Erfahrungsbericht über mein Auslandsaufenthalt an der Aberystwyth University in Wales 1
1. Vorbereitung Damit mein Auslandssemester in Aberystwyth problemlos beginnen konnte, musste ich zuerst einmal ein paar Formalitäten erledigen, nachdem ich die Zusage bekommen hatte. Da durch die Unterstützung von ERASMUS dem Studenten vieles abgenommen wird, hielt sich der eigene Aufwand aber in Grenzen. Modalitäten, die von der Gastuniversität bearbeitet werden müssen, können manchmal etwas länger brauchen oder ein wenig in Vergessenheit geraten, deshalb rate ich alles rechtzeitig abzuschicken. Nichtsdestotrotz sind die Mitarbeiter immer sehr freundlich und hilfsbereit, sodass am Ende auch alles funktioniert hat. Schon bevor man in Aberystwyth eintrifft wird man gebeten eine erste Auswahl an Modulen zu treffen ( https://www.aber.ac.uk/en/modules/deptcurrent/ ), die aber nicht endgültig ist, sondern im Laufe der ersten Wochen dort beliebig geändert werden kann, auch wenn das etwas umständlicher als an der Universität Würzburg ist. Falls man sich für eine Unterkunft im Studentenwohnheim entscheidet, wird man aufgefordert ein Ranking mit seinen bevorzugten Unterkünften zu treffen (https://www.aber.ac.uk/en/accommodation/typesaccommodation/ ). Bei uns war es aber so, dass eigentlich fast alle internationalen Studenten einen Platz in Cwrt Mawr bekommen haben, trotz des Rankings, das abgegeben wurde. Obwohl das nicht meine erste Wahl war, bin ich trotzdem glücklich, dass jeder dort einen Platz bekommen hat, denn dadurch haben alle internationalen Studenten eng beieinander und direkt auf dem Campus gewohnt. So konnte man ideal und schnell neue Leute kennenlernen, die aus der ganzen Welt kamen. Um nach Großbritannien zu kommen habe ich einen Flug von Stuttgart nach Birmingham genommen, dabei gibt es aber auch viele andere Möglichkeiten. Von Birmingham aus habe ich den Meet and Greet Service der Uni benutzt, der mit 25 Pfund etwas teurer ist als die meisten Züge, man dafür aber ein bisschen durch die Stadt gefahren ist und dann direkt zur jeweiligen Unterkunft. Falls man im Voraus ein paar persönliche Sachen mit der Post senden will, kann man das ganz einfach zum International Office senden. Mein Paket wurde sogar direkt in mein Zimmer gestellt. Als Willkommenspaket erhält man auch ein paar zusätzliche Informationen und eine SIM- Karte, die man, wenn man möchte, für relativ wenig Geld im Monat nutzen kann. 2
2. Das Leben in Aberystwyth Aberystwyth ist zwar eine kleine, aber dafür eine sehr schöne Stadt, in der dennoch viel los ist. In wenigen Tagen hat man zwar schon fast alles gesehen, aber trotzdem wird es nie langweilig. An jeder Ecke finden sich Pubs, in denen durch die große Anzahl an Studenten immer etwas los ist. Zusätzlich gibt es zwei Diskotheken, die täglich geöffnet haben. Eigentlich jeder Student tritt dort einer society bei. Dabei gibt es für jeden etwas, über Sport, Sprachen und Reisen bis hin zu Beer-Pong (http://www.abersu.co.uk/societies/societieslist/ ). Ich persönlich war auch in einem Uni- Fußballteam mit dem wöchentlich in einer Uni-internen Liga gespielt wurde, man sich aber nicht verpflichten musste immer dort zu sein, wenn man einmal etwas anderes vorhatte (http://aber-digs.co.uk/ ). Mit dem Team oder der society hat man dann ab und an socials, bei denen man mit der jeweiligen Gruppe in Pubs und anschließend in eine Disco feiern geht. Aufgrund dessen, dass die Stadt etwas kleiner ist, findet man sich dort sehr gut zurecht und trifft ständig neue Leute bzw. welche, die man schon kennt. Das hat mir persönlich am besten gefallen, vor allem, wenn man nur für ein Semester weg ist. Zudem sind die Menschen sehr international, nicht nur die Studenten, sondern auch die Mitarbeiter an der Universität und manchmal sogar die, die dort leben. Die Lage der Stadt ist natürlich ein kleines Manko. Es gibt zwar Züge und Busse, aber bis man die nächsten großen Städte wie Birmingham oder Manchester erreichen will fährt man schon 3-4 Stunden mit dem Zug, der auch nicht so billig ist auf Dauer. Cardiff ist etwas näher, jedoch ist die Verbindung zu anderen Städten etwas schlechter. Dennoch gibt es auch einiges um Aberystwyth herum zu sehen, ohne große Reisezeiten einplanen zu müssen. 3
3. Universität An der Universität dort findet man natürlich viele Parallelen zu unserer in Würzburg, da die meisten Veranstaltungen aus Vorlesung und Seminar bestehen, aber trotzdem gibt es einige Unterschiede. Die kleineren Gruppen erlauben ein persönlicheres Umfeld und auch eine persönlichere Beziehung zu den Dozenten. Bei den meisten Modulen muss man auch eine Hausarbeit schreiben, was nach etwas Arbeit klingt ist für die sprachlichen Fortschritte ein enormer Vorteil. Bei den Klausuren gab es kein Multiple-Choice oder ähnliches, sodass ich viel schreiben musste. Bei meinem Tourismus-Modul hatten wir anfangs zwei Ausflüge an nahegelegene Orte, was tatsächlich sehr zu empfehlen ist. Zum einen waren wir in Borth, ein kleiner, aber sehr schöner Ort mit Dünen und Sandstrand, ideal zum Surfen. Der Campus für Wirtschaft und Jura liegt etwas außerhalb, ist aber vom Hauptcampus auch zu Fuß ganz gut zu erreichen. Vor allem wenn man auch dort, und nicht gerade in dem Studentenwohnheim an der Promenade, wohnt. 4
4. Fazit Ich kann ein Auslandssemester an der Aberyswyth University wirklich nur jedem empfehlen. Obwohl ich vor der Abreise etwas skeptisch war, war ich dann sehr glücklich dort, obwohl die Stadt etwas kleiner ist. Das ist aber keinesfalls ein Nachteil! Mein Freundeskreis war nicht nur von ERASMUS-Studenten geprägt, sondern auch von Amerikanern und Einheimischen. So kamen verschiedenste kulturelle Unterschiede, aber auch Gemeinsamkeiten zum Vorschein. Deshalb werde ich auch meine nächsten Reiseziele auf jeden Fall nach Herkunft meiner Freunde ausrichten. Sprachlich gesehen konnte ich mich enorm verbessern, was vor allem daran lag, dass ich mit vielen Muttersprachlern zu tun hatte. In meiner Unterkunft war es üblich, dass sich bis zu acht Personen eine Küche teilten und zusammen in einer flat wohnten. Da die Leute in meiner Flat aus der ganzen Welt kamen, konnte jeder einmal eine Spezialität aus seiner Heimat kochen. Letzten Endes kann ich nur sagen, dass ich sehr glücklich bin vier Monate dort verbracht zu haben. Im Nachhinein ist das einzig Negative wohl der weite weg vom Flughafen nach Aberyswyth, um die Freunde, die noch dort sind, zu besuchen. 5