Außenwirtschaft. Eine österreichische Erfolgsgeschichte (Stand Juli 2014)

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Transkript:

Außenwirtschaft Eine österreichische Erfolgsgeschichte (Stand Juli 2014) www.bmwfw.gv.at

Inhalt Zur Bedeutung der Außenwirtschaft für Österreich. 1 Wachstum des Außenwirtschaftssektors 1 Zusätzliche Arbeitsplätze.. 1 Höhere Investitionen und Produktivität. 1 Beitrag zum Wirtschaftswachstum. 2 Warenverkehr.. 3 Warenexporte - neuerlicher Aufschwung ab 2010.. 3 Osteuropa - Exporte steigen 2013 überdurchschnittlich... 3 Exporte außerhalb der EU-28. 4 Längerfristig steigende Exportquote. 5 Handelsbilanz 5 Brennstoffe und Energie. 6 Immer mehr exportierende Unternehmen.. 6 Dienstleistungen. 7 Tourismus 7 Übrige Sektoren. 7 Dienstleistungsbilanz. 7 Exporte i.w.s. 8 Leistungsbilanz 8 Direktinvestitionen 9 Zunehmende Bedeutung der Direktinvestitionen 9 Aktive Flüsse. 9 Passive Flüsse. 10

Österreichs Außenwirtschaft Zur Bedeutung der Außenwirtschaft für Österreich Für eine kleine offene Volkswirtschaft wie Österreich sind Exporte und Importe von Waren, Dienstleistungen, Kapital und Know-how entscheidende Bestimmungsfaktoren der wirtschaftlichen Entwicklung. Wachstum des Außenwirtschaftssektors Zwischen 1995 und 2008 wuchsen die österreichischen Exporte (Waren und Dienstleistungen) um jährlich durchschnittlich 8%, etwas stärker als die EU-15- Exporte mit +7,7% (Welt: +9,2%), zwischen 2008 und 2012 betrug der Zuwachs 2,5% (EU-15: 3,0%). Die Exportquote, das Verhältnis der Exporte zum BIP, stieg von 38% 1995 auf 58% 2008 und erreichte nach einem Rückgang auf 49,3% 2009 2012 wieder 56,5%. Damit liegt Österreich in der EU-15 an fünfter Stelle. Weltweit hält Österreich bei den Exporten den 28. Rang, innerhalb der EU- 27 den zehnten. Österreichs Rang 2012 Waren Dienstleistungen Außenhandel i.w.s. weltweit EU-27 weltweit EU-27 weltweit EU-27 Exporte 29 10 21 12 28 10 Importe 28 9 27 11 28 9 Quelle: WTO Zusätzliche Arbeitsplätze Laut FIW-Berechnungen induziert jede Million Euro an exportierten Waren und Dienstleistungen knapp acht Arbeitsplätze (Vollzeitäquivalent). Insgesamt sind das mehr als 1,1 Mio. bzw. knapp ein Drittel aller Arbeitsplätze. Allein die Exportsteigerungen der Jahre 2006-2008 schufen rund 100.000 zusätzliche Arbeitsplätze. Höhere Investitionen und Produktivität Exportieren macht österreichische Unternehmen stärker: Eine FIW-Studie zeigt, dass Exportfirmen nicht nur, gemessen an Umsatz und Beschäftigung, größer sind als nicht-exportierende Firmen, sondern auch im Schnitt mehr investieren 1

(Investitionsintensität: +72%), produktiver sind (Arbeitsproduktivität: +66%) und höhere Löhne zahlen (Durchschnittsentlohnung: +23%). Beitrag zum Wirtschaftswachstum Mit Ausnahme des Krisenjahres 2009 trugen die Netto-Exporte immer positiv zum Wirtschaftswachstum bei. Zwischen 1999 und 2009 betrug der Beitrag insgesamt sechs Prozentpunkte bzw. ein Drittel des Gesamtwachstums des BIP (18,4%). 2012 war der Außenbeitrag mit 0,9 Prozentpunkten gleich hoch wie das BIP-Wachstum und 2013 ist er sogar auf 1,2 Prozentpunkte gestiegen. Für 2014 und 2015 wird ein moderater Wachstumsbeitrag von je 0,4 Prozentpunkten erwartet. Die Verringerung der Nettoexporte im Verhältnis zum BIP bedeutet nicht, dass die Exporte geringer werden, sondern ergab sich aufgrund der verbesserten Binnenkonjunktur. Immerhin wird der Netto-Exportbeitrag 2014 etwa ein Achtel und 2015 etwa ein Viertel des Gesamtwachstums darstellen. Wachstumsbeitrag der Nachfragekomponenten zum BIP, real (in Prozentpunkten) 1999-2007 1999-2009 2004-2009 2010 2011 2012 2013 2014 *) 2015 *) Konsum 9,4 11,1 5,4 +1,1 +0,5 +0,3 0,1 +0,5 +0,6 Bruttoinvest. 2,8 1,0-0,0 +0,2 +2,6 0,3 0,9 +1,0 +0,7 Netto-Exporte 7,0 6,0 2,9 +0,5 0,2 +0,9 +1,2 +0,2 +0,4 BIP real 20,2 18,4 8,1 +1,8 +2,8 +0,9 +0,4 +1,7 +1,7 *) Prognose (WIFO: März 2014) Quelle: WIFO Anteiliger Beitrag der Netto-Exporte zum Wachstum des BIP, real (in Prozent) 140 120 100 80 60 40 20 0-20 -40-60 1999-2007 1999-2009 2004-2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 Quellen: FIW; WIFO Werte für 2014 bis 2015 Prognosedaten. 2

Warenverkehr Warenexporte neuerlicher Aufschwung ab 2010 Im Zeitraum 1994-2008 wuchsen die heimischen Exporte jährlich durchschnittlich um 8,6%, die Importe um 7,1% (im Jahrzehnt davor waren es 5,4% bzw. 5,0%); 2006 wurde die 100-Miliarden-Euro-Grenze überschritten. Mit Beginn des Jahres 2009 schlug die Krise voll auf die österreichischen Auslandsmärkte durch (Exporte: -20,2%, Importe: -18,4%). 2010 machten die Exporte diesen Rückgang weitgehend wett und 2011 legten sie um 11,3% auf den neuen Rekordwert von 121,8 Mrd. Euro zu. Dieser konnte 2012 auf 123,5 Mrd. Euro (+1,5%) gesteigert werden. 2013 setzte sich die Wachstumsdynamik fort: Die Exporte stiegen um 1,5% auf 125,4 Mrd. Euro. Die Einfuhren betrugen 130,0 Mrd. Euro und lagen um -1,5% unter dem Vorjahreswert. Das Warenverkehrsbilanzdefizit halbierte sich nahezu und belief sich auf 4,6 Mrd. Euro (2012: -8,4 Mrd. Euro). Warenverkehr (Mio. Euro) 1994 2009 2010 2011 2012 2013 Exporte 37.246 93.739 109.373 121.774 123.544 125.412 % gg. Vorj. 9,7-20,2 16,7 11,3 1,5 1,5 Importe 45.702 97.574 113.652 131.008 131.982 129.962 % gg. Vorj. 11,3-18,4 16,5 15,3 0,7-1,5 Werte für 2013: vorläufige Werte; Quelle: Statistik Austria Osteuropa 1 - Exporte stiegen 2013 wieder Besonders erfolgreich war Österreich seit Mitte der 1990-er Jahre auf den neuen Märkten in Osteuropa: Die Exporte in diesen Raum wuchsen 1994-2008 jährlich durchschnittlich um 12,9%, ihr Anteil an den Gesamtexporten erhöhte sich im selben Zeitraum von 13,5% auf 23,3%. 1 Osteuropa: MOEL + GUS-Europa; für Vergleiche mit früheren Jahren sind die neuen EU-Mitgliedstaaten (EU-11) noch enthalten. 3

2009 wurde auch diese Region - überdurchschnittlich - von der Krise erfasst: Die Exporte wiesen Rückgänge von 26,8% aus, die Importe schrumpften um 23,6%. Mit einem Zuwachs von 14,3% und 12,1% (2010 und 2011) erwiesen sich diese Märkte aber wieder als eine Wachstumsstütze der österreichischen Exporte. 2012 schwächte sich das Wachstum auf 1,1% ab. 2013 zogen die Exporte nach Osteuropa wieder stärker an: Sie stiegen um 2,0%, in den MOEL 2 -Raum war der Zuwachs geringer mit 0,7%. Außergewöhnlich war der Anstieg in die GUS-Europa (8,4%), insbesondere nach Russland (+9,2%). In den MOEL-5 wurden 2,1% mehr abgesetzt: Während die Exporte nach Slowenien (+8,2%), Ungarn (+6,7%) und Polen (+5,2%) wuchsen, waren in der Slowakei (-5,9%) und der Tschechischen Republik (-2,5%) Rückgänge zu verzeichnen. Exporte nach Osteuropa 1994 2009 2010 2011 2012 2013 Mio. Euro 5.015 20.012 22.871 25.633 25.916 26.422 % gg. Vorj. 17,4-26,8 14,3 12,1 1,1 2,0 % Anteil 13,5 21,3 20,9 21,0 21,0 21,1 Werte für 2013: vorläufige Werte; Quelle: Statistik Austria Exporte außerhalb der EU-28 2012 wurde das gesamte Wachstum der österreichischen Exporte auf den Märkten außerhalb der EU generiert (+6,3%), während die Ausfuhren in die EU um 0,7% zurückgingen. Dieser Trend schwächte sich 2013 ab: Die Extra-EU- Exporte stiegen überdurchschnittlich mit 2,4%, jene in die EU nur um 1,1%. Der Anteil der Extra-EU-Exporte erreichte mit 31,2% einen neuen Höchstwert. Exporte außerhalb EU-28 1994 2009 2010 2011 2012 2013 Mio. Euro 8.771 26.084 31.098 35.805 38.156 39.087 % gg. Vorj. 9,9-16,4 19,2 15,1 6,6 2,4 % Anteil 23,5 27,8 28,4 29,4 30,9 31,2 Werte für 2013: vorläufige Werte Quelle: Statistik Austria 4

Längerfristig steigende Exportquote Die Warenexportquote (Warenexporte laut Außenhandelsstatistik der Statistik Austria in % des BIP) erhöhte sich von 22,3% (1994) auf 41,6% im Jahr 2008. Dies bedeutete nahezu eine Verdoppelung und spiegelte die gestiegene Wettbe werbsfähigkeit der heimischen Exportwirtschaft wider. Durch das krisenbedingte Schrumpfen der Auslandsmärkte reduzierte sich die Exportquote 2009 auf 33,9%, ungefähr dem Niveau des Jahres 2001. In der Zwischenzeit ist der Großteil dieses Einbruchs wieder ausgeglichen, mit 40,2% wurde aber auch 2012 der Vorkrisenwert noch nicht wieder erreicht. 2013 lag sie mit 40,0% geringfügig unter dem Vorjahreswert. Warenexportquote in % d. BIP 1994 2000 2009 2010 2011 2012 2013 22,3 33,4 33,9 38,4 40,7 40,2 40,0 Werte für 2013: vorläufige Werte; Außenhandelsstatistik der Statistik Austria Quelle: Statistik Austria; WIFO Handelsbilanz Die traditionell negative österreichische Warenverkehrsbilanz (Durchschnitt 1950-1999: -4,6% des BIP) war ab 2002, als erstmals seit 1953 ein Überschuss erwirtschaftet wurde, weitgehend ausgeglichen, nahm dann ab 2008, u.a aufgrund steigender Preise der Energieimporte auf -9,2 Mrd. Euro oder -3,1% des BIP im Jahr 2011 zu. 2012 betrug es -8,4 Mrd. Euro (-2,8% des BIP). Außenhandelssaldo 1994 2009 2010 2011 2012 2013 Mio. Euro -8.456-3.835-4.279-9.234-8.439-4.550 Defizitquote in % d. BIP -5,1-1,4-1,5-3,1-2,8-1,5 Werte für 2013: vorläufige Werte Quelle: Statistik Austria; WIFO 2013 konnte das Defizit fast halbiert werden und lag bei -4,6 Mrd. Euro (-1,5% des BIP). Diese Verbesserung resultierte sowohl aus einer Erhöhung des Über 2 MOEL (Mittel- und Osteuropäische Länder): Estland, Lettland, Litauen, Polen, Tschechische Republik, Slowakei, Ungarn, Rumänien, Bulgarien, Albanien, Slowenien, Kroatien, Bosnien-Herzegowina, Serbien, Montenegro, Kosovo, Mazedonien. 5

schusses mit den außereuropäischen Ländern (auf 1,6 Mrd. Euro von -0,03 Mrd. Euro 2012) als auch einer Abnahme des Defizits mit Europa um 4,0 Mrd. Euro auf -5,2 Mrd. Euro. Der Überschuss mit den osteuropäischen Ländern ver doppelte sich von 1,6 Mrd. Euro auf 3,1 Mrd. Euro. Brennstoffe und Energie Eine der Ursachen des zuletzt gesunkenen Defizits in der Warenverkehrsbilanz waren gesunkene Rohstoff- und Energiepreise. 2013 sank der HWWI-Rohstoffpreisindex (einschließlich Energie) im Jahresabstand auf Eurobasis um -5,0% (2012: +5,3%), die Energie- bzw. Rohölpreise fielen um -4,2% bzw. -3,7% (2012: +8,0% bzw. +9,2%). Der daraus resultierende Nettoimport von Roh stoffen und Energie machte 2013-11,4 Mrd. Euro aus (2012: -12,8 Mrd. Euro). Ohne Brennstoffe und Energie weist die Warenverkehrsbilanz 2013 einen Überschuss von 6,9 Mrd. Euro aus, mehr als 2012 (+4,3 Mrd. Euro), aber weit unter dem Spitzenwert des Jahres 2006 (+8,9 Mrd. Euro). Immer mehr exportierende Unternehmen Die Anzahl der exportierenden Unternehmen erreichte nach WKÖ-Schätzung 2008 34.000 und hatte sich damit seit 1995 mehr als vervierfacht. Trotz Krise nahm die Zahl der Exporteure im Jahr 2009 um etwa 4.000 weiter zu. Ein Grund mag darin liegen, dass bei stagnierender Inlandsnachfrage v.a. auch kleinere Unternehmen versuchen, auf den (nahegelegenen) Exportmärkten Fuß zu fassen. Auch zeigt sich darin ein Erfolg der Internationalisierungsoffensive des BMWFJ und der WKÖ, die speziell Erstexporteure und KMU auf Auslandsmärkten unterstützen. Seit 2010 beträgt der jährliche Zuwachs rund 2.000 und Ende 2013 gab es in Österreich rund 47.000 exportierende Unternehmen. Exportierende Unternehmen 1995 2000 2009 2010 2011 2012 2013 8.000 12.500 38.000 40.000 42.000 44.000 47.000 Quelle: Schätzung laut WKÖ - nur bis 1995 verfügbar 6

Dienstleistungen Die Dienstleistungsexporte wuchsen im Zeitraum 1995-2013 jährlich durchschnittlich um 5,8%, die Importe um 4,9%. Tourismus Die relative Bedeutung des Reiseverkehrs hat zwischen 1995 und 2013 zwar abgenommen (Anteil an DL-Exporten 1995: rund 55%, Importe: 41%), Österreich liegt aber bei den Einnahmen aus dem Tourismus 2013 mit rund 15,1 Mrd. Euro (rund 30,8% der DL-Exporte, Importe: 23,0%) nach wie vor international im Spitzenfeld. Vermehrte Auslandsreisen der Österreicher und Österreicherinnen führten dazu, dass der traditionelle Tourismusbilanzüberschuss zu Beginn der 1990er Jahre abnahm. Seit 1998 stieg er aber wieder kontinuierlich und erreichte 2013 mit 7,4 Mrd. Euro einen neuen Rekordwert. Übrige Sektoren Zweitwichtigste Kategorie neben dem Reiseverkehr sind die traditionellen Dienstleistungen (Transport, Transithandel und Bauleistungen) mit einem Exportanteil von 34,4% und einen Importanteil von 37,7%, der Saldo belief sich 2013 auf +4,3 Mrd. Euro. Zunehmend an Bedeutung gewinnen wissensintensive Wirtschaftsdienstleistungen, deren Anteil bei den Exporten von rund 11% im Jahr 1996 auf etwa 26,4% im Jahr 2013 und bei den Importen von rund 16% (1996) auf rund 29,3% stieg, der Saldo betrug 2013 +3,1 Mrd. Euro. Innerhalb dieser Gruppe erzielten die höchsten Handelsüberschüsse die technisch-innovativen Dienstleistungen mit rund 3,5 Mrd. Euro, darunter EDV und Information mit +1,4 Mrd. Euro, Forschung und Entwicklung +1,0 Mrd. Euro und Architektur und Technik +1,5 Mrd. Euro. Dienstleistungsbilanz Das Verhältnis des durchwegs positiven Saldos zum Gesamthandel mit DL (Exporte + Importe) erhöhte sich von knapp 12% 1995 auf 18,6% 2013. Der Gesamtüberschuss betrug 2013 15,4 Mrd. Euro (nach 14,1 Mrd. Euro 2012). 7

Auch der Dienstleistungsverkehr befand sich 2013 dynamischer als der Warenverkehr weiter auf Wachstumskurs: Die Exporte stiegen um 4,3%, die Importe um 2,1% (2012: 7,0% bzw. 8,7%). Dienstleistungen (Mio. Euro) 1995 2009 2010 2011 2012 2013 Exporte 17.846 39.229 41.138 43.984 47.075 49.076 Importe 14.134 26.550 27.962 30.350 32.980 33.670 Saldo 3.712 12.679 13.176 13.634 14.095 15.406 neue Erhebungsform; rückgerechnete Daten - nur bis 1995 verfügbar Quelle: OeNB (Zahlungsbilanz); Statistik Austria Exporte i.w.s. Die Gesamtexportquote (Exporte i.w.s. laut VGR) lag 2013 ähnlich wie im Vorjahr bei 57,4% und damit rund 2 Prozentpunkte unter dem Vorkrisenniveau des Jahres 2008 (59,3%). In der EU-15 weisen nur Belgien, Luxemburg, die Niederlande und Irland eine höhere Außenhandelsverflechtung auf. Exportquote i.w.s. in % d. BIP 1995 2000 2009 2010 2011 2012 2013 34,8 46,2 50,1 54,4 57,3 57,2 57,4 Quelle: Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung (VGR); Statistik Austria Leistungsbilanz 2002 wurde (erstmals seit 1992) ein Leistungsbilanzüberschuss erwirtschaftet. der bis 2008 auf 13,8 Mrd. Euro bzw. 4,9% des BIP stieg. Seit der Krise waren die Überschüsse rückläufig. 2013 wurde wieder ein Plus von 8,4 Mrd. Euro bzw. 2,7% des BIP erreicht. Leistungsbilanz 1995 2009 2010 2011 2012 2013 Mio. Euro -5.064 7.487 9.740 4.900 7.328 8.448 in % d. BIP -2,9 2,7 3,4 1,6 2,4 2,7 neue Erhebungsform; rückgerechnete Daten - nur bis 1995 verfügbar Quelle: OeNB; WIFO 8

Direktinvestitionen Zunehmende Bedeutung der Direktinvestitionen (DI) In den letzten Jahren beschleunigte sich der Internationalisierungsprozess der österreichischen Wirtschaft deutlich. Machten 1994 die aktiven DI-Bestände nur knapp 5% und die passiven knapp 8% des BIP aus, waren es 2013 rund 54% bzw. 44%. Die durchschnittliche jährliche Wachstumsrate betrug 18% bzw. 13%. Die österreichischen DI-Bestände im Ausland erreichten Ende 2013 167,3 Mrd. Euro (+5,7% gegenüber 2012), die ausländischen DI-Bestände in Österreich 136,5 Mrd. Euro (+9,2%). Traditioneller Weise ist die Verflechtung mit Europa besonders intensiv. 85% der DI-Bestände gingen nach, rund 74% kamen aus Europa. Außerhalb Europas waren die USA das wichtigste Partnerland. Direktinvestitionsbestände in % d. BIP 1994 2009 2010 2011 2012 2013 Aktiv 4,6 41,0 46,3 49,0 51,5 53,5 Passiv 7,9 43,4 42,3 39,5 40,7 43,6 Daten für 2013 Hochrechnung der OeNB Quelle: OeNB Aktive Flüsse 2013 betrugen die aktiven DI 10,5 Mrd. Euro, das sind um 20,9% weniger als 2012. Wichtigste Zielregion war die EU-28 mit einem Anteil von 75,6%, nach Osteuropa 3 flossen nur 7,0%. Spitzenreiter waren die Niederlande (36,0%) vor Deutschland (25,9%) und Norwegen (20,4%). Laut WIIW 4 liegt Österreich in den neuen Mitgliedsstaaten hinter den Niederlanden und Deutschland an dritter Stelle der Investorenländer. In Bosnien- Herzegowina, Kroatien und Serbien und überhaupt in der ganzen Region Südosteuropa ist Österreich größter Investor. 3 Ohne die neuen EU-Mitgliedsstaaten. 4 Stand 2011. 9

Bei den Branchen führten die freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen mit 48,5% vor Finanz- und Versicherungsdienstleistungen mit 14,1% sowie Energie, Wasser, Abfall mit 13,5%. Passive Flüsse Die passiven DI verzeichneten 2013 einen Wert von 8,3 Mrd. Euro, und waren mehr als doppelt so hoch wie im Vorjahr. Die meisten Investitionen kamen aus der Russischen Föderation mit 43,4%. Dahinter folgte Deutschland (25,5%) und Luxemburg mit 16,6%. Desinvestitionen wurden aus den Niederlanden (-0,6 Mrd. Euro) verzeichnet. Bei den Branchen führten freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienst- leistungen mit 30,3% vor dem Handel mit 23,0% und Finanz- und Versiche- rungswesen mit 18,9%. Direktinvestitionsflüsse i.e.s. (Mio. Euro) 1994 2009 2010 2011 2012 2013 Aktiv 1.043 7.203 7.546 15.738 13.277 10.499 Passiv 1.746 6.697 634 7.638 3.066 8.347 detaillierte Daten nach Ländern und Branchen gibt es nur für Direktinvestitionen i.e.s. Quelle: OeNB 10