Reise nach Chroma am 18.4.2003 Der Außendrehort Schloss Höhenried Aus Orion-Fanzines und nicht zuletzt aus dem Buch von Josef Hilger wusste ich, dass in der Nähe von Tutzing am Starnberger See ein weiterer Drehort für die Raumpatrouille lag. Schon 1998 fuhr ich nach München, um unter anderem die Bavaria-Studios zu besichtigen und um eben den Herrscherinnensitz von Chroma in Augenschein zu nehmen. Die Bavaria-Studios im Süden von München waren allerdings mehr eine Enttäuschung, da die Hallen nicht besichtigt werden konnten. Auch bei dem Außendrehort am Starnberger See stellte sich kein Wiedererkennungseffekt ein. Erst hinterher wurde mir klar: Ich war am falschen Ort. Nachdem ich noch mehr Informationen gesammelt hatte, fuhr ich einige Jahre später wieder an den Starnberger See. Diesmal aber gezielt nach Höhenried. Diese Anhöhe liegt zwischen Tutzing und Bernried auf der Westseite des Starnberger Sees, gut eine Stunde Fußweg von Tutzing entfernt. Von hier hat man einen wunderbaren Blick auf den See und die Alpen. Von außen eher einer Parkanlage ähnelnd, handelt es sich doch um ein Klinikgelände der LVA Bayern für Herz- und Kreislauferkrankungen. Und mitten drin: Das 1937 erbaute Schlösschen. Leider wurden gerade im Westteil des Schlosses Bauarbeiten durchgeführt. Im und um das Schloss herum spielte sich nach meinen Informationen der Außendreh Chroma in den Sommertagen 1965 ab. Im nördlichen Teil des Schlosses liegt der kreuzgangähnliche Innenhof. Hier wurde der Commander von zwei Empfangsdamen unterhalten und bewirtet. Unter anderem von Vivi Bach, die gerade mit einer Teekanne aus dem Schloss kommend in Richtung Sitzecke geht. Diese Szene kann man heute immer noch wunderbar nachvollziehen, sowohl visuell als auch hörbar, denn der Steinplattenboden klackt immer noch so wie vor fast 40 Jahren. Die Kamera schwenkte über den immer noch schönen viereckigen Innenhof. Leider sind die Sitzgarnitur und der Tisch heute leider nicht so komfortabel wie zu Drehzeiten. Auch der Durchblick nach draußen war durch Efeu und anderes Blätterwerk eingeschränkt. Ebenso fehlten die Gärtner. Lediglich als Empfangsdame habe ich meine Frau Angelika auf die Gartenbank platziert. Im Eingangsbereich des Schlosses, das heute unter anderem als Cafe und als Seminarzentrum seinen Zweck erfüllt, fielen mir sofort die geschmiedeten und zum Teil vergoldeten Türen auf, durch die McLane in das Dienstzimmer der Herrscherin gehen musste. Hier hatte sich kaum etwas verändert. Auch der Kamin im Dienstzimmer : Unverändert, als wenn die Dreharbeiten erst kürzlich abgeschlossen wären. Das Gefängnis? Nun, diese Szene spielte sich im Studio ab, so etwas gibt es hier nicht (oder?). Also, wer noch ein bisschen Orion-Flair live genießen will, der sollte Höhenried aufsuchen
und bei einem Kaffee auf der Terrasse des Schlösschens die Erinnerungen an Kampf um die Sonne wachrufen. Die Bilder von 1965 und von 2003 beweisen es eindeutig: Hier ist die Zeit (fast) stehengeblieben. Die Bilder vom südlichen Innenhof entstanden übrigens während einer Drehpause und sind nicht im Film zu sehen. Außerdem: Die Orion ist nicht etwa auf der schönen Wiese im Schlosspark gelandet. Nein, McLane musste mit dem Golfplatz Feldafing vorlieb nehmen. Der liegt immerhin etwas mehr als 10 Kilometer entfernt. Aber mit einer Lancet ist das wohl ein Katzensprung Rainer Freder Dortmund, den 25. Juli 2003
McLane mit zwei Empfangsdamen in der Empfangsecke 1965 Die Empfangsecke mit einer Empfangsdame am 18. April 2003
Verblüffende Ähnlichkeit 1965.und heute. Auf die Empfangsdamen kann man heute lange warten.
Der schöne Kamin im Büro der Herrscherin von Chroma heute: Ein Aufenthaltsraum Im Rücken: Der Schreibtisch der Herrscherin von Chroma
McLane beim Handkuss im südlichen Innenhof des Der Innenhof heute: Ein Gartenrestaurant mit Brunnen Schlosses 1965 während einer Drehpause. (ohne Putte). Zu Restaurationsarbeiten wurde die Putte entfernt.