Virtueller Roundtable: epayment & Collection - Zahlungsabwicklung im Internet: sicher und effizient für Unternehmen und Kunden Kurzeinführung: 2 von 3 Deutschen kauften 2005 bereits online ein (Statistisches Bundesamt). Gleichzeitig zeigt die aktuelle Studie über Zahlungsabwicklung im Internet des wissenschaftlichen Instituts ibi research an der Universität Regensburg, dass viel Unternehmen bisher nur klassische Zahlungsverfahren benutzen und die Problematik der Zahlungsausfälle noch nicht zufriedenstellend gelöst ist. Weitere technische und organisatorische Hemmnisse sind zu überwinden, bevor flächendeckend von einer sicheren Automatisierung aller Prozessschritte der Bezahlung über das Internet gesprochen werden kann. Gerade für kleinere und mittelständische Unternehmen haben sichere und effiziente Zahlungsverfahren jedoch große Bedeutung für Wachstum und Liquidität. In diesem Roundtable erläutern Experten aus Praxis und Forschung, aktuelle Entwicklungen und Herausforderungen für sicheres und effizientes epayment und Collection. Die Fragen sind u.a: Inwiefern können für Unternehmen Wettbewerbsvorteile, insb. auch international, durch Internet-Zahlungsabwicklung erzielt werden? Welche bestehenden Möglichkeiten und Verfahren gibt es heute für Unternehmen im Hinblick auf die Minimierung von Zahlungsausfällen im elektronischen Handel? Weitere Themen des Roundtables sind Risikound Debitorenmanagement sowie branchen- oder länderspezifische Lösungen und deren Bedeutung im Zahlungsprozess sowie geeignete Lösungsansätze dazu. Ein Ausblick auf die nächsten 5 Jahre rundet den Roundtable ab. Vorstellung des Gesprächspartners Jan Mirko Hüllemann, Geschäftsführer. Jan Mirko Hüllemann, geschäftsführender Gesellschafter der Heidelberger Payment GmbH Hüllemann ist seit der Gründung der Heidelberger Payment GmbH gesamtverantwortlich für das operative Geschäft, den Vertrieb, die Unternehmensentwicklung und die ecommerce- Zahlungsplattform www.heidelpay.de. Bereits 1997 untersuchte Herr Hüllemann am Lehrstuhl Wirtschaftsinformatik im Rahmen seiner
Diplomarbeit die frühen Anfänge des Ecommerce in Europa. Als SAP Ecommerce Experte arbeitete er an verschiedenen Online Projekten (Heidelberger Druckmaschinen, ENI Agip). 2000 wechselte er nach Frankfurt zur paybox.net AG dem mobilen Zahlungsabwickler. Hier zeichnete er sich verantwortlich für das gesamte vertriebliche Partnermanagement (vorrangig Payment Service Provider) über die der Hauptteil der Ecommerce Umsätze der paybox.net AG erwirtschaftet wurden. Herr Hüllemann wechselte Mitte 2002 zur ebs Holding AG (heute wirecard AG) um dort den Ecommerce Bereich auszubauen. Anfang 2003 wechselte er zur Heidelberger Payment GmbH. Heidelberger Payment GmbH Die Heidelberger Payment GmbH ist ein Team von erfahrenen epayment Spezialisten. Unsere Mitarbeiter zeichnen sich durch hervorragende und langjährige Branchenkenntnisse und Know How im epayment aus. Wir arbeiten im Auftrag verschiedener Banken. Eine unserer Partnerbanken ist die Deutsche Bank. Wir bieten epayment Lösungen von der Kreditkarte, online Lastschrift über die automatisierte Vorkasse bis hin zu lokalen Bezahlverfahren wie Pago Domiciliado in Spanien an. Sie können Zahlungen über Ihre website oder telefonisch entgegennehmen. Sie haben eine Schnittstelle für alle Bezahlvarianten zu unserem System. Die Autorisierung geschieht in Echtzeit. Zur Überwachung Ihrer Forderungen bieten wir ein echtes Debitorenmanagement. In diesem können Sie die Historie eines einzelnen Kunden erstellen und haben umfangreiche Möglichkeiten auf Kundenverhalten zu reagieren - zum Beispiel die Vergabe eines Limits. Kunden wie Cineplex, Wallstreet Online, OnVista, die Diakonie, e-flights.de oder Friendscout24 vertrauen auf die epayment Lösungen der Heidelberger Payment GmbH. Sie können sich einen umfassenden Eindruck über unser System machen - erfragen Sie die Zugänge zu unserem Testsystem. Dieses ist ein vollständiger Spiegel des Livesystems. Das Livesystem ist zertifiziert nach PCI (Payment Card Industry Data Security vormals SDP und AIS). Die Heidelberger Payment ist darüber hinaus MSP (Member Service Provider) von VISA und MASTERCARD.
Sehr geehrte/r, Frage 1: sind aus Ihrer Sicht heute noch die zentralen Herausforderungen für Online- Zahlungsabwicklung? Welche Probleme können Effizienz und Sicherheit der Zahlung auf Unternehmens- und auf Kundenseite gefährden? Die Frage könnte vielleicht so in ein paar Jahren gestellt werden. Die Herausforderungen sind leider noch riesig. Allein Europa hat so viele unterschiedliche Bankensysteme und gesetzliche Rahmenbedingungen, dass eine europäische Harmonisierung der einzelnen Systeme lange überfällig ist. Jedes Land hat beispielsweise sein eigenes Lastschriftformat. Wir versuchen dieses über eine zentrale Schnittstelle abzufangen und die dementsprechenden Dokumente für den Händler zur Verfügung zu stellen. Eines kristallisiert sich hierbei immer mehr heraus, die Internationalität und Sicherheit der Kreditkarte. Das Hauptproblem liegt in der Internationalität und der Anonymität des Ecommerce. Das ist ein alter Hut, kann aber mit zunehmenden Umsätzen auch für deutsche Händler eine bedrohliche Dimension erreichen. Ohne umfangreichen Einsatz von Risiko- und Fraud Control Tools sollte kein deutscher Händler sich in internationale Gefilde wagen. Frage 2: Welche Rolle spielen die Unternehmensgröße und die Zahlungsgewohnheiten der Käufer für die Bereitschaft neu, höher entwickelte Zahlungsmethoden einzusetzen? Inwieweit konnte die Entwicklung im Internethandel hier eine Veränderung herbeiführen, die sich positiv auf die Vereinfachung der Zahlungsabwicklung auswirkt? Es gibt genügend funktionierende Zahlungsmethoden. Ich gehe eher von einer Reduktion auf die wesentlichen Zahlungsmethoden aus. Kredit- und Debitkarten werden meiner Ansicht nach die Zahlungswelt von morgen prägen. Sonderformen wie paypal, click2pay oder das von Google geplante Zahlungsverfahren können immer nur in Nischenbereichen eingesetzt werden.
Frage 3: Welche Bedeutung kommt der internetbasierten Zahlungsabwicklung aus Unternehmenssicht z.b. im Hinblick auf internationale Wettbewerbsfähigkeit zu? Wo sehen Sie die größten Chancen in mittelfristiger Perspektive? Die Frage kann kurz beantwortet werden: In der heutigen Zeit ist es für ein Unternehmen unerlässlich internetbasierte Zahlungsmethoden anzubieten. Dabei ist jedoch zu beachten, dass immer die gängigen Zahlungsmittel angeboten werden sonst wird mit sehr großer Wahrscheinlichkeit kein Umsatz generiert. Die Vorkasse ist in Skandinavien beispielsweise gar nicht bekannt. Die größte internationale Wettbewerbsfähigkeit liegt mit Sicherheit bei der Kreditkarte. Frage 4: Welche Angebote gibt es heute für Unternehmen, epayment & Collection sicher zu realisieren? Worin unterscheiden sich diese? Sind diese Möglichkeiten ausreichend bekannt n v.a. im Mittelstand? Hier gibt es eine beschränkte Anzahl von so genannten Payment Service Providern, die dem Händler in der Regel eine Schnittstelle für alle relevanten Zahlungsmittel bieten und meistens auch alle zugehörigen Verträge (zum Beispiel Akzeptanzvertag Kreditkarte) vermitteln. Es ist darauf zu achten, dass der Payment Service Provider nach PCI (Payment Card Industry Data Security) zertifiziert ist. Ansonsten darf dieser keine Kreditkartendaten verarbeiten. Frage 5: Wie sehen Sie den Trend der nächsten 5 Jahre? Was sind die zentralen Erfolgsfaktoren für reibungslose und akzeptierte Internet-Zahlungsmodelle? Wird das eher eine Software-, Beratungs- oder organisationelle Herausforderung? Die Globalisierung wird auch vor dem Zahlungsverkehr nicht halt machen. Es gibt weltweit nur ein wirklich internationales Zahlungsmittel: die Kreditkarte. Auch in Deutschland beobachten wir schon länger die Verschiebung der Umsätze zugunsten der Kreditkarte. Eine Rolle kann das Verfahren 3dsecure (siehe: http://www.heidelpay.de/?id=30) spielen, bei dem der Händler eine Zahlungsgarantie und sogar eine Haftungsumkehr erreichen kann. Setzt sich dieses Verfahren durch, wird die Kreditkarte alle anderen regionalen Verfahren noch schneller ablösen als bisher prognostiziert.
Frage 6: Wie wird sich Ihre Organisation dazu strategisch positionieren? Die Heidelberger Payment GmbH ist sehr international ausgerichtet. Unser Bestreben ist es neben der internationalen Bezahlmethode Kreditkarte immer eine landesspezifische Zahlungsmethode anzubieten. Zum Beispiel: Debito Directo in Spanien, die Carte Bleue für Frankreich oder die Maestro UK (vormals Switch und Solo) in Großbritannien. Auch für Europäer exotische Zahlverfahren, wie die Lastschrift Brasilien, gehören zu unserem Port Folio. Damit unsere Händler vor Zahlungsausfall geschützt sind, haben wir mannigfaltige Risikosteuerungs- und Betrugsabwehr Werkzeuge entwickelt. Je nach Anforderungen setzen wir bei den Händlern unterschiedliche Methoden ein. Unsere Plattform bietet dem Händler eine Schnittstelle, an die er sich einmalig anschließen muß. Danach hat er die Wahl welche Zahlungsmethoden er zu oder wieder abschalten will, welche Risikosteuerungs- und Betrugsabwehr Werkzeuge er einsetzen will. Wichtig ist uns schnell auf Anforderungen des Marktes zu reagieren. Sei es neue Bezahlverfahren aufzunehmen wie beispielsweise Giropay und Maestro International, sowie neueste Risikountersuchungen und Abwehrinstrumente gegen Betrug einzusetzen. Vielen Dank für das Interview!