Befragung der Studienanfänger/-innen im SoSe 2013 Ausgewählte Ergebnisse für die CAU insgesamt I. Einleitung Seit dem Wintersemester 2012 / 2013 führt die CAU Studieneingangsbefragungen in den Bachelor- und Master-Studiengängen durch. Thematisch fokussiert die Befragung auf die Zeit unmittelbar vor dem Studium, Gründe für die Wahl der CAU und des Faches sowie auf Probleme beim Übergang von der Schule in die Universität bzw. vom Bachelor- zum Master- Studium. Somit ist es möglich anhand der Befragung Stolpersteine beim Studienbeginn zu identifizieren und Maßnahmen zur Verbesserung zu entwickeln. II. Methode Die Befragung wurde vom 05. Juni 28. Juli 2013 durchgeführt. Die Studienanfänger/-innen wurden per Mail über ihre stu-adressen zur Befragung eingeladen und in einem 14-tägigen Turnus an die Teilnahme erinnert. Insgesamt konnte somit eine Rücklaufquote von 23% erreicht werden, was einer Personenzahl von 126 entspricht. In der Stichprobe sind 12% Bachelor- und 88% Master-Studierende vertreten. Demgegenüber liegt die Verteilung in der Grundgesamtheit bei 36% zu 64%. Es kann angenommen werden, dass der höhere Anteil der Master-Studierenden in der Stichprobe auf die Vertrautheit mit der Befragung als Instrument der Qualitätssicherung in Studium und Lehre zurückzuführen ist. Im Folgenden sollen noch weitere Parameter zwischen der Stichprobe und Grundgesamtheit untersucht werden, um systematische Verzerrungen auszuschließen. Wie aus der Tabelle 1 ersichtlich kann eine Verzerrung hinsichtlich des Geschlechts eher vernachlässigt werden. Tabelle 1: Geschlecht Stichprobe Grundgesamtheit weiblich 61% 58% Anhand der Tabelle 2 zeigen sich Verzerrungen in Bezug auf den Studiengang. So sind 1- Fach-Studierende in der Stichprobe in höherem Maß vertreten. Dies kann eventuell auf die Anlage des Fragebogens zurückgeführt werden, da 2-Fächer-Studierende um die Bewertung der beiden Fächer gebeten wurden, was zu einem verstärkten Abbruch führen könnte. Stichprobe Grundgesamtheit 1-Fach 67 51 2-Fächer Fachergänzung 12 20 2-Fächer Lehramt 16 25 2-Fächer Handelslehrer 5 3 Aufgrund der geringen Fallzahlen werden bezogen auf alle Befragte nur die Gründe für die Wahl der CAU sowie des Faches auf Universitätsebene ausgewertet. Anschließend werden die Anfänger/-innen im Master-Studium gesondert betrachtet. 1 Aufgrund unterschiedlicher Stichtage differiert der Ausgangswert sehr stark. 1
III. Ergebnisse Gründe für die Wahl der CAU Die Studienanfänger/-innen wurden gebeten ihre Gründe für die Wahl der CAU als ihre Hochschule zu benennen. Die Ergebnisse der Grafik 1 zeigen, dass die angebotenen Studiengänge und Fächerkombinationen für 80% wichtig bzw. sehr wichtig waren. Die Studierenden in den Master-Studiengängen scheinen gute Erfahrungen im Bachelor-Studium an der CAU gemacht zu haben, was sie zu einem Verbleib bewogen hat. Weiterhin spielte bei jeweils über der Hälfte der Studierenden der Standort der CAU eine wichtige bzw. sehr wichtige Rolle. Dies bezieht sich mit 58% besonders auf die finanziellen Aspekte worunter u. a. Studiengebühren aber auch Mieten gefasst werden. Grafik 1 Gründe für die CAU Angaben in Prozent; sehr wichtig bzw. wichtig Angebotene Studiengänge/Angebotene Fächerkombinationen Gute Erfahrungen im Bachelor-Studium an CAU (n=81) Finanzielle Aspekte (n=125) Attraktivität der Stadt Kiel bzw. des Umlands (n=125) Nähe der CAU zum Heimatort (n=126) Soziale / familiäre Aspekte (n=125) Guter Ruf des Faches (n=124) Niedrige Zulassungsbeschränkungen (n=124) Frühe Zulassung an der CAU (n=125) Guter Ruf der CAU (n=125) Gute Ergebnisse der CAU in Rankings (n=125) Fehlende Zulassung an Wunschuniversität (n=126) 10 18 36 32 30 30 52 52 51 58 63 80 In diesem Zusammenhang ist die Frage spannend, ob es sich bei der CAU für die Studienanfänger/-innen um ihre Wunsch-Universität handelt. Dies bejahen mit 54% knapp über die Hälfte der Befragten. Demgegenüber haben 15% eine andere Wunsch-Universität und fast ein Drittel (30%) hatte keine besondere Wunsch-Universität. Des Weiteren wurden die Studierenden um ihre Einschätzung zu ihrem Studium gebeten: Bei 68% der Befragten trifft es zu bzw. voll zu, dass sie in ihrem Studium die Gelegenheit haben, sich mit interessanten Inhalten eingehender zu beschäftigen. Bei 57% der Befragten trifft es zu bzw. voll zu, dass sie in ihrem Studium das Gefühl haben dazuzugehören. Und 51% der Befragten stimmen zu, dass sie in ihrem Studium zeigen, was sie können. 2
Gründe für die Wahl des Faches Für die Fächer ist es von besonderem Interesse zu erfahren, aus welchen Gründen ihr Fach gewählt wurde. Aber auch für aggregierte Daten auf Universitätsebene können aus diesem Aspekt Schlüsse gezogen werden. So kann angenommen werden, dass die Gründe für die Wahl des Faches einen Einfluss auf das Studierverhalten und damit auch auf einen eventuellen Abbruch des Studiums hat. Die Studierenden der 2-Fächer-Studiengänge wurden um die Bewertung der beiden Fächer gebeten. Auf der Ebene der Universität wurden diese Bewertungen zusammengezogen, so dass die Basis hier die Fachfälle bilden. Grafik 2 Gründe für die Wahl des Faches Angaben in Prozent; sehr wichtig bzw. wichtig Interesse am Fach (n=167) Es entspricht meinen Neigungen und Begabungen (n=167) Bestimmter Berufswunsch (n=167) Persönliche Entfaltung (n=167) Fachliche Spezialisierung nach BA-Abschluss (n=143) Geringe Berufsaussichten mit BA-Abschluss (n=143) Um eine gesicherte Berufsposition zu erhalten (n=165) Günstige Kombination zu anderem Fach (n=84) Um viele Berufsmöglichkeiten zu haben (n=166) Günstige Berufsaussichten (n=166) Um gute Verdienstchancen zu erreichen (n=165) Um einen angesehenen Beruf zu bekommen (167) Eltern / Verwandte / Bekannte haben dazu geraten (n=165) Wunschfach nicht bekommen (n=166) Anregung der Studienberatung der CAU (n=165) 4 7 13 33 47 46 45 45 43 42 54 59 58 75 87 Die Ergebnisse der Grafik 2 zeigen, dass bei der Wahl des Studienfaches insgesamt die intrinsischen Motive wie Interesse am Fach, entspricht Neigungen und Begabungen sowie persönliche Entfaltung überwiegen. Beratung aus dem Umkreis oder auch der Studienberatung der CAU haben so gut wie keine große Rolle gespielt. Für die Master-Anfänger/-innen waren zu 54% noch die fachliche Spezialisierung nach dem Bachelor-Abschluss wichtig bzw. sehr wichtig und 47% geben als Gründe für die Wahl des Faches geringe Berufsaussichten mit Bachelor-Abschluss an. In Bezug auf die Studienanforderungen im Fach werden diese hinsichtlich des fachlichen Anforderungsniveaus von 74% als hoch bzw. sehr hoch beurteilt. 72% der Befragten sehen die Stofffülle in ihrem Fach als hoch bzw. sehr hoch an. Demgegenüber wird die Selbstständigkeit bei der Studiengestaltung bei rund der Hälfte (51%) der Studierenden als hoch bzw. sehr hoch bewertet. 3
Weiterhin zeigen die Ergebnisse der Studieneingangsbefragung, dass zu diesem Zeitpunkt 87% der Studienanfänger/-innen vorhaben, ihr Studium abzuschließen. 11% können hierzu noch keine Angabe machen und 2% (2 Personen) verneinen dies. Abschließend ist noch festzuhalten, dass sich fast 60% der Befragten mit ihrem Studium zufrieden bzw. sehr zufrieden zeigen. Dies deckt sich auch mit dem großen Anteil an Studierenden, die ihr Studium abschließen möchten. Anfänger/-innen im Masterstudium Im Folgenden werden die Anfänger/-innen im Master-Studium eingehender betrachtet. Hier ist es von besonderem Interesse, welcher Tätigkeiten sie unmittelbar vor der Aufnahme des Studiums nachgegangen sind und ob sie ihren Bachelor-Abschluss an der CAU absolviert haben. Um einen guten Überblick über diese Gruppe zu erhalten, sollen auch die Ergebnisse aus der Absolventenbefragung des Abschlussjahrgangs 2011 2 herangezogen werden. Um eine doppelte Befragung auszuschließen, wurden in dieser Befragung nur diejenigen Bachelor- Absolventen/-innen befragt, die nach dem Bachelor-Abschluss nicht an der CAU weiterstudieren, sondern ein Studium an einer anderen Hochschule absolvieren oder sich gegen ein anschließendes Studium entschieden haben, wofür dann die Gründe erhoben wurden. Zunächst sollen die Ergebnisse der Studieneingangsbefragung analysiert werden, wobei 110 Personen in die Auswertung einbezogen werden können. Hier ist besonders die Zeit direkt vor dem Master-Studium interessant. So haben 85% unmittelbar vorher studiert und 15% waren berufstätig oder haben eine andere Tätigkeit ausgeübt. Für die CAU stellt sich damit die Frage, ob das vorherige Studium an der CAU oder einer anderen Hochschule absolviert wurde. Von den Personen, die vorher studiert haben, haben 69% ihren Bachelor an der CAU erworben, 24% an einer anderen Universität in Deutschland und 5% an einer Fachhochschule. Die Studierenden kommen damit in erster Linie von der FH Kiel, der Universität Bonn und der Universität Hamburg. Insgesamt stellt sich die Frage, wie sich der Übergang in das Master-Studium gestaltet. Die Befragten wurden in diesem Zusammenhang um die Beurteilung dieses Übergangs gebeten. Die Zustimmung verteilt sich wie folgt: Tabelle 3, Angaben in Prozent trifft voll zu bzw. trifft zu Die Lehrinhalte meines Masterstudiums bauen meines Erachtens sinnvoll auf den Lehrinhalten meines Bachelorstudiums auf. 54% Die Lehrinhalte des Masterstudiums sind meiner Meinung nach anspruchsvoller als die Inhalte meines 57% Bachelorstudiums. Ich fühle mich durch mein Bachelorstudium insgesamt 61% gut auf mein Masterstudium vorbereitet. Die CAU hat die Zugangsvoraussetzungen zum Masterstudium für mich eindeutig und transparent dargestellt. 75% durch den Studierendenservice der Zentralen Ver- 48% 2 Die Absolventen/-innen des Jahrgangs 2011 wurden ca. 1,5 Jahre nach ihrem Abschluss an der CAU befragt. Themen der Erhebung sind die retrospektive Studienbewertung, Übergang Universität in den Beruf sowie die aktuelle berufliche Situation. Die Bachelor-Absolventen/-innen wurden im Rahmen eines Fragenmoduls nach dem Übergang Bachelor Master befragt. 4
waltung der CAU. durch das zuständige Prüfungsamt/die zuständigen Prüfungsämter. 47% Demnach scheint es bei der Bereitstellung von Informationen ein Verbesserungspotenzial zu geben. Dies wurde auch bei den offenen Antworten betont. Auch im Rahmen der Absolventenstudie 2011 (insgesamt 459 Personen) zeigt sich, dass ein Großteil der Bachelor-Absolventen/-innen (64%) ihr weiteres Studium an der CAU aufgenommen haben. 17% (80 Befragte) der Befragten haben im Anschluss die Hochschule gewechselt, 2% (10 Befragte) wollten bzw. wollen ein weiteres Studium aufnehmen und 17% (76 Befragte) wollen kein weiteres Studium aufnehmen. Betrachtet man nur diejenigen, die ein Master-Studium aufgenommen haben, so sind ca. 79% an der CAU verblieben. Für die CAU sind besonders die restlichen 21% hinsichtlich ihres Übergangs ins weitere Studium von Interesse: Warum haben sie nicht weiter an der CAU studiert? Wie sah ihr Bewerbungsverhalten aus und gab es Probleme an der neuen Hochschule? Der letzte Aspekt ist besonders hinsichtlich des Bologna-Ziels der Mobilität von Bedeutung. Im Schnitt haben sich diese Befragten an drei Hochschulen beworben. Der Grafik ist zu entnehmen, dass zu einem sehr großen Teil fachliche Gründe für die Wahl der Hochschule und damit für den Wechsel eine Rolle gespielt haben. Grafik 3 Gründe für die Wahl HS -Wechsler Angaben in Prozent; sehr wichtig bzw. wichtig Profil des Studiengangs (n=78) Fachlicher Schwerpunkte des angebotenen Studiengangs (n=77) Guter Ruf der Hochschule / der Dozent/innen (n=77) Studiengang mit berufspraktischer Orientierung (n=75) Attraktivität der Stadt / Region (n=77) Verspreche mir Karrierevorteile (n=76) Ich glaube, dass man die HS einmal wechseln sollte (n=77) Keine oder niedrige Studiengebühren (n=74) Nähe zu Partner/in, Familie (n=75) Soziale Kontakte, Freundeskreis (n=74) Gute Ranking-Ergebnisse der HS (n=75) Günstige Bewerbungsfristen (n=75) Persönlicher Kontakt zu Lehrenden (n=76) Niedrige Zulassungsbeschränkungen (n=75) Fehlende Zulassung an Wunschuniversität (n=75) 5 11 20 20 43 41 40 35 35 30 29 49 57 90 88 Von den Wechselnden geben 73% an, dass sie keine Schwierigkeiten beim Übergang zum weiterführenden Studium hatten. Als Schwierigkeiten werden in erster Linie folgende Aspekte benannt: Die Unterlagen / Prüfungsergebnisse lagen nicht rechtzeitig vor und es mussten Zusatzleistungen bzw. Leistungsnachweise erbracht werden (jeweils 10 Personen). 5
Insgesamt stellt sich die Frage, weshalb einige Bachelor-Absolventen/-innen (bisher) kein weiteres Studium aufgenommen haben. Folgende Gründe werden hierfür hauptsächlich angeführt (Mehrfachnennungen möglich): 62% Berufserfahrungen sammeln 44% Erhalt eines attraktiven Jobangebots 35% Finanzielle Gründe IV. Zusammenfassung Insgesamt konnte eine Rücklaufquote von 23% erzielt werden (126 Personen), wobei die Bachelor-Anfänger/-innen sehr gering vertreten sind. Für die Wahl der CAU als Alma Mater spielen besonders die angebotenen Studiengänge und Fächerkombinationen (80%) eine große Rolle, aber auch finanzielle Aspekte (58%) und die Attraktivität der Stadt Kiel sowie des Umlands und die Nähe zum Heimatort (jeweils 52%). Von den Master-Anfänger/-innen waren für 63% die guten Erfahrungen im Bachelor-Studium wichtig bzw. sehr wichtig. Für 54% handelt es sich bei der CAU im ihre Wunschuniversität und bei 15% nicht. 30% haben keine spezielle Wunsch-Universität. Hinsichtlich der Wahl des Faches überwiegen intrinsische Motive: Interesse am Fach 87%, es entspricht meinen Neigungen und Begabungen 75% und 58% persönliche Entfaltung. Von den Master-Anfänger/-innen wollen sich 54% fachlich spezialisieren und 47% sehen mit dem Bachelor-Abschluss geringe Berufschancen. Anfänger/-innen im Master-Studium Insgesamt zeigt sich bei den Master-Anfänger/-innen ein recht hoher Verbleib an der CAU. Für 81% der Befragten, die an der CAU verblieben, war besonders die Studiengänge/Fächerkombination wichtig bzw. sehr wichtig bei der Wahl der Hochschule. In Bezug auf das Bachelor-Studium fühlen sich 61% der Master-Anfänger/-innen durch dieses gut vorbereitet, für 57% sind die Lehrinhalte anspruchsvoller und für 54% bauen sie sinnvoll aufeinander auf. Im Rahmen der Absolventenstudie gaben die Master-Studierenden, die nach dem Bachelor-Abschluss die Hochschule gewechselt haben, als Grund für diesen Wechsel fachliche Gründe an. Von diesen haben 73% keine Probleme beim Übergang gehabt. Bachelor-Absolventen/-innen, die (bisher) kein weiteres Studium aufgenommen haben, führen hierfür als Gründe das Sammeln von Berufserfahrungen (62%), Erhalt eines attraktiven Jobangebots (44%) und Finanzielles (35%) an. 6