BIOCHEMIE DES PHOSPHATS. Von Ramona Achorbagi und Natali Rabzewitsch

Ähnliche Dokumente
Phosphate in der Biologie. Von Christian Kappel

1.1 Darstellung von Phosphor

Kapitel 5: 1. Siderophore assistieren dem Transfer welcher der folgenden Makronährstoffe über Membranen? A. Stickstoff B. Phosphor C. Eisen D.

Phosphor-trihalogenide:

Grundlagen der Physiologie

Phosphor bleibt spannend

SS Thomas Schrader. der Universität Duisburg-Essen. (Teil 8: Redoxprozesse, Elektrochemie)

Stoffwechsel. Metabolismus (3)

Was bisher geschah 1

Regulation der Glykolyse: Phosphofructokinase

Z11 GRUNDLAGEN DER BIOCHEMIE STOFFWECHSELWEGE 1) DIE WICHTIGSTEN STOFFWECHSELWEGE: 2) ÜBERSICHT ÜBER DEN ENERGIESTOFFWECHSEL

Das Sinnloseste: der Zitronensäurezyklus

Gliederung. Puffersysteme. Wofür Puffersysteme? Wofür Puffersysteme? Wofür Puffersysteme? ph-verhältnisse im Körper. Puffersysteme

Stoffwechsel. Die Chemie des Lebens ist in Stoffwechselwegen organisiert

Z 11 GRUNDLAGEN DER BIOCHEMIE STOFFWECHSELWEGE 1) DIE WICHTIGSTEN STOFFWECHSELWEGE: 2) ÜBERSICHT ÜBER DEN ENERGIESTOFFWECHSEL

Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form. Auszug aus: Lehrerhandreichungen zu: "Zellatmung" Das komplette Material finden Sie hier:

Biologie für Mediziner

Atmungskette inklusive Komplex II

Importance of Glucose

Basiswissen Ernährungslehre

Phosphatfreie Maschinengeschirrspülmittel. 12. Multiplikatorentagung Nachhaltiges Waschen Dr. Thomas Herbrich 1

Chemie im Alltag Online-Projekt-Labor (Wintersemester 2015/2016)

Einführung in die Biochemie

Chemische Evolution. Biologie-GLF von Christian Neukirchen Februar 2007

Reduction / Oxidation

Biochemie II - Tutorium

Teilnehmer/in:... Matrikel-Nr.:...

- der oxidative Abbau von Acetyl-CoA (und die somit gebildeten Reduktionsäquivalente) - Lieferung von Substraten für verschiedene Synthesen

Biochemie II - Tutorium

Anorganische Peroxide und Radikale. von Benjamin Scharbert

Um diesen Prozess zu verstehen, müssen wir die Wege der Glukose genauer betrachten.

Einführung in die Biochemie Gärung anaerober Abbau

Redoxprozesse. Warum ist Sauerstoff für uns lebensnotwendig?

Pentosephosphatzyklus. Synonym: Hexosemonophosphatweg

Kataboler und Anaboler Stoffwechsel

Kraftwerk Körper Energiegewinnung in unseren Zellen

Puffer-Lösungen COOH / CH 3. COO - Na + Acetat-Puffer Essigsäure / Natriumacetat. Beispiele: CH 3 / NH NH 3. Ammonium-Puffer

Der Citratzyklus (= Trikarbonsäurezyklus, Krebszyklus)

Citratzyklus. Biochemie Maria Otto,Bo Mi Ok Kwon Park

Einführung in die Biochemie

Inhaltsverzeichnis Sie wissen, wozu man Oxidationszahlen braucht und können sie von beliebigen Molekülen angeben (S.130 und auf S.131)...

Anorganische Chemie I

Pentosephosphat-Weg: alternativer Abbau von Glucose. Wird auch als Hexosemonophosphatweg (HMW) oder Phosphogluconat-Cyclus bezeichnet.

Der Stoffwechsel: Konzepte und Grundmuster

12. Oxidative Phosphorylierung

Biochemie II. im Wintersemester 2009/2010. Joachim Wegener. Institut für Analytische Chemie, Chemo- und Biosensorik Universität Regensburg

Einführung in die Biochemie Glykolyse

Der Fettsäurestoffwechsel. Basierend auf Stryer Kapitel 22

Weitere Übungsfragen

BIOCHEMIE. Prof. Manfred SUSSITZ. über(be)arbeitet und zusammengestellt nach Internetvorlagen:

Metabolismus Umwandlung von Stoffen und Energie nach den Gesetzen der Thermodynamik

Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main

Allgemeines: Konzentration des Hämoglobins im Blut: 160 g/l Verpackung im Erythrocyten -> kolloidosmotisch unwirksam -> beeinträchtigt nicht den Wasse

Einführung in die Biochemie Wirkungsweise von Enzymen

Säuren und Basen. 18 UE Präsenz - Selbststudium 1,3 ECTS

Übungen zur VL Chemie für Biologen und Humanbiologen Was wird gebildet, wenn Natrium oxidiert wird und Chlor reduziert wird?

Ammoniaksynthese. Nadine Engbers Datum:

Übersicht. Wasserstoff-Verbindungen

Chemie für Biologen. Vorlesung im. WS 2004/05 V2, Mi 10-12, S04 T01 A02. Paul Rademacher Institut für Organische Chemie der Universität Duisburg-Essen

Vorlesung Anorganische Chemie I: Pentele

Aus Staub geboren. Das Leben als kosmische Zwangsläufigkeit Christian de Duve. David Imre

Aufnahme der Nährstoffbausteine vom Darm in die Blutbahn durch Diffusion und aktiven Transport

Biologische Phosphorsäurederivate

Schritt für Schritt Simulation Die Atmungskette

Themen heute: Säuren und Basen, Redoxreaktionen

Kapitel 20: 1. Nach Abschluss der Arbeiten werden sterile Arbeitsbänke und Laminar-Flow-Bänke durch sterilisiert.

Der Energiestoffwechsel eukaryotischer Zellen

Autotrophe und heterotrophe Organismen

Abschlussklausur Allgemeine und Anorganische Chemie Teil 2 (Geologie, Geophysik und Mineralogie)

1. Klausur Allgemeine und Anorganische Chemie B.Sc. Chemie

Bioenergetik. Technische Universität Ilmenau, FG Nanotechnologie. Zentrum für Mikro- und Nanotechnologien

Asmaa Mebrad Caroline Mühlmann Gluconeogenese

Kontrolle der Genexpression auf mrna-ebene. Abb. aus Stryer (5th Ed.)

Die innere Mitochondrienmebran ist durchlässig für: 1. Pyruvat 2. Malat 3. Aspartat 4. Citrat

Seiten im Campbell und Tierphsbuch. Citratsäurezyklus: T. S. 53 / Cam. S. 180 f, , , 190

Aminosäuren 1. Aufbau der Aminosäuren

Gewinnung und Reinigung der Übergangsmetalle. Von Sebastian Kreft

2

Atmung Respiration 1

Chemisches Praktikum für Studierende der Humanmedizin, der Zahnheilkunde und Biologie/Lehramt

Klausur zur Vorlesung Biochemie I im WS 2001/02

A. Wieviel molar ist eine 30 % Wasserstoffperoxidlösung (d = 1.11, M = 34)

3. Übung Grundlagen der Hauptgruppenchemie

Säuren und Basen. Dr. Torsten Beweries AC I - Allgemeine Chemie LAC-CH01 WS 2016/17.

Salpetersäure. Herstellung und Bedeutung. von

Atmung Übersicht. Atmung der Mitochondrien

Reaktionen der Zellatmung (1)

Mitochondriale Elektronentransportkette (Atmungskette)

Kapitel 2.2 Kardiopulmonale Homöostase. Kohlendioxid

Bauchemische Grundlagen Reaktionen Säure Base

Musterlösung. Frage Summe Note Punkte 1, ,5 1,0

1) Redoxverhältnisse an einer Sediment-Wasser-Grenzfläche in einem Fluss

Die Blutgasanalyse Was ist außerklinisch tolerabel? KAI 2014 Dr. med. Günter Schrot

Biochemie II - Tutorium

Glykolyse! Pyruvat-! dehydrogenase! Citronensäure-! Zyklus!!

Ei ne P ä r sentati ti on vo n T om D ro t s e, P t e er Haak k und Patrick Schürmann

Alkoholische Gärung von Zuckern

Der molekulare Bauplan des Lebens; biologische Nano- und Mikrobausteine von Lebewesen. RNA und DNA als sich selbst replizierende Informationsspeicher

Energie und Energiestoffwechsel von Zellen

Universität Regensburg

Transkript:

BIOCHEMIE DES PHOSPHATS Von Ramona Achorbagi und Natali Rabzewitsch

ENTDECKUNG DES PHOSPHORS 1669 entdeckte Henning Brand das Phosphor 1833 erste Zündhölzer 1845 fand man den stabileren roten Phosphor 1848 wurden dann Streichhölzer hergestellt Die Entdeckung des Phosphors durch Hennig Brand 1669 - gemalt von Joseph Wright

Kristallchemische Eigenschaften Kommt in drei allotropen Modifikationen vor wachsartig weiß, nichtmetallisch violett, metallisch glänzend schwarz, halbmetallisch rot, amorph, nichtmetallisch

CHEMISCHE EIGENSCHAFTEN Weißer Phosphor sehr reaktionsfähig Sehr giftig 50 mg sind bereits tödlich Roter, violetter und schwarzer Phosphor sind weniger reaktionsfähig. - Phosphor tritt in seinen Verbindungen drei- und fünfwertig auf

CHEMISCHE EIGENSCHAFTEN Weißer Phosphor ist eine stark giftige, wachsartig durchschneidende Substanz, die ein typisches Molekülgitter aus tetraedrisch aufgebaut ist Sehr reaktiv, wird daher unter Wasser aufbewahrt In fein verteilter Form entzündet sich weißer er sich an der Luft von selbst Es entsteht weißer Rauch von Phosphor(V)-oxid Schmilzt bei 44 C Roter, violetter und schwarzer Phosphor sind weniger reaktiver

INDUSTRIELLE PHOSPHORGEWINNUNG Phosphor wird aus Phosphaterzen gewonnen, dabei wird in großen Umfang elektrische Energie benötigt Reaktion erfolgt bei 1500 C Durch eine teilweise geschmolzene Mischung aus Rohphosphat, Sand und Koks fließt dabei ein Strom von 180 000 A bei einer Spannung von 500 V

PHOSPHORVERBINDUNGEN Phosphorpentoxid (P 2 O 5 ) Anhydrid der Orthophosphorsäure (H 3 PO 4 ) Phosphorsäure Diphosphorsäure (H 4 P 2 O 7 ) Polyphosphorsäuren (HPO 3 ) n o Die Salze heißen Phosphate, Diphosphate bzw. Polyphosphate o Phosphortrioxid (P 2 O 3 ) ist ein Anhydrid der phosphorigen Säure (H 3 PO 3 ) Ihre Salze sind die Phosphite

VERWENDUNG Weißer Phosphor dient zur Herstellung von Phosphorverbindungen wie Phosphoroxiden und Phosphorsäuren sowie den von ihnen abgeleiteten Verbindungen Roter Phosphor wird zur Herstellung von Reibflächen für Zündhölzer verwendet

PHOSPHATE Die Orthophosphorsäure Dreibasige Säure Bilden drei Salzreihen Primäre Phosphate Sekundäre Phosphate Tertiäre Phosphate

VORKOMMEN In der Natur als Phosphatminerale Phosphorit und Apatit In Knochen und Zähnen Phosphorsäureester, z.b. ATP Nahrungsmittel Medikamente Flammschutzmittel Färberei Metallverarbeitung In natürlichen Gewässern in Organismen (DNA, ATP, Blut)

PHOSPHAT IM BLUT Der ph Wert des Blutes liegt bei 7,40 und besitzt ein minimalen Schwankungsraum (ph 7,35 und ph 7,45) Das Puffersystem des Blutes ist aus folgenden Reaktionen aufgebaut: Phosphat: H 2 PO 4 - HPO 4 2- + H + Geringe Konzentration = geringer Beitrag Bicarbonat: H 2 CO 3 HCO 3- + H + Hämoglobin und andere Proteine: (Hb*O 2 ) H (Hb*O 2 ) - + H +

ATP = ADENOSINTRIPHOSPHAT Adenin Triphosphat Ribose ATP ist ein energiereiches Molekül Bei der Hydrolyse von ATP zu ADP, z.b. in den Muskeln, werden -34,5 kj/mol frei Täglich wird eine Menge von 120 mol ATP (ca. 60 kg) im Organismus hydrolysiert

PHOSPHAT ALS BESTANDTEIL DES ATP Der menschliche Organismus benötigt seine Energie in für ihn gerecht ``verpackte Päckchen Dies geschieht in sechs Schritten: Glucose wird in der Glykolyse zu Pyruvat Pyruvat wird oxidiert zu Acetyl + Coenzym-A und CO 2 NAD + + H + wird zu NADH reduziert Im Citrat Cyklus ( Krebszyklus ) wird die Acetyl + Coenzym-A in vielen Durchläufen zu Co 2 oxidiert und es entsteht weiteres NADH

BILDUNG VON ATP Im Cytochrom c wird dann das NADH zu NAD + oxidiert Die dabei freigesetzte Energie wird genutzt um H + aus dem Innenraum der Mitochondrien in den Zwischenmembranraum zu transportieren Es entsteht : H + -Konzentrationsgefälle daraus folgt ein elektrochemisches Potenzial

BILDUNG VON ATP Es folgt mit Hilfe von ATP Synthase die Bildung von ATP ADP + H 2 PO 4 - ATP + H 2 O Die benötigte Energie wird aus dem elektrochemischen Potenzial gewonnen

QUELLEN Das Basiswissen der Chemie, Ch. E. Mortimer und Ulrich Jan Biochemie, Peter Karlson, Detlef Doenecke u. Jan Koolmann Chemie Duden, Abiturwissen E. Riedel, Anorganische Chemie, 6. Auflage, Walter degruyter 2004