72/Bad & Wellness zuhause. 20/Die schönsten Küchen der Schweiz

Transkript

1 Schweizer Magazin für Bauen, Wohnen, Haus und Garten_www.das-einfamilienhaus.ch Nr. 1/2016 Februar/März_CHF /Bad & Wellness zuhause 20/Die schönsten Küchen der Schweiz 28/Titelreportage: Haus in der Hülle, 40/Villa unter Palmen, 144/Stauraum nach Mass, 140/Altes Holz für neue Räume, 109/8 aktuelle Hausideen in Holz und Stein, 132/Gartentrends 2016

2 Reportage 40_Das Einfamilienhaus 1/2016

3 Villa unter Palmen Nach der Renovierung ihres Ferienhauses in Südfrankreich haben die Bauherren ihre Erfahrung genutzt und ihre Villa im Tessin selbst entworfen. Von Schwörer Haus (Text und Fotos) Das Einfamilienhaus 1/2016_41

4 Reportage Villa unter Palmen 1 2 Foto gross) Die Terrasse mit umrankter Pergola ist ein herrlicher Freisitz. 1) Eine weite Rasenfläche und üppige Palmen umgeben die mediterrane Villa. 2) Eine breite Auffahrt mündet in den grosszügigen Vorplatz. 42_Das Einfamilienhaus 1/2016

5 Das Einfamilienhaus 1/2016_43

6 Reportage Villa unter Palmen 1 2 1) Der Essbereich und die Küche sind offen und hell gestaltet. 2) Der Wohnbereich ist der einmaligen Aussicht verpflichtet. 3) Jedem Bewohner sein Lieblingsplätzchen. 4) Ein modernes Cheminée bildet das Zentrum des Wohn-Essbereichs. 44_Das Einfamilienhaus 1/2016

7 3 4 Das Einfamilienhaus 1/2016_45

8 Reportage Villa unter Palmen 1) Das geschmackvolle Bad ist gleichzeitig Wellnesszone. 2) Die Bauherren sind rundum glücklich in ihrem neuen Heim. 1 2 > Zwischen Palmen und dem satten Grün des Gartens strahlt das Haus am Hang in freundlichem Gelb. Dunkelgrüne Fensterläden, das rote Ziegel-Walmdach, weisse Fensterrahmen mit zierlichen Sprossen und die weissen Pfettenköpfe der Dachunterseiten ver leihen der Villa mediterranes Flair mit Elementen deutscher Architektur. Das von schmalen Säulen getragene Vordach schützt den Eingangsbereich samt Garage, sodass die Bewohner das Haus trockenen Fusses betreten können. Es erstreckt sich bis zur Südseite und dient dort als willkommene Terrassenüberdachung. Mit Weitsicht gebaut Den Bauplatz zwischen Lago Maggiore und Luganer See, drei Kilometer von der italienischen Grenze entfernt, hat das Ehepaar selbst entdeckt. Wichtig war ihm eine verkehrstechnisch günstige Lage im Süden der Schweiz, damit die Anfahrt zum Ferienhaus in Südfrankreich nicht zu lange dauert. «Zuerst hatten wir uns ein Haus mit Seeblick vorgestellt», erzählt die Bauherrin. «Zu weit oben am Hang wollten wir aber auch nicht bauen.» Sie hat immer das Praktische im Blick, auch im Hinblick auf das Alter. Das heisst: keine weiten und komplizierten Anfahrtswege zum Dorfladen, keine Serpentinen. «Wir wollen unser Haus möglichst lange selbstbestimmt bewohnen, da spielt die Lage eine grosse Rolle», betont die ehemalige Immobilienmaklerin. Viele Musterhäuser besichtigt Über 120 Bestandsobjekte hatte sich das Paar angesehen, doch alle waren entweder zu teuer oder zu alt. Ausserdem wollte die Bauherrin nicht noch einmal so viel selber renovieren wie in ihrem Ferienhaus: «Da habe ich sogar gemauert und betoniert.» Deshalb fiel die Entscheidung schliesslich für Schwörer Haus, nachdem sich das Paar viele Musterhäuser angesehen hatte. Der gute Ruf des schwäbischen Unternehmens schaffte Vertrauen, das Preis-Leistungsverhältnis für die schlüsselfertige Ausführung überzeugte. «Wir haben festgestellt, dass eine zuverlässige Firma, die gute Qualität liefert, schwer zu finden ist», sagt der Bauherr. Die Bauherrin hat schliesslich doch wieder gemauert, diesmal das Hochbeet. Es muss nur noch verputzt werden. Ausserdem hat sie alle 33 Lampen selber aufgehängt. «Solche Dinge lasse ich mir einmal zeigen, dann probiere ich es selbst.» Der Leitspruch der patenten Bauherrin: «Man kann alles lernen.» Durch ihre Bauerfahrung vom ersten Wohn- und Bürohaus in Deutschland sowie der Renovierung in Frankreich wusste das Paar genau, wie das neue Haus sein sollte: offen, freundlich, auch im Alter gut bewohnbar und mit zwei Vollgeschossen ausgestattet. Ihre Ideen hielten die Eheleute auf Planskizzen fest. Der Architekt Mario Boss machte aus dem Bauvorhaben eine Traumvilla. Ein Näh- und ein Schuhzimmer Das grosszügige und durch zwei feste Glaselemente neben der Haustür gut belichtete Entree bereitet einen freundlichen Empfang. Von hier führen Türen zum komfortablen Homeoffice des Bauherrn, der als selbstständiger Unternehmensberater tätig ist, und zum Gästebad mit Dusche. Eine gerade, einläufige Treppe, die bei Bedarf mit einem Treppenlift ausgerüstet werden könnte, führt ins Obergeschoss. Hier ist der Grundriss massgeschneidert. So befindet sich zum Beispiel die Ankleide im Schlafzimmer unmittelbar neben dem komfortablen Bad mit schwellenloser Dusche, Doppelwaschplatz und freistehender Badewanne. Das WC ist dezent in einer Nische mit Fenster platziert. Zwei weitere Räume dienen dem Rückzug und der Entspannung, ein grosses, helles Studio mit zwei bodentiefen Doppelfenstern und ein Gästezimmer, das die Bauherrin gleichzeitig als Nähzimmer nutzt. Sie fertigt einen Grossteil ihrer Kleidung selbst an. Für ihre Schuhsammlung hat sie eigens ein Schuhzimmer eingeplant. Luftige Weite Herzstück der Villa ist der langgestreckte, offene Wohn-Ess-Kochbereich im Erdgeschoss, den man über eine Flügeltür mittig betritt, sodass der gesamte Raum seine Wirkung entfalten kann. Im Wohnbereich laden zwei gemütliche Sessel und das mit vielen Kissen dekorierte Sofa zum Verweilen ein. Hund Bibi macht es sich hier gerne gemütlich. Von der Bauherrin gemalte Bilder sind an die Wände gelehnt und tragen zur wohnlichen Atmosphäre bei. Ein gemauerter Kamin mit Nischen für Brennholz und Dekorobjekte trennt diesen Bereich, der sich über eine grosse Schiebetür auf die Südterrasse öffnet, vom Essplatz. Dort wiederholt sich das rötliche Holz von Tisch und Stühlen in der Arbeitsplatte und in den zum Teil mit Holz verkleideten Wänden der offenen Küche. Besonders praktisch an der U-förmigen Küchenzeile mit dem zum Essplatz hin ausgerichteten Herd: Die Gläser in den Unterschränken auf der einen Seite sind beim Tischdecken schnell erreichbar, während auf der anderen Seite mit Blick auf die Gäste am Tisch gekocht werden kann. «Am liebsten halten wir uns im Sommer aber draussen auf der Westterrasse unter der Pergola mit den Weinranken auf und geniessen die Abendsonne und das Urlaubsflair», erklärt das Paar einstimmig. < 46_Das Einfamilienhaus 1/2016