C1/C2 ACCESS SYSTEM Perkutane transartikuläre Schraubenfixation. Instrumente und Implantate von der AO Foundation zugelassen. Dieses Dokument ist nicht zur Verteilung in den USA bestimmt. OPERATIONSTECHNIK
Bildverstärkerkontrolle Diese Beschreibung allein reicht zur sofortigen Anwendung der Produkte von DePuy Synthes nicht aus. Eine Einweisung in die Handhabung dieser Produkte durch einen darin erfahrenen Chirurgen wird dringend empfohlen. Aufbereitung, Wiederaufbereitung, Wartung und Pflege Allgemeine Richtlinien und Informationen zur Funktionskontrolle und Demontage mehrteiliger Instrumente sowie Richtlinien zur Aufbereitung von Implantaten erhalten Sie bei Ihrer lokalen Vertriebsvertretung oder unter: http://emea.depuysynthes.com/hcp/reprocessing-care-maintenance Allgemeine Informationen zur klinischen Aufbereitung, Wartung und Pflege wiederverwendbarer Medizinprodukte, Instrumentenschalen und Cases von Synthes sowie zur Aufbereitung unsteriler Synthes-Implantate entnehmen Sie bitte der Synthes-Broschüre Wichtige Informationen (SE_023827), als Download erhältlich unter: http://emea.depuysynthes.com/hcp/reprocessing-care-maintenance
INHALTSVERZEICHNIS ALLGEMEINE EINFÜHRUNG Allgemeine Einführung 2 Indikationen/Kontraindikationen 3 OPERATIONSTECHNIK Bildverstärkerunterstützte Technik 4 PRODUKTINFORMATIONEN Implantate 13 Instrumente 14 BIBLIOGRAPHIE Bibliographie 17 C1/C2 Access System Operationstechnik DePuy Synthes 1
ALLGEMEINE EINFÜHRUNG Allgemeine Einführung Das Instrumentarium für die perkutane transartikuläre Verschraubung C1/C2 ist für die transartikuläre Schraubenfixation vorgesehen. 1 Das C1/C2 Access System darf nur mit einem Bildverstärker verwendet werden. Die bildverstärkerunterstützte Technik wird auf den folgenden Seiten beschrieben. Die Verwendung der Kortikalisschraube B 3.5 mm isoliert oder in Verbindung mit CerviFix. Die selbstschneidende Kortikalisschraube B 3.5 mm (497.002 008) kann entweder isoliert (1) oder in Verbindung mit dem CerviFix-System (187.000) (2) verwendet werden, da ihr Kopf auf das Design der CerviFix-C2-Backe (498.920 und 498.921) (3) abgestimmt ist. 2 3 2 DePuy Synthes C1/C2 Access System Operationstechnik
INDIKATIONEN/KONTRAINDIKATIONEN Indikationen Traumatische und posttraumatische Instabilität von C1/C2 Bogenverschraubung nach Judet Rheumatoide Arthritis und degenerative Arthrose Kongenitale Anomalien Infektionen/Tumoren Kontraindikationen Eine Schraubenfixation sollte nicht vorgenommen werden, wenn die anatomischen Verhältnisse eine Stabilisierung mit der Schraube nicht zulassen, wie bei: Destruktion der Massa lateralis von C1 und/oder C2 Zu geringem Durchmesser des Isthmus (Pars interarticularis) von C2 (<6 mm) Ausgeprägter zervikothorakaler Kyphose Sie ist ebenfalls kontraindiziert bei unzureichender intraoperativer Reduktion des C1 im Vergleich zum C2, mit einem atlantodentalen Intervall > 8 mm. C1/C2 Access System Operationstechnik DePuy Synthes 3
BILDVERSTÄRKERUNTERSTÜTZTE TECHNIK 1 Präoperative Planung Eine sorgfältige präoperative Beurteilung der anatomischen Situation mithilfe von CT-Aufnahmen ist für die Bestimmung der Schraubenposition unerlässlich. 2 Reposition und Vorbereitung des Zugangs Die präoperative Reposition C1/C2, beispielsweise mithilfe einer Mayfield-Klemme, wird empfohlen. Der Zugang erfolgt zur Darstellung der Lamina und des Dornfortsatzes von C2 sowie des hinteren Atlasbogens. 4 DePuy Synthes C1/C2 Access System Operationstechnik
3 Festlegung des perkutanen Zugangs zur transartikulären C1/C2 Verschraubung und der Schraubenposition Den perkutanen Zugang mit dem Kirschnerdraht B 3.2 mm (292.451) unter Bildverstärkerkontrolle festlegen. Den Kirschnerdraht von Hand unter Verwendung des Universalbohrfutters mit T-Griff (393.100) einbringen. Der Eintrittspunkt für die Kortikalisschraube befindet sich auf der geraden sagittalen Linie, die medial durch den Isthmuskamm führt, und liegt am unteren Rand der Lamina von C2, ca. 2 mm kranial und lateral des medialen Randes des kaudalen Gelenkfortsatzes von C2. Der geplante Schraubenkanal liegt in sagittaler Richtung gerade nach vorne zur medialen Partie des Isthmus. 1 C1/C2 Access System Operationstechnik DePuy Synthes 5
Bildverstärkerunterstützte Technik 4 Präparation des Eintrittspunkts für den Spiralbohrer Mit der Spitze des Kirschnerdrahts den Eintrittspunkt am Knochen präparieren, um dadurch das Abrutschen des später verwendeten Spiralbohrers B 2.5 mm (387.013) am schrägen Knochen zu verhindern. 5 Erweiterung des Weichteilzugangs und Setzen der Führungshülse 6.0/3.2 Zur Erweiterung des Weichteilzugangs und zum Setzen der Gewebeschutzhülse 8.0/6.0 (387.017) die Führungshülse 6.0/3.2 (387.011) über den Kirschnerdraht schieben. 6 DePuy Synthes C1/C2 Access System Operationstechnik
6 Setzen der Gewebeschutzhülse Über die Führungshülse die Gewebeschutzhülse 8.0/6.0 mittels drehender Bewegung durch das Weichgewebe bis C2 vorschieben. Die Gewebeschutzhülse 8.0/6.0 mit ihrer schrägen Fläche in der geplanten Schraubenrichtung an der Lamina von C2 aufsetzen (1). 2 Nach Positionierung der Gewebeschutzhülse den Kirschnerdraht und die Führungshülse entfernen. 3 1 Hinweis: Beim Überschieben der Führungshülse und der Gewebeschutzhülse darauf achten, dass der Kirschnerdraht nicht disloziert wird und den Spinalkanal penetriert. Der Griff (2) der Gewebeschutzhülse kann zur besseren Handhabung durch Lösen der Schraube (3) verstellt werden. C1/C2 Access System Operationstechnik DePuy Synthes 7
Bildverstärkerunterstützte Technik 7 Schraubenkanal eröffnen Zur Eröffnung des Schraubenkanals den Spiralbohrer B 2.5 mm (387.013S) (1) mit der Führungshülse 6.0/2.5 (387.014) (2) verwenden (beide gelb markiert), da diese den Spiralbohrer in seinem schneidenden Anteil führt (3) und eine enge Verbindung zum Knochen herstellt. Dies reduziert das Risiko des Verbiegens des Spiralbohrers im Übergang zwischen Knochen und Führungshülse (4). 1 2 3 Hinweis: Wird der Spiralbohrer nicht gerade in seiner Achse gehalten, kann mit der Bohrmaschine und über den Zug des Luftschlauches auf den langen Spiralbohrer eine erhebliche Hebelwirkung erfolgen. Dies führt insbesondere im Übergangsbereich zwischen Knochen und Gewebeschutz-/Führungshülse zum Verbiegen des Spiralbohrers. 8 DePuy Synthes C1/C2 Access System Operationstechnik
Ein Bruch des Spiralbohrers kann entstehen, wenn der Spiralbohrer zu stark oder wiederholt gebogen wird und/oder der Spiralbohrer gebogen und gleichzeitig ein hohes Drehmoment mit der Bohrmaschine auf den Spiralbohrer übertragen wird. Daher darf der Spiralbohrer nur mit einer Bohrmaschine mit kontinuierlich anlaufender und von Hand dosierbarer Umdrehungszahl verwendet werden. Synthes empfiehlt die Verwendung des Electric Pen Drive 60.000 rpm (05.001.010) oder des Air Pen Drive 60.000 rpm (05.001.080). Optional kann die Colibri II (532.101) oder der Compact Air Drive II (511.701) benutzt werden. 4 Aus Gründen der Sicherheit und Genauigkeit beim Bohren und wegen der Gefahr, dass der Spiralbohrer durch mögliche wiederholte Biegebelastungen bricht, ist der Spiralbohrer ausschließlich für den einmaligen Gebrauch bestimmt. Befindet sich der Spiralbohrer bereits im Knochen, ist eine Änderung der Bohrrichtung nicht möglich. Ein erneuter Ausrichtungsversuch führt nur zur Verbiegung des freien Bohreranteils und übermäßiger mechanischer Beanspruchung. Eine Änderung der Bohrrichtung kann daher nur durchgeführt werden, wenn der Spiralbohrer neu positioniert wird. C1/C2 Access System Operationstechnik DePuy Synthes 9
Bildverstärkerunterstützte Technik 8 Schraubenlänge ermitteln Der Spiralbohrer ist mit Markierungen versehen, mit der die erforderliche Schraubenlänge mit der mittels des Bildverstärkers ermittelten Bohrtiefe verglichen werden kann. Um Fehlinterpretationen beim Messen zu vermeiden, muss die Führungshülse 6.0/2.5 des Spiralbohrers am Knochen aufliegen. Hinweis: Die Längenangabe in der Artikelbezeichnung der Kortikalisschrauben (497.002 008) sowie auf dem Spiralbohrer und dem Gewindeschneider umfasst die gesamte Schraubenlänge (Schaft und Kopf). Option 2 Reposition sichern Zur Sicherung der Reposition können gemäß der Technik von Jeanneret und Magerl 2 der Spiralbohrer und die Gewebeschutzhülse in ihrer Position belassen werden (1), bis die transartikuläre Verschraubung auf der Gegenseite durchgeführt worden ist (2). 1 In diesem Falle die Schritte 3 bis 8 auf der Gegenseite von C1/C2 wiederholen und die Stabilisierung, wie in den Schritten 9 bis 11 beschrieben, durchführen. 11 DePuy Synthes C1/C2 Access System Operationstechnik
9 Gewinde schneiden Im Falle eines sklerotischen Knochens sollte das Gewinde vorgeschnitten werden. Den Gewindeschneider B 3.5 mm (387.015) (1) mit der Führungshülse 6.0/3.5 (387.016) (beide blau markiert) verwenden (2) und an das Universalbohrfutter mit T-Griff (393.100) anschließen. Diese Hülse führt den Gewindeschneider in der Gewebeschutzhülse und gibt ihm zusätzliche Stabilität im schneidenden Bereich (3). 1 2 3 Die Position des Gewindeschneiders während des Gewindeschneidens mittels Bildverstärker kontrollieren. Hinweis: Gewindeschneider, die sich verbogen haben, sind zu ersetzen, da diese bei zusätzlichen mechanischen Belastungen aufgrund ihrer Länge einer erhöhten Bruchgefahr ausgesetzt sind. 10 Aufnehmen der Kortikalisschraube mit selbsthaltendem Schraubenzieher Aufgrund des speziellen Kopfes der Kortikalisschraube B 3.5 mm (497.002 008) kann diese nur mit dem selbsthaltenden Schraubenzieher (387.018) verwendet werden. Zum Aufnehmen der Kortikalisschraube den Schraubenzieher auf den Kreuzschlitz der Kortikalisschraube aufsetzen. Durch Drehen der Verbindungsschraube des Schraubenziehers wird die Schraube mit dem Schraubenzieher fest verbunden. Es ist darauf zu achten, dass das Kreuz des Schraubenziehers vollständig in den Kreuzschlitz des Schraubenkopfs eingreift. C1/C2 Access System Operationstechnik DePuy Synthes 11
Bildverstärkerunterstützte Technik 11 Setzen der Kortikalisschraube mit dem selbsthaltenden Schraubenzieher Während des Eindrehens die Position der Kortikalisschraube mit dem Bildverstärker kontrollieren. 12 Transartikuläre Verschraubung von C1/C2 auf der Gegenseite Die endgültige Stabilisierung von C1/C2 erfolgt durch das gleiche Vorgehen (Schritt 3 bis 11) auf der Gegenseite. 13 Nachbehandlung Biomechanische Studien belegen, dass eine ausreichende Stabilität der transartikulären Verschraubung nur in Verbindung mit einem strukturellen Knochentransplantat zwischen C1 und C2 gegeben ist. 3 Eine zusätzliche Fixierung des Knochentransplantats mit einer Cerclage oder einem Kabel ist ratsam. Das Tragen einer weichen Halskrause für die Dauer von 12 Wochen wird empfohlen. 11 DePuy Synthes C1/C2 Access System Operationstechnik
IMPLANTATE Kortikalisschraube B 3.5 mm, selbstschneidend, Titanlegierung (TAN), selbsthaltend mit Nr. 387.018 Art. Nr. Länge 497.002 38 mm 497.003 40 mm 497.004 42 mm 497.005 44 mm 497.006 46 mm 497.007 48 mm 497.008 50 mm 498.920 CerviFix-C2-Backe, rechts, Titanlegierung (TAN), dunkelblau 498.921 CerviFix-C2-Backe, links, Titanlegierung (TAN), dunkelblau C1/C2 Access System Operationstechnik DePuy Synthes 11
INSTRUMENTE 187.000 CerviFix in Vario Case 292.451 Kirschnerdraht B 3.2 mm mit Dreikantspitze, Länge 300 mm, Stahl 387.011 Führungshülse 6.0/3.2, für Kirschnerdraht Nr. 292.451 387.013 Spiralbohrer B 2.5 mm mit Anschlag, Länge 270/70 mm, 3-lippig, für Dreibackenbohrfutter 387.013S Spiralbohrer B 2.5 mm mit Anschlag, Länge 270/70 mm, 3-lippig, für Dreibackenbohrfutter, steril 387.014 Führungshülse 6.0/2.5, für Spiralbohrer Nr. 387.013 387.015 Gewindeschneider für Kortikalisschrauben B 3.5 mm, mit Anschlag, Länge 270/70 mm, für Dreibackenbohrfutter 11 DePuy Synthes C1/C2 Access System Operationstechnik
387.016 Führungshülse 6.0/3.5, zu Nr. 387.015 387.017 Gewebeschutzhülse 8.0/6.0 387.018 Schraubenzieher, selbsthaltend, zu Nrn. 497.002 bis 497.008 532.101 Colibri II 393.100 Universalbohrfutter mit T-Griff C1/C2 Access System Operationstechnik DePuy Synthes 11
Instrumente 05.001.010 Electric Pen Drive 60.000 rpm 05.001.080 Air Pen Drive 60.000 rpm 511.701 Compact Air Drive II 11 DePuy Synthes C1/C2 Access System Operationstechnik
BIBLIOGRAPHIE 1. Aebi M, Thalgott J S and Webb J (1998) AO ASIF Principles in Spinal Surgery, c. 5.2 Transarticular Screw Fixation, Springer, Berlin 2. Jeanneret B and Magerl F (1992) Primary Posterior Fusion C1/2 in Odontoid Fractures: Indications, Technique, and Results of Trans articular Screw Fixation. J Spinal Disord (United States), Dec, 5 (4): 464 75 3. Henriques T, Cunningham BW, Olerud C et al. (2000) Bio mechanical Comparison of Five Different Atlantoaxial Posterior Fixation Techniques. Spine, 25 (22): 2877 83 C1/C2 Access System Operationstechnik DePuy Synthes 11
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