Potentiale und Grenzen der Argumentrekonstruktion

Ähnliche Dokumente
14 Beurteilung umgangssprachlicher Sätze und Argumente mit aussagenlogischen Mitteln

Einführung in die Ethik. Neil Roughley (WS 2006/07)

Analyse ethischer Texte

7 Gültigkeit und logische Form von Argumenten

Politische Öffentlichkeit durch Presse und neue Medien Chancen + Risiken für die Ernährungswirtschaft

Ethisch-moralisches Argumentieren Station 3: Sein-Sollen-Fehlschluss Seite 1 von 5. Grundlagen:

Nicht-Reaktive Erhebungsmethoden

Erinnerung 1. Erinnerung 2

Themenbereiche: EE² (TU Dresden), WIP (TU Berlin) Schlagwörter:

Kollaborative Ökonomie Potenziale für nachhaltiges Wirtschaften

Risikomanagement. DGQ Regionalkreis Ulm Termin: Referent: Hubert Ketterer. ISO/DIS 31000: Herausforderung und Chance für KMU

Kernlehrplan für die Sekundarstufe II Katholische Religion Gymnasium August-Dicke-Schule

Helmholtz-Allianz ENERGY-TRANS:

Das Gute, das Böse und die Wissenschaft

Abb. 1: Handlungsfelder der Nachhaltigen Entwicklung

Prinzip Nachhaltigkeit PädagogischeÜberlegungen zum professionellen Selbstverständnis von Jugendsozialarbeit an Schulen

Konzept-, Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualität

Ethik von und in Unternehmen

Peter Bartelheimer Zur Einführung: Mehr Wohlfahrt ungleicher verteilt Wo entstehen geschlossene Gesellschaften

IV. Globalisierung Globalización aus Sicht der Fächer Gemeinschaftskunde, Spanisch und Religion

Inhaltsverzeichnis. 1 Einleitung... 1 Antje Flade

Umweltmanagement: Mit Struktur in eine ökoeffiziente Zukunft Die Ergebnisse des Eco Jams

Verkettung - Grundbegriff des Datenschutzes?

Fragebogen. Fragen kostet weniger als es einbringt. Hartmut Vöhringer

Wissenschaftliches Arbeiten

Nachhaltigkeit gesellschaftlichen Handelns sowie ökologische Herausforderungen im privaten und wirtschaftlichen Bereich an ausgewählten beispielen

Seminar Referat. in Staatsbürgerlicher Bildung. Ökologische, ökonomische und soziologische Grundprobleme der Gesellschaft

Logik und Missbrauch der Logik in der Alltagssprache

Projektentwicklung mit dem. Logical Framework Approach

Handreichung für schwierige Gespräche zum Thema Flucht und Asyl. selbst verständlich

Gerechtigkeit und soziale Konflikte Konflikt

Schulinternes Curriculum Physik

Gesamtprojektvorstellung

Bundesdeutscher Arbeitskreis für Umweltbewusstes Management e.v.

Kaufmännisches Rechnungswesen an Hochschulen. Einführung in das Thema -

Kosten der Solarstromförderung Vorstellung Kurzgutachten Prognos AG

Jugendsession September 2011

Schulcurriculum Erdkunde

Antje Flade (Hrsg.) Stadt und Gesellschaft. im Fokus aktueller. Stadtforschung. Konzepte-Herausforderungen- Perspektiven.

Grundlage für die Erstellung eines schulinternen Lehrplans zum Kernlehrplan für die gymnasiale Oberstufe Einführungsphase

Stand der Energiewende in Bayern betriebliche Handlungsmöglichkeiten

waldzukünfte Projekt _

BILDUNGSSTANDARDS UND KOMPETENZEN IN DER POLITISCHEN BILDUNG. Universität Tübingen

Das Smart Home: Ein neues Geschäftsmodell

Datenschutz. Dr. Gregor König, LLM., Datenschutzkommission. E-Control

Die Bedeutung von Smart Metering in der schweizerischen Energiestrategie 2050

Thema: Die Frage nach der Existenz

JAHRGANGSSTUFE 7 LEHRPLANBEZUG. Thematischer Schwerpunkt

Schuleigener Lehrplan Erdkunde (Grundlage: KLP 2007) Klasse Naturbedingte und anthropogen bedingte Gefährdung von Lebenräumen

Hausinternes Curriculum Biologie: Inhalte, Methoden

I N F O R M A T I O N

Der Weg zum Berliner Energie- und Klimaschutzprogramm (BEK)

Rechtsextremismus und Geschlecht

Demographischer Wandel - Herausforderung und Chance für f r das Miteinander der Generationen

Reinhard^Coenen, Armin Grunwald (Hg.) Nachhaltigkeitsprobleme in Deutschland. Analyse und Lösungsstrategien A

Zur Bedeutung von Gewalt und Gewaltlosigkeit beim Widerstand. Die politischen Umbruchprozesse in der MENA-Region sind der

Herausforderung für Unternehmen im Bereich Energieeffizienz am Beispiel. LEIPA (Papierindustrie)

Formale Logik. 4. Sitzung. Die Logik der Sprache AL. Die Logik der Sprache AL. Die Logik der Sprache AL

TOURISMUSCARD. als grenzüberschreitendes Kooperationsprojekt. Mag. Melitta Trunk

Bachelorprüfung/Diplomvorprüfung Einführung in die Unternehmensführung (BWL 1)

Titelmasterformat durch Klicken bearbeiten

Bürgerbeteiligung in Deutschland mehr Demokratie wagen? VORANSICHT

Übersichtsraster: Unterrichtsvorhaben Praktische Philosophie, Jgst. 9

Das Erste Staatsexamen in den Erziehungswissenschaften neue LPO I. Zur schriftlichen Prüfung in der Allgemeinen Pädagogik

Der Fächerverbund in Klasse 10 Umsetzung des Integrativen Moduls

Arbeitsrecht-Newsletter 01/07 Schwerpunkt Betrieblicher Datenschutzbeauftragter

Energiewende Plattform Energieeffizienz. konstituierende Sitzung am

KLIMASCHUTZ DURCH MITARBEITERMOTIVATION

Unterrichtsvorhaben I

SENDESPERRFRIST: Uhr

Wolfgang Eichhammer Fraunhofer Institut für System- und Innovationsforschung (ISI), Karlsruhe

Altersbilder in den Medien:

GYMNASIUM ESSEN NORD-OST

Die Quadriga der Elektromobiliät. Frank Ramowsky Globaler Leiter Elektromobilität TÜV Rheinland

GWG Gemeinschaftskunde und Wirtschaft

Die Berichterstattung über den Klimawandel aus Sicht der Klimaforscher. Senja Post M.A.

Platzhalter für Bild

Architektur für ein gutes Leben

Studie zur Akzeptanz von Smart Metern bei Endverbrauchern

Signaturen des Klimawandels (& des globalen Wandels) in Gewässern. Michael Hauhs Ökologische Modellbildung Universität Bayreuth

Folien.

Reinhard Lay. Ethik in der Pflege. Ein Lehrbuch für die Aus-, Fort- und Weiterbildung. schlütersche

Exposé zur Safari-Studie 2002: Der Mensch in IT-Projekten Tools und Methoden für den Projekterfolg durch Nutzerakzeptanz

Beteiligung schafft Akzeptanz für Erneuerbare Energien. Erkenntnisse aus Forschung und Praxis Energiekonferenz 2012, Strausberg, 6.

6 Jahre UN- Behindertenrechtskonvention (BRK) (Foto: Rosemarie König) ISL e.v.

Leitlinie Grundsatzpolitik

Handout zu Beweistechniken

Vorratsdatenspeicherung, Online-Durchsuchung & Co Gesetz ist nicht gleich Recht

Monitoring und Datenschutz

Energiegerechtigkeit. Ein Wegweiser in der sozialökologischen. Diskussionsforum Umweltgerechtigkeit. Elke Jumpertz Projektmanagerin.

Soziale Nachhaltigkeit von Projekten Erneuerbarer Energie bewerten

Naturbewusstsein in Deutschland

DuD Jahresfachkonferenz Datenschutz und Datensicherheit. Was bedeutet die EU-DSGVO für die Auftragsdatenverarbeitung?

Energiewende bewegt Aufreger und schlafende Riesen im NGO-Alltag. Franziska Buch Referentin für Energie und Klima Umweltinstitut München e.v.

Demand Side Management Flexibilität in der Energiewende

Nachhaltigkeitsberichterstattung

Analytische Aussagen. Empirische Aussagen

Identifikation gesellschaftlicher Probleme automatisierter Videoüberwachung. Diplomarbeit

Helene-Lange-Schule Hannover Schulcurriculum Katholische Religion Klasse Sek II

Kernlehrplan Philosophie - Einführungsphase

Transkript:

Potentiale und Grenzen der Argumentrekonstruktion Am Beispiel der Beurteilung der gesellschaftlichen Erwünschtheit von Smart Grid Technologien Konferenz Transformationsprozess Energiewende: Methoden der Partizipation und Kommunikation Berlin, 30.06.16 Eugen Pissarskoi IÖW Institut für ökologische Wirtschaftsforschung, Berlin

Thesen Methode der Argumentrekonstruktion und -analyse erlaubt es: in gesellschaftlichen Auseinandersetzungen zu identifizieren: kontroverse, schwer rechtfertigbare, normativ umstrittene Überzeugungen; Interessierte Öffentlichkeit dabei zu unterstützen, eine wohlbegründete Position innerhalb einer Kontroverse einzunehmen Technologieentwicklung: Im Vorfeld mögliche Kontroversen identifizieren und analysieren 2

Inhalt 1. Idee einer Argumentanalyse 2. Argumentanalyse in Bezug auf Smart Grids 3. Ergebnisse der Argumentanalyse: 1. Wie man nicht argumentieren sollte; 2. Wie man argumentieren könnte 4. Fazit: Lehren aus der Argumentanalyse 3

Argumentanalyse Methode: Rekonstruktion von deduktiv gültigen Argumenten Deduktive Gültigkeit: Wenn alle Prämissen eines Arguments wahr sind, dann muss die Konklusion wahr sein. Analyse der Prämissen: Empirisch: Identifikation von kontroversen Prämissen Normativ: Rechtfertigbarkeit von normativen Prämissen Zweck der Methode: Aufklärung von gesellschaftlichen Kontroversen Beispiel für ein Argument: 1. Globale Erderwärmung von über 2 C verursacht Veränderungen von Klimasystemen, durch welche die in der Zukunft lebenden Menschen geschädigt werden. 2. Ein Zustand, der dazu führt, dass andere Personen geschädigt werden, ist moralisch verwerflich. 3. Also: Globale Erderwärmung von über 2 C ist moralisch verwerflich. 4

Gesellschaftliche Kontroversen und Smart Grids Stakeholder-Interviews: Welche gesellschaftlichen Chancen und Risiken werden mit Smart Grids verbunden? 5 Vorteile Weniger Starkstromleitungen nötig Sicherung der Netzstabilität durch Smart Grids Akzeptanz der Energiewende Kostenvorteile für die Energiewende Komforterhöhungen durch Smart-Grid- Endanwendungen Ermöglichung von IT-Lösungen für andere gesellschaftliche Herausforderungen (wie demographischer Wandel und Überalterung der Gesellschaft) Nachteile: Sammlung von sensiblen Daten Datenschutz Datensicherheit Zwang zum Mitmachen Kostennachteile für einzelne soziale Gruppen

Thesenübersicht Argumentative Beziehung? 6

7 Pro-Argumente: zwei normative Quellen

Argumentrekonstruktion: Wie man nicht argumentieren sollte 8

1. Moralisches Argument für SG 1. Ohne eine flächendeckende Einführung von SG wird die Energieversorgung in Deutschland nicht hinreichend stark dekarbonisiert. 2. Eine hinreichend starke Dekarbonisierung der Energieversorgung in Deutschland ist moralisch geboten (aus Gründen der Klimagerechtigkeit). 3. Wenn p notwendig ist für q und q moralisch geboten ist, dann ist auch p moralisch geboten. 4. Also: Es ist moralisch geboten, dass Smart Grids flächendeckend eingeführt werden. Deskriptive Prämisse: Konsequenzen der SG-Technologien Normative Prämisse: moralische Relevanz der Energiewende Aussagenlogisches Prinzip Konklusion 9

1. Moralisches Argument für SG 1. Ohne eine flächendeckende Einführung von SG wird die Energieversorgung in Deutschland nicht hinreichend stark dekarbonisiert. 2. Eine hinreichend starke Dekarbonisierung der Energieversorgung in Deutschland ist moralisch geboten (aus Gründen der Klimagerechtigkeit). 3. Wenn p notwendig ist für q und q moralisch geboten ist, dann ist auch p moralisch geboten. 4. Also: Es ist moralisch geboten, dass Smart Grids flächendeckend eingeführt werden. Deskriptive Prämisse: Konsequenzen der SG-Technologien Normative Prämisse: moralische Relevanz der Energiewende Aussagenlogisches Prinzip Konklusion 10

2. Moralisches Argument für SG 1. Eine flächendeckende Einführung von SG wird dazu beitragen, dass die Energiewende akzeptiert und politisch unterstützt wird. 2. Eine flächendeckende Einführung von SG wird die gesamtgesellschaftlichen Kosten der Energiewende bei Aufrechterhaltung der Netzstabilität (um einen Betrag X) reduzieren im Vergleich zum Szenario ohne SG. 3. Die Energiewende in Deutschland ist moralisch geboten (aus Gründen der Klimagerechtigkeit). 4. Eine flächendeckende Einführung von SG wird dazu führen, dass persönliche Daten zum Energieverbrauch erhoben und verarbeitet werden, dass manche Menschen unfreiwillig zur Nutzung von SG- Technologien gezwungen werden und dass manche soziale Gruppen höhere Energiekosten tragen werden. 5. Wenn p es erleichtert, dass q umgesetzt wird, und q moralisch geboten ist, und p zu weiteren moralisch signifikanten Nachteilen für Dritte führen wird, dann ist es moralisch geboten, p umzusetzen. 6. Also: Es ist moralisch geboten, dass Smart Grids flächendeckend eingeführt werden. Vorteile der SG- Technologien Nachteile der SG- Technologien Aussagenlogisches Prinzip Konklusion 11

2. Moralisches Argument für SG 1. Eine flächendeckende Einführung von SG wird dazu beitragen, dass die Energiewende akzeptiert und politisch unterstützt wird. 2. Eine flächendeckende Einführung von SG wird die gesamtgesellschaftlichen Kosten der Energiewende bei Aufrechterhaltung der Netzstabilität (um einen Betrag X) reduzieren im Vergleich zum Szenario ohne SG. 3. Die Energiewende in Deutschland ist moralisch geboten (aus Gründen der Klimagerechtigkeit). 4. Eine flächendeckende Einführung von SG wird dazu führen, dass persönliche Daten zum Energieverbrauch erhoben und verarbeitet werden, dass manche Menschen unfreiwillig zur Nutzung von SG- Technologien gezwungen werden und dass manche soziale Gruppen höhere Energiekosten tragen werden. 5. Wenn p es erleichtert, dass q umgesetzt wird, und q moralisch geboten ist, und p zu weiteren moralisch signifikanten Nachteilen für Dritte führen wird, dann ist es moralisch geboten, p umzusetzen. 6. Also: Es ist moralisch geboten, dass Smart Grids flächendeckend eingeführt werden. Vorteile der SG- Technologien Nachteile der SG- Technologien Aussagenlogisches Prinzip Konklusion 12

Argumentrekonstruktion: Plausiblere Argumente 13

Keine Lehnstuhl-Argumente möglich Erwünschtheit von SG hängt ab von empirischen Sachverhalten: Höhe der Einsparungen bei der Energiewende Menge der Daten zum Energieverbrauch, die durch die SG gesammelt werden. 14

Wie BefürworterInnen von SG argumentieren sollten 15 1. Eine flächendeckende Einführung von SG wird die gesamtgesellschaftlichen Kosten der Energiewende bei Aufrechterhaltung der Netzstabilität signifikant reduzieren im Vergleich zum Szenario ohne SG. 2. Die Energiewende in Deutschland ist moralisch geboten (aus Gründen der Klimagerechtigkeit). 3. Eine flächendeckende Einführung von SG wird dazu führen, dass persönliche Daten zum Energieverbrauch erhoben und verarbeitet werden, dass manche Menschen unfreiwillig zur Nutzung von SG-Technologien gezwungen werden und dass manche soziale Gruppen höhere Energiekosten tragen werden. 4. Durch die unter (3) aufgelisteten Konsequenzen werden keine Menschen in ihren Grundrechten verletzt. 5. Wenn p die Kosten der Realisierung einer Maßnahme q signifikant reduziert und q moralisch geboten ist und die möglichen Nachteile aus p keine Menschen in ihren Grundrechten verletzt, dann soll p realisiert werden. 6. Also: Es ist moralisch geboten, dass Smart Grids flächendeckend eingeführt werden. Vorteile der SG- Technologien Bewertung der Vorteile Nachteile der SG- Technologien Bewertung der Nachteile Aussagenlogisches Prinzip

Wie GegnerInnen von SG argumentieren sollten 16 1. Eine flächendeckende Einführung von SG wird die gesamtgesellschaftlichen Kosten der Energiewende bei Aufrechterhaltung der Netzstabilität geringfügig reduzieren im Vergleich zum Szenario ohne SG. 2. Die Energiewende in Deutschland ist moralisch geboten (aus Gründen der Klimagerechtigkeit). 3. Eine flächendeckende Einführung von SG wird dazu führen, dass persönliche Daten zum Energieverbrauch erhoben und verarbeitet werden, dass manche Menschen unfreiwillig zur Nutzung von SG-Technologien gezwungen werden und dass manche soziale Gruppen höhere Energiekosten tragen werden. 4. Durch die Erhebung und Verarbeitung von persönlichen Daten zum Energieverbrauch können Menschen in ihren Grundrechten verletzt werden. 5. Wenn q moralisch geboten ist, q durch p kostengünstiger realisiert wird, und p zu weiteren Konsequenzen führt, durch die einige Menschen in ihren Grundrechten verletzt werden können, dann soll p nicht realisiert werden. 6. Also: Smart Grids sollen nicht flächendeckend eingeführt werden. Vorteile der SG- Technologien Bewertung der Vorteile Nachteile der SG- Technologien Bewertung der Nachteile Aussagenlogisches Prinzip Konklusion

17 Fazit: Lehren aus der Rekonstruktion

Ergebnisse der Argumentrekonstruktion Kontroverse über die Abwägung von Vor- und Nachteilen zu erwarten; Die Abwägung ist komplex und dürfte kontrovers ausfallen: Keine einfachen Prinzipien Abwägung zwischen: Einem Beitrag zur Energiewende (und damit zum Schutz von Menschenrechten) und; Moralischer Signifikanz einer Technologie, die Daten sammelt und damit Missbrauchspotential bietet. 18

Lehren für die BefürworterInnen Verdeutlichen, wie wichtig diese Technologie für die Realisierung der Energiewende ist: Kosten quantifizieren? Idealerweise aufzeigen, wie die Nachteile beseitigt werden können: Möglichkeiten, mit denen verhindert werden kann, dass persönliche Daten gesammelt werden. Kompensationszahlungen für unfreiwillig benachteiligte soziale Gruppen 19

Lehren für die GegnerInnen von SG Aufzeigen, dass Smart Grids keinen signifikanten Beitrag zur Energiewende leisten Gibt es andere, womöglich günstigere Wege, Spitzenlasten abzubauen? Nachweisen, dass die Nachteile nicht beseitigt werden können: Aufzeigen, dass durch die notwendigerweise gesammelten Daten Menschen in ihren Grundrechten beeinträchtigt werden können. Aufzeigen, dass die unfreiwillig benachteiligten sozialen Gruppen nicht kompensiert werden können. 20

Vielen Dank. Eugen Pissarskoi IÖW Institut für ökologische Wirtschaftsforschung, Berlin Eugen.pissarskoi@ioew.de 30.06.16