Kiezkinder im Labyrinth Kindermuseum Berlin

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Transkript:

Kiezkinder im Labyrinth Kindermuseum Berlin

Ein Projekt zur demokratischen Teilhabe an Bildungsprozessen 2002: Start des Projektes Für Kinder aus dem Soldiner Kiez in Berlin- Wedding Teilhabe an Bildungs- und Freizeitangeboten des Kindermuseums Kostenfreier Eintritt an den Sonntagen Ca. 200 Mädchen und Jungen aus dem Wohnumfeld des Kindermuseums Alter der Kinder: ca. 3 bis 13 Jahre

Die Ausstellungen

Ausgangssituation Das Kindermuseum liegt mit seinem Standort in einem sozialen Brennpunkt Der Soldiner Kiez gehört zu den schlechtesten sozialen Lagen Berlins (Platz 426 von 434) Der Anteil von Kindern mit Migrationshintergrund liegt in den Schulen zwischen 85 und 95 Prozent

Die Kinder im Soldiner Kiez Die Kiezkinder kommen überwiegend aus türkischen, arabischen oder serbokroatischen Familien Die Situation zahlreicher Familien ist geprägt von finanzieller Not und Perspektivlosigkeit Die Teilhabe an Bildungs- und Freizeitangeboten ist sehr gering

Pädagogische Betreuung Joao Albertini ist pädagogischer Leiter der Ausstellungen und leitet das Kiezkinder- Projekt Langjähriger und intensiver Kontakt zu den Kindern aus dem Soldiner Kiez Die Kinder werden in der Ausstellung von einem festen Team mit fünf qualifizierten Pädagogen begleitet

Der Sonntag Kiezkinder besuchen die Ausstellungen mit Geschwistern bzw. in kleinen Gruppen ohne Eltern Die Kinder spielen in der Ausstellung und/oder übernehmen kleine Aufgaben im Ausstellungsbereich Durch die kontinuierlichen Besuche fühlen sich die Kinder im Kindermuseum wohl und akzeptiert

Ein anspruchvolles, nichtkommerzielles Freizeitund Bildungsangebot am Wochenende

Regeln Ich komme am Sonntag! Ich bleibe 1 Stunde! Ich benehme mich gut! (Falls ich nicht weiß, was damit gemeint ist, frage ich nach.) Ich fühle mich verantwortlich, auch für meine Freunde! (Einer für Alle - Alle für Einen!)

Bedingungen Alle Kinder müssen sich mit einem Kiezkinder-Ausweis registrieren Die Eltern haben persönlich die Kinder angemeldet Die Kinder melden sich bei ihrer Ankunft im Kindermuseum an der Kasse an und nach ihrem Besuch wieder ab

Demokratische Teilhabe an Bildungsprozessen

Die Kinder spielen in der Ausstellung und/oder übernehmen kleine Aufgaben im Ausstellungsbereich Die Kinder lernen spielerisch immer neue und kindgerecht aufgearbeitete Themen zur sozialen, gesundheitlichen und kulturellen Bildung kennen

Aktive Beteiligung an Ausstellungsthemen Einbringung von Ideen, Vorlagen Herstellung von Vorlagen für Exponate Die Kinder sind sehr stolz auf die Ergebnisse und zeigen diese sonntags Freunden und Geschwistern

Projektarbeit Projektarbeit in Kooperation Schule und Kita Ausstellungsinhalte werden kindgerecht und nachhaltig aufbereitet, z.b.: Anderssein fühlt sich verschieden an Die Nachbarschaft wird zur Lachlandschaft Vorurteile, Respekt und Toleranz Poesie: Sonnenschein und Glanz der Sterne

Ziele Wahrnehmung eines anspruchvollen, nichtkommerziellen Freizeit- und Bildungsangebotes Erhöhung des Bildungserfolgs von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund Chancengerechtigkeit für alle Kinder im Soldiner Kiez Verbesserung der Integration durch kulturelle Bildung Demokratische Teilhabe an außerschulischen Bildungsangeboten

Ziele Verbesserung der Lebenssituation der Kinder Positive Identifizierung mit dem Kindermuseum (weniger Vandalismus) Positive Aufwertung des eigenen Kiezes Soziale Verantwortung gegenüber Geschwisterkindern und anderen Besuchern Erlernen von festen Regeln im Umgang mit ihren Freunden, den Pädagogen und den Museumsbesuchern Erwerb sozialer Kompetenzen

Probleme Kinder akzeptieren nicht alle Mitarbeiter als Autoritätsperson Kinder probieren immer wieder die Grenzen aus Kinder kennen oft schon die Inhalte der Ausstellung (langer Zeitraum von 1,5 Jahren)

Probleme Schwierigkeiten mit den heterogenen Besuchergruppen am Sonntag Nicht alle Ausstellungsthemen sind für die Kinder interessant Konflikte zwischen Kiezkindern, Museumsbesuchern und Mitarbeitern

Positive Entwicklung Die Schwierigkeiten und Probleme sind durch die kontinuierliche Arbeit mit den Kiezkindern deutlich zurückgegangen Die Kinder sehen fast alle Mitarbeiter als eine positive Bezugs- und Autoritätsperson an Verbesserte Informationen für alle Besuchergruppen zum Kiezkinderprojekt in der Ausstellung (Aufsteller, etc.)

Finanzierung Finanzierung teilweise und lückenhaft Finanzierungen z.b. durch die Erika Hess Stiftung Finanzierung über 3 Jahre durch Stiftung Rotary Club Berlin läuft zum Dezember 2011 aus

Ausblick Finanzierung sichern über 2011 hinaus Kontinuität halten und sichern Mai 2012: Neue Ausstellung Ganz weit weg und doch so nah Zusatzangebote an den Sonntagen zur Ausstellung

Erfolge Das Labyrinth Kindermuseum wurde von den Kindern als eine der zehn besten Einrichtungen im Sozialraum Quartiersmanagement ausgewählt Kiezkinder drehten in diesem Zusammenhang einen kleinen Film über ihren Besuch im Museum