahrungsaustausch der Alpenstaaten zu Niedrigstenergiegebäuden. Im Ergebnis eines Workshop 2015 und einer internationalen Konferenz 2016 sollen für die XIV. Alpenkonferenz Handlungsempfehlungen für die weitere Zusammenarbeit der Alpenstaaten zur

4 flächenmäßigen Umsetzung des Niedrigstenergiegebäude-Standards erarbeitet werden. Mit politischer Unterstützung der Alpenkonvention soll die Kooperation der Höhenforschungsstationen von Deutschland / Österreich / Schweiz / Italien /Frankreich /Slowenien zu einem virtuellen Alpenobservatorium fest etabliert und zum Zentrum Klimaforschung Alpen weiterentwickelt werden. Die Finanzierung aus dem EU-Forschungsprogramm Horizon 2020 wird angestrebt. Damit soll ein konkreter Beitrag der Alpenkonvention zur Klimakonferenz Paris 2015 geleistet werden. Die Journalistenreise des Ständigen Sekretariats im Juli 2015 zur Höhenforschungsstation Schneefernerhaus auf der Zugspitze wird sich den Folgen des Klimawandels im besonders sensiblen Alpenraum widmen. Die Ergebnisse der energierelevanten INTERREG-Projekte der Förderperiode des Alpenraumprogramms 2007-2013 ALPSTORE / GEOMOL / AlpBC/ SEAP-Alps, die 2015 abschließen, werden präsentiert und die Praxiseinführung mit Politikempfehlungen unterstützt. Folgeprojekte werden vorbereitet. Der deutsche Vorsitz unterstützt die Einreichung eines INTERREG-Projektes zur Überwachung von persistenten organischen Schadstoffen im Alpenraum (MONARPOP II) und koordiniert die Bereitstellung von Fachinformationen. Protokoll Bodenschutz Im Kontext UN-Jahr des Bodens 2015 fördert der deutsche Vorsitz eine Bilanzierung des Bodenschutzprotokolls. Eine internationale Konferenz der Alpenstaaten 2016 wird Ansätze und künftige Schwerpunkte beim Schutz der Böden der Alpen diskutieren. Ebenfalls für internationale Besucher offen wird das von Bayern ausgerichtete Flächensparforum am 7./8. Oktober 2015 in Bad Reichenhall sein. Protokoll Berglandwirtschaft Der deutsche Landwirtschaftsminister lädt seine Amtskollegen aus den Alpenstaaten sowie Vertreter aus Wissenschaft, Verbänden und Politik zu einem Erfahrungsaustausch zur Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) der EU und zur künftigen Unterstützung der Berglandwirtschaft ein (April/Mai 2016). Es ist geplant, dass sich die Landwirtschaftsminister anlässlich des Alpentags am 9. Juni 2015 auf der EXPO 2015 in Mailand zu einem High-Level-Segment im deutschen Pavillon treffen. Der Alpentag findet im Rahmen der Mountain Week der Alpenkonvention statt. Er wird gemeinsam mit dem Ständigen Sekretariat der Alpenkonvention gestaltet.

5 Protokoll Bergwald Die Präsidentschaft lädt zu einer Bergwaldkonferenz der Alpenstaaten auf hoher Beamtenebene der Vertragsstaaten und alpinen Regionen ein. Die Konferenz befasst sich mit der Rolle des Bergwaldes in der Alpenkonvention und in der europäischen Waldpolitik sowie der Bedeutung des Bergwaldes für die Bewohner des Alpenraums und der umliegenden Metropolen. Ziel ist eine alpenweite Kampagne zur Förderung des Bewusstseins über die Leistungen der Bergwälder. Protokoll Raumplanung und nachhaltige Entwicklung Der deutsche Bundesraumordnungsminister lädt zu einer Konferenz der Raumordnungsminister der Alpenstaaten ein. Präsentiert werden erfolgreiche Modellprojekte der Raumordnung sowie Projekte aus dem INTERREG-Programm Alpenraum. Der Erfahrungsaustausch zu den Projektergebnissen zum demografischen Wandel, zur Daseinsvorsorge, nachhaltigem Tourismus und Klimawandel soll in einer politischen Vereinbarung der zuständigen Minister zur weiteren Zusammenarbeit der Alpenstaaten gemäß Artikel 4 des Raumplanungsprotokolls münden. Wasserwirtschaft im Alpenraum Koordinator und zentraler Akteur ist die Plattform Wasserwirtschaft im Alpenraum unter italienisch-deutschem Ko-Vorsitz. Themenschwerpunkte sind die Flussgeomorphologie, der Sedimenttransport sowie der Dialog zwischen EU- Wasserrahmenrichtlinie und EU-Hochwassermanagement-Richtlinie. Die Plattform Wasserwirtschaft arbeitet mit der Plattform Naturgefahren eng zusammen. Im Rahmen der Alpenwoche 2016 findet die 6. Internationale Wasserkonferenz statt. Die Ergebnisse des INTERREG-Projektes SedAlp aus dem ASP 2007-2013 zum Sedimentmanagement in Alpenflüssen werden 2015 präsentiert und zur Umsetzung empfohlen Digitale Agenda Der für digitale Infrastruktur zuständige deutsche Minister lädt zu einem Erfahrungsaustauch zwischen Vertretern aus den Alpenstaaten und alpinen Regionen sowie Vertretern aus Wirtschaft, Verbänden und Politik ein. Eine Bestandsaufnahme und Koordination von Initiativen auf den nationalen Ebenen zum Thema Digitale Netze und Mobilität soll dazu beitragen, die Möglichkeiten zum Ausbau einer flächendeckenden Anbindung der Bevölkerung an das schnelle Internet sowie die Nutzung grenzüberschreitender (Funk-)Dienste zu verbessern. Projekte werden vorbereitet.

6 Alpenzustandsbericht Der 6. Alpenzustandsbericht wird zum Thema Grünes Wirtschaften im Alpenraum erarbeitet. Eine Expertengruppe unter deutschem Vorsitz erarbeitet den Entwurf des Berichts. Das Mehrjahresprogramm 2017 bis 2021 Der deutsche Vorsitz richtet eine Arbeitsgruppe der Vertragsparteien und Beobachter ein, die den Entwurf des Mehrjahresprogramms erarbeitet und der XIV. Alpenkonferenz zur Billigung vorlegt. Zivilgesellschaft / Deklaration Bevölkerung und Kultur Der deutsche Vorsitz strebt eine enge Zusammenarbeit mit den alpinen Netzwerken und Beobachterorganisationen an. Gemeinsame Projekte sind mit dem Gemeindenetzwerk Allianz in den Alpen, mit dem Netzwerk Alpiner Schutzgebiete sowie CIPRA International vereinbart. Die Projekte laufen über zwei Jahre; ihre Ergebnisse werden im Rahmen der Alpenwoche 2016 präsentiert. Überprüfung der Einhaltung der Alpenkonvention und ihrer Durchführungsprotokolle Die Einhaltung der Alpenkonvention und ihrer Durchführungsprotokolle bildet die Grundlage der vertrauensvollen Zusammenarbeit aller Vertragsparteien. Unter deutschem Vorsitz führt der Überprüfungsausschuss seine Arbeit zur Überprüfung der Einhaltung der Verträge fort. Schwerpunkte bilden gemäß dem Beschluss seiner 17. Sitzung die Bereiche Tourismus und flächensparende Bodennutzung. Darüber hinaus befasst sich der Überprüfungsausschuss weiter mit den ihm unterbreiteten Ersuchen um Überprüfung vermuteter Nichteinhaltung der Konvention und ihrer Protokolle. Öffentlichkeitsarbeit Deutschland widmet die Sonderbriefmarke für den Umweltschutz 2016 der Alpenkonvention. Das Motto lautet: Die Alpen Vielfalt in Europa. Aus dem Erlös der Sonderbriefmarke werden Projekte im Alpenraum gefördert.