MOBBING IN DER SCHULE von Tabea Walter & Isabelle Dieter
GLIEDERUNG 1. Definition - Was ist Mobbing? 2. Ursachen für Mobbing 3. Wie läuft Mobbing ab? 1. Mobbing-Formen 2. Phasen des Mobbing Prozesses nach Leymann 3. Cyber-Mobbing 4. Charakteristika von Opfern und Tätern 5. Auswirkungen von Mobbing auf die Betroffenen 6. Maßnahmen gegen Mobbing 1. Mobbing-Opfer, Nichtbetroffene Mitschüler, Lehrer und Eltern 2. Dan Olweus 7. Wie verbreitet ist Mobbing an Schulen? 8. Quellen
DEFINITION - WAS IST MOBBING? stammt von dem Englischen Wort to mob ab schikanieren oder anpöbeln Synonym: Bullying (einschüchtern, erniedrigen) systematisch, zielgerichtet und penetrant Gruppenphänomen stets negativ Form von Gewalt physisches und psychisches Mobbing möglich
URSACHEN FÜR MOBBING Mobbing erfordert, dass zwischen dem Opfer und dem Täter (oder der Gruppe von Tätern) ein Ungleichgewicht der Kräfte herrscht, das sich auf körperliche oder psychische Stärke beziehen kann. Ursachen werden meistens einzelnen Menschen zugeschrieben, bzw. deren Persönlichkeitsstruktur Alltäglich abweichende Handlungen eines Menschen (Normabweichung)
LIEGEN DIE URSACHEN BEIM TÄTER ODER BEIM OPFER? Täter: Neid Frust Falsch verstandener Ehrgeiz Angst vor Versagen Mobbing = Überlebensstrategie, Machtposition Opfer: Soziale Herkunft Besondere Begabung Aussehen (äußere Merkmale) Kleidung Hautfarbe Behinderung
WEITERE URSACHEN Mobbing als Versagen der Führungskraft: Oft wird verharmlost/ abgewehrt: das Opfer übertreibt" ist "zu sensibel" durch eigenes Verhalten "selbst schuld für viele Lehrkräfte: der Altersstufe entsprechend normal"
WEITERE URSACHEN Neu zusammengewürfelte Klasse der oder die "Neue" in der Klasse persönliche Aspekte des Täters (Rache, Eifersucht, Konkurrenz etc.) = Motivhintergrund
WIE LÄUFT MOBBING AB? 1. MOBBING-FORMEN Psychisches Mobbing aktiv oder passiv physische Mobbing kann verbal als auch non-verbal, aktiv zwischen Schülern untereinander, Schüler und Lehrer und zwischen Lehrern untereinander andere Unterteilung: körperliche Gewalt (physisches Mobbing) verbales Mobbing (psychisch-verbales Mobbing) stummes Mobbing (psychisches, non-verbales Mobbing)
MOBBING-FORMEN Zu den aktiven und körperlichen(physischen) Mobbinghandlungen gehören: die körperliche Gewalt in unterschiedlichem Ausmaß die Erpressung von sogenannten Schutzgeldern der Diebstahl oder die Beschädigung von Gegenständen des Opfers, (Kleidungsstücke und Schulmaterial) das Zerstören des im Unterricht erarbeiten Materialien das Knuffen und Schlagen auf dem Pausenhof und in den Gängen
MOBBING-FORMEN Zu den passiven und psychischen Mobbing-Handlungen gehören: das Ausgrenzen von Schülerinnen und Schülern aus der Schulgemeinschaft Hinter dem Rücken sprechen das Auslachen verletzende Bemerkungen, Schimpfworte, verletzende Spitznamen das Erfinden von Gerüchten und Geschichten über den Betroffenen (zunächst Diskriminierungen hinter dem Rücken, später umso offener) das Verpetzen Nachäffen Ignorieren, nicht zu Wort kommen lassen
MOBBING-FORMEN zu Mobbing von Lehrern an Schülern zählt zum Beispiel schon: die Lehrperson stellt einen Schüler immer wieder bloss Abschätzige Gesten, abwertende Blicke die Lehrperson witzelt über eine Schülerin die Schülerin wird regelmässig übergangen, wenn sie sich selber meldet Privates wird vor die Klasse gezogen, die Intimsphäre wird verletzt Probleme werden ignoriert, weggeredet, als inexistent dargestellt eine Person kriegt Noten, die nicht der Leistung entsprechen Übertriebene Strafen ohne Relation zum sonstigen Strafverhalten der Lehrperson Hilfe verweigern
2. PHASEN DES MOBBING PROZESSES NACH HEINZ LEYMANN Heinz Leymann war Betriebswirt, Diplompsychologe und seine Arbeit war sehr bedeutend für die Mobbingforschung Phase 1: Einzelne Konflikte oder Gemeinheiten (Auslösephase) Prävention Phase 2: Der Psychoterror beginnt Phase 3: Externer Eingriff Intervention Phase 4: Ausschluss
3. CYBER-MOBBING absichtliches Beleidigen, Bedrohen, Bloßstellen oder Belästigen anderer, mithilfe von Internet- und Mobiltelefondiensten über einen längeren Zeitraum hinweg bietet dem Mobber Anonymität Opfer und Täter kennen sich meist aus dem realen Leben findet im Internet (in Sozialen Netzwerken, in Video- Portalen) und über Smartphones (durch Instant-Messaging- Anwendungen wie WhatsApp, lästige Anrufe etc.) statt Mobbing und Cyber-Mobbing findet meist zusammen statt
CHARAKTERISTIKA VON OPFERN UND TÄTERN Das typische Mobbingopfer und den typischen Mobber gibt es nicht Täter: dem Opfer körperlich überlegen Demonstration von Stärke/ Macht Steigerung des mangelnden Selbstwertgefühls Kompensation von Schwächen Cliquen-Anhänger
CHARAKTERISTIKA VON OPFERN UND TÄTERN Opfer: Ängstlich Überangepasst Geringes Selbstwertgefühl Auffälliges / anderes Aussehen Ungeschicklichkeit Hilflosigkeit Geringe Frustrationsgewalt
AUSWIRKUNGEN VON MOBBING AUF DIE BETROFFENEN bei aktivem physischem Mobbing, sind die Spuren meist sichtbar bei psychischem Mobbing hingegen, sind die Folgen zunächst nicht äußerlich sichtbar allerdings seelische Verletzungen nicht auf die leichte Schulter nehmen seelische Gewalt bringt jedes Kind und jeden Erwachsenen aus dem Gleichgewicht
AUSWIRKUNGEN AUF DIE BETROFFENEN Seelische Verletzungen können sich unterschiedlich äußern, wie zum Beispiel durch: Schlafstörungen, Alpträume Panikanfälle, Angststörungen Depressionen Kopfschmerzen, Bauchschmerzen/Übelkeit Appetitlosigkeit, Ess-Störungen Soziale Isolation, Selbstzweifel, Einsamkeitsgefühl Verschlechterung der schulischen Leistungen Selbstmordgedanken, teilweise bis hin zum tatsächlichen Selbstmord
AUSWIRKUNGEN AUF DIE BETROFFENEN Kinder befinden sich in der Schulzeit in einer Entwicklungsund Umbruchphase besonders drastische Auswirkungen auf die Seele des Kindes Wie Betroffene im Einzelnen mit den Erfahrungen umgehen, hängt zu einem großen Teil auch mit der Persönlichkeit des Opfers zusammen nicht alle Mobbing-Folgen müssen bei jedem auftreten Kindern und Jugendlichen kann psychologische Hilfe oder das Aufsuchen einer Beratungsstelle helfen
MAßNAHMEN GEGEN MOBBING Von Mobbing-Situationen betroffene Schüler brauchen Unterstützung von außen, denn Mobbing-Opfer können sich meist nicht mehr selbst wehren. Mobbing-Opfer: Mut haben, sich an eine Person wenden, die helfen kann (Lehrer, Schulpsychologen, Eltern, Freunde, Außenstehende, Beratungsstelle) Opfer schämen sich, dass sie gemobbt werden leiden still vor sich hin erwachsenen Vertrauenspersonen von Mobbing-Vorfällen erzählen Kontakt zu Betroffenen im Internet Selbstbewusstsein wiedergewinnen Weg aus Opferspirale finden
MAßNAHMEN GEGEN MOBBING Nichtbetroffene Mitschüler: An Lehrer, Eltern wenden Mobbingopfer ermutigen sich zu äußern Lehrer: Den Tätern einen Perspektivenwechsel zu ermöglichen + die psychischen Folgen für die Opfer klar machen Schüler ermutigen, über Mobbing-Vorfälle zu berichten. Opfer schützten, unterstützen Täter zur Rede stellen aktiv in Lösung einzubeziehen Klassenregeln als präventive Maßnahmen gegen Mobbing Evtl. mit Jugendamt oder anderen Beratungseinrichtungen zusammenarbeiten
MAßNAHMEN GEGEN MOBBING Eltern Warnsignale von Mobbing kennen Kind ernst nehmen wenn es nicht mehr in die Schule gehen will morgens Magenschmerzen hat Albträume hat viel krank ist Schulsachen beschädigt mit nach Hause bringt Nicht zu schnell mit Täter Kontakt aufnehmen, sondern Schule informieren
MAßNAHMEN GEGEN MOBBING Allgemein präventive Maßnahmen gegen Gewalt und Mobbing durchführen Schulklima verbessern und faire konstruktive Gesprächs- und Streitkultur ermöglichen Projekte, Elternabende, Konferenzen, Vorträge etc.
MAßNAHMEN GEGEN MOBBING - DAN OLWEUS Ehemaliger Professor für Psychologie an der Universität in Bergen (Norwegen) geb.18. April 1931 in Kalmar (Schweden) Schwerpunkt: Persönlichkeitspsychologie Literatur: Olweus, Dan (42006): Gewalt in der Schule. Was Lehrer und Eltern wissen sollten und tun können
MAßNAHMEN GEGEN MOBBING - DAN OLWEUS Maßnahmen auf Schulebene Fragebogenerhebung Pädagogischer Tag Anti-Mobbing Kampagne Verbesserung der Pausenaufsicht Schulhofgestaltung Einrichtung eines Kontakttelefon Kooperation Lehrkräfte Eltern Lehrer-Weiterbildungen
MAßNAHMEN GEGEN MOBBING - DAN OLWEUS Maßnahmen auf Schüler-/ Klassenebene Intensive und regelmäßige Gespräche im Klassenverband Klassenregeln gegen Gewalt Gemeinsame positive Klassenaktivitäten Zusammenarbeit von Eltern und Lehrkräften Einrichtung von Diskussionsgruppen Maßnahmen auf Persönlicher Ebene Gespräche mit Tätern, Opfern, Eltern Hilfe von neutralen Schülern
WIE VERBREITET IST MOBBING AN SCHULEN? bereits in Grundschulen vertreten normalerweise erst ab der dritten Klasse systematisches und permanentes Ärgern von anderen Mobbing Studie der Leuphana Universität in Lüneburg Bundesländer: Hessen (5 Schulen), jeweils eine Schule in Niedersachsen, Nordrhein- Westfalen, Thüringen 1 Hauptschule 1 Realschule 2 Gesamtschulen 2 Gymnasien 2 Berufsbildende Schulen
WIE OFT WURDEST DU IN DEN LETZEN 3 MONATEN SCHIKANIERT UND/ ODER FERTIG GEMACHT? 70 69,3 % 68,1 % 68,7 % 53 35 30,7 % 31,9 % 31,2 % 18 17,3 % 21,3 % 19 % 13,4 % 10,6 % 12,2 % 0 Nie Einmal Mehrmals Einmal und Mehrmals Jungen Mädchen Gesamt Jungen: 1044 Mädchen: 794 Gesamt:1840
WIE OFT HAST DU IN DEN LETZEN 3 MONATEN ANDERE SCHIKANIERT UND/ ODER FERTIG GEMACHT? 80 73,2 % 62,8 % 60 54,9 % 45,1 % 40 37,2 % 20 25,1 % 19,4 % 22,6 % 20,1 % 14,6 % 26,8 % 7,4 % 0 Nie Einmal Mehrmals Einmal und Mehrmals Jungen Mädchen Gesamt Jungen: 1041 Mädchen: 794 Gesamt:1835
QUELLEN http://www.klicksafe.de/themen/kommunizieren/cyber-mobbing/cyber-mobbing-was-istdas/ http://www.schueler-gegen-mobbing.de/mobbing-in-der-schule/ http://www.bpb.de/lernen/grafstat/mobbing/46560/m-02-06-welche-folgen-hat-mobbingfuer-die-opfer http://www.abipur.de/referate/stat/647822683.html http://www.uni-muenchen.de/forschung/news/2008/f-17-08.html https://www.welt.de/wissenschaft/article1796223/wenn-mini-tyrannen-in-der- Grundschule-mobben.html http://www.leuphana.de/fileadmin/user_upload/bilderpool/college/ 090616_Mobbing_Studie_Hintergrund_I-1-1.pdf https://www.berufsstrategie.de/bewerbung-karriere-soft-skills/ursachen-mobbing.php http://www.schueler-gegen-mobbing.de/mobbing-in-der-schule/ http://www.mobbing-in-schulen.de/pages/pe4dagogische-konzepte/olweusinterventionskonzept.php
VIELEN DANK FÜR EURE AUFMERKSAMKEIT