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Transkript:

Leistungsziel 3.1.2.4 Kaufleute (...) erklären insbesondere die Ursachen und Folgen der Inflation, Deflation und Stagflation. (K2) Inflationsspiel (Kuhhandel) Spielanleitung Spielidee Dieses Spiel basiert auf dem Spiel Kuhhandel ( Ravensburger, 1985). Wie im Originalspiel werden reihum Tiere versteigert. In Abwandlung zum Original kann hier jedoch nicht mit den Tieren gehandelt werden. Sieger ist, wer am Schluss die meisten und wertvollsten Tiere ersteigert hat. Spielmaterial Spielgeld: Euro in Noten (10, 20, 50, 100, 200, 500 Euro) Spielkarten: Tier Nennwert Anzahl Gans 40 1 Katze 90 1 Hund 160 2 Schaf 250 2 Ziege 350 2 Esel 500 2 Schwein 650 3 Kuh 800 1 Pferd 1000 1 Sozialform Gespielt wird jeweils in Gruppen von 2 bis 4 Mitgliedern. Geld Jede Gruppe erhält vor Spielbeginn einen Startbetrag von 240 Euro. Jedes Mal, wenn ein Esel (Goldesel) aufgedeckt wird, erhalten alle Gruppen neues Geld. Versteigerung Die Tiere werden reihum versteigert, d.h. jeweils eine Gruppe versteigert ein Tier. Es beginnt die Gruppe, deren Mitglied als Nächstes Geburtstag hat. Es gibt keinen Mindestpreis; der Anfangspreis kann also auch nur 10 sein. Es kann beliebig hoch geboten werden. Der angegebene Nennwert der Tiere kann somit auch überboten werden. Andererseits gibt es auch keinen Mindestpreis. Den Zuschlag erhält die Gruppe, die am meisten bietet. Der Kauferlös geht an die Gruppe, die das Tier zur Versteigerung angeboten hat. Es gibt kein Herausgeld. Die Gruppe, die versteigert, darf nicht mitbieten. Spielende Das Spiel ist zu Ende, wenn alle Tiere versteigert sind. Es gewinnt die Gruppe, die am Ende über das grösste Sachvermögen bzw. den wertvollsten Viehbestand verfügt, wobei der Nennwert der gekauften Tiere mit der Anzahl der Tiere multipliziert wird. Das Bargeld verliert nach Spielschluss seinen Wert und ist somit wertlos. Beispiel: Am Ende des Spieles besitzt eine Gruppe noch 850 Euro, eine Katze und eine Kuh. Wie viel Vermögen hat die Gruppe? Katze 90 + Kuh 800 = Gesamtwert 890 x Anzahl Tiere 2 = Sachvermögen (Sachkapital) 1 780 + Bargeld (Finanzkapital) 0 (wertlos) = Total Vermögen 1 780 BAS WuG Skript_VWL05 v12 12-11-14 3.1.2.4/1

Spielverlauf Entwicklung der Preise Preisentwicklung Nr. Tier Nennwert (EUR) Kaufpreis (EUR) Goldesel () 1 Hund Hund 2 Schwein Schwein 3 Schaf Esel 4 Esel Schaf 5 Ziege Kuh 6 Gans Esel 7 Kuh Ziege 8 Esel Pferd 9 Hund Esel 10 Schaf Schaf 11 Pferd 12 Esel 13 Schwein 14 Ziege 15 Katze 16 BAS WuG Skript_VWL05 v12 12-11-14 3.1.2.4/2

Landesindex der Konsumentenpreise Gewichtung des Warenkorbes 1 Jahresdurchschnittliche Indexentwicklung Jahr Teuerung Index auf der Basis 06.1914 08.1939 09.1966 09.1977 12.1982 05.1993 5.2000 12.2005 in % 1982 638.6 465.5 206.0 122.2 98.0 70.8 66.7 63.4 + 5.7 1983 657.4 479.2 212.1 125.8 100.9 72.9 68.7 65.3 + 2.9 1984 676.6 493.2 218.3 129.5 103.9 75.0 70.7 67.2 + 2.9 1985 699.9 510.2 225.8 133.9 107.4 77.6 73.1 69.5 + 3.4 1986 705.1 514.0 227.5 134.9 108.2 78.2 73.7 70.0 + 0.8 1987 715.3 521.4 230.8 136.9 109.8 79.3 74.7 71.0 + 1.4 1988 728.7 531.2 235.1 139.5 111.8 80.8 76.1 72.3 + 1.9 1989 751.7 547.9 242.5 143.9 115.4 83.3 78.5 74.6 + 3.2 1990 792.3 577.5 255.6 151.6 121.6 87.8 82.8 78.7 + 5.4 1991 838.7 611.4 270.6 160.5 128.7 93.0 87.6 83.3 + 5.9 1992 872.6 636.0 281.5 167.0 133.9 96.7 91.2 86.6 + 4.0 1993 901.3 657.0 290.8 172.5 138.3 99.9 94.2 89.5 + 3.3 1994 909.0 662.6 293.3 174.0 139.5 100.8 95.0 90.3 + 0.9 Entwicklung des Warenkorbes von 1939 bis heute Bedarfsgruppe 1939 1966 1977 1982 Nahrungsmittel 40 % 31 % 20 % 21 % Getränke und Tabakwaren 3 % 5 % 5 % 5 % Bekleidung 15 % 13 % 8 % 7 % Wohnen und Energie 27 % 23 % 23 % 23 % Haushalt 5 % 7 % 6 % 6 % Gesundheit 2 % 7 % 7 % 8 % Verkehr 5 % 9 % 15 % 14% Bildung und Erholung 3 % 5 % 15 % 16 % 100 % 100 % 100 % 100% Aufgabe: Vergleichen Sie die Gewichte des Warenkorbes der verschiedenen Jahre und beschreiben Sie, wie sich die Ausgaben bzw. die Bedürfnisse eines Schweizer Hausaltes verändert haben. 1995 925.3 674.5 298.6 177.1 142.0 102.6 96.7 91.9 + 1.8 1996 932.9 680.0 301.0 178.5 143.2 103.4 97.5 92.6 + 0.8 1997 937.7 683.5 302.5 179.5 143.9 103.9 98.0 93.1 + 0.5 1998 937.9 683.6 302.6 179.5 144.0 104.0 98.0 93.1 + 0.0 1999 945.4 689.2 305.0 180.9 145.1 104.8 98.8 93.9 + 0.8 2000 960.2 699.9 309.8 183.8 147.4 106.4 100.3 95.3 + 1.6 2001 969.7 706.8 312.9 185.6 148.8 107.5 101.3 96.3 + 1.0 2002 975.9 711.4 314.9 186.8 149.8 108.2 102.0 96.9 + 0.6 2003 982.1 715.9 316.9 188.0 150.7 108.9 102.6 97.5 + 0.6 2004 990.0 721.7 319.4 189.5 152.0 109.7 103.4 98.3 + 0.8 2005 1 001.6 730.1 323.2 191.7 153.7 111.0 104.7 99.4 + 1.1 2006 1 012.2 737.8 326.6 193.7 155.4 112.2 105.8 100.5 + 1.1 2007 1 019.6 743.3 329.0 195.1 156.5 113.0 106.5 101.2 + 0.7 2008 1 044.4 761.3 337.0 199.9 160.3 115.8 109.1 103.7 + 2.5 2009 1'039.4 757.6 335.3 198.9 159.5 115.2 108.6 103.2-0.5 2010 1'046.5 762.8 337.6 200.3 160.6 116.0 109.4 103.9 + 0.7 1 Quelle für Datenmaterial: Bundesamt für Statistik BFS, www.bfs.admin.ch BAS WuG Skript_VWL05 v12 12-11-14 3.1.2.4/3

Landesindex der Konsumentenpreise: Monatswerte Aufgabe: Vervollständigen Sie die fehlenden Zellen. 2008 6/08 7/08 8/08 9/08 10/08 11/08 Dezember 2005 = 100 Punkte 104.6 104.2 103.9 104.0 104.6 103.9 Veränderungsraten in % gegenüber: Vormonat 0.2-0.4-0.3 0.1 0.5-0.7 Vorjahresmonat 2.9 3.1 2.9 2.9 2.6 1.5 2009 6/09 7/09 8/09 9/09 10/09 11/09 Dezember 2005 = 100 Punkte 103.6 103.0 103.1 103.1 103.7 Veränderungsraten in % gegenüber: Vormonat 0.2-0.7 0.1 0.0 0.6 Lohnentwicklung Nominalllohn vs. Reallohn 2 Vorjahresmonat -1.0-1.2-0.8-0.9-0.8 2011 6/11 7/11 8/11 9/11 10/11 11/11 Dezember 2010 = 100 Punkte 100.5 99.7 99.4 99.7 99.6 Veränderungsraten in % gegenüber: Vormonat -0.2-0.8-0.3 0.3-0.1 Vorjahresmonat 0.6 0.5 0.2 0.5-0.1 2 Quelle: Bundesamt für Statistik, Schweizerischer Lohnindex (SLI), www.bfs.admin.ch BAS WuG Skript_VWL05 v12 12-11-14 3.1.2.4/4

Der Big Max-Index Vergleich der Kaufkraft verschiedener Länder Quelle: UBS, Preise und Löhne, Ein Kaufkraft- und Lohnvergleich rund um die Welt BAS WuG Skript_VWL05 v12 12-11-14 3.1.2.4/5

Wirtschaft und Gesellschaft Die Schweizerische Nationalbank SNB - Gegründet 1907 als gemischwirtschaftliche Aktiengesellschaft Kotierte Namenaktien, gehalten von Schweizer Privatpersonen und schweizerischen öffentlich-rechtlichen Körperschaften; Bund nicht Aktionär, um Unabhängigkeit der SNB zu gewährleisten Aktienkapital zu zwei Drittel im Besitz der öffentlichen Hand (Kantone, Kantonalbanken) Gewinnverteilung (2000: 1 508 Mio. CHF): Reserven, Dividende (6 %), Kantone (80 Rp. je Kopf), Rest Bund und Kantone Rechtlich-administrativer Sitz in Bern, Sitz des Direktoriums in Zürich Hauptaufgaben - Erleichterung des Zahlungsverkehrs - Gewährleistung der Bargeldversorgung - Bargeldloser Zahlungsverkehr - Führen einer dem Gesamtinteresse des Landes dienenden Geld- und Währungspolitik (Art. 99 II BV) Gewährleistung der Preisstabilität Hauptproblem der SNB: Genügend Geld zur Verfügung zu stellen, damit Wirtschaftswachstum nicht beeinträchtigt wird, aber nicht zu viel Geld, damit Teuerung zu gross ist. Instrumente (der Geldmarktsteuerung): - Repo-Geschäfte (Repurchase Agreement): Geschäftsbanken verkaufen der SNB Wertschriften, um diese nach einer im voraus festgelegten Zeit (1 Tag 3 Monate) zurückzukaufen; die SNB verlangt während dieser Zeitspanne einen Repo-Zins - Lombardkredite: Gewährung von Krediten gegen Hinterlegung von Wertpapieren als Sicherheiten; Bezahlung eines Lombardzinssatzes - Währungsreserven: Devisenanlagen + Reserveposition beim IWF + Internationale Zahlungsmittel + Währungshilfekredite - Mindestreserven der Geschäftsbanken bei der SNB Geldschöpfungsprozess Grundidee: 80% der Bankeinlagen werden in Form von Krediten (K) gewährt, der Rest (20%) als Barreserven (B) zurückbehalten. Indem die Anleger ihr Geld immer wieder auf die Bank bringen, entsteht neben dem physisch vorhandenen Bargeld (auf der Bank in Form von Barreserven vorhanden) neues Buchgeld (in Form der Spareinlagen). Dadurch vervielfacht sich die Geldmenge. Geldpolitik: Vorgehen - Ziel: Teuerung < 2 % - Prognose der Inflationsentwicklung in den kommenden drei Jahren - Orientierung am Zinsniveau auf dem Geldmarkt Referenzzinsatz: LIBOR (London Interbank Offering Rate) - Festsetzen eines Zielbandes für den 3-Monat-LIBOR Bekanntgabe der Umsetzung ihrer Geldpolitik (vgl. Abbildung rechts) Quelle: Berner Zeitung, 16.12.05 BAS WuG Skript_VWL05 v12 12-11-14 3.1.2.4/6

A Bilanz Bank Vorgang 1 A bringt CHF 2000.- auf die Bank. B K 400.- 1600.- 2000.- Diese gewährt an B einen Kredit von 1600.- (80%) und behält 400.- (20%) zurück. Geldmenge Barreserve Kredit B C Bilanz Bank Y Vorgang 2 B K B zahlt an C, der die 1600.- auf die Bank Y einzahlt. Sie gewährt einen Kredit von 1280.- an D und behält 320.- als Barreserve zurück. D E Bilanz Bank Z Vorgang 3 B K D zahlt an E, der die 1280.- auf die Bank Z einzahlt. Sie gewährt einen Kredit von 1024.- an F und behält 256.- als Barreserve zurück. F usw. Dies wiederholt sich so lange, bis alle Banken zusammen eine Barreserve von CHF 2000.- (die zur Verfügung stehende Bargeldmenge) haben. Wenn jede Bank 20% als Barreserve zurückbehält, kann sie mit 80% der Einlage Kredite gewähren, so dass schliesslich die gesamte Kreditsumme aller Banken CHF 8000.- beträgt. Die Geldmenge hat sich somit um den Faktor vervielfacht. Aus: Christian Sonderegger u.a., Lexikon für Politik, Recht, Wirtschaft, Gesellschaft, Sauerländer, 1998 BAS WuG Skript_VWL05 v12 12-11-14 3.1.2.4/7

Die Sicherheitsmerkmale einer Banknote 3 Wussten Sie, dass... - insgesamt 303,4 Mio. Banknoten im Wert von 41,4 Mrd. CHF im Umlauf sind Stückelung Wert in CHF Wert in % Stückzahl Stückzahl in % 1'000 23'258'051'000 56.2% 23'258'051 7.7% 500 (alte Serie) 140'847'000 0.3% 281'694 0.1% 200 6'208'659'600 15.0% 31'043'298 10.2% 100 7'931'397'500 19.2% 79'313'975 26.1% 50 1'854'161'700 4.5% 37'083'234 12.2% 20 1'375'028'360 3.3% 68'751'418 22.7% 10 637'035'530 1.5% 63'703'553 21.0% Total 41'405'180'690 100.0% 303'435'223 100.0% Vorderseite A Iridon Ziffern: Die Zauberzahl B Wasserzeichen Ziffern C Kupferdruck Ziffern: Die Farbzahl D Die Lochzahl (microperf ) E Optically Variable Ink (OVI): Die Chamäleonzahl F Ultraviolette Ziffern G Metallische Ziffern: Die Glitterzahl H Kipp Effekt 1 Durchsichtsregister 2 Wasserzeichen-Porträt 3 Guillochen 4 Kinegramm : Die Tanzzahl 5 Mikrotext 6 Blindenzeichen Rückseite 1 Seriennummer 2 Sicherheitsfaden 3 Mikrotext - die Schweizerische Nationalbank 2008 107,8 Mio. druckfrische Banknoten im Nominalwert von insgesamt 10,3 Mrd. CHF und einem Gewicht von rund 100 Tonnen in Umlauf brachte, in der gleichen Zeit aber 78,8 Mio. beschädigte oder zurückgerufene Noten im Nominalwert von 4,9 Mrd. Franken vernichtete? - die Lebensdauer einer 1 000er-Note mehr als 6mal so hoch ist wie die einer 20er-Note? - das Papier einer Banknote aus Baumwollfasern besteht, die bei der Verarbeitung von Baumwolle als Nebenprodukte anfallen? - dass sich die Herstellkosten einer einzelnen Banknote für Entwicklung, Papier, Druck und Information im Durchschnitt auf rund 30 Rappen belaufen? 3 Quelle: Schweizerische Nationalbank (SNB), www.snb.ch BAS WuG Skript_VWL05 v12 12-11-14 3.1.2.4/8

- dass sich bei einer durchschnittlichen Lebensdauer von drei Jahren und Vertreibungskosten von 20 Rappen, die bei der SNB anfallen, somit die jährlichen Gesamtkosten rund 50 Rappen pro Note in Zirkulation betragen. - beschädigte Banknoten unter bestimmten Bedingungen wieder zurückgegeben werden können? - das vorrangige Ziel der SNB die Preisstabilität ist und die Teuerung seit 1993 niemals höher als 2 % war (Ausnahme 2008: 2,4 %)? Vorderseite - alle Banknoten für eine bessere Automatengängigkeit gleich hoch/breit sind (74 mm), aber unterschiedlich lang (126 mm bei 10er-Note bis 181 mm bei 1 000er-Note) - jede Banknote einer anderen Schweizerischen Künstlerpersönlichkeit gewidmet ist? 10er-Note Le Corbusier (Charles Edouard Jeanneret),1887-1965 20er-Note Arthur Honegger, 1892-1955 Komponist Architekt, Städtebauer, Urbanist, Maler, Bildhauer und Fachschriftsteller 50er-Note Sophie Taeuber-Arp, 1889-1943 Malerin, Plastikerin, Kunstgewerblerin 100er-Note Alberto Giacometti, 1901-1966 Plastiker, Maler und Zeichner 200er-Note Charles Ferdinand Ramuz, 1878-1947 Schriftsteller 1000er-Note Jacob Burckhardt, 1818-1897 Kultur- und Kunsthistoriker - vor der Einführung des Schweizer Franken 1850 die Ausgabe von Münzen Sache der einzelnen Kantone war? - es die Schweizerische Nationalbank erst seit 1907 gibt und die ersten Banknoten in Schweizer Franken auch erst im gleichen Jahr ausgegeben wurden? - die aktuelle Banknotenserie die achte Serie seit Gründung der Schweizerischen Nationalbank ist und die siebte Serie eine Reserveserie ist und niemals ausgegeben wurde? - 55 % des Aktienkapitals im Besitz der öffentlichen Hand (Kantone, Kantonalbanken etc.). ist, die übrigen Aktien sich grösstenteils im Besitz von Privatpersonen besitzen, der Bund hingegen keine Aktien besitzt? - dass die jährliche Gewinnausschüttung an Bund und Kanton 2,5 Mrd, Franken beträgt und dass die Kantone doppelt soviel Gewinn erhalten wie der Bund? BAS WuG Skript_VWL05 v12 12-11-14 3.1.2.4/9

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Rückseite BAS WuG Skript_VWL05 v12 12-11-14 3.1.2.4/11

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Aufgaben 4 1. Ursachen der Inflation: Kreuzen Sie an, ob die Inflation von der Geld- oder der Güterseite verursacht wird. Inflation von Inflation von Beschreibung Geldseite Güterseite a) Die Gewerkschaften wollen Lohnforderungen durchsetzen. Daher führen sie einen längeren Streik durch. Es entstehen hohe Produktionsausfälle. b) Die SNB kauft Euro gegen Abgabe von Schweizer Franken und weitet somit die Geldmenge aus. c) Die Zukunftsaussichten werden allgemein als negativ eingeschätzt. Dies führt zu einer verminderten gesamtwirtschaftlichen Nachfrage. d) Das Zielband des Dreimonate-Libor wird gesenkt. e) Die Produktionskosten der Unternehmungen steigen. Daher steigen auch die Preise. f) Die Zukunftsaussichten werden optimistische eingeschätzt. Dadurch erhöhen sich die Investitionen der Unternehmungen. Die Geschäftsbanken gewähren vermehrt Kredite. g) Die gesamte Kaffee-Ernte wird durch Schädlinge vernichtet. Deflation h) Die Arbeitsmoral nimmt ab. 2. Folgen der Inflation: Entscheiden Sie, ob jemand durch die Inflation Vorteile erlangt bzw. Nachteile erleidet. Vorteile Nachteile a) Frau Ernst bezieht eine Witwenrente. b) Herr Haag bezahlt seine Steuern. c) Herr Müller hat mit seinen Ersparnissen ein Ferienhaus gekauft. d) Die Arbeitnehmer sind im Monatsgehalt eingestellt. e) Frau Meier hat auf ihrer Liegenschaft eine Hypothekarschuld. 3. Vergleich Inflation Deflation: Beschreiben Sie, wie sich folgende Werte / Grössen / Zustände verändern? Wert / Grösse / Zustand bei Inflation bei Deflation a) Preise steigen sinken b) Kaufkraft sinkt steigt c) Beschäftigungslage Tendenz zu Vollbesch. Tendenz zu Arbeitslos. d) Geldwert nimmt ab nimmt zu e) Produktion steigt sinkt f) Spartätigkeit sinkt steigt i) Die Preise der Sachgüter sind im Ausland stark gestiegen. j) Die Umlaufgeschwindigkeit des Geldes erhöht sich. g) Kauflust...... h) Investitionstätigkeit steigt sinkt 4 Quellen: Aufgaben 1, 2, 4, 7 und 9 Fuchs u.a., Die Volkswirtschaft; Aufgabe 3 Maurer u.a., Staat und Wirtschaft BAS WuG Skript_VWL05 v12 12-11-14 3.1.2.4/13

4. Veränderung der Geldmenge: Beurteilen Sie, ob die Geldmenge zunimmt (+) oder abnimmt (-) oder ob die Geldmenge unverändert bleibt (0). Beispiele a) Eine Geschäftsbank gerät in Zahlungsschwierigkeiten und beansprucht bei der SNB einen Kredit von CHF 1 000 000.-. b) Herr Huber traut den Banken nicht, daher versteckt er sein Geld im Keller. Geldmenge c) Sie SNB kauft USD gegen Abgabe von CHF. + d) Frau Sina bringt CHF 5 000.- auf die Bank. 0 e) Bei einem Hausbrand werden CHF 100 000.- Bargeld verbrannt. f) Die SNB schliesst mit einer Geschäftsbank ein Repo- Geschäft ab. g) Eine Geschäftsbank gewährt einem Unternehmen ein Darlehen. h) Die SNB druckt neues Geld und stapelt es im Keller. 0 i) Die Bank gewährt Herrn Gisler einen Kredit für die Anschaffung eines Wohnmobils. 5. Nominallohn Reallohn: Im einen Jahr betrug der Landesindex der Konsumentenpreise 102 Punkte. Ein Jahr später beträgt der LIK 108 Punkte. Während der gleichen Zeit ist Ihr Bruttolohn von CHF 4000.- auf CHF 4050.- gestiegen. Berechnen Sie für diese Zeit a) die Teuerung in % (108 102) / 102 * 100 = 5,88 % b) die nominelle Lohnveränderung in % (4 050 4 000) / 102 * 4000 = 1,25 % + 0 + + + c) die reale Lohnveränderung in % Annäherungsweise: 1,25 % - 5,88 % = -4,63 % Genau: Jahr 1: 4 000 / 1.02 = 3 921.57 Jahr 2: 4 050 / 1.08 = 3 750 (3 750 3 921.57) / 3 921.57 * 100 = 4,375 % 6. Teuerungsausgleich: Bei Lohnerhöhungen unterscheidet man zwischen der Veränderung des Nominallohnes und jener des Reallohnes. Stellen Sie Berechnungen für Moritz Meier an, der sagt, sein Chef gebe ihm heute mit CHF 4 600.- einen guten und sogar höheren Lohn, habe er doch vor zehn Jahren nur CHF 4 000.- verdient. a) Wie hoch muss sein Lohn heute sein, wenn die Teuerung ausgeglichen sein soll? LIK heute: 101.2, LIK vor zehn Jahren: 92.6. Teuerung bis heute: 101.2 / 92.6 * = 1,0929 % 4 000.- * 1,0929 = 4 371.49 b) Um wie viel ist der Lohn von Moritz Meier in den vergangenen zehn Jahren real gestiegen? Annäherungsweise: 4 600 / 4 000 * 100 = 15 %; 100.5 / 92.6 = 8,53 %; 15 % - 8,53 % = 6,47 % Genau: Lohn damals: 4 000 / 92.6 * 100 = 4 319.65; Lohn heute: 4 600 / 100.5 * 100 = 4 577.11; 4 577.11 / 4 319.65 * 100 = 5,96 % 7. Nominalzins Realzins: Karin Meier hat Ihr Erspartes (CHF 10 000.-) zu 0,5 % auf ihrem Sparkonto angelegt. Wie hoch ist der Wertgewinn ihres Vermögens (in %), wenn die Jahresteuerung a) 0,2 % 0,5 % - 0,2 % = 0,3 % b) 0,5 % 0,5 % - 0,5 % = 0,0 % c) 0,8 % beträgt. 0,5 % - 0,8 % = - 0,3 % Berechnen Sie für Ihren Bankzins und die aktuelle Teuerungsrate den Wertgewinn/-verlust Ihres Bankvermögens. BAS WuG Skript_VWL05 v12 12-11-14 3.1.2.4/14

a) Die Geschäftsbanken verkaufen der SNB Wertschriften. Nach einer festgelegten Zeitspanne kaufen die Geschäftsbanken die Wertschriften zurück. b) Diese Kredite dienen zur Überbrückung der kurzfristigen Zahlungsschwierigkeiten. Die Geschäftsbanken zahlen der SNB einen Zins. c) Die Geschäftsbanken können gegen Hinterlegung von Wertschriften bis zu einer bestimmten Limite einen Kredit beanspruchen. d) Die Geschäftsbanken legen untereinander einen Zinssatz fest, wenn sie einander Kredite gewähren. 8. Instrumente der Schweizerischen Nationalbank: Kreuzen Sie an, um welches Instrument der Geldpolitik es sich handelt. Lombardkredit Repo- Geschäft Dreimo- nate- Libor 9. Ursachen der Deflation: Entscheiden Sie, ob die Deflation von der Geldoder der Güterseite verursacht wird. Beispiele Deflation von der Geldseite Deflation von der Güterseite a) In der Schweiz fällt eine Rekordernte in den Aprikosenkulturen an. Der Preis für Aprikosen sinkt. b) Produzenten und Konsumenten sparen. Sie konsumieren und investieren daher weniger. c) Die Unternehmungen haben im Übermass Investitionen getätigt, die zu einer erhöhten Produktion führen. Es erfolgt keine gleichzeitige Lohnerhöhung. d) Die Geschäftsbanken vergeben weniger Kredite an Private und Unternehmungen. e) Wegen Lohnkürzungen und hoher Arbeitslosigkeit sinkt das Volkseinkommen. Die Menschen konsumieren weniger. 10. Folgen der Deflation: Entscheiden Sie, ob jemand durch die Deflation Vorteile erlangt bzw. Nachteile erleidet. Vorteile a) Hans Müller eröffnet ein Sparkonto. b) Herr Haag bezieht eine Rente. c) Das Ehepaar Eugster kauft ein Reiheneinfamilienhaus. Nachteile d) Barbara Pfister nimmt ein grösseres Darlehen auf. e) Der Staat beabsichtigt, einen Autobahnteilabschnitt auszubauen. 11. Lohn-Preis-Spirale: Bringen Sie die Aussagen in eine sinnvolle Reihenfolge, indem Sie von 2 bis 9 nummerieren. 1 Die Arbeitszeit wird bei gleichem Lohn verkürzt. Die Verkürzung kann nicht mit einer Produktivitätssteigerung ausgeglichen werden. 7 Die Löhne steigen. 5 Die Gewerkschaften fordern den Teuerungsausgleich. 8 Die Produktionskosten steigen erneut. 2 Die Produktionskosten steigen. 3 Die Preise für die Sachgüter und Dienstleistungen steigen. 6 Dem Teuerungsausgleich wird stattgegeben. 9 Die Preise für die Sachgüter und Dienstleistungen steigen noch mehr. 4 Der Landesindex der Konsumentenpreise steigt. BAS WuG Skript_VWL05 v12 12-11-14 3.1.2.4/15