Krankmeldungen steigen leicht Zweitniedrigste Quote im Ländervergleich Herzinfarkt: Risikofaktoren lauern auch im Job

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Transkript:

DAK-Gesundheitsreport 2012 Bayern Krankmeldungen steigen leicht Zweitniedrigste Quote im Ländervergleich Herzinfarkt: Risikofaktoren lauern auch im Job München, 26. April 2012. Der Krankenstand in Bayern ist 2011 leicht auf 3,1 Prozent gestiegen (2010: 3,0 Prozent). Er lag damit so hoch wie in den vergangenen acht Jahren nicht mehr. Von 1.000 erwerbstätigen DAK-Versicherten waren 2011 im Schnitt pro Tag 31 Arbeitnehmer krank gemeldet. Ein DAK-Versicherter fehlte in Bayern durchschnittlich elf Tage. Bayern hatte 2011 die zweitniedrigste Quote unter allen Bundesländern. Gottfried Prehofer, Landeschef der DAK-Gesundheit in Bayern, warnt deshalb davor, den aktuellen Höchststand seit 2003 falsch zu interpretieren. Bayern braucht den Vergleich mit anderen Bundesländern nicht zu scheuen, kommentiert er die Ergebnisse. Beschäftigte und Unternehmen sind im Freistaat nach wie vor äußerst erfolgreich, den Krankenstand auf einem niedrigen Niveau zu halten. Prehofer weist darauf hin, dass sich bei der Entwicklung des Krankenstandes über alle Branchen hinweg bereits die ersten Anzeichen des demografischen Wandels zeigten. Laut Bundesagentur für Arbeit sind die Belegschaften schon heute älter als vor zehn Jahren. Ältere Mitarbeiter sind seltener, aber deutlich länger krank als Jüngere. Prehofer prognostiziert, dass aufgrund der Demografie der Krankenstand auch in den nächsten Jahren steigen wird, wenn Unternehmen nicht durch Prävention gegensteuern. Die DAK- Gesundheit stehe für Firmen als Partner für betriebliches Gesundheitsmanagement bereit. Immer mehr Arbeitsausfall aufgrund psychischer Krankheiten Ungebrochen ist auch der Trend bei den psychischen Erkrankungen: 2011 gingen 12,5 Prozent aller Ausfalltage auf das Konto psychischer Leiden, 2010 waren es noch 11,5 Prozent. Damit lagen Depressionen & Co. in Bayern etwas niedriger als im Bund mit 13,4 Prozent. Seelische Krankheiten dauern meist lange: Im Schnitt fehlte ein Betroffener in Bayern mit diesem Krankheitsbild rund 31 Tage. Da lohnt 1

es sich, in Gesundheit und Stressbewältigung zu investieren. Auch ein gutes Betriebsklima, positive Führungskultur und familiengerechte Arbeitsplätze spielen für die Vermeidung psychischer Erkrankungen eine Rolle, so Prehofer. Neben den psychischen Erkrankungen sind in Bayern auch die Fehltage bei Verletzungen gestiegen: 2011 legten sie im Vergleich zum Vorjahr um rund sechs Prozent zu. Der Krankenstand in Bayern liegt deutlich unter dem Bundesniveau von 3,6 Prozent. Eine Ursache dafür ist, dass die DAK-Mitglieder im Freistaat seltener krank waren als im Bundesdurchschnitt: Je 100 Mitglieder zählte die DAK im letzten Jahr 103 Erkrankungsfälle (bundesweit 115). Der einzelne Krankheitsfall war in Bayern mit durchschnittlich gut elf Tagen auch etwas kürzer als deutschlandweit (11,5 Tage). Untersucht wurden die Krankschreibungen von rund 349.000 erwerbstätigen DAK- Mitgliedern in Bayern. Das Berliner Forschungsinstitut IGES hat den DAK-Gesundheitsreport 2012 für Bayern erstellt. Schwerpunktanalyse Herzinfarkt In den Mittelpunkt des Reports stellte die DAK-Gesundheit das Thema Herzinfarkt und Arbeitswelt. In den Industrieländern sinkt seit 30 Jahren die Anzahl von Personen, die an einem Herzinfarkt sterben. Dieser Rückgang ist unter anderem auf eine Reduzierung des Nikotinkonsums bei Männern und weniger Bluthochdruck bei Frauen zurückzuführen. Hinzu kommen bessere Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten. Zwar sterben weniger Menschen am Herzinfarkt, jedoch sinkt bei Arbeitnehmern die Zahl der Krankenhausbehandlungen bei Herzinfarkt seit Jahren nicht mehr. Das Herzinfarktrisiko steigt ab einem Alter von 55 Jahren stark an. Angesichts alternder Belegschaften ist diese Entwicklung auch für die Arbeitswelt relevant. Das war Anlass für die DAK-Gesundheit, die Herzinfarkt-Gefährdung speziell der Erwerbstätigen genauer zu analysieren. Gibt es neue, bisher zu wenig berücksichtigte Risikofaktoren bei Berufstätigen, die in arbeitsbedingtem Stress oder im sozialen Umfeld liegen können? So ist beispielsweise bekannt, dass schwere Depressionen das Herzinfarktrisiko um 60 bis 100 Prozent erhöhen. 2

Bislang wurde das Augenmerk vornehmlich auf die klassischen Risikofaktoren wie Rauchen, Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen und Fettleibigkeit gelegt. Der DAK-Gesundheitsreport 2012 geht demgegenüber besonders dem Zusammenhang von Herzinfarkt, Job- Situation und psychischen Belastungsfaktoren nach. Bayerische Arbeitnehmer stärker vom Risiko einer Gratifikationskrise betroffen Um die Verbindungen von Herzinfarkt und Arbeitswelt genauer zu analysieren, hat die DAK-Gesundheit eine repräsentative Befragung von über 3.000 Berufstätigen durchgeführt. Die Analysen des Gesundheitsreports ergaben, dass mit 11,8 Prozent rund jeder neunte Befragte in Bayern unter einer sogenannten beruflichen Gratifikationskrise leidet. Der Anteil liegt damit deutlich über dem bundesweiten Wert von 9,3 Prozent. Als Gratifikationskrise wird eine besondere Form von arbeitsbedingtem Stress beschrieben, die entsteht, wenn für Beschäftigte die Belohnung nicht mehr im ausgewogenen Verhältnis zu ihrer Anstrengung steht. Auf Seiten der Belohnung spielen dabei das Gehalt, die erfahrene Anerkennung, Arbeitsplatzsicherheit und Karrierechancen eine Rolle. Für diesen Personenkreis mit einer Gratifikationskrise besteht ein mehr als doppelt so hohes Herzinfarktrisiko. Auffällig ist, dass Gratifikationskrisen je nach beruflichem Status unterschiedlich häufig sind. So leiden bundesweit Facharbeiter mit 11,2 Prozent überproportional daran, ebenso Arbeiter mit 10,8 Prozent. Unterdurchschnittlich von einer Gratifikationskrise betroffen sind Selbstständige und Freiberufler mit 3,9 Prozent sowie Beamte im höheren Dienst mit 6,7 Prozent. Gratifikationskrise macht krank Beschäftigte mit einer Gratifikationskrise haben nicht nur ein höheres Herzinfarktrisiko, sondern jeder Zweite von ihnen schätzt auch seinen Gesundheitszustand sehr viel schlechter ein. Sie haben tatsächlich auch häufiger gesundheitliche Probleme. Stimmungsschwankungen verbunden mit Angst oder Hilflosigkeit treten bei ihnen dreimal so häufig auf wie bei Beschäftigten, die nicht von Stress betroffen sind. Kopfschmerzen und Schlaflosigkeit kommen bei Gestressten fast doppelt so häufig vor. Obwohl diese sehr gestressten Arbeitnehmer um ihr erhöhtes Gefährdungspotential wissen, belegt der Report, dass sie sich nicht 3

stärker um ihre Gesundheit kümmern als andere Beschäftigte. Hier sollten Unternehmen mit ihrem betrieblichen Gesundheitsmanagement ansetzen, um die Betroffenen zu unterstützen. Die DAK-Gesundheit hilft dabei gerne, so Landeschef Prehofer. Unterbrechungen und Störungen des Arbeitsablaufs belasten in Bayern fast jeden Vierten Fast ein Viertel der Befragten in Bayern fühlt sich stark oder sehr stark durch Unterbrechungen und Störungen bei der Arbeit belastet (im Bund jeder Fünfte). Häufiger Zeitdruck ist für 22,5 Prozent der Befragten eine Belastung. Fast genau so häufig wird als Stressor die Vermehrung des Arbeitsvolumens genannt. Häufige Überstunden geben 12,3 Prozent an (Bund 9,1 Prozent). Es folgen körperliche Anstrengung mit 8,4 und hohe Verantwortung mit 8,2 Prozent. Psychosoziale Belastungen haben in den vergangenen Jahren zugenommen. Möglicherweise stehen diese wachsenden Beanspruchungen mit den vermehrten Krankschreibungen aufgrund psychischer Leiden in Zusammenhang. Wenn psychische Erkrankungen weiterhin so zunehmen, steigt auch das Risiko für mehr Herzinfarkte, so Prehofer. Gut jeder Fünfte in Bayern empfindet ein Ungleichgewicht zwischen Bezahlung und erbrachter Leistung. Rund 20 Prozent der Befragten fühlen sich vom Chef zu wenig anerkannt (Bund 17,1 Prozent). Knapp 16 Prozent sind belastet, weil sie eine Verschlechterung ihrer Arbeitssituation befürchten oder tatsächlich erfahren. Stress was schützt und was schadet Soziale Beziehungen im Job können helfen, Stress zu reduzieren. Erfreulich: Rund zwei Drittel der bundesweit Befragten geben ein vertrauensvolles Verhältnis mit den Kollegen an. 16 Prozent sagen, dass ihr Arbeitgeber ihnen hilft, sich vor Stress zu schützen. Demgegenüber werden als negative Stressoren Arbeitsaufgaben genannt, die der Befragte anders erledigen würde, als es seinen Vorgaben entspricht. So geben gut 16 Prozent an, dass sie bei der Arbeit häufig Dinge tun müssen, die sie anders erledigen würden. Weitere Belastungen: Rund jeder zehnte Beschäftigte in Deutschland bekommt oft widersprüchliche Anweisungen von zwei oder mehr Personen. Vor allem für Dienstleistungsberufe gilt: Sich widersprechende Anforderungen etwa von Kunden und Vorgesetzten sind ein starker Stressor. Auch Umstrukturierungen gelten als Belastungsfaktor für psychosozialen Stress. 4

Analyse der Krankheitsdaten in Bayern Über die Hälfte der Fehltage wird durch drei Krankheitsgruppen bestimmt: Die prominenteste Rolle im Krankheitsgeschehen spielen Krankheiten des Muskel-Skelett-Systems. Auf sie entfallen mehr als ein Fünftel (rund 22 Prozent) aller Krankheitstage. An zweiter Stelle stehen Verletzungen mit einem Anteil von 16 Prozent am Krankenstand. An dritter Stelle der wichtigsten Krankheitsarten stehen mit 15 Prozent Krankheiten des Atmungssystems. Branchenergebnisse Die Branchen mit den niedrigsten Krankenständen waren 2011 Bildung, Kultur, Medien mit 2,2 und Banken und Versicherungen mit 2,6 Prozent. Unter dem Durchschnitt lagen auch die Krankenstände bei der Rechtsberatung und anderen Unternehmensdienstleistungen mit 2,7 Prozent sowie im Handel mit 3,0 Prozent. Den höchsten Krankenstand weist erneut das Gesundheitswesen mit 3,7 Prozent auf. An zweiter Stelle folgt die Öffentliche Verwaltung mit 3,5 Prozent. IGES steht für Forschung, Entwicklung und Beratung in den Bereichen Infrastruktur und Gesundheit. Zu den wichtigsten Arbeitsfeldern des Berliner Instituts zählen die Versorgungsforschung und die Gesundheitsberichterstattung. Besonders auf dem Gebiet der Auswertung von Routinedaten der Gesetzlichen Krankenversicherung hat sich das IGES in mehr als 30 Jahren einen Namen gemacht. www.iges.de 5