Konsultationspapier. Überprüfung bestehender Rechtsvorschriften zur MwSt.-Fakturierung



Ähnliche Dokumente
Amtsblatt der Europäischen Union L 226/3

EG-Zertifikat. wurde das Teilsystem (genauer beschrieben im Anhang) the following subsystem (as detailed in the attached annex)

Aufnahmeuntersuchung für Koi

Datenanpassung: Erdgas und Emissionsrechte


DURCHFÜHRUNGSBESCHLUSS DER KOMMISSION

ÜBER DIE ANWENDUNG DER GRUNDSÄTZE DER SUBSIDIARITÄT UND DER VERHÄLTNISMÄSSIGKEIT

Digitales Rechnungsmanagement as a Service Lösungen für ALLE TEXTILER (Handel und Industrie)

DELEGIERTE VERORDNUNG (EU) Nr.../.. DER KOMMISSION. vom

Readme-USB DIGSI V 4.82

Ausfuhr unter dem neuen UZK

Cloud for Customer Learning Resources. Customer

Vereinigtes Königreich. Mehrwertsteuererstattungen nach der 13. MwSt-Richtlinie (86/560/EWG)

Einrichten des Elektronischen Postfachs

ÜBER DIE ROLLE DER NATIONALEN PARLAMENTE IN DER EUROPÄISCHEN UNION

Mitteilung der Kommission. Muster für eine Erklärung über die zur Einstufung als KMU erforderlichen Angaben (2003/C 118/03)

EMPFEHLUNG DER KOMMISSION. vom

KURZANLEITUNG. Firmware-Upgrade: Wie geht das eigentlich?

Entwicklung des Dentalmarktes in 2010 und Papier versus Plastik.

Erklärung zur Präferenzberechtigung auf der Handelsrechnung

Zypern. Mehrwertsteuererstattungen nach der 13. MwSt-Richtlinie (86/560/EWG)

Pflichtfeld Liste SCHOTT ebilling. Version 1.1,

VERLÄNGERUNGSANTRAG für ein Erasmus+ Praktikum für Studierende/Graduierte im Studienjahr 2014/2015 1

Dominik Stockem Datenschutzbeauftragter Microsoft Deutschland GmbH

XING und LinkedIn-Integration in das erecruiter-bewerberportal

VDE Prüf- und Zertifizierungsinstitut Gutachten mit Fertigungsüberwachung

Amtsblatt der Europäischen Gemeinschaften. (Veröffentlichungsbedürftige Rechtsakte) VERORDNUNG (EG) Nr. 150/2003 DES RATES vom 21.

EUROPÄISCHES PARLAMENT

Diskussionsforum. Transition and Recognition of Financial Assets and Financial Liabilities ( Day One Profit Recognition )

Betriebszertifikat. Zertifikats Nr Registrierungs Nr. CERES Certification of Environmental Standards GmbH (CERES) bestätigt, dass

Überprüfung der digital signierten E-Rechnung

Aufbau eines IT-Servicekataloges am Fallbeispiel einer Schweizer Bank

MARKET DATA CIRCULAR DATA AMENDMENT

Vorab per (Länder: Verteiler ASt) Bundesamt für Finanzen. Oberste Finanzbehörden der Länder. nachrichtlich:

(Text von Bedeutung für den EWR)

Schritt 2: Klicken Sie in der Navigation auf Service und dann auf Kontowecker.

Wissenschaftliche Dienste. Sachstand. Payment of value added tax (VAT) (EZPWD-Anfrage ) 2016 Deutscher Bundestag WD /16

FSSL Steinbauer/ /Information_FSSL_GOINDUSTRY.doc

Preisliste für The Unscrambler X

Registrierungsprozess des Boardgeräts (OBU) Inhalt Registrierung auf der Online-Benutzeroberfläche HU-GO

Angenommen am 14. April 2005

Zwischen Deutschland, Liechtenstein, Österreich und der Schweiz abgestimmte deutsche Übersetzung

CarMedia. Bedienungsanleitung Instruction manual. AC-Services Albert-Schweitzer-Str Hockenheim

Der Musterkaufvertrag für Gebrauchtyachten.

EU nimmt neues Programm Mehr Sicherheit im Internet in Höhe von 55 Millionen für mehr Sicherheit für Kinder im Internet an

Mit Secure Network Communications (Lieferant) Rechnung erstellen und veröffentlichen DE

Ideation-Day Fit für Innovation

Smartphone Benutzung. Sprache: Deutsch. Letzte Überarbeitung: 25. April

LSF-Anleitung für Studierende

Europaweit überweisen. Mit SEPA.

VDE Prüf- und Zertifizierungsinstitut Zeichengenehmigung

Wenn Russland kein Gas mehr liefert

Amtsblatt der Europäischen Union L 150/71

EEX Kundeninformation

Handbuch. Artologik EZ-Equip. Plug-in für EZbooking version 3.2. Artisan Global Software

CONTINUOUS LEARNING. Agile Anforderungsanalyse mit Impact Mapping

Klausur BWL V Investition und Finanzierung (70172)

Vermögensanlagen aus Sicht der Revisionsstelle Norbert Kühnis, Partner Wirtschaftsprüfung 3. Juni 2014

RL


Kurzanleitung um Transponder mit einem scemtec TT Reader und der Software UniDemo zu lesen

BESCHLUSS DES GEMEINSAMEN EWR-AUSSCHUSSES Nr. 15/2001 vom 28. Februar zur Änderung des Anhangs IX (Finanzdienstleistungen) des EWR-Abkommens

USB Treiber updaten unter Windows 7/Vista

Anleitung zum School Education Gateway

für die Anerkennung von im Ausland erbrachten Studienleistungen ECTS Kursbezeichnung Prio 1: Alternative 1: Alternative 2:

WAS IST DER KOMPARATIV: = The comparative

Nachricht der Kundenbetreuung

Das vorliegende Dokument beinhaltet vertrauliche Informationen und darf nicht an Dritte weitergereicht werden.

Wörterbücher von MS nach Ooo konvertieren

Alle Informationen zu Windows Server 2003 Übersicht der Produkte

Stellvertretenden Genehmiger verwalten. Tipps & Tricks

Leitfaden zur Auditzertifizierung im 7. Forschungsrahmenprogramm an der LMU

Hinweise bei Problemen mit Makros

Registrierung am Elterninformationssysytem: ClaXss Infoline

Event-Konzept (Stand )

New Member and Market Maker of CEGH Gas Exchange Spot & Futures Market:

Produktspezifikationen für den Handel von Emissionsberechtigungen an der Börse München. Marktsegment greenmarket

Dokumentation der Anlageberatung

Reservierungs-Assistent

Unternehmensname Straße PLZ/Ort Branche Mitarbeiterzahl in Deutschland Projektverantwortlicher Funktion/Bereich * Telefon

Durch Drücken des Buttons Bestätigen (siehe Punkt 2) wird Ihre an Ihr Outlookpostfach weiterleiten.

Die Reform des steuerlichen Reisekostenrechts

Zugangsvoraussetzungen für Airworthiness Review Staff gem. Part-M.A.707

Peter A. Henning/Anders T. Lehr (Hrsg.) Best Practice in E-Learning

Erste Schritte HMT moodle

Unternehmensname Straße PLZ/Ort Branche Mitarbeiterzahl in Deutschland Projektverantwortlicher Funktion/Bereich * Telefon

Registrierung von Abschlussprüfern aus Drittländern Formular A (DE)

Englisch. Schreiben. 18. September 2015 HTL. Standardisierte kompetenzorientierte schriftliche Reife- und Diplomprüfung. Name: Klasse/Jahrgang:

online einkaufen Wie Sie im Esko Store

nach 1 Abs. 3 EStG für 201_ (Anlage Grenzpendler außerhalb EU/EWR zum Antrag auf Lohnsteuer-Ermäßigung)

IAM Prozessevaluierung im Kundengespräch. Michael Lang Novell Consulting

ALLGEMEINE BEDINGUNGEN

IMPRESSUM / DISCLAIMER:

Titel, Vorname, Name Geburtsdatum Beruf / Tätigkeit. -Adresse Telefonnummer Faxnummer. Bank (für Zahlungen an mich) Bankleitzahl Kontonummer

Notifizierung von Zertifizierungsstellen

Anleitung für Aussteller So funktioniert s!

Das neue Volume-Flag S (Scannen erforderlich)

Um sich zu registrieren, öffnen Sie die Internetseite und wählen Sie dort rechts oben

PRÜFMODUL D UND CD. 1 Zweck. 2 Durchführung. 2.1 Allgemeines. 2.2 Antrag

WinWerk. Prozess 4 Akonto. KMU Ratgeber AG. Inhaltsverzeichnis. Im Ifang Effretikon

Transkript:

Konsultationspapier Überprüfung bestehender Rechtsvorschriften zur MwSt.-Fakturierung Anmerkung Dieses Dokument wird zur Konsultation an alle im Rahmen eines Gesetzesvorschlags zur MwSt.-Fakturierung betroffenen Parteien übersandt. Der alleinige Zweck dieser Konsultation besteht in der Erhebung von diesbezüglichen Informationen und in der Unterstützung der Kommission zur Entwicklung von Sichtweisen auf diesem Gebiet. Dieses Dokument reflektiert nicht zwangsläufig die Ansichten der Kommission der Europäischen Gemeinschaften und sollte nicht als eine Verpflichtung seitens der Kommission zu irgendeiner offiziellen Initiative auf diesem Gebiet interpretiert werden. Die betroffenen Parteien werden zur Übermittlung ihrer Bemerkungen bis spätestens zum 19. September 2008 aufgefordert. Bemerkungen können brieflich, per Telefax oder e-mail übersandt werden an die Korrespondenzadresse: Europäische Kommission Generaldirektion Steuern und Zollunion MwSt. und andere Umsatzsteuern Referat TAXUD/D1 B-1049 Brüssel Belgien Telefax: + 32-2-299 36 48 e-mail: TAXUD-D1-INVOICING@ec europa.eu

1. EINFÜHRUNG UND HINTERGRUND Die Kommission soll gemäß Artikel 237 der MwSt.-Richtlinie 1 dem Rat bis zum 31. Dezember 2008 einen Bericht über technologische Entwicklungen bezüglich der e- Fakturierung und erforderlichenfalls einen Gesetzesvorschlag vorlegen. Da die Bestimmungen der Fakturierungsrichtlinie (2001/115/EG), welche nun in der MwSt.- Richtlinie enthalten sind, ihre festgelegten Zielsetzungen der Vereinfachung, Modernisierung und Harmonisierung der für die Fakturierung bezüglich der MwSt. festgelegten Bedingungen nicht in umfassender Weise erreichten, wird die Überprüfung hinsichtlich der Fakturierung über die reine e-fakturierung hinausgehen. 2. FAKTURIERUNGSSTUDIE Zur Vervollständigung ihrer Arbeiten gab die Europäische Kommission eine Studie zur Fakturierung in Auftrag, die im Herbst 2008 fertig gestellt wird und auf der Website der Kommission veröffentlicht werden soll. Das Ziel der Studie besteht in der Betrachtung von vier Fakturierungsbereichen der Erfordernis zur Ausstellung einer Rechnung; Rechnungsinhalt; e-fakturierung; sowie Aufbewahrung der Rechnungen. Für diese Bereiche analysiert die Studie die Belastungen, denen sich die Unternehmen gegenübergestellt sehen bei der Befolgung der Vorschriften und die Notwendigkeit der wirksamen MwSt.-Kontrolle für die Mitgliedstaaten. Auf dieser Analyse basierend wurde der Kommission ein Berichtsentwurf übersandt, der Empfehlungen zu Änderungen der MwSt.-Richtlinie enthält. In Anbetracht der Tatsache, dass jeglicher Gesetzesvorschlag vor Ende 2008 vorgelegt werden muss, ist die Kommission sehr daran interessiert, so schnell wie möglich von der Öffentlichkeit Rückmeldung zu erhalten und daher gründet die Konsultation auf einer Auswahl von Empfehlungsentwürfen, die im Zusammenhang mit der Studie gemacht wurden. 3. UNTERBREITUNG VON FRAGEN AN DIE ÖFFENTLICHKEIT UND AN DIE INTERESSIERTEN PARTEIEN Die Kommission würde sich für den Erhalt von Beiträgen aus der Öffentlichkeit und von allen Beteiligten interessieren als Reaktion auf die ausgewählten Empfehlungen (siehe Anhang 1), die in dem Entwurf der Fakturierungsstudie enthalten sind. Vor Allem zu den folgenden Fragen: 1) Welchen Empfehlungen stimmen Sie zu und warum? 2) Welchen Empfehlungen stimmen Sie nicht zu und warum? Zusätzlich: 3) Sollte e-fakturierung auf folgenden Kriterien beruhen: 1 Richtlinie 2006/112/EG des Rates vom 28. November 2006 über das gemeinsame Mehrwertsteuersystem, ABl. L 347 vom 11.12.2006, S. 1. Richtlinie zuletzt geändert durch die Richtlinie 2008/8/EG des Rates vom 12. Februar 2008, ABl. L 44 vom 20.2.2008, S. 11.

a) Gleichbehandlung von Papier und elektronischen Rechnungen, b) eine Garantie dafür, dass der Ursprung einer elektronischen Rechnung authentisch und ihr Inhalt vollständig ist, sollte als allgemeines Prinzip weiter beachtet werden, c) eine implizite oder explizite Vereinbarung zwischen Lieferant und Kunde? 4) Welche weiteren Empfehlungen sollten nach Ihrer Ansicht ebenfalls im Rahmen eines Gesetzesvorschlags zur MwSt.-Fakturierung in Erwägung gezogen werden und warum? 4. SCHLUSSBEMERKUNGEN Ihr Beitrag zu dieser Konsultation sollte bis zum 19. September 2008 übersandt werden an TAXUD-D1-INVOICING@EC.EUROPA.EU Für die Beitragenden ist ihre eindeutige Identifizierung wichtig: Name, Anschrift, e-mail, Tätigkeit und im Falle von repräsentativen Organisationen die Ebene der Verantwortlichkeit. Der Eingang Ihrer Beiträge wird gesammelt bestätigt, und sie werden auf der Website der GD TAXUD veröffentlicht werden. Die Ergebnisse werden in einem auf derselben Website zu veröffentlichenden Bericht zusammengefasst werden. ANHANG 1: Auswahl der Empfehlungen

Annex 1 Selection of draft recommendations from the Invoicing Study 1. Provisions in case countries with which no legal instrument relating to mutual assistance exists are involved should be abolished as these are not really needed by the large majority of the national authorities for control purposes. 2. The requirement to issue an invoice for supplies as referred to in article 33 of Directive 2006/112/EC should be abolished, as, on the one hand, there is no need for an invoice to control the correct and timely payment of VAT due and, on the other hand, VAT is not deductible. 3. The option allowing Member States to require issuing an invoice to private individuals should be abolished for the same reasons. 4. A harmonised time limit for issuing invoices should be implemented, more specifically, we recommend imposing the requirement to issue invoices no later than the 15th day of the month following the month in which the taxable event took place. 5. The option currently provided for in article 223 of Directive 2006/112/EC allowing Member States to impose specific conditions in case of a summary invoice should be abolished, and the general rules with respect to single invoices should be applicable. 7. The requirement to have a prior agreement in case of self-billing should be abolished as it is not a key element for control purposes. 8. The acceptance procedure in case of self-billing should only be implicit or silent as national authorities have other means to control the correct payment and deduction of VAT. 9. In order to inform the national authorities and the supplier that a self-bill invoice has been issued, the word self-bill should be clearly stated and two boxes could be added on the VAT return I received self-bills from my customers or I issued self-bills to my suppliers to be ticked by the taxpayer as appropriate.. 10. A clear definition of sequential numbering should be provided in order to avoid different interpretations. All other requirements mentioned in article 226 of Directive 2006/112/EC should not be changed. 11. Abolish the option to require for paper invoices to be stored in the Member State as the principle providing access without undue delay is already included and resolves the national authorities concern. 12. The option provided to Member States not to allow converting paper invoices into electronically archived invoices should be abolished. 13. A harmonised storage period for invoices, i.e. 7 years as from 1 January following the year in which the taxable event took place, should be imposed (except for capital goods subject to a longer revision period).

14. In case it is not possible to eliminate all national options for invoicing: a) the rules of the country where the supplier is established should prevail; with the exception of self-billing where the rules of the country of establishment of the customer (issuing the self-bills) should prevail; b) if a supplier or for self-billing the customer is not established in one of the EU Member States he has to comply with the rules of the Member States that has granted him a VAT identification number under which he makes his supply of goods or services or issues the selfbills. 15. In case it is not possible to eliminate all national options for archiving: a) the rules of the country where the supplier or the customer is established should prevail for their respective archiving obligations; b) if a supplier or a customer is not established in one of the Member States he has to comply with the rules of the Member States that has granted him a VAT identification number under which he makes his supply of goods or services.