Interview mit Uroš Rosa, CEO

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Transkript:

Interview mit Uroš Rosa, CEO Wie schwierig ist es, ein Unternehmen wie Akrapovič zu führen? Ein Unternehmen wie dieses zu führen, ist eine anspruchsvolle Aufgabe. Dies ist ein Unternehmen mit 600 Mitarbeitern, was nicht gerade wenig sind. Zudem ist unser Unternehmen in Bezug auf die eingesetzte Technologie sehr komplex. Denn wir produzieren eine Vielzahl an unterschiedlichsten Produkten, die wir in 68 Ländern auf allen Kontinenten verkaufen. Sie sehen also: Die Herausforderungen werden uns in der nächsten Zeit nicht ausgehen. Was ist der wichtigste Bereich Ihrer Arbeit? Meine Philosophie ist, dass die Leute, die dort arbeiten, ein Unternehmen ausmachen. Das gilt auch für Akrapovič. Unsere Mitarbeiter sind der wichtigste Faktor. Wenn ein Unternehmen nicht die richtigen Leute hat, und wenn das Management sie nicht richtig behandelt, dann kann dieses Unternehmen schlicht und einfach nicht den besten Service und die besten Produkte bieten und damit letzten Endes auch keine guten Ergebnisse verzeichnen. Ein Unternehmen ohne ein Gespür für seine Mitarbeiter kann nicht erfolgreich sein. Das stimmt, die Mitarbeiter sind ein wichtiger Faktor. Doch auch die moderne Technologie ist von großer Bedeutung. Akrapovič ist ein High-Tech-Unternehmen. Wie groß ist also der Einfluss der Technologie? Die Technologie ist für das Unternehmen ein Schlüssel zum Erfolg. Wenn wir über die Wettbewerbsfähigkeit von Akrapovič sprechen, müssen wir unsere wichtigsten Vorteile hervorheben. Akrapovič nutzt Titan als Basis-Rohmaterial für seine Produkte. Unser Know-how fließt auch in die Entwicklung von Auspuffanlagen, in numerische Simulationen und natürlich in die Testverfahren ein. Für uns ist Technologie die Grundvoraussetzung, die es ermöglicht, das Endprodukt zu fertigen. Unser Ziel lautet, der führender Hersteller von Auspuffsystemen und innovativen Titan-Produkten zu werden. Dabei sind für uns drei Faktoren besonders wichtig. Zum einen die Mitarbeiter, wie ich bereits erwähnt habe. Und wirklich alle Mitarbeiter, jene, die individuelle Produkte machen. Dann ist da das Produkt, von dem wir wollen, dass es das beste Produkt der Welt ist. Wir können all dies nur deshalb erreichen, weil wir einfach glauben, dass nur das Beste gut genug ist. Und dann ist da noch der dritte Faktor: unsere Kunden. Schließlich machen wir Produkte für unsere Endverbraucher, die wir eher wie Geschäftspartner und nicht einfach wie Kunden behandeln. Es ist vollkommen egal, ob wir es mit einem Endkäufer, einem Vertriebshändler, einem unserer Partner, einem großen Unternehmen oder einem Racing-Team zu tun haben: Wir versuchen, mit ihnen allen eine gute Partnerschaft zu pflegen. Um mit einem Unternehmen so erfolgreich zu sein, braucht es auch Leidenschaft. Ist Leidenschaft das, was Akrapovič einen Wettbewerbsvorteil bringt? Definitiv. Leidenschaft ist ein Schlüsselfaktor in den Aktivitäten des Unternehmens. Wenn man sich nicht für Autos und Motorräder oder den Motorsport interessiert, und wenn man nicht zumindest ein bisschen Benzin im Blut hat, dann ist es schwierig, in diesem Bereich erfolgreich zu sein. Aber bei

uns ist das alles der Fall. Man kann die Leidenschaft überall in unserer Fabrik spüren. Unsere Mitarbeiter verfolgen die Rennen mit Begeisterung, und viele von ihnen nehmen selbst an Auto- oder Motorradrennen teil. Akrapovič hat sehr viel Leidenschaft, und ohne sie kann man in diesem Business einfach nicht arbeiten. Akrapovič ist ein Unternehmen, das ständig wächst. Was sagen die jüngsten Zahlen aus? Unsere Verkaufszahlen waren in jüngster Zeit sehr positiv. Auch wenn die Verkäufe auf dem europäischen Motorradmarkt um 20 bis 30 Prozent gesunken sind, steigt der Verkauf von Auspuffanlagen weiter an. Trotz der weltweit schwierigen Wirtschaftslage expandieren wir weiter in neue Märkte. Wir sind bereits auf allen Kontinenten präsent, und man kann unsere Auspuffe in 68 Ländern kaufen. Zudem steigen wir in neue Segmente ein. Wir haben nun unser Engagement im Automobilsegment verstärkt, und die Verkaufszahlen in diesem Segment sind sehr vielversprechend. Wie erfassen sie die Meinung und Resonanz Ihrer Kunden? Sie sind ja diejenigen, die Ihre Produkte kaufen. Wir nutzen mehrere verschiedene Methoden. Doch es stimmt, dass die Kundenmeinung am besten durch die verschiedenen Auszeichnungen widergespiegelt wird, die wir in den vergangenen Jahren erhalten haben. Dazu gehört der Best Brand Award in der jeweiligen Kategorie. Auf diese Auszeichnungen und Anerkennungen haben wir keinen Einfluss. Sie werden vor allem von spezialisierten Magazinen vergeben, die ihre Leser abstimmen lassen und das sind die Käufer und Nutzer unserer Produkte. Natürlich kommunizieren wir mit unseren Käufern und Nutzern auch über das Internet, das den direkten Kontakt und die direkte Kommunikation mit jeder Einzelperson möglich macht. Unsere Kunden können sich auch an verschiedenen Online-Foren beteiligen, in denen sie ihre Meinungen und Erfahrungen über unsere Produkte posten können. Viele von ihnen stellen sogar Videos online, in denen sie zeigen, was sie gekauft haben oder wie sie unsere Auspuffanlagen zusammensetzen und benutzen. Es gibt nichts Besseres, als zufriedene Kunden zu sehen, die im Internet ihre Begeisterung über unsere Produkte teilen. In den vergangenen Jahren konnte man auch gewisse Trendänderungen beobachten. Wie reagieren Sie auf solche Änderungen auf dem Markt, zum Beispiel den sinkenden Absatz von Supersport-Bikes oder die steigenden Verkäufe in anderen Bereichen wie dem Custom- Segment? Der sinkende Absatz von Supersport-Bikes hat uns den Anstoß dazu gegeben, in andere Segmente einzusteigen, die wir sonst vielleicht nicht angegangen wären, denn unsere Produktionslinien arbeiten bereits mit voller Auslastung. Dank der sinkenden Verkäufe von Supersport-Bikes konnten wir uns auf den Scooter-Markt konzentrieren. Dieser wächst, Scooter werden als Verkehrsmittel in der Stadt immer beliebter. Dies ist ein sehr wichtiges neues Segment für uns, ebenso wie das Custom-Bike- Segment. Ich denke, dass im Bereich Custom wenn wir jetzt nur an Harley-Davidson-Käufer denken 80 Prozent der Besitzer sich dazu entschließen, den Serienauspuff zu ersetzen. Auch in dieses Segment sind wir eingestiegen, weil die Absatzzahlen im Supersport-Bike-Markt leicht zurückgegangen sind. Doch auch dieser Markt ist bei Weitem nicht so tot, wie dies auf den ersten

Blick erscheinen mag. Man darf nicht vergessen, dass er sich in den Ländern mit dem größten Potenzial für Motorrad-Verkäufe noch gar nicht entwickelt hat. Supersport-Bikes fangen gerade erst an, die asiatischen Märkte zu erobern. 2008 begannen Sie, Automobil-Auspuffanlagen zu produzieren, und in diesem Segment verzeichnen Sie ein rapides Wachstum. Wird dies in der Zukunft noch wichtiger, vielleicht dank des hohen Ansehens, das die Marke international im Bereich der Motorrad- Auspuffanlagen genießt? Denken Sie, dass künftig die Automobil-Auspuffanlagen sogar noch wichtiger werden könnten als die Produktion von Motorrad-Auspuffen? Als wir 2008 in das Auto-Segment eingestiegen sind, war dies etwas völlig anderes als damals in der Anfangszeit des Unternehmens, als die Produktion von Motorrad-Auspuffen begonnen hat. Das Profil eines Käufers, der eine Auto-Auspuffanlage erwirbt, ist ganz anders als das eines Motorrad- Auspuff-Käufers. Der Fahrer eines Performance-Automobils muss nicht zwingend das gleiche Käuferprofil haben wie der Fahrer eines Supersport-Bikes. Dass Auto- und Motorrad-Auspuffe nicht dasselbe sind, sieht man gleich auf den ersten Blick. 90 Prozent eines Motorrad-Auspuffs sind sichtbar, während ein Auto-Auspuff normalerweise komplett verborgen ist. Das erste große Projekt war die Titan-Auspuffanlage für den Porsche 911 GT2. Durch unsere Zusammenarbeit mit Audi haben wir das Profil der Marke Akrapovič weiter geschärft. Seit 2010 haben wir ihre Rennsportabteilung mit Auspuffen für die Le-Mans-Rennwagen beliefert, und seit 2012 sind wir ihr offizieller technischer Partner. Dann haben wir begonnen, mit den Teams von Audi und BMW in der DTM zusammenzuarbeiten, und seit 2013 sind wir offizieller Partner von Aston Martin in der FIA World Endurance Championship. Wir sind dem Rennsport sehr eng verbunden, auch dem Automobil-Rennsport, und hier treten wir als Marke ähnlich auf wie bei den Motorrädern. Trotzdem ist dies eine vollkommen andere Geschichte, denn wie ich bereits sagte, ist das Käuferprofil ein völlig anderes. Es ist wirklich schwierig, vorherzusagen, ob die Produktion von Auto-Auspuffanlagen die von Motorrad-Auspuffen übersteigen wird. Sie kann jedoch definitiv dasselbe Niveau erreichen. Doch das passiert nicht von heute auf morgen, denn dies ist ein extrem spezifischer Markt. Die Serien-Auspuffanlagen bei Autos und Motorrädern werden immer besser. Wie schaffen Sie es, dass Ihre Produkte noch besser und fortschrittlicher sind? Das stimmt. Es stellt sich immer die Frage, wie man etwas bereits sehr Gutes noch weiter verbessern kann. Und ich stimme zu, dass Serienauspuffe immer besser werden. Deshalb wird unsere Arbeit von Jahr zu Jahr schwieriger. Doch über all diese Jahre hat sich in unseren Unternehmen sehr viel Erfahrung und Know-how angesammelt. Wir sind allein auf einen Bereich spezialisiert: Auspuffanlagen. Wir haben die Erfahrung und das Know-how, und wir testen auch viel. Wir versuchen alles, um jede einzelne Auspuffanlage noch besser zu machen. Und das bringt uns einen Vorteil gegenüber den Produzenten von Serienauspuffen. Wir haben die Technologie zur Verfügung, die uns ermöglicht, uns auf die Details und technische Lösungen zu konzentrieren. Große Konzerne die bereits zu viel Arbeit damit haben, das ganze Auto oder Motorrad zu entwickeln können sich darauf einfach nicht konzentrieren, oder sie haben nicht die Zeit dazu.

Wir haben eine eigene Titangießerei, in der wir individuelle Komponenten der Auspuffanlagen selbst fertigen können, falls dies anders nicht möglich ist. Wir fertigen auch unsere eigenen Auspuffrohre und nutzen die Kaltverformung, um das Titan zu formen. Das ist hochspezialisierte Arbeit. Zusammengefasst gesagt: Wir nutzen die modernsten Technologien und haben 22 Jahre Erfahrung. Wir haben unseren Forschungs-, Entwicklungs- und Produktionsprozess so weit optimiert, dass wir ihn als Wettbewerbsvorteil gegenüber den Herstellern von Serienauspuffen nutzen können. Denn unsere Produkte können immer besser sein als jeder einzelne Serienauspuff. Titan wird wahrscheinlich eines der wichtigsten Rohmaterialien der Zukunft. Bietet ihre Gießerei damit in den nächsten Jahren wichtiges Geschäftspotenzial? Die Gießerei war eines der größten Investments in der Geschichte unseres Unternehmens. Der ursprüngliche Zweck, für die wir sie gebaut haben, war das Recycling von Produktionsabfällen. Sie ermöglicht uns, die Abfälle, die während der Produktion von Abgasanlagen anfallen, einzuschmelzen und für Auspuffteile oder jedes andere Endprodukt wiederzuverwenden. Ohne die Titangießerei hätten wir nicht so in das Automobil-Segment einsteigen können, wie wir das getan haben. Es gibt einfach noch keine anderen Technologien, mit denen man so extrem komplexe Komponenten eines Titan-Autoauspuffs produzieren könnte. In manchen Fällen ist das Gießen die einzige Möglichkeit, individuelle Teile anzufertigen. Doch unsere Gießerei dient nicht nur dazu, Auspuffe zu fertigen. Auch andere Bereiche, wie die Medizin, sind sehr wichtig. Wir haben bereits mit angesehenen Herstellern von medizinischen Geräten zusammengearbeitet. Im Moment sind wir dabei, die Gießerei nach EN9100 für die Luft- und Raumfahrtbranche zertifizieren zu lassen. Diese Branche wird in den kommenden Jahren wachsen und gutes Geschäftspotenzial im Gießen von Flugzeug-Komponenten bieten. Viel Geschäftspotenzial liegt auch im Gießen von Laufrädern für Turbomotoren. Der Trend, den Kraftstoffverbrauch von Autos zu senken, wird dazu führen, dass auch das Motorvolumen weiter reduziert wird und dass der Großteil der Autos einen Verbrennungsmotor mit Turbolader haben wird. Wo und wie sehen Sie das Unternehmen in fünf oder zehn Jahren? Das Unternehmen wird weiter dieselbe Mission verfolgen: der führende Hersteller von Auspuffanlagen und innovativen Titan-Produkten zu sein. Tatsache ist, dass sowohl die Motorrad- als auch die Automobilindustrie den Fokus vor allem darauf legen, das Fahrzeuggewicht zu reduzieren. Das ist derzeit die Hauptaufgabe bei der Entwicklung jedes Fahrzeugs, denn weniger Gewicht bedeutet mehr Kraftstoffeffizienz und weniger Verbrauch. Deshalb werden vor allem Titan-Produkte in der Zukunft immer wichtiger. Das Gewicht eines Autoauspuffs kann um bis zu 20 Kilogramm reduziert werden. Aber dabei geht es nicht nur um Auspuffe. In der Auto- und Motorradindustrie können zahlreiche Titan-Produkte gefertigt und eingesetzt werden. Natürlich lautet unser Ziel, die Marke Akrapovič weiter zu stärken, die Beziehungen zu unseren Geschäftspartnern weiter zu vertiefen und auch künftig erfolgreich mit Racing-Teams und den besten Rennfahrern der Welt zusammenzuarbeiten, so dass Akrapovič Produkte weiterhin in den verschiedensten Rennen rund um den Globus die Spitzenplätze einnehmen.

Können Sie uns zum Abschluss noch etwas über Ihre Beziehung zu den Kunden sagen? Was bekommen die Verbraucher, wenn sie eine Akrapovič Auspuffanlage kaufen? Der Verbraucher bekommt die besten Materialien, das beste Design und das technologisch fortschrittlichste Produkt. Es gibt praktisch keinen Unterschied zwischen den Auspuffen, die in Weltmeisterschaften eingesetzt werden, und denen, die jedermann in einem Geschäft kaufen kann. Ich sage auch oft, dass es keinen Unterschied zwischen unserem Unternehmen und einem Rennteam gibt. Wir sind ständig in Bereitschaft, arbeiten schnell und können jederzeit reagieren. Einen Unterschied gibt es aber doch. Ein Team hat vor dem Rennen zumindest noch ein paar Trainingssitzungen und die Qualifikation. Erst danach findet das Rennen statt, in dem die Piloten ihr Können und ihre Stärken zeigen können. In der Geschäftswelt ist das anders. Hier ist alles ein Rennen. Und Sie wissen, worauf es in einem Rennen ankommt. Die Piloten müssen ständig höchst konzentriert sein - auf jeden Zentimeter und auf die Fehler ihrer Rivalen. Sie müssen jeden Meter der Rennstrecke und jede Bewegung genauestens beobachten. Wenn einer nur für einen Moment zu sehr die Konzentration verliert, riskiert er, überholt zu werden, einen Fehler zu machen, zu stürzen oder von der Strecke abzufliegen. Das Gleiche gilt in der Geschäftswelt. Wenn man sich nur für einen Moment zurücklehnt, riskiert man, das Rennen oder sogar den Weltmeistertitel zu verlieren.