POLIO-TAG 18. OKTOBER 2014, Uhr Universität Basel
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- Agnes Lange
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1 POLIO-TAG Global Polio Eradication Initiative (GPEI) Rotary PolioPlus 18. OKTOBER 2014, Uhr Universität Basel Ägyptische Stele AC mit einem Polio Betroffenen
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3 AUSROTTUNG DER POLI0 Kinderlähmung Seit meiner Teilnahme am Forum der Welt-Gesundheits- Organisation in Genf am 28. September 2013 ist mir bewusst geworden, wie wichtig es ist, noch mehr für die Ausrottung der Kinderlähmung zu kämpfen, vor allem auch nach den neuen Ausbrüchen von Kinderlähmung in Somalia, Syrien, am Horn von Afrika usw.!
4 Auf der anderen Seite stelle ich fest, dass in der Bevölkerung und bei den Ärzten in der Schweiz auch weltweit, wie an der 2. Poliokonferenz in Amsterdam auf dem Pressebulletin mitgeteilt wurde, kaum mehr wahr genommen wird, dass weltweit 20 Millionen Post-Polio Patienten leben mit sehr schweren täglichen Beschwerden, dem sogenannten PPS Post-Polio Syndrom (ICD 10: G14). Viele Polio Betroffene legten sich nach dem Ausbruch der Krankheit eine Überlegensstrategie zurecht. Man benahm sich so normal wie möglich, vertuschte die Behinderungen soweit es ging und versuchte, die traumatischen Rehabilitationen in den Spitälern zu überwinden. Ich stelle immer wieder fest, welche Kämpfernaturen die Polio-Überlebenden sind. In der Schule, an der Arbeit, überall geben sie ihr Bestes, manchmal bis zum Umfallen. Dabei wäre Schonung mehr als wichtig.
5 Unser grösster Wunsch ist es, wenn ein Teil die heutigen Ärzte uns nicht als psychisch krank, sondern als physisch krank diagnostizieren würden. Vor knapp zwei Monaten wollte man ein sehr schwer an PPS erkranktes Mitglied vom Kantonsspital St. Gallen in die Psychiatrische Klinik Wil überweisen. Zum Glück war diese Patientin dank der SIPS (Schweizerische Interessengemeinschaft für das Post-Polio-Syndrom) und anderen Fachbeilagen sehr gut informiert. Deshalb weigerte sie sich in die Psychiatrische Klinik zu gehen und entliess sich selbständig aus dem Spital. (Hinweise folgen auf der nächsten Folie) KURZE ERGÄNZUNGEN ÜBER DIE SIPS FACHGRUPPE IN DER ASPr-SVG Rue de Locarno 3, 1701 Fribourg. Webpage: www. aspr-svg.ch / Link: polio.ch
6 Beim Post-Polio-Syndrom geht es um: Müdigkeit / körperlich / geistig 90 % Muskelschmerzen belastet / unbelastet 85 % Gelenkschmerzen belastet/unbelastet 85 % Schwäche in polio-befallenen Muskeln 90 % in früher nicht befallenen Muskeln 70 % Atrophien 40 % Temperaturregulationsstörungen 50 % Atemfunktionsstörungen 40%
7 Es gibt eine Studie aus USA, die ausweist, dass viel mehr Frauen von PPS betroffen sind als Männer. Erklärung: Frauen werden viel mehr gefordert mit körperlicher Arbeit, Kinder kriegen, Haushalt etc., während Männer mit Polio oft eine Büroarbeit ausführen und sich viel mehr schonen können. Bei der SIPS, führen wir jährliche Tagungen durch mit einem Poliospezifischen Thema. Bei diesen Tagungen und auch an sonstigen Treffen in unseren Sektionen, werden wir oft mit den traurigsten Geschichten unserer Mitglieder konfrontiert. Vor allem die Unkenntnis der heutigen Ärzte und das NICHT WAHRHABEN WOLLEN, dass es das Post-Polio Syndrom gibt, kommt immer wieder zur Sprache.
8 Dank der engen Zusammenarbeit mit einigen Polioärzten sind wir heute sehr informiert auch über die Behandlungsformen von Post-Polio wie: Physiotherapie auf neurophysiologischer Basis (z.b. Bobath-Konzept) Bewegungstherapie aktiv/passiv Wärme- /Warmwasser-Therapie Balneo-physikalische Massnahmen Ganzheitliche Atemtherapie Osteopathie, Taping, Schmerzbehandlung mit Tens usw. Im Weiteren ist Vorsicht geboten bei Medikamenten.
9 PPS-Patienten zeigen bei folgenden Medikamenten ausgeprägte Wirkungen: Narkotika/Sedativa Anästhetika Muskelrelaxantien Psychopharmaka (nicht kardioselektive) Betablocker Antibiotika usw., gemäss unserem Flyer
10 EPU Europäische Polio Union (wird voraussichtlich in WPO World Polio Union umbenannt) bis zur nächsten Polio Konferenz, welche im Jahr 2017 in Schweden stattfinden wird. Dank der engen Zusammenarbeit mit der EPU / Europäischen Polio Union) erhalten wir wertvolle Informationen betreffend PPS. Die zweite Poliokonferenz welche Ende Juni in Amsterdam stattfand, zeigte auf wie wichtig ein Internationaler Austausch ist in Bezug auf die Ausrottung der Polio und der Anerkennung des Post-Polio-Syndroms.
11 Der Presseartikel vom National Institute for Public Health and the Environtment hat anlässlich der Poliokonferenz in Amsterdam gemeldet: TWENTY MILLION POST-POLIO PATIENTS ARE DEALNG WITH SEVERE COMPLAINTS ON A DAILY BASIS. Aus diesen Gründen zählen wir auf die Hilfe der weltweiten Organisationen und natürlich auf die Unterstützung und Solidarität der weltweit Polio-Betroffenen.
12 Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit! Für weitere Auskünfte stehe ich Ihnen am Schluss der Veranstaltung gerne zur Verfügung, zusammen mit zwei unserer SIPS-Vorstandsmitglieder: Frau Dr. Theres Peyer und Herr Edy Bucher. Erika Gehrig /SIPS Präsidentin Schweizerische Interessengemeinschaft für das Post-Polio-Syndrom (SIPS) Drei der Schweizer Teilnehmer/innen der Konferenz in Amsterdam.
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