Lebhafte Diskussion und Austausch im Konferenzplenum zwischen den Teilnehmern aus vier Kontinenten

Ähnliche Dokumente
Hintergrund. Main DC partners (6) Long-term DC university partnerships (21)

Tagung am ZDS Peking: Deutsch-chinesische Perspektiven auf Flucht und Migration

Wissenschaftsstar als persönlicher Ratgeber: US-Nobelpreisträger Bill Phillips im Austausch mit jungen Forschern in Lindau

Bildung ist eine Herausforderung auf der ganzen Welt

"Das Potenzial, Syrien wiederaufzubauen": DAAD-Präsidentin Margret Wintermantel spricht auf dem Podium im Weltsaal des Auswärtigen Amts

Wie können wir weltweit Gesundheit partnerschaftlich und nachhaltig fördern? Eine Einführung in die Globale Gesundheit

Erfahrungen des DAAD mit Förderprogrammen zur Kooperation mit Osteuropa

Hochwertige und chancengerechte Bildung für alle. Katja Römer Pressesprecherin Deutsche UNESCO-Kommission

Staatssekretär Dr. Friedrich Kitschelt Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung

Schweizer Akademie der Chinesischen Medizinwissenschaften

Menschen. Rechte. Entwicklung.

Internationale Städte-Plattform für Nachhaltige Entwicklung

8. DAAD Netzwerk-Konferenz: Informationen aus erster Hand

Abschließender Höhepunkt: Nach zwei einwöchigen Seminaren besuchten Deutschland-Alumni die Hannover Messe

Unsere Vision ist eine Welt, in der Frauen, die Leben schenken, am Leben bleiben!

Deutscher Akademischer Austauschdienst German Academic Exchange Service MERKBLATT

BULLETIN DER BUNDESREGIERUNG

Die neue Eine-Welt-Strategie des Landes NRW- Ergebnisse und Umsetzungsperspektiven

ERASMUS+ Das Mobilitätsprogramm für Europa

Welternährungstag 2016: Nahrung sichern, Hunger vermeiden

Das Klinikum hat einen beeindruckenden Weg zurückgelegt von der einstigen Kranken- und Armenversorgungsanstalt

Angebote der Stiftung Entwicklungs-Zusammenarbeit Baden-Württemberg (SEZ) für Kommunen

Betreuung der internationalen DoktorandInnen an der Universität zu Köln

Verbreitung von Aids und Malaria in Afrika

Herr Dr. Finken, Sie haben in diesem Jahr zum ersten Mal an einer GAIN- Jahrestagung teilgenommen. Was nehmen Sie mit aus den drei Tagen?

CHE-Hochschulkurs Internationale Beziehungen ausbauen Erfolgreich internationale Studiengänge konzipieren und leiten Bielefeld, 3./4.

Information und Inklusion für Menschen mit Behinderung

Erasmus+ Wissensallianzen

Soziale Sicherung als Aufgabe der deutschen Entwicklungszusammenarbeit

Capacity building in health systems research and management in Ghana

Nachhaltige Entwicklung Wie kann die FCTC dazu beitragen? Sonja von Eichborn Unfairtobacco.org

Menschenrechte in der Entwicklungspolitik Kinder- und Jugendrechte

MERKBLATT. Verfahren und Richtlinien für die Förderung von Netzwerken im Programm Hochschulexzellenz in der Entwicklungszusammenarbeit - exceed

Hannover 2020 Gemeinsam auf dem Weg in die Zukunft der Gesundheitsregion

Auswahlrunde Name: Medizinstudium seit: In der Auswahlrunde 2014 wurden 5 Bewerber in das Programm aufgenommen.

Internationalisierung der deutschen Hochschulen Status quo und Herausforderungen

Deutschförderung des DAAD Bedarf und Perspektiven

Jede Schwangerschaft gewollt Jede Geburt sicher Jede Mutter, jedes Neugeborene und Kind gesund

Inhalt. Es wirkten mit Vorwort zur 2. Auflage

Bilanz der menschlichen Entwicklung


Datenblatt: Gesundheitsbezogene Millenniumsziele 1

Gesundheitsthemen der Zukunft (neue) Felder der Sozialen Arbeit

DAAD. Deutscher Akademischer Austausch Dienst German Academic Exchange Service

Ein paar Worte für alle, die noch nicht sprechen können. Die Initiative gegen Alkoholmissbrauch in der Schwangerschaft.

Herbsttagung des Netzwerks Migrationsrecht, 13. November 2011 Einwanderungsroute Studium und Ausbildung

Deutsche Entwicklungszusammenarbeit. Beispiele im Überblick

ENGAGEMENT GLOBAL ggmbh Service und Angebote für NRO und Kommunen

Globale Herausforderungen meistern! Hunger verringern und Fortentwicklung über stabile Entwicklungsländer schaffen

Bildung im globalen Wettbewerb. Konsequenzen für Deutschland? Chancen für München?


ASA-Programm. Wie das funktioniert?

Entwicklungszusammenarbeit mit Schwellenländern strategisch neu ausrichten

TOP 24 - Antrag der Fraktionen CDU/CSU und SPD

Chancen nutzen, Zukunft fördern

Dr. Franz J. Sperlich SEMINARE VORTRÄGE CONSULTING.

Gesundheit liegt uns am Herzen

Redebeitrag. Sehr geehrte Frau Dr. Thaiss, sehr geehrte Frau Prof. Walper, sehr geehrter Herr Dr. Kunstmann, sehr geehrte Frau Kraushaar,

WEGE AUS DER ARMUT. "Dein Hunger wird nie gestillt, dein Durst nie gelöscht, du kannst nie schlafen, bis du irgendwann nicht mehr müde bist"

Odessa Nationale Polytechnische Universität. Netzwerke ONPU - Deutschland: Wissenschaft und Wirtschaft ProPowerPoint.Ru

verfügen. Unser Glaube an Gottes Schöpfung zeigt uns Wege auf, die Erde mit andern zu teilen und ihr Sorge zu tragen.

SYMPOSIUM demenzerkrankungen - NEUE ansätze IN

Grußwort. von Herrn Dr. Helge Braun, Parlamentarischer Staatssekretär bei der Bundesministerin für Bildung und Forschung. zur

DAAD. Ausländische Studierende fühlen sich in Deutschland wohl. Pressemitteilung

«The Network for Swiss Scien2sts» zur Förderung des Dialogs zwischen der Bevölkerung und den Bio- Wissenscha9en.

Mittwoch, 17. Mai 2017 um 17:00 Uhr

Digitalisierung der Gesundheitswirtschaft als Chance für Bayern

Ein Drittel mehr Menschen muss künftig ernährt werden.

DAW Stakeholder-Dialog Nachhaltige Farbe. Trend oder Nische? Einführung / Sustainable Development Goals

Leitartikel Weltnachrichten 3 / 2016

BMBF- Beispiele der internationalen akademischen Bildung im Wassersektor

1 Grundwissen Entwicklungspolitik

Ein Krankenhaus für Kinder in Kambodscha

Fetaler Alkoholismus Umfrage in Deutschland

Diabetes: Millionen Menschen von Blindheit bedroht

Deutscher Akademischer Austauschdienst German Academic Exchange Service

Der Globale Fonds zur Bekämpfung von AIDS, Tuberkulose und Malaria

DAHW Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe e.v. Lücken schließen Gesundheit IntegraƟon Forschung humanitäre Hilfe

Telemedizinische Vernetzung Das Projekt Aufbruch Bayern 3. Telemedizin-Fachtagung Bayern 2013

Die Schwerpunkte der deutschen Entwicklungspolitik.

Pressemitteilung & Einladung

Reha Innovativen Impulsvortrag von Herrn Matthias Nagel

Dritter Weltbericht zur. Erwachsenenbildung. Jan Kairies. Mehr(-)Wert als Zahlen 8 September 2016

Internationales Büro: Förderung von Pilotmaßnahmen im Bereich Erneuerbare Energien im asiatisch-pazifischen Raum

Schwanger? Null Promille! Die bayerische Kampagne für den Alkoholverzicht in der Schwangerschaft Dr. Martina Enke, ZPG

EINE WELT FÜR KINDER WORLD VISION SCHWEIZ. World Vision Schweiz / Eine Welt für Kinder /

Deutsches Handwerk in der Entwicklungszusammenarbeit

SEMINAR FÜR GESUNDHEITSWISSENSCHAFTEN UND GESUNDHEITSPOLITIK

Regionale Netzwerke zur Bindung von internationalen Studierenden Der Wettbewerb - Ziele und Anforderungen

DAAD. Ein Jahr nach Nordamerika

Grußwort. Svenja Schulze Ministerin für Innovation, Wissenschaft und Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen

Kommunale Entwicklungszusammenarbeit und Lokale Agenda 21

Versorgungsforschung Heidelberg Kick-off Veranstaltung

Servicestelle Kommunen in der Einen Welt

Partnerschaften für die Nachhaltige Entwicklung

Schweizer Entwicklungszusammenarbeit

POLIO-TAG 18. OKTOBER 2014, Uhr Universität Basel

Gesundheitliche Risiken bei dänischen und türkischen Studierenden und ihr Interesse an universitärer Gesundheitsförderung

JimmaChild. Das Projekt KLINIKUM

Transkript:

DAAD Deutscher Akademischer Austauschdienst German Academic Exchange Service Startseite / Gewinn für die Gesundheitsausbildung: Auftakt zur Konferenzreihe des exceed Center for International Health [/der-daad/daad-aktuell/de/36797-gewinn-fuer-diegesundheitsausbildung-auftakt-zur-konferenzreihe-des-exceed-center-for-international-health/] Gewinn für die Gesundheitsausbildung: Auftakt zur Konferenzreihe des exceed Center for International Health CIH Lebhafte Diskussion und Austausch im Konferenzplenum zwischen den Teilnehmern aus vier Kontinenten Gesundheit bei vulnerablen Bevölkerungen war das Konferenzthema des durch den DAAD-geförderten exceed-zentrums an der LMU München. Es war ein vielversprechender Auftakt für die internationale Veranstaltungsreihe, die die Hilfe für die besonders Bedrohten in den Blick nimmt. Seit 2009 fördert der DAAD im Rahmen des Programms exceed Hochschulexzellenz in der Entwicklungszusammenarbeit fünf exceed-zentren an deutschen Hochschulen, die eng mit ihren Partnerhochschulen in Entwicklungsländern zusammenarbeiten. Ziel ist die Stärkung weltweiter akademischer Netzwerke, die durch wirkungsvolle und innovative Beiträge im Rahmen der Post-2015-Agenda zur Lösung entwicklungspolitischer

Herausforderungen beitragen können. Neben Lehre und Forschung ist der Wissenstransfer in die Praxis ein ebenso wichtiger Bestandteil des Programms, erklärt Lars Gerold, der für exceed im DAAD zuständige Referatsleiter. Das CHI an der LMU ist eines der exceed-zentren. Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) unterstützt diese Strukturförderung im Hochschulsektor, welche zum Capacity Building in Entwicklungsländern beitragen soll. Durch dieses exceed-zentrum ergänzt das BMZ seine Maßnahmen zur Stärkung der Gesundheitssysteme in Entwicklungsländern. Das DAAD-Programm exceed trägt zur Ausbildung von Fachkräften und Weiterbildung von Experten in der Medizin bei, die in vielen Partnerländern fehlen, erklärt Gerold. Ausbildungsangebot nach aktuellen medizinischen Standards Gesundheit fördern bedeutet Leben retten. Zudem ist Gesundheit ein Menschenrecht. Jedoch wird heute noch Millionen Menschen in Entwicklungsländern dieses Recht verwehrt, da keine Gesundheitsstruktur vorhanden, kein Zugang zu Wissen, Ärzten oder Medizin möglich ist. Durch die medizinische Fachkräfteausbildung und Förderung von Forschungsvorhaben in und mit Ländern in Afrika, Asien und Lateinamerika, werden durch das CHI nachhaltige Strukturen im Bereich Gesundheitsausbildung an Hochschulen unterstützt. Somit leistet das CHI einen Beitrag zum Aufbau leistungsfähiger Hochschulen in den Partnerländern und bieten diesen ein Ausbildungsangebot nach aktuellen medizinischen Standards.

CIH Die Teilnehmer der Konferenz auf den Stufen der Ludwig-Maximilians-Universität München Die erste Konferenz Gesundheit bei vulnerablen Bevölkerungen in München markiert den Auftakt einer jährlichen Konferenzreihe des CHI. Über 80 Teilnehmer aus 24 Ländern diskutierten zwei Tage lang in den Räumen der medizinischen Fakultät der LMU München Themen globaler Gesundheitsaspekte für die besonders Schwachen, Armen, und medizinisch Unterversorgten. Zwei spannende Schwerpunkte Der Präsident der SAF (syndrome d alcoolisation fœtale) France, Dr. Denis Lamblin, berichtete als Key-Note-Speaker über das globale Problem des Fetalen Alkoholsyndroms, also die vorgeburtlich entstandene Schädigung eines Kindes im Mutterleib durch den von der schwangeren Mutter aufgenommenen Alkohol. Schätzungen lassen auf 0,6 Prozent Betroffene aller Neugeborenen weltweit schließen; die Dunkelziffer ist hoch, da das Thema weltweit noch unterschätzt wird und selbst von vielen Ärzten unerkannt bleibt. Alkohol während der Schwangerschaft ist gefährlicher als Heroin so brachte es Dr. Lamblin auf den Punkt. In La Réunion, der französischen Insel im Indischen Ozean, wo ein Forschungsvorhaben von Lamblin durchgeführt wird, wird alle 30 Sekunden ein Kind mit einer durch Alkoholkonsum verursachten Gehirnveränderung geboren. Professor Theresa Gyorkos von der kanadischen McGill University lenkte in München die Aufmerksamkeit auf ein anderes Thema: Seit über 20 Jahren forscht und lehrt sie zu den Effekten der Entwurmung im Kontext der Parasitenepidemiologie und globalen Gesundheit. In Entwicklungsländern sind Entwurmungsprogramme ein wichtiger Beitrag für die öffentliche Gesundheit. Frau Gyorkos stellte als zweite Key-Note-Speakerin exemplarisch ein Programm der

Weltgesundheitsorganisation WHO zur Massenentwurmung für Schulkinder vor und fordert einen offenen Umgang mit dieser gerade auch für Ernährungsfragen zentralen Problematik. Ganz nach dem Motto How are you today? How are your worms doing?, wie Theresa Gyorkos anschaulich ausführte. Internationale Kollaborationen Im Anschluss an die Vorträge stellten die Teilnehmer aus Wissenschaft und Praxis in Poster Sessions ihre jeweiligen Forschungsergebnisse oder Projekte vor und diskutierten im Forum World Cafe zu den Möglichkeiten und Konsequenzen von Maßnahmen im internationalen Kontext. Dabei bildeten neben Infektionskrankheiten wie AIDS und Tuberkulose auch Randthemen wie Mentale Gesundheit und Arbeitsmedizin einen Schwerpunkt. Bereits während der Konferenz sammelten die Teilnehmer aus vier Kontinenten gemeinsame Projektideen, um relevante Forschungsthemen zu identifizieren. Wir hoffen, dass die Ergebnisse dieser Konferenz in internationalen Kollaborationen münden und damit dazu beitragen, die Gesundheit bei der vulnerablen Bevölkerung zu verbessern, sagte Professor Katja Radon, derzeitige Leiterin des CIH-Zentrums. Diese Hoffnung scheint berechtigt: So führte der intensive Austausch bereits am zweiten Tag der Konferenz zu konkreten Kooperationen: Ein multinationales Team aus Lateinamerika, Afrika und Europa wird zu Fragen zum fetalen Alkoholsyndrom forschen. Eine weitere Gruppe wird zum Thema der Lösungsmittelexposition von Schuhmachern in Ländern mit geringen Einkommen arbeiten. Ein drittes Team wird weltweit untersuchen, inwieweit Kommunikation zwischen Gesundheitspersonal, Patienten und deren Angehörigen unterrichtet wird. Bei der nächsten Konferenz werden die internationalen Teams zu den Ergebnissen und Fortschritten berichten. Julia Schwarzenberger (24. August 2015) WEITERE INFORMATIONEN Kontakt im DAAD: Referat Hochschulstrukturförderung in der Entwicklungszusammenarbeit P 31 Dorothee Schwab, schwab@daad.de [mailto:schwab@daad.de] Julia Schwarzenberger, schwarzenberger@daad.de [mailto:schwarzenberger@daad.de] www.daad.de/exceed [http://www.daad.de/exceed]

WEITERFÜHRENDE LINKS Das DAAD-Programm exceed [https://www.daad.de/der-daad/daadaktuell/de/30176-exzellenz-fuer-entwicklung/] Stand: 25.08.2015