Bevor man an einem Analysengerät Patientenproben messen kann muss das Gerät kalibriert und eine QK bestimmt werden wie oft kalibriert und

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Transkript:

Bevor man an einem Analysengerät Patientenproben messen kann muss das Gerät kalibriert und eine QK bestimmt werden wie oft kalibriert und kontrolliert wird hängt vom Gerät, vom Test und vom Labor ab.

1. Kalibration Messen = vergleichen alle Messinstrumente müssen geeicht werden eichen = kalibrieren

Material: Standard/Kalibrator Primärstandard: gebrauchsfertig (Lyophilisat, Flüssigform), teuer, präzis Sekundärstandard: wird selber hergestellt (Reinsubstanz abmessen), günstig, weniger präzis

Ziel der Kalibration: Einem Messsignal (Ext.) wird eine bestimmte Messgrösse (Konz.) zugeordnet. je nach Parameter mittels einer Standardkonzentration oder mehrerer Std.Konzentrationen Eichgerade wird erstellt Patientenkonzentration wird errechnet

Bsp. Glucosekalibration:

1- Punkt-Kalibration und 2-Punkt-Kalibration: Nur möglich bei linearer Abhängigkeit zwischen Messsignal (Ext.) und Konzentration die meisten Parameter. 1-Punkt-Kalibration: nur 1 Kalibrator = RLW 2-Punkt-Kalibration: 2 Kalibratoren: RLW + weiterer Kalibrator

Bsp. Magnesiumkalibration:

Mehr-Punkt-Kalibration: Wenn zwischen der Konz. einer Substanz und dem Messsignal (Ext.) keine lineare Beziehung steht. Mehr-Punkt-Kalibration = mehrere Std.Konzentrationen: mehrere Std.Fläschchen oder nur ein Std.Fläschchen Gerät macht selber weitere Konzentrationen

Bsp. Mehr-Punkt-Kalibration:

Bsp. Ferritinkalibration:

Wann kalibrieren? tägliche Kalibration/Kalibration in kurzen Abständen (gemeint ist hier 1- oder 2-Punkt-Kalibration): je nach Reagenzstabilität (z.b. Cretinin nach Jaffé muss öfters kalibriert werden), je nach Gerät, je nach Labor bei neuer Lot-Nr. eines Reagenzes bei den Handmethoden bei jedem Ansatz: da nicht standardisiert QK entspricht nicht den Westgard-Regeln bei einigen Analysen auch bei jeder neuen Reagenzpackung

Bei jeder Kalibration werden die Resultate mit den alten verglichen: bei grosser Diskrepanz ertönt ein Alarm und es muss wiederholt werden. Seite 6 zusammen anschauen (Kalibration in der Schule)

2. Die interne QK Die QK ist eine Qualitätssicherungs-Massnahme mit dem Ziel, dem Laborpersonal die Sicherheit zu vermitteln, dass ein Gerät einwandfrei arbeitet und dass das Personal alles korrekt durchgeführt hat korrekt erhobene Werte

Material: Ausgangsmaterial meist menschliches Serum QK enthält Analyt in einer vorgegebnen Konz. Sollwerte & S-Bereiche im Packungsbeileger QK sollen in der Zusammensetzung der Patientenproben möglichst ähnlich sein. lyophilisert oder Flüssigform (könnte QK auch selber herstellen) pro Parameter meist 2 QK in unterschiedlichen Konz. (normal, low/high, pathologisch) QK gleich wie Patienten behandeln und messen

Was machen mit dem QK-Resultat? Richtigkeit kontrollieren: sind sie im Toleranzbereich (2-/3-S-Bereich)? mit den Vorwerten vergleichen entsprechen sie den Westgard-Regeln? meist monatlich Richtigkeit berechnen Präzision kontrollieren: meist monatlich wird der VK berechnet

Seite 8 zusammen anschauen (QK in der Schule)

3. Patientenkonzentration ermitteln Es gibt 3 Möglichkeiten: über den molaren Extinktionskoeffizienten über einen ermittelten Faktor über eine mitgeführte Standardlösung als Vergleichslösung

Über einen ermittelten Faktor: Konzentration Standard Faktor = ------------------------------------------------------------------- Extinktion Standard - (Extinktion KLW, RLW) Konzentration QK od. Probe = Faktor x Extinktion QK od. Probe Die meisten Vollautomaten errechnen die Resultate über einen Faktor.

Von der Firma ermittelter Faktor:

Vom Messsignal (Ext.) wird auf die Konz. geschlossen.

Über eine mitgeführte Std.lösung als Vergleichslösung: Bei Handmethoden oder überall dort, wo systematische Fehler auftreten können (Pipettieren, Lichteinflüsse usw.) Konz. Standard : Ext. Standard = Konz. Probe : Ext. Probe Konz. Standard x Ext. Probe Konz. Probe = --------------------------------------------- Ext. Standard Bsp. zu systematischen Fehler lösen