Presseinformation zum Schuljahresbeginn 2015/16. Situation der Grundschulen und Mittelschulen im Schuljahr 2015/16

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: Staatl. Schulamt im Landkreis Pfaffenhofen a.d.ilm Staatliches Schulamt * Poststraße 3 * 85276 Pfaffenhofen * Telefon (08441) 4908-0 * Fax (08441) 4908-16 E-Mail: buero@schulamtpfaffenhofen.de * Homepage: http://www.schulamtpfaffenhofen.de Presseinformation zum Schuljahresbeginn 2015/16 Situation der Grundschulen und Mittelschulen im Schuljahr 2015/16 1. Gesamtübersicht an Grundschulen und Mittelschulen (öffentliche und private Schulen) Schulart Zahl der Schulen Zahl der Schüler Mehrung/ Minderung Grundschule 22 4433 + 0,6% Mittelschule 11 2174-1,9% Gesamt* 33 6607-0,2% *davon: Anzahl der öffentlichen Schulen 32 Grund- und Mittelschulen 7 Anzahl der privaten Schulen 1 Die private Montessori-Grundschule Pfaffenhofen ist seit diesem Schuljahr eine staatlich anerkannte Ergänzungsschule. Im Schulamtsbezirk Pfaffenhofen bestehen im Mittelschulbereich 3 Schulverbünde: - Schulverbund Süd mit den Mittelschulen Pfaffenhofen, Scheyern, Schweitenkirchen, Rohrbach, Wolnzach und Reichertshausen - Schulverbund Paartal mit den Mittelschulen Reichertshofen und Hohenwart - Schulverbund Nord mit den Mittelschulen Geisenfeld, Manching und Vohburg 2. Klassenbildung an den Grund- und Mittelschulen 2.1 Schüler und Klassen (öffentliche und private Schulen) Grundschule Mittelschule Anzahl Schüler 4433 Anzahl Schüler 2174 Schulanfänger 1077 in M-Klassen 434 Anzahl Klassen 210 Anzahl Klassen 116 jahrgangskombinierte Klassen gebundene Ganztagsklassen 3 M-Klassen 22 2 gebundene Ganztagsklassen durchschnittliche Schülerzahl 21,1 durchschnittliche Schülerzahl 18,7 Vorjahreswert 21,5 Vorjahreswert 19,4 20 Während in der Grundschule ein leichter Schülerzuwachs zu verzeichnen ist, ging die Schülerzahl in der Mittelschule leicht zurück. Da mehr Klassen als im Vorjahr gebildet

wurden, konnte die durchschnittliche Schülerzahl pro Klasse in beiden Schularten gesenkt werden und liegt jeweils unter den oberbayerischen Vergleichswerten. Mittlere-Reife-Züge werden in Vohburg, Hohenwart/Reichertshofen und in Pfaffenhofen angeboten. Insgesamt besuchen 124 Schülerinnen und Schüler M-10-Klassen und bereiten sich in diesem Schuljahr auf den mittleren Schulabschluss vor. Auf Grund der geringen Schülerzahl wird auch in diesem Schuljahr keine Praxisklasse eingerichtet. Für einzelne betroffene Schülerinnen und Schüler werden individuelle Lösungsmöglichkeiten in enger Abstimmung mit Schulberatung, Berufsberatung und den Schulen gesucht. 2.2 Klassenfrequenzen Zahl der Schüler bis 15 16-20 21-25 26-30 >30 Anzahl der Klassen Grundschule 7 3,3% 85 40,5% 102 48,6% 16 7,6% 0 Mittelschule 20 17,2% 68 58,6% 24 20,7% 4 3,5% 0 Gesamt 27 8,3% 153 46,9% 126 38,7% 20 6,1% 0 Über 90% der Klassen haben weniger als 26 Schüler, über 50% der Klassen sogar weniger als 21 Schüler. 2.3 Schüler mit Migrationshintergrund Die Zahl der Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund hat sich im Landkreis im Vergleich zum Vorjahr erhöht. Der Anteil der Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund liegt nun insgesamt bei 19%. Im Grundschulbereich wurden von der Regierung von Oberbayern zusätzliche Lehrerstunden bereitgestellt. Damit wurden zusätzliche Klassen gebildet, um die Schülerhöchstzahl von 25 bei einem Migrationsanteil von mehr als 50% zu gewährleisten0. Dadurch wird die Unterrichts-, Erziehungs- und Integrationsarbeit erheblich erleichtert. 3. Personalsituation an den Grund- und Mittelschulen Anzahl der Lehrer im Dienst GS MS Gesamt 245 163 408 Anzahl der Fachlehrer im Dienst 20 31 51 Anzahl der Förderlehrer im Dienst 9 4 13 Anzahl der Lehramtsanwärter 24 11 35 Anzahl der Fachlehreranwärter --- 4 4 Anzahl der Förderlehreranwärter 1 1 2 Gesamt 299 214 513 Der Landkreis Pfaffenhofen ist von der Regierung von Oberbayern bedarfsgerecht mit den entsprechenden Lehrerstunden versorgt worden. Für jede Klasse steht eine Grund- bzw. Mittelschullehrkraft als Klassenleitung zur Verfügung.

In diesem Schuljahr wurden verhältnismäßig wenige Lehrkräfte auf ihren Antrag in ihren Heimatregierungsbezirk zurück versetzt. Neu in den Landkreis gekommen sind 54 Lehrkräfte, davon 33 fertig ausgebildete Grund- und Mittelschullehrer sowie 21 Lehramtsanwärter, die sich in der Ausbildung befinden. Aushilfsdienst Die von der Regierung von Oberbayern bestimmte Zahl an Lehrerstunden für die Bildung einer Mobilen Reserve mit 668 Stunden ist eingeplant. Allerdings sind bereits einige Lehrkräfte zu Schuljahresbeginn langfristig krank gemeldet oder gehen in absehbarer Zeit in Mutterschutz. Damit ist die Mobile Reserve bereits deutlich reduziert. Die Regierung von Oberbayern wird durch weitere Einstellungen im November und Januar dieser Situation gerecht werden. 4. Besondere Unterrichtseinrichtungen 4.1 Förderung von Schülerinnen und Schülern mit Migrationshintergrund Für Deutschfördermaßnahmen werden im Landkreis Pfaffenhofen im kommenden Schuljahr insgesamt 220 Lehrerstunden zur Verfügung gestellt. Die Schulen haben hier die Möglichkeit, die Deutschkenntnisse von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund in kleinen Gruppen zu fördern. Insgesamt wurden für 885 Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund Deutschfördermaßnahmen eingerichtet. In 33 Vorkursgruppen werden bereits in den Kindergärten Vorschulkinder mit unzureichenden Deutschkenntnissen von Lehrkräften spielerisch geschult und gefördert. Bis zum Schuleintritt sollen die sprachlichen Voraussetzungen dieser Kinder verbessert werden. Ein gleiches Angebot in entsprechendem Umfang wird von Seiten der Kindergärten erbracht. Im Rahmen des Bildungsfinanzierungsgesetzes werden auch deutsche Kinder in diese Fördermaßnahmen einbezogen. Man erhofft sich dadurch insbesondere eine intensive sprachliche Vorbereitung und Schulung aller Kinder im Rahmen gemeinsamer spielerischer Unterrichtseinheiten. Je nach Anteil der Kinder mit Migrationshintergrund wurden den Schulen Lehrerstunden zur Einrichtung von Deutschförderkursen und Deutschförderklassen zur Verfügung gestellt. Ziel dieser Maßnahmen ist es, ausländische Schülerinnen und Schüler, die Regelklassen besuchen, in Kleingruppen intensiv sprachlich zu fördern und eine erfolgreiche Teilnahme am Unterricht der Regelklassen zu ermöglichen. Erstmals wird in diesem Schuljahr an der Mittelschule Reichertshofen eine Übergangsklasse eingerichtet. Zum einen werden in dieser Klasse die bereits im letzten Jahr in den Landkreis zugezogenen ausländischen Kinder und Jugendlichen intensiv weiter sprachlich gefördert und geschult, damit der Übertritt in die Regelklasse so schnell wie möglich erfolgen kann. Zum anderen bietet die Übergangsklasse die Möglichkeit, Schülerinnen und Schüler, die ohne ausreichende Deutschkenntnisse auch während des Schuljahres zuziehen, kontinuierlich und zielstrebig auf den Besuch der deutschen Regelklasse vorzubereiten. Der besonders für diese Kinder konzipierte Unterricht mit veränderter Stundentafel und insbesondere dem Fach Deutsch als Zweitsprache soll die Integration unterstützen und den Kindern und Jugendlichen helfen, sich im Lebensalltag zurechtzufinden. Die Regierung von Oberbayern hat für die Einrichtung dieser Übergangsklasse eine zusätzliche Vollzeitstelle zur Verfügung gestellt. 4.2 Inklusion von Kindern mit sonderpädagogischem Förderbedarf Im Landkreis Pfaffenhofen werden an den Regelschulen immer mehr Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf beschult. Für die Einzelinklusion und weitere

inklusive Maßnahmen werden auch hierfür an bestimmten Schulen Lehrerstunden bereitgestellt. Die Ernennung der Mittelschule Pfaffenhofen zur Schule mit dem Profil Inklusion durch das Bayerische Staatsministerium für Unterricht und Kultus ist ein weiterer Beweis dafür, dass an den Grund- und Mittelschulen im Landkreis das Thema Inklusion beispielgebend umgesetzt wird. Neben den bereits bestehenden Profilschulen der Grundschule Münchsmünster und der Mittelschule Vohburg - bietet die Mittelschule Pfaffenhofen nun einen zusätzlichen Standort für die besondere Unterstützung inklusiver Maßnahmen durch die Förderschule. Das Bayerische Staatsministerium für Unterricht und Kultus unterstützt jede Profilschule mit zusätzlichen Lehrerstunden im Grund- und Mittelschulbereich und mit Lehrerstunden aus dem Förderschulbereich. Die im letzten Jahr am Staatlichen Schulamt eingerichtete Beratungsstelle Inklusion in der Außenstelle des Landratsamts in Vohburg und an der Beratungsstelle in Ilmmünster hat sich äußerst positiv bewährt und wird auch in diesem Schuljahr für Eltern zu Fragen der Inklusion zur Verfügung stehen. Aufgrund des großen Bedarfs haben sich die Beratungsstunden in diesem Schuljahr erhöht. 4.3 Betreuungsangebote an Grund- und Mittelschulen Der bedarfsgerechte und flächendeckende Ausbau von Ganztagsangeboten ist vorrangiges Ziel der Bayerischen Staatsregierung. Im Landkreis Pfaffenhofen wird das Angebot am Bedarf orientiert kontinuierlich weiter ausgebaut. 4.3.1 Gebundene Ganztagsschule Im Schuljahr 2015/16 werden an den öffentlichen Grund- und Mittelschulen orts- und bedarfsgerecht für 417 Schülerinnen und Schüler 22 gebundene Ganztagsklassen eingerichtet. Dieses Betreuungsangebot gibt es an folgenden Schulen: Schule Jahrgangsstufe Anzahl der GT-Klassen an der Schule Grundschule Niederscheyern Jgst. 1 und Jgst. 2 2 Mittelschule Pfaffenhofen Jgst. 5 bis Jgst. 9 8 Mittelschule Reichertshausen (alle Klassen sind gebundene Ganztagsklassen) Jgst. 5 bis Jgst. 9 8 Mittelschule Reichertshofen Jgst. 5, Jgst. 6, Jgst. 8 3 Mittelschule Manching Jgst. 9 1 Das Konzept der gebundenen Ganztagsschulen zeichnet sich durch einen rhythmisierten Unterricht aus, in dem sich Lernphasen, individuelle Fördermaßnahmen und aktive Erholungsphasen abwechseln. Kognitives und soziales Lernen ist damit effektiver und nachhaltiger möglich. Pro gebundene Ganztagsklasse stehen den Grund- und Mittelschulen zusätzliche Lehrerwochenstunden zur Verfügung. Sie ermöglichen Individualisierung, Differenzierung und vertiefendes Üben in den Fächern Deutsch, Mathematik und Englisch. Zur Abdeckung der nachmittäglichen Unterrichts- und Betreuungszeiten erhalten die Schulen

zusätzlich eine finanzielle Förderung für die Beschäftigung von außerschulischem Personal. Auch die Kommunen beteiligen sich an den Kosten im personellen Bereich. 4.3.2 Offene Ganztagsangebote an Mittelschulen Ein offenes Ganztagsangebot ist abhängig von den Bedürfnissen und Möglichkeiten vor Ort. Gemeinsam mit dem Sachaufwandsträger und einem Kooperationspartner entwickelt die Schule ein ortsspezifisches Konzept. Den Schülerinnen und Schülern wird im Anschluss an den regulären Vormittagsunterricht ein Mittagessen angeboten, an das sich eine Hausaufgabenbetreuung, Fördermaßnahmen und ein breit gefächertes Freizeitangebot anschließen. Die Betreuung durch pädagogische Fachkräfte findet in der Regel in jahrgangsstufenübergreifenden Gruppen statt. Die Schülerinnen und Schüler müssen für mindestens zwei Nachmittage in der Woche angemeldet werden. Im Schuljahr 2015/16 bieten folgende Mittelschulen ein offenes Ganztagsangebot an: - Mittelschule Vohburg - Mittelschule Manching - Mittelschule Reichertshofen - Mittelschule Schweitenkirchen - Mittelschule Hohenwart - Mittelschule Scheyern 4.3.3 Neu: Offene Ganztagsangebote an Grundschulen Mit dem Schuljahr 2015/16 sieht das Bayerische Staatsministerium für Unterricht und Kultus erstmals auch für Grundschulen offene Ganztagsangebote in schulischer Verantwortung vor. Das Schuljahr 2015/16 dient als Pilotphase zur Erprobung der unterschiedlichen Angebotsformen: - Offenes Ganztagsangebot bis 16:00 Uhr - Kurzgruppen der Schülerbetreuung bis 14:00 Uhr - Kombi-Modell Jugendhilfe und Schule Je nach ortsspezifischem Bedarf entscheiden Schule und Kommune, ob am jeweiligen Schulstandort ein offenes schulisches Ganztagsangebot oder ein Mittagsbetreuungsangebot in Verantwortung eines außerschulischen Trägers den örtlichen Erfordernissen gerecht wird. Im Landkreis Pfaffenhofen haben sich zwei Grundschulen gemeinsam mit der jeweiligen Kommune zur Teilnahme an der Pilotphase entschlossen: - Grundschule Geisenfeld - Grundschule Reichertshofen 4.3.4 Mittagsbetreuung an Grundschulen An allen Grundschulen im Landkreis Pfaffenhofen wird eine Mittagsbetreuung in kommunaler oder freier Trägerschaft angeboten. Somit ist an jeder Grundschule eine Betreuung bis 14:00 Uhr oder bei der verlängerten Mittagsbetreuung bis mindestens 15:30 Uhr bzw. 16:00 Uhr gewährleistet. Im Schuljahr 2015/16 werden im Landkreis Pfaffenhofen insgesamt 88 Mittagsbetreuungsgruppen angeboten: 51 Mittagsbetreuungsgruppen bis 14:00 Uhr, 3 verlängerte Mittagsbetreuungsgruppen bis 15:30 Uhr und 34 verlängerte Mittagsbetreuungsgruppen bis 16:00 Uhr.

5. Pädagogische Schwerpunktsetzungen und Weiterentwicklungen im Schuljahr 2015/16 5.1 im Grundschulbereich Neuer Lehrplan LehrplanPLUS Grundschule Bereits im Schuljahr 2014/15 wurde der neue Grundschullehrplan in den Jahrgangsstufen 1 und 2 eingeführt. Mit intensiven Implementierungsmaßnahmen, insbesondere durch Lehrerfortbildungsmaßnahmen, wurden alle Grundschullehrkräfte mit der Philosophie und den grundlegenden Neuerungen des neuen LehrplanPLUS vertraut gemacht und auf eine adäquate Umsetzung vorbereitet. In diesem Schuljahr werden auch die Schülerinnen und Schüler der dritten Jahrgangsstufe nach dem neuen Lehrplan unterrichtet. Dieser rückt die Kompetenzorientierung in den Mittelpunkt allen unterrichtlichen Handelns. Ziel ist der nachhaltige Aufbau eines lebendigen und anwendungsbezogenen Wissens bei hoher Selbstständigkeit und Eigenaktivität sowie einer höheren Verantwortung für den eigenen Lernprozess. Dabei wird der Focus auf individuelle Lernprozesse gelegt, die durch ein breites Angebot an Materialien und Aufgabenstellungen unterstützt und gefördert werden. Voneinander und miteinander lernen in jahrgangsgemischten Klassen Das erfolgreiche Konzept der jahrgangskombinierten Klassen wird bereits an vielen Grundschulen in Bayern aus pädagogischen Gründen angeboten. Im Landkreis Pfaffenhofen gibt es dieses Modell nur an zwei Grundschulen: Grundschule Jetzendorf und Joseph-Maria- Lutz-Grundschule in Pfaffenhofen (hier im Rahmen des Modellversuchs Flexible Grundschule ). Die positiven Ergebnisse der wissenschaftlichen Begleitung sowohl des Schulversuchs in Bayern (1998) als auch des Modellversuchs Flexible Grundschule (2001-2014) belegen, - dass die kognitiven Leistungen der Schülerinnen und Schüler in jahrgangsgemischten Eingangsklassen nicht hinter dem Leistungsstand in Jahrgangsklassen zurück bleiben - dass durch die Altersmischung der Schüler soziale Lernprozesse besonders begünstigt und positiv beeinflusst werden - dass besonders begabte Kinder die jahrgangsgemischte Eingangsklasse in einem Schuljahr durchlaufen können - dass für entwicklungsverzögerte Kinder oder Kinder mit Lernschwierigkeiten die Möglichkeit besteht, eine Jahrgangsstufe ohne völlige Veränderung der Lerngemeinschaft zu wiederholen - dass individuelle Lernprozesse in verstärktem Maße ermöglicht werden. Das Konzept der jahrgangskombinierten Klassen sollte deshalb auch im Landkreis Pfaffenhofen weiter ausgebaut werden. 5.2 im Mittelschulbereich Vorbereitung auf die Einführung des LehrplanPLUS Mittelschule Das Kultusministerium beabsichtigt, die Kompetenzorientierung in allen Schularten in den Mittelpunkt des Unterrichts zu rücken. Folglich wird auch an den bayerischen Mittelschulen im Schuljahr 2016/17 der neue Lehrplan PLUS Mittelschule eingeführt. Kompetent ist eine Person gemäß der in Bayern gültigen Kompetenzdefinition, wenn sie bereit ist, neue Aufgaben- oder Problemstellungen zu lösen, und dieses auch kann. Hierbei muss sie Wissen bzw. Fähigkeiten erfolgreich abrufen, vor dem Hintergrund von Werthaltungen reflektieren sowie verantwortlich einsetzen. Kompetenzen sind inhaltsbezogen und situationsbezogen.

Die Lehrkräfte der Mittelschulen im Landkreis Pfaffenhofen beschäftigen sich bereits seit über einem Jahr intensiv mit der inhaltlichen Ausgestaltung eines kompetenzorientierten Unterrichts. Deshalb wurde ein breit angelegter Arbeitskreis auf Schulamtsebene gegründet, in dem alle Fachrichtungen der Mittelschule durch so genannte Lehrplan-Fachbeauftragte Berücksichtigung finden. In regelmäßigen Treffen werden Ziele konkretisiert, Unterrichtskonzepte entworfen, um anschließend im Rahmen von schulhausinternen Fortbildungen an die Kollegien multipliziert zu werden. Der Landkreis ist in Oberbayern nicht zuletzt dank der sehr engagierten Mitarbeit vieler Kolleginnen und Kollegen sehr gut aufgestellt hinsichtlich der Implementierung der neuen Lehrpläne. Berufsorientierung im Unterricht der Mittelschule Ein Qualitätsmerkmal der Mittelschule und damit wesentlicher Baustein im Unterricht an den Mittelschulen ist die intensive Berufsorientierung. In diesem Themenfeld fanden und finden zahlreiche Veranstaltungen in Kooperation mit der Berufsschule PAF, aber auch mit externen Partnern aus Handwerk und Industrie statt. Schüler erhalten dabei regelmäßig die Möglichkeit, praktische Erfahrungen in verschiedenen Berufsfeldern zu sammeln, ihre Neigungen und Talente zu erkennen und schließlich wichtige Vorstellungen von einem möglichen Erstberuf zu gewinnen. Alle Schulen des Landkreises Pfaffenhofen bieten ihren Schülern mit unterschiedlichen Akzenten eine Fülle solcher Möglichkeiten der Berufsorientierung an. 5.3 Schulentwicklung An allen Grund- und Mittelschulen im Landkreis Pfaffenhofen findet im neuen Schuljahr wiederum eine individuell unterschiedlich angelegte, das Profil der jeweiligen Schule fokussierende Schulentwicklung einen Schwerpunkt. Dabei rückt zunehmend das Konzept KESCH (Kooperation zwischen Elternhaus und Schule) in den Mittelpunkt. Seit Jahren wird darauf im Landkreis Pfaffenhofen beispielgebend Wert gelegt. Die äußerst engagierten Schulleitungen der jeweiligen Grund- und Mittelschulen sichern kontinuierlich die Erziehungs- und Unterrichtsqualität und erarbeiten gemeinsam mit ihren Kollegien profilbildende Schulentwicklungskonzepte, die auf die stetig wachsenden Anforderungen und Aufgaben abgestimmt sind. Das Staatliche Schulamt steht den Schulen bei ihren Schulentwicklungsprozessen begleitend, unterstützend und beratend zur Seite. Pfaffenhofen, den 11.09.2015 Gez. Karin Olesch Schulamtsdirektorin Fachliche Leitung Gez. Josef Steinberger Schulrat Stellvertreter der Fachl. Leitung