Planung und Steuerung von Netzwerken

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Transkript:

Herbert Schubert www.sozial-raum raum-management.de management.de Planung und Steuerung von Netzwerken Auftaktveranstaltung NeFF Netzwerk Frühe FörderungF rderung Landschaftsverband Rheinland Köln, 19. Mai 2006 1 Überblick Institutionelle Versäulung der Lebenswelten als Ausgangssituation Integrierte Handlungsperspektive durch Vernetzung Aufbauorganisation und Koordination von Netzwerken Erfolgsfaktoren der Netzwerkkoordination 2

Ausgangssituation: Institutionelle Versäulung der Lebenswelten Lebenswelt einer Familie Institutionelle Unterstützung familialer Lebenswelten 3 Institutionelle Versäulung Versäulung und Verinselung als funktionale Abschottung und Informationsstau Jugendamt Sozialamt Schulverwaltungsamt Gesundheitsamt Beratungsstelle Kindertageseinrichtung im Sozialraum Grundschule Kinderärztliche Praxis 4

Integrierte Handlungsperspektive im lebensweltlichen Kontext Prozess der Förderung aus Kundensicht Kind Eltern Sozialraum Ärztl. Dienst KiTa Hilfe n.n. Ergebnis Integration von Maßnahmen zu Prozesskette 5 Zulieferungsnetzwerk in der regionalen Mobilitätswirtschaft tswirtschaft Beispiel: Mobilitätswirtschaft der Region Hannover befragte Unternehmen Hochschulen große Hersteller große Zulieferer Region Hannover 2. Ring Region Hannover Region Braunschweig übriges Niedersachsen Lieferbeziehungen 6

Planung und Aufbau eines Netzwerkes Bestehende Potenziale Verhandlungsebene: Gesamtes lokales Vernetzungsfeld Management + Steuerung Themennetz/e Koordinations- ebene Produktebene Zielgerichtete Teilnetzwerke 7 Beispiel Pilotprojekt: Netzwerk Frühe Förderung in Hückeswagen/OKH Bedarfsmeldung JHA / Jugendhilfeausschuss Jugendamt / Amtsleitung OK Auftrag zur Durchführung d. Modellprojekts LVR Finanzierung und fachliche Beratung JHP OK Koordination des Projekts Stadt Hückeswagen/ Kooperationspartner FH Köln Wiss. Prozessbegleitung und Unterstützung Projektumsetzung vor Ort 8

Beispiel Pilotprojekt: Netzwerk Frühe Förderung in Hückeswagen/OKH Bereiche: Kindergärten Schulen Gesundheit Jugendhilfe Pool der Kompetenzen, Informationen und Ressourcen Projektkoordination JHP Netzwerk Hückeswagen Moderation des Arbeitsprozesses AGs Erarbeitung Infrastrukturkonzept Baustein 1 Gesundheit Baustein 2 Erziehung Bildung Baustein 3 Fortbildung Baustein 4 Information Durchführung von Kooperationsprojekten 9 Kooperationsprojekte des Pilotnetzes Frühe Förderung F in Hückeswagen/OKH 10

Planung der Vernetzung Checkliste mit Schlüsselfragen Warum lohnt es sich für die Akteure, im Netzwerk mitzumachen? Was will ich von wem haben? Was kann ich geben? Welche thematischen Teilnetze sollen gebildet werden? Welches Leitbild hält uns als Netzwerk zusammen? Mit welchen (informellen) Anlässen (Vertrauen bildende Maßnahmen) fördern wir eine Netzwerkkultur? Welche Regeln braucht unser Netzwerk, damit das Zusammenspiel funktioniert? Wie wollen wir uns koordinieren? Wer kann die Koordinationsaufgabe übernehmen? Wie werden Absprachen fixiert, dokumentiert und kommuniziert? 11 Prozess- gestaltung Erfolgsfaktoren der Netzwerkplanung und Netzwerkkoordination Akteure Vereinbarungen Definition von Inhalten und Schnittstellen als Prozesskette Identifizierung der verlässlichen und wirksamen Schlüsselakteure Koordination des Zusammenwirkens Erprobung der Kooperation mit überschaubarer Zahl von Akteuren Von den Personen unabhängige ngige Vereinbarungen zwischen den Organisationen (wer was wann wo) Training Soft Skills und Qualifikation Innerhalb der Organisationen Rückendeckung durch Führungspersonal ( ( Politik, Verwaltung und Träger) 12

Resümee Das Denken in (versäulten) Institutionen verschwindet zugunsten der Vorstellung flexibler Kooperationsnetze. Vernetzung erfordert ein hohes Maß an Koordination zwischen öffentlichen und freien Trägern / Akteuren. Koordinationsagenturen unterstützen die Träger, Einrichtungen und bürgerschaftlichen Kräfte bei der Abstimmung. Dabei sind die Aufgaben inter-organisational abzustimmen und intra-organisational zu steuern. 13