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1 WEITERBILDUNGSSTUDIENGANG ANGEWANDTE ETHIK SOMMERSEMESTER 2005 Prof. Dr. Kurt Bayertz Analyse ethischer Texte 23. Juli 2005 I. Was sind Argumente? Zunächst eine allgemeine Charakterisierung von Argumenten in Form von drei Fragen: 1. Wann, d. h. in welcher Art von Situation wird argumentiert? Wann sind Argumente sinnvoll oder notwendig? Es gibt ein zu lösendes Problem: eine Unklarheit, ein Dilemma, eine Meinungsverschiedenheit. Dieses Problem soll gelöst werden; es soll eine Antwort auf eine Frage gegeben werden. Es ist nicht möglich, das Problem durch direkt (z.b. durch Beobachtung) zu lösen. 2. Wozu Argumente? Welche Funktion haben sie? Das Problem soll gelöst werden; d.h. hier: Es soll jemand von der Richtigkeit einer These, Annahme, Aussage etc. überzeugt werden. (Das kann man auch selbst sein.) 3. Wie wird argumentiert? Da die Frage nicht direkt (durch Beobachtung) gelöst werden kann, muß es indirekt geschehen. Man beruft sich auf eine andere These, Annahme, Überzeugung etc., von der man annimmt, daß diejenige, den man überzeugen will, sie akzeptiert; und zeigt, daß sich die Antwort auf die unklare oder strittige Frage aus der akzeptierten These, Annahme, Überzeugung ergibt. 1

2 Aus Punkt (3) ergibt sich die Struktur von Argumenten: (a) Prämissen (b) Konklusion (c) Verbindungsregeln Betrachten wir ein Beispiel für ein (simples, nichtethisches) Argument. Herr und Frau Müller planen einen Sonntagsspaziergang und diskutieren, ob sie einen Regenschirm mitnehmen sollen oder nicht. Sie sind sich nicht einig, wie das Wetter wohl werden wird; Und diese Frage ist nicht durch Beobachtung zu klären. Zwischen beiden gibt es also eine rationale Meinungsverschiedenheit. Frau Müller sagt nun: Im Wetterbericht ist für heute Nachmittag Regen angekündigt, deshalb sollten wir einen Schirm mitnehmen. Dies ist zweifellos ein Argument. Sehen wir uns an, welche Eigenschaften diese Aussage hat, welche Eigenschaften die Aussage zu einem Argument machen. (1) Es geht um eine unklare oder umstrittene Frage (ob es Regnen wird); und diese Frage ist nicht auf direktem Wege zu entscheiden (es geht um künftigen Regen). Man beachte: Würde es um die Frage gehen, ob es schon jetzt regnet, wäre ein Argument nicht nötig: es genügte, aus dem Fenster zu schauen. (2) Frau Müller macht einen Vorschlag zur Lösung des Problems; sie plädiert für eine bestimmte Antwort auf die Frage, ob man einen Regenschirm mitnehmen soll. (3) Frau Müller postuliert diese Antwort nicht einfach, sondern argumentiert: sie beruft sich auf Voraussetzungen, von denen sie annimmt, daß ihr Mann sie teilt (Im Wetterbericht ist tatsächlich Regen für den Sonntagnachmittag angekündigt; im allgemeinen ist der Wetterbericht zuverlässig) (4) Sie nimmt an, daß ihr Plädoyer (Regenschirm mitnehmen) sich aus diesen Voraussetzungen ergibt, so daß auch ihr Mann davon überzeugt ist. 2

3 Zusammenfassung: Wir können allgemein festhalten: Durch ein Argument soll jemand überzeugt werden, daß bestimme Behauptungen (oder Annahmen) wahr oder richtig sein müssen, wenn bestimmte andere Behauptungen (oder Annahmen) richtig sind. Anders gesagt: Wer argumentiert, behauptet, daß Y wahr/richtig ist, weil X wahr/richtig ist. Noch anders: Ein Argument ist der Versuch, die Richtigkeit von Annahme X auf Annahme Y zu übertragen. Argumente kann also folgendermaßen charakterisiert werden: durch ihre Funktion und durch ihre Struktur. Funktion: Jemand soll von der Richtigkeit einer Behauptung überzeugt werden. Struktur: Argumente bestehen aus 3 Bestandteilen: - Aus einer Konklusion; d. h. Schlußfolgerung; das ist die Behauptung, von deren Richtigkeit jemand überzeugt werden soll. - Aus Prämissen; das sind Behauptungen, deren Richtigkeit unterstellt wird. - Aus Schlußregeln, die von den Prämissen zur Konklusion führen. II. Arten von Argumenten Es gibt viele verschiedene Arten von Argumenten. An dieser Stelle sollen nur zwei Unterscheidungen eingeführt werden. A. Deduktive und induktive Argumente (a) Diejenigen Argumente, bei denen die Konklusion sicher wahr ist, wenn die Prämissen wahr sind. Das sind deduktive Argumente: Alle Menschen sind sterblich Sokrates ist ein Mensch Also ist Sokrates sterblich 3

4 (b) diejenigen Argumente, bei denen die Konklusion nur wahrscheinlich wahr ist, wenn die Prämissen wahr sind. Zu dieser zweiten Gruppe gehört folgendes Beispiel: Zwei Leute unterhalten sich darüber, welcher Religionsgemeinschaft Herr Petterson angehört. Der eine sagt nun: Die meisten Schweden sind Protestanten Herr Petterson ist Schwede Also ist Herr Petterson (wahrscheinlich) Protestant. B. Deskriptive und präskriptive Argumente Ich habe bis jetzt nur von deskriptiven Argumenten gesprochen. In dieser Vorlesung sind wir aber natürlich viel mehr an präskriptiven Argumenten interessiert. Wir müssen uns daher zunächst generell klarmachen, wodurch sich präskriptive von deskriptiven Argumenten unterscheiden. Der entscheidende Unterschied besteht darin, daß präskriptive Argumente zu einer präskriptiven Konklusion führen; die Konklusion besteht also entweder aus einer normativen (du sollst, man darf nicht) oder aus einer evaluativen (es ist gut, grausam) Aussage. Zunächst ein Beispiel für ein deduktives präskriptives Argument: Man soll Menschen keine Schmerzen zufügen. Wenn man Menschen auf die Füße tritt, fügt man ihnen Schmerzen zu Also soll man Menschen nicht auf die Füße treten. Es gibt aber auch induktive präskriptive Argumente. Nehmen wir das Müller-Beispiel. Es scheint auf den ersten Blick sehr einfach zu sein; ist es aber nicht. 4

5 Wettervoraussagen sind im allgemeinen zutreffend Wir wollen nicht naß werden. Durch Regen wird man naß. Deshalb sollten wir uns vor Regen zu schützen versuchen. Ein Schirm schützt vor Nässe. Also sollten wir einen Schirm mitnehmen, wenn es zu regnen droht. Die heutige Wettervoraussage hat Regen angekündigt. Die Wettervoraussage ist im allgemeinen zuverlässig. Also wir es heute wahrscheinlich regnen. Also sollten wir heute einen Schirm mitnehmen. Man beachte, daß dies kein moralisches Argument, sondern ein Klugheitsargument ist. III. Nach Argumenten suchen Nicht jede sprachliche Äußerung, nicht jeder Text ist ein Argument. Mit einem Argument haben wir es nur dann zu tun, wenn für etwas plädiert wird; wenn die Äußerung, der Text eine Konklusion enthält; und wenn diese Konklusion aus Prämissen abgeleitet ist. Wenn also ein Grund für die Konklusion angegeben wird. (Deshalb sind Argumente rational.) 1. Wenn wir also prüfen, ob ein Argument vorliegt, dann müssen wir zunächst nach einer Konklusion suchen. Wir müssen fragen: plädiert der Text für etwas? Ein sprachlicher Indikator dafür kann die Verwendung bestimmter Worte sein: weil, deshalb, daher, somit, deswegen, also Wenn wir eine Konklusion identifiziert haben, müssen wir zweitens fragen, von welchen Prämissen sie abgeleitet ist. Was sind die Gründe, die der Autor anführt. 3. Schließlich müssen wir fragen, ob sich die Konklusion tatsächlich korrekt aus den Prämissen ergibt. Wenn wir einen lebensweltlichen Text vor uns haben, werden wir schnell sehen, daß wir bestenfalls in Ausnahmefällen klare und vollständige Argumente vor uns haben. Lebensweltliche Argumente sind fast immer unvollständig (vgl. die ursprüngliche Version des Müller-Beispiels). Das liegt daran, daß die meisten Prämissen trivial sind und daher 5

6 nicht erwähnt werden müssen: z.b. daß Menschen nicht gern naß werden oder daß man durch regen naß wird. Dennoch sind die Prämissen notwendig; ohne sie folgt die Konklusion nicht. Wenn wir ein Argument untersuchen, dann besteht ein großer Teil der Arbeit darin, die nicht ausgesprochenen Prämissen explizit zu machen. Denn wir können ein Argument um so besser beurteilen, je vollständige uns seine Prämissen bekannt sind. IV. Sequenzen von Argumenten Ein ethischer Text ( z.b. ein Aufsatz oder Buch) kann manchmal als ein einziges Argument rekonstruiert werden. Allerdings als ein komplexes Argument. Diese Komplexität hat zwei Gründe: 1. Meist kann man nicht mit wenigen Schritten zu seiner Konklusion kommen, sondern braucht mehrere Schritte. Wir haben das schon bei dem Müller-Beispiel gesehen. Was zunächst (in der unvollständigen Alltagsform) als sehr simpel aussah, erwies sich bei genauerer Betrachtung als eine Verknüpfung mehrerer Argumente; die Konklusion des jeweils vorhergehenden Arguments fungiert als Prämisse eines folgenden Arguments. Solche Sequenzen von Argumenten können sehr lang sein. (Dies zeigt, daß Konklusion und Prämissen nicht ihrem Inhalt, sondern ihrer Funktion nach unterschieden sind.) 2. Oft sind die Prämissen, die man für seine Konklusion braucht, nicht so simpel, wie in den genannten Beispielen; sie verstehen sich in vielen Fällen nicht von selbst. D. h. man muß für sie argumentieren. - Die Folge ist, daß die Argumentation seitlich ausfranst ; der Argumentations stamm bekommt seitliche Äste. 6

7 Dies kann als ein Hinweis für die Lektüre ethischer Texte verstanden werden: Man versuche bei dieser Lektüre das Argument des Autors (die Abfolge seiner Argumente) zu erfassen, Prämissen von Konklusionen zu unterscheiden etc.. Man kann dies aber auch als ein Hinweis für das Abfassen eines ethischen Textes verstehen: Man baue seinen Text möglichst so auf, daß er für die Leser als eine Sequenz von Argumenten erkennbar ist. Das heißt (mindestens) zweierlei: Man sage klar, auf welche Schlußfolgerung (Konklusion) man abzielt. Wofür plädiert man? Man sage klar, aus welchen Gründen man dafür plädiert, d. h. auf welche Prämissen man sich beruft. Literaturhinweise Holm Tetens, Philosophisches Argumentieren. Eine Einführung. München: C.H.Beck 2004 (Leider nicht immer klar und didaktisch schlüssig; besonders unbefriedigend ist der Abschnitt über Argumentieren in der Ethik.) Hubert Schleichert, Wie man mit Fundamentalisten diskutiert, ohne den Verstand zu verlieren. Anleitung zum subversiven Denken. München: C.H.Beck (Was können wir tun, wenn wir mit unserem Diskussionspartner keine gemeinsamen Prämissen haben?) Anthony Weston, A 21st Century Ethical Toolbox. New York, Oxford: Oxford UP (Ein originelles Lehr- und Übungsbuch mit vielen Anwendungen und Übungen.) 7

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