12 I Haltungstechnik Sauen So teuer ist Das System Abruffütterung ist unter dem Strich relativ kostengünstig, stellt aber hohe Anforderungen an das Management. die Gruppenhaltung Haltungstechnik Sauen Die verschiedenen Fütterungsverfahren im Wartestall haben Vor- und Nachteile. Nicht zu unterschätzen sind die Unterschiede in den Investitionskosten, wie der Vergleich fünf verschiedener Systeme zeigt. Nach der EU-Richtlinie 88/2001 und der nationalen Tierschutz- Nutztierhaltungsverordnung müssen tragende Jungsauen und Sauen ab der fünften Woche nach dem Belegen bis eine Woche vor dem voraussichtlichen Abferkeltermin in Gruppen gehalten werden. Bei Neu- und Umbauten muss dieses bereits seit 2003 umgesetzt sein. Bis spätestens 31. Dezember 2012 müssen dann alle Betriebe die Sauenhaltung im Wartestall auf die Gruppenhaltung umgestellt haben. Diese gesetzlichen Vorgaben stellen die gravierendsten Maßnahmen dar, die die Ferkelerzeuger und Züchter bisher umzusetzen hatten. Zum einen sind viele bestehende Sauenställe mit Einzelhaltung funktionstüchtig und die Betriebsleiter sind damit sehr zufrieden. Zum anderen gibt es offenbar eine Reihe von Betrieben, deren Investitionen bis Ende 2012 nicht vollständig amortisiert sind. Probleme bei Umstellung Regional ist in Europa der Stand der Umstellung von der Einzel- auf die Gruppenhaltung sehr unterschiedlich. Während in Norddeutschland und Nordeuropa bereits viele Betriebe umgestellt dlz primus schwein August 2010
Haltungstechnik Sauen I 13 haben, ist der Anteil mit Einzelhaltung in Südeuropa offensichtlich noch recht hoch. In Dänemark wurden im Jahr 2007 etwa 75 Prozent der Sauen bereits in Gruppen gehalten. Aus Österreich ist zu hören, dass 2009 noch mehr als 50 Prozent der Betriebe Umstellungsbedarf hatten. Auch in Bayern gibt es noch zahlreiche Betriebe, die Schwierigkeiten mit der Umstellung bis 2012 haben werden. In Hessen zeigte 2006 eine (nicht flächendeckende) Analyse von 98 Betrieben, dass ein Drittel noch die Einzelhaltung im Wartestall anwendete. Viele Ferkelerzeuger haben nicht unbegründet Sorge, dass in der Gruppenhaltung Rangordnungskämpfe mit Auswirkungen auf die Fruchtbarkeitsleistung (Umrauscher, Wurfgröße) zunehmen. Auch Infektionen mit Chlamydien oder Leptospiren, die in der Einzelhaltung gut beherrschbar sind, können auftreten. Die Gruppenhaltung ist somit in erster Linie eine Herausforderung an das Management. Viele gut bewirtschaftete Betriebe demonstrieren, dass die Gruppenhaltung tragender Sauen und hohe Leistungen sich nicht gegenseitig ausschließen. Bei allen Gruppenhaltungssystemen müssen ausreichend Einzelbuchten für nicht gruppenfähige Sauen vorhanden sein. Je nach Genetik und deren Aggressivität zeigt sich aufgrund praktischer Erfahrungen ein Bedarf von 10 bis 20 Prozent der gesamten Wartesauenplätze. Hierbei muss beachtet werden, dass auch die einzeln untergebrachten Sauen weiterhin Kontakt zu ihren Artgenossen (geschützt durch Gitter, keine geschlossene Wand) haben müssen. Weiterhin muss das Tier in der Lage sein, sich ungehindert umzudrehen. Dadurch ergibt sich eine Buchtengröße von 1,30 x 2,00 m. Beim System Quickfeeder ist ein Längstrog an der Buchtenwand installiert. Fressplatzteiler sorgen dafür, dass die Sauen ungehindert fressen können. Entscheidend bei allen Wartesauensystemen ist die Bodengestaltung. Bei vollperforierten Laufflächen sollten entgratete Betonspalten mit einer Schlitzweite von 18 mm eingesetzt werden. Mit Einstreu kombinierte Systeme sind meist mit Stufen versehen. Die Gestaltung der Stufen sollte dem Tier entsprechend flach ausfallen. Selbstverständlich muss die Einstreu höchsten Ansprüchen hinsichtlich der Sauberkeit entsprechen. Fütterungstechnik im Focus Bei der Gruppenhaltung ist die Haltungsform Groß- oder Kleingruppe, dynamische oder stabile Gruppe eng mit der jeweiligen Fütterungstechnik verbunden. So kann sich der Landwirt
14 I Haltungstechnik Sauen Fütterungsverfahren für tragende Sauen in Gruppenhaltung mit computergesteuerter tierindividueller Fütterung - Abruffütterung - Breinuckel mit Ad-libitum-Fütterung - Rohrautomat - Trockenautomat mit rationierter Fütterung - Selbstfangfressliegestände - Korbstände (Kippfangfressliegestände) - Quickfeeder (Kurztrog mit Fressplatzteiler) - Dribbelfütterung (Rieselfütterung, Biofix) - Flüssigfütterung für eine Großgruppenhaltung mit elektronischer Abruffütterung entscheiden. Systembedingt und betriebswirtschaftlich begründet beträgt die Gruppengröße 60 (DLG-geprüft) bis 70 Sauen. Werden nach einem bestimmten Wochenrhythmus Teilgruppen hochtragender Sauen aus- und tragend gescannter Sauen eingestallt, handelt es sich um eine dynamische Gruppe. Wird die gesamte Gruppe aus- und eingestallt, wird die Abrufstation mit stabilen Gruppen bewirtschaftet. Bei einem 3-Wochen-Rhythmus setzt dies jedoch bereits eine Bestandsgröße von 420 Sauen (7 Gruppen x 60 Tiere) voraus. Kleingruppen mit 6 bis 20 Sauen werden zumeist als stabile Gruppe bewirtschaftet, da das Aus- und Eingliedern von Untergruppen zu ständiger Unruhe im jeweiligen Zeitraum führen würde. In kleinen, überschaubaren Gruppen ist nämlich die Rangordnung der Sauen ausgeprägt und Änderungen durch Wegnahme oder Hinzuführen einzelner Tiere führen notwendigerweise zu Rangkämpfen. Vor allem Fütterungstechniken wie die Dribbelfütterung (Rieselfütterung, Biofix), Quickfeeder (Kurztröge Selbstfangkastenstände sind ein sicheres, aber relativ teures System. Foto: Brede mit Fressplatzteiler) und zumeist auch die Selbstfangstände und die Korbstände (Kippfangfressstände) sind klassische Kleingruppensysteme, die mit stabilen Gruppen gemanagt werden. Bezüglich der Fütterungstechnik ist grundsätzlich zwischen rationierter gruppenbezogener, computergesteuerter tierindividueller sowie Sattfütterung (ad libitum) zu unterscheiden (siehe nebenstehende Tabelle). Die Sattfütterung hat sich wegen verschiedener Nachteile nicht in der Praxis durchgesetzt. Die Flüssigfütterung wird vorzugsweise in sehr großen Betrieben eingesetzt. Bei der rationierten gruppenbezogenen Fütterung ist keine individuelle Futtervorlage möglich. Die Sauen müssen möglichst gleichmäßig nach Lebendmasse und wenn möglich nach Alter zu (Klein-)Gruppen zusammengestellt werden. Der Vorteil der Selbstfangkastenstände besteht aus tiergesundheitlicher Sicht in einem guten Schutz für die Sauen, so dass Aggressionen weitgehend vermieden werden. Die Selbstfangfressstände sind für Neueinsteiger in die Gruppenhaltung von Sauen ein sehr sicheres, allerdings auch ein sehr teures Verfahren, wie im Folgenden noch aufgezeigt wird. Nachteilig ist auch, dass vor allem rangniedere Sauen aus Furcht vor aggressivem Verhalten ranghöherer Tiere den Stand selten oder gar nicht verlassen. Nach verschiedenen Angaben betrifft das bis zu 30 Prozent der Tiere. Je nach Hersteller sind zwischenzeitlich Selbstfangkastenstände auf dem Markt, die nicht mehr über eine Wippe verfügen, sondern mit Pendeltüren (Saloontüren) ausgestattet sind. Nachteilig bei einzelnen Fabrikaten ist, dass keine Verriegelung standardmäßig erfolgt, sondern vom Bediener vorgegeben sein muss. Besonders aggressive Sauen können die Türen aufspielen und im Stand befindliche Sauen verletzen. Eine Arretierung der Tür durch die Sau, die den Stand betreten hat, ist somit unbedingt anzuraten. Die Korbstände (Kippfangfressliegestände) können in der Kombination von Besamungszentrum und Wartestall genutzt werden. Der Zugang zu den Sauen für Besamung, Trächtigkeitskontrolle, Impfung oder Blutentnahme ist durch das Hochklappen der Körbe leicht möglich. Von Quickfeeder bis Biofix Beim Quickfeeder (Kurztrog mit Fressplatzteiler) ist das zentrale Bauteil der Längstrog, der an der Buchtenwand installiert wird. An diesem Trog wer- Am Breinuckel können die Sauen individuell gefüttert werden. den durch 60 cm tiefe Fressplatzteiler für Altsauen etwa 55 bis 60 cm und für Jungsauen 50 bis 55 cm breite Fressplätze geschaffen. In der Mitte zwischen zwei Fressplätzen über dem Trog ist in den Fressplatzteiler ein Volumendosierer (mindestens 10 l) mit Fallrohr integriert. Im Längstrog ist ein Wasserniveauventil so angeordnet, dass jederzeit für alle Sauen Wasser zur freien Verfügung steht. Das Ganze funktioniert nach dem Schwimmerprinzip: Wenn Wasser getrunken wird, fließt dieselbe Menge nach. Das Öffnen oder Schließen der Tränke und der Volumendosierer kann von Hand oder durch ein Magnetventil erfolgen. Das manuelle Öffnen zwingt den Tierbetreuer, bei der Fütterung anwesend zu sein, so dass simultan die Gesundheitskontrolle durchgeführt werden kann. Gleichzeitig erkennt der Landwirt, wenn nach etwa vier bis fünf Minuten die ersten Sauen ihre Portion gefressen haben. Sie beginnen unruhig zu werden. In diesem Moment wird die Tränke wieder geöffnet. Nach dem Fressen möchten die Tiere trinken. Damit werden die Sauen weiter am Trog gehalten. Mögliche Unterschiede in der Fressgeschwindigkeit lassen sich dadurch ausgleichen. Bei der Dribbelfütterung (Rieselfütterung, Biofix) werden die Sauen durch ein langsam ausdosiertes ( herausdribbelndes ) Futter biologisch am Fressplatz fixiert und durch Fressplatzteiler voneinander getrennt. Damit ist eine gute Tierkontrolle gegeben. Als Nachteile stehen dem gegenüber: Ranghohe Sauen können zwei nebeneinanderliegende Fressplätze belegen. Verdrängungen sind möglich. In kleinen Gruppen treten vermehrt Rangkämpfe auf. dlz primus schwein August 2010
Haltungstechnik Sauen I 15 Bei beiden Systemen (Quickfeeder und Dribbelfütterung) ist es vorteilhaft, den Trog parallel zum Futtergang zu platzieren, da hiermit die Tierkontrolle wesentlich erleichtert wird. Abrufstationen erleben Renaissance Für die computergesteuerte individuelle Fütterung gibt es im Wesentlichen zwei Lösungen: die elektronische Abrufstation und den Breinuckel. In den zurückliegenden Jahren wurden überwiegend Abrufstationen eingebaut. Letztere sind hinsichtlich Mechanik und Elektronik sowie Raum- und Funktionsprogramm technisch ausgereift. Die Ausstattung der Abrufstationen mit Doppel- oder Dreifacherkennung und geschlossenen Seitenwänden hat zu deutlich geringeren Aggressionen besonders zum Zeitpunkt des Futterstarts geführt. Der Einsatz elektronischer Abrufstationen erlebt unter dem Gebot der Gruppenhaltung eine Renaissance. Die Stationen verfügen über eine Selektionsbucht, um hochtragende Sauen aus der Großgruppe zu holen. Die Dateneingabe kann über ein Handterminal erfolgen, so dass Daten (z. B. Konditionsbewertung, Gesundheitsstatus, Umrauscherdaten) im Stall erfasst und dem Stationsrechner mitgeteilt werden können. Die Tiere der Umtriebsgruppe sind kurzzeitig problemlos in der dynamischen Großgruppe zu halten. Nachteilig ist, dass die Tiere grundsätzlich nicht zeitlich synchron fressen können, undan die Station angelernt werden müssen sowie dass das System hohe Anforderungen an das Management stellt. Investitionskosten der verschiedenen Systeme * Quickfeeder Biofix Vor der Entscheidung für eine Fütterungstechnik sollte der Betriebsleiter zunächst mit seinem Berater eine Reihe von Fragen besprechen, die letztlich auch die Investitionskosten beeinflussen. Dazu gehören unter anderem die Aspekte: Neubau oder Umbau von Altgebäuden, bereits vorhandene Fütterungs- und Silotechnik, Stallgröße und -geometrie, Produktionsrhythmus, Anzahl Sauen pro Gruppe, Vertrautheit des Betriebsleiters und seiner Mitarbeiter mit Computertechnik, Nähe zur Serviceeinrichtung. Investitionskosten verglichen Ein Kostenvergleich für die verschiedenen Fütterungsverfahren kann am besten modellhaft an einem Beispielbetrieb durchgeführt werden. Die nachfolgende Kalkulation bezieht sich auf einen Betrieb mit 196 Sauen, der im 3-Wochen-Rhythmus bewirtschaftet wird. Bei diesem Rhythmus ist der ge- Fangfressliegestände Selbstfangfressliegestände Abrufstation Aufstallung 22.531 21.766 21.995 26.361 30.685 Fütterung 10.527 15.110 13.554 13.554 4.350 Summe 33.058 36.876 35.549 39.915 35.035 Anzahl Sauen 84 84 80 80 90 Kosten je Sauenplatz 394 439 444 499 389 * Kosten (in Euro) für die Fütterungstechnik im Wartestall für einen Beispielbetrieb mit 196 Sauen und 3-Wochen-Rhythmus. Es wurden nur Technikkosten berücksichtigt. Eventuelle Zusatzkosten können durch notwendige Rohbaukosten entstehen. samte Bestand in sieben Gruppen aufgeteilt. Zwei Sauengruppen stehen im Abferkelstall, zwei im Besamungsstall (mit zusätzlichen Plätzen für mögliche Umrauschersauen) und drei im Wartestall. Bei 196 Sauen im 3-Wochen-Rhythmus ergeben sich planerisch 28 Sauen pro Gruppe. Da die Abferkelabteile nach dem Alles-raus-alles-rein-Verfahren bewirtschaftet werden, sollten sie zur Reinigung und Desinfektion einige Tage leer stehen. Das heißt, dass die Umtriebsgruppe, also die abgesetzten und zur weiteren Belegung vorgesehenen Altsauen, für diese Zeit entweder in einer Arena oder Stimubucht oder im Wartestall untergebracht werden muss. Das geht ohne zusätzliche Stallplätze nur in Verbindung mit der Abruffütterung. Für die nachfolgende Kalkulation wurden für die Umtriebsgruppe keine gesonderten Stallplätze berechnet, sondern eine der beiden Möglichkeiten (Arena oder kurzzeitige Einstallung in den Wartestall mit Abrufstation) zugrunde gelegt.
16 I Haltungstechnik Sauen Für den Wartestall ist die Kalkulation für folgende fünf Fütterungstechniken vorgenommen worden: Quickfeeder, Biofix-Dribbelfütterung, Fangfressliegestand (Korbstände), Selbstfangfressliegestand, Abruffütterung. Für die Quickfeeder- und Biofix-Fütterung wurden 84 Plätze im Stall gerechnet. Da die Fressplätze an diesen beiden Systemen etwas schmaler sein können als bei den zwei Varianten der Fressliegestände (Korbstände, Selbstfangstände), passen bei den letztgenannten Verfahren nur 80 Plätze in die Bauhülle und es werden Reserveplätze außerhalb des Stalls benötigt. Bei den konzipierten zwei Abrufstationen lassen sich dagegen sogar 90 Sauen im Wartestall halten. Auf der Basis konkret vorliegender Angebote verschiedener Stallausrüster erfolgte nun die Berechnung der erforderlichen Investitionskosten. Hierbei wurden die Kosten der Aufstallung (z. B. Trennwände, Tröge, Tränken) und die Kosten der Fütterung (Futtermaschine, Silo, Förderrohre, Förderkette, Volumendosierer, Steuerung) für jede Fütterungstechnik ermittelt. Zu den Materialkosten kommen die Montagekosten (14 bzw. 15 Prozent) und die Mehrwertsteuer (19 Prozent) hinzu, so dass alle Kosten als Bruttokosten ausgewiesen werden. Damit ist letztlich der Vergleich pro Sauenplatz im Wartestall möglich. Die Werte erlauben einen sehr guten Überblick über die generelle Höhe der Kosten. Im konkreten Einzelfall der verschiedenen Praxisbetriebe können die Bei der elektronischen Abruffütterung ist guter Service sehr wichtig. Foto: Bräunig Kosten etwas abweichen abhängig von der konkreten Situation vor Ort, von Rabatten und anderen Effekten, die bei einer Kalkulation nicht berücksichtigt werden können. Die Investitionskosten der fünf verschiedenen Fütterungsverfahren sind der gleichnamigen Tabelle auf Seite 15 zu entnehmen. Die Kosten für Aufstallung und Fütterung schwanken in der Summe für den Wartestall zwischen 33.000 und fast 40.000 Euro. In Abhängigkeit vom gewählten Fütterungsverfahren lassen sich zwischen 80 und 90 Sauen in dem Stall halten. Die Kosten pro Sau differieren dabei um über 100 Euro. Die kostengünstigsten Verfahren sind die elektronische Abrufstation (389 Euro je Tierplatz) und die Quickfeeder-Fütterung (394 Euro). Das mit Abstand teuerste Verfahren sind mit 499 Euro die Selbstfangfressliegestände. Die beiden anderen Verfahren ordnen sich dazwischen ein. Angebote im Detail vergleichen Fütterungstechniken für die Gruppenhaltung tragender Sauen werden von verschiedenen Stallausrüstern angeboten. Es empfiehlt sich daher, Angebote von mehreren Firmen einzuholen und Korbstände lassen sich in der Kombination von Besamungszentrum und Wartestall nutzen. diese gemeinsam mit einem sachkundigen Berater zu vergleichen und zu bewerten. So können zunächst die Angebote auf Vollständigkeit überprüft werden (bei Abrufstationen z. B. Basisstation mit Toren, Befestigung, Dosiereinrichtung u. a., Druckluftversorgung mit Kompressor, Luftschläuchen u. a., Steuerung, Fütterung, Sender). Unterschiede in Höhe von mehreren Tausend Euro zwischen den vergleichbaren Leistungen werden deutlich und können gegebenenfalls verhandelt werden (z. B. Einräumung von Rabatten). Vor der Kaufentscheidung sind noch weitere Punkte zu beachten: Dazu zählen eventuell zusätzliche Frachtkosten, Kopplung der Station (nur bei Abrufstationen) mit dem Sauenplaner, Handterminal, Material oder Ausstattung. Die deutlichsten Unterschiede sind dabei für die Abrufstation zu erwarten, da unterschiedliche elektronische und Softwarelösungen möglich sind. Letztlich ist aber auch zu beachten, dass insbesondere bei der elektronischen Abrufstation ein guter Service sehr wichtig ist, denn Störungen an der Station müssen schnell behoben werden. Fazit Für die Fütterung der Sauen im Wartestall sind unterschiedliche Techniken vorhanden. Alle Systeme können technisch und biologisch gut funktionieren. Neben den Kosten für das Fütterungsverfahren und den anderen genannten Faktoren spielt bei der Kaufentscheidung natürlich die persönliche Managementerfahrung des Betriebsleiters eine große Rolle. Die Technik muss zum Menschen passen! br W Wilfried Brede Professor Dr. Steffen Hoy Schweinespezialberater, Serviceteam Alsfeld GmbH,Universität Gießen. dlz primus schwein August 2010