FÜHL DICH FREI. Elternratgeber Ein Ratgeber zum Thema Verstopfung bei Kindern
Hilfe, mein Kind ist verstopft Liebe Eltern, wer kennt nicht das Problem der akuten Verstopfung und wie unangenehm schmerzhaft der harte, großvolumige oder gelegentlich auch kleinvolumige ( hasenkötelartige ) Stuhlgang sein kann? Eine lange Reise mit dem Auto, dem Zug, dem Flugzeug, anderes Essen, eine Grippe, die einen ein paar Tage ans Bett fesselt, eine zurückliegende Durchfallerkrankung all das wird einem dazu einfallen. Die akute Verstopfung ist eigentlich kein größeres Problem, wenn adäquat gehandelt wird. Kinderärzten stehen dazu moderne Medikamente zur Verfügung.
Häufig fällt die akute Verstopfung nicht richtig auf, wird nicht adäquat behandelt und dann entsteht das häufige und viel größere Problem: Die chronische Obstipation so nennt man in der Fachsprache die Verstopfung Weitere Auslöser einer Verstopfung können Änderungen in der Umgebung des Kindes sein, wie ein Umzug, erneute Berufstätigkeit der Mutter, Scheidung, Geburt eines Geschwisters oder Irritationen beim Sauberwerden (z. B. zu früh auf den Topf!). Man definiert eine Verstopfung als chronisch, wenn mehr als 3 Monate lang Stuhl unvollständig entleert wird oder nur unter Schmerzen und zu selten groß- oder auch kleinvolumige Stuhlballen abgesetzt werden. Dabei sind die Schmerzen beim Stuhlgang ein wichtigeres Kriterium als die Häufigkeit des Stuhlgangs alleine. Normalerweise haben gestillte Säuglinge mehrere Stühle am Tag bis hin zu einem Stuhlgang jede Woche oder auch alle zwei Wochen. Das ändert sich bei nicht gestillten Säuglingen und später Kleinkindern in 1 bis 3 Stühle täglich oder auch einen Stuhl jeden zweiten Tag. Bei Schulkindern gilt wie bei Erwachsenen auch ein schmerzfreier Stuhlgang jeden zweiten Tag bis hin zu drei Stühlen am Tag als normal. Am Anfang des Teufelskreises chronische Obstipation steht ein Schmerz! Durch die Vermeidung eines schmerzhaften großvolumigen Stuhlgangs können Stuhlrückhaltemanöver (Verkneifen des Stuhlgangs) entstehen: Überkreuzen der Beine, Sitzen auf der eigenen Faust, Reiten auf Stuhllehnen etc. Eltern und Kinder können ein Lied von diesen Dramen innerhalb der Familie singen, bis das Kind u. U. einmal pro Woche nach viel schreien schweißgebadet einen riesigen Kotstein produziert hat. Dieser Kotstein im Enddarm kann auch zu paradoxen übel riechenden, durchfallartigen Überlaufgärstühlen führen, die ständig und überall abgesetzt und häufig als Inkontinenz fehlgedeutet werden. Das Kind ist jedoch nicht inkontinent! Es bedarf schneller und qualifizierter Hilfe, damit die chronische Obstipation nicht zu sozialen Konflikten innerhalb der Familie führt und der Teufelskreis durchbrochen wird.
Was ist zu tun? Man unterscheidet vier Phasen der Behandlung: 1. Aufklärung und Schulung der Eltern und je nach Alter auch des Kindes: Wie funktioniert das mit dem Stuhlgang eigentlich? Normalerweise befindet sich im Enddarm kein Stuhl. Morgens nach dem Aufstehen und besonders nach dem Essen und Trinken wird durch einen Reflex der Darminhalt in den Enddarm transportiert. Das spüren wir und gehen auf die Toilette und alles ist gut. Wenn wir dann nicht können ( stinkende Schultoiletten, Stau auf der Autobahn, Sitzen im Schulbus etc.) oder Kinder schmerzhaften Stuhlgang befürchten und zurückhalten, kann ein chronisches Problem entstehen. Aus dem Problem im Enddarm ist ein Kopfproblem geworden! Der Enddarm weitet sich aus, viel Stuhl sammelt sich an, verhärtet sich und nur unter Schmerzen kann der Kotstau beseitigt werden. Der normale Defäkationsreiz geht verloren und muss wieder eingeübt werden. Praktisch bedeutet das, dass ein Kleinkind aber u. U. auch ein Schulkind nach dem Essen auf die Toilette geschickt wird. Dabei ist auf einen adäquaten Kindersitz und evtl. Fußschemel sowie aufrechtes Sitzen zu achten. Nicht zu fest drücken, sondern den Stuhlgang kommen lassen (z. B. Bilderbuch anschauen). Für Säuglinge und Kleinkinder ist ein warmes Sitzbad nach dem Essen hilfreich.
2. Am Anfang muss eine vollständige Entleerung des Enddarms erreicht werden Dazu können im Rahmen der ärztlichen Therapie rektal Zäpfchen, Mikroklistiere oder Klysmen eingesetzt werden. Aber viele Voruntersuchungen und zahlreiche Abführmaßnahmen wie Zäpfchen und Einläufe können dazu führen, dass jegliche Untersuchungen am Po von den Kindern strikt abgelehnt werden. Deshalb sind rektale Abführmaßnahmen nicht selten nur mit einer Beruhigung mit Medikamenten human durchführbar.! Sehr erfolgreich ist ein anderer Ansatz zur Beseitigung des Kotstaus: Über den Mund in steigenden Mengen gegebene Abführmittel sind in der Lage, den Dickdarm von den eingehärteten Kotmassen zu entleeren. Diese Medikamente werden schon lange zur Darmreinigung vor Dickdarmspiegelungen eingesetzt und liegen als Pulver zur Behandlung des Kotstaus bei Kindern vor. Der in diesem Pulver enthaltene Wirkstoff Macrogol (plus Elektrolyte) bindet das Wasser, mit dem er verabreicht wird, und macht so den Stuhl weich, sodass er schmerzfrei abgesetzt werden kann. Zu klinisch relevanten Wasser- und Elektrolytverlusten oder gar Gewöhnung kommt es nicht.
Was ist zu tun? 3. Vermeidung erneuter Stuhlansammlung im erweiterten 4. Enddarm Wiedereinüben des normalen Stuhlreflexes Dies ist erforderlich, um dem weiten Enddarm eine Möglichkeit zu geben, mit der Zeit wieder auf normale Größe zu schrumpfen. Die Verkleinerung des erweiterten Enddarms geht nicht von heute auf morgen! Über viele Wochen, oft Monate muss der Stuhl mit Medikamenten weich gehalten werden. Die Kinder sollten ganz gezielt und konsequent nach dem Essen auf die Toilette geschickt werden oder z. B. direkt morgens nach einem Glas kühlem Orangensaft. Kleinkinder können das Töpfchen oder vorübergehend auch nochmals die Windel benutzen, wenn es sich nicht umgehen lässt. Säuglingen hilft nach dem Essen häufig ein warmes Sitzbad. In jedem Fall muss im Tagesablauf für das Stuhlgeschäft genügend Zeit und Ruhe eingeplant werden. Weitere wichtige Allgemeinmaßnahmen betreffen den Lebensstil: a) Ältere Säuglinge und vor allem Kleinkinder sollten nicht zu viel Vollmilch trinken, d. h. auf keinen Fall mehr als 300 ml pro Tag, zumal oft noch Joghurts etc.
dazukommen. Bei manchen Kindern gibt es sogar eine Art Kuhmilchallergie, die sich als Verstopfung zeigt. So kann es sehr hilfreich sein, für die Zeit von 1 bis 2 Wochen einmal vorübergehend Milch und Milchprodukte ganz wegzulassen. Sollte dies auf Dauer notwendig sein, müssen alternative Calcium- und Eiweißquellen gefunden werden. b) Kleinkinder mit schon weitgehend fester Kost müssen genügend Flüssigkeit am Tag zu sich nehmen: 1 Liter genügt in der Regel. Dabei ist darauf zu achten, möglichst wenig gesüßte Getränke anzubieten (Mineralwasser, stark verdünnte Saftschorle, ungesüßter oder wenig gesüßter Tee). c) Klein- und Schulkinder sollten eine gesunde mitteleuropäische oder besser noch mediterrane Kost bekommen mit wenig gehärteten tierischen Fetten, sondern mehr mit Oliven- und Rapsöl, ferner mit viel Obst und Gemüse. Weiterhin ist Vollkornbrot besser als Weiß- oder Graubrot. d) Süßigkeiten sollten limitiert und nicht frei verfügbar sein. Das Prinzip Naschbox, d. h. ein Stück pro Tag für eine ganze Woche, erzieht zum vernünftigen Umgang. Süßes als Nachtisch, keinesfalls vor den Hauptmahlzeiten oder zwischendurch. e) Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die frühzeitige Erziehung zu ausreichender täglicher körperlicher Aktivität, d. h. zu regelmäßigem Sport. Positives Denken und Stärkung der Persönlichkeit des Kindes außerhalb des Themas Stuhlgang sind vordringlich. Eine Begleitung betroffener Familien durch den betreuenden Kinderarzt ist für den Therapieerfolg wichtig und bestärkt sie darin, dass sie alles richtig machen. Weitere Informationen finden Sie unter www.movicol.de in der Kinderecke Autor: Prof. Dr. med. Klaus-Michael Keller, Kinderarzt und Jugendmediziner, Pädiatrischer Gastroenterologe, Ltd. Arzt Fachbereich Kinder- und Jugendmedizin, Deutsche Klinik für Diagnostik (Wiesbaden)
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