Vorlesung Organisationspsychologie WS 06/07 Einführung Dr. Uwe Peter Kanning Westfälische Wilhelms-Universität Münster Beratungsstelle für Organisationen
Überblick 1. Definition 2. Gegenstand 3. Abgrenzung ABO-Psychologie 4. Anwendungsfelder 5. Arbeitsmarkt 6. Psychologie im Spiegel der öffentlichen Meinung 2
1. Definition Psychologie Lehre vom menschlichen Verhalten und Erleben Organisationspsychologie Lehre vom menschlichen Verhalten und Erleben in Organisationen profit- vs. non-profit-organisationen 3
2. Gegenstand Individuen z. B. -Fähigkeiten -Leistungsmotivation Interaktionen/Gruppen z. B. - Konflikte - Führung - Gruppenarbeit Wechselwirkung zw. Organisation und Menschen z. B. - Organisationsklima - Organisationsentwicklung 4
3. Abgrenzung ABO-Psychologie Arbeitspsychologie industrielle Berufsarbeit zentrale Themen: Arbeitsplatzgestaltung Arbeitssicherheit Anforderungsanalyse Personalauswahl Organisationspsychologie profit- & non-profit-organisationen Zentrale Themen: Personalauswahl (inkl. Führungskräfte) Personal- & Führungskräftetrainings Evaluation Betriebspsychologie Produktionsbetriebe/Handel zentrale Themen: Personalauswahl Gruppenarbeit Kommunikation 5
4. Zentrale Anwendungsfelder Personaldiagnostik Welcher Bewerber soll eingestellt werden? Welcher Mitarbeiter soll befördert werden? Welche Mitarbeiter benötigen welche Schulung? etc. Personalentwicklung Führungskräftetrainings Trainings für Mitarbeiter mit Kundenkontakt Ermittlung von Bedarf & Evaluation von Maßnahmen. etc. Organisationsentwicklung Veränderung von Entscheidungsstrukturen Einführung von Gruppenarbeit Einführung von Leitbildern etc. 6
5. Arbeitsmarkt Arbeitsstätten angestellter Psychologen (BDP, 1997) Unternehmensberatung Polizei/BW außerun. Forsch. 0,6 0,9 1,4 Unternehmen 4 freie Praxis 4,8 Hochschulen Kliniken Beratungsstellen 7 25 24 0 5 10 15 20 25 Prozent 7
5. Arbeitsmarkt Tätigkeitsfelder von Psychologen im ABO-Bereich (BDP-Mitglieder, 1997) 60 Prozent 51 50 40 38 43 30 30 20 10 18 15 13 13 9 5 0 8 Arbeitsschutz Berufsausbildung Arbeitsgestaltung berufliche Rehabilitation Forschung & Lehre Klinische Betriebspsychologie Personalentwicklung Organisationsentwicklung Personalauswahl Weiterbildung, Training
5. Arbeitsmarkt Entwicklung von Arbeitsplätzen 1998 bis 2003 aus der Sicht von Vertretern aus Kliniken und Wirtschaft 50 45 40 35 Prozent 30 25 20 15 10 5 Kliniken Wirtschaft 0 Abnahme keine Aenderung Zunahme 9
5. Arbeitsmarkt Entwicklung von Arbeitsplätzen 2003 bis 2008 aus der Sicht von Vertretern aus Kliniken und Wirtschaft 60 50 40 Prozent 30 20 10 Kliniken Wirtschaft 0 Abnahme keine Aenderung Zunahme 10
5. Arbeitsmarkt Jahreseinkommen von Berufsanfängern mit Uni-Abschluss (bis 1,5 Jahre nach dem Studium, 2001) 45000 40000 35000 30000 25000 20000 15000 10000 5000 0 11 Jura Chemie Humanmedizin Biologie Paedagogik Magister Architektur Psychologie Pharmazie Physik Wirtschaftswiss. Maschienenbau Durchschnitt
50 45 40 35 30 25 20 15 10 5 0 5. Arbeitsmarkt Brutto-Monatsverdienst von Psychologie-Berufsanfängern 2003 12 bis 1500 bis 2000 bis 2500 bis 3000 bis 3500 bis 4000 bis 4500 bis 1000 Anzahl der Pbn
5. Arbeitsmarkt Brutto-Jahresverdienst von Personalentwicklern 2006 (Median) 50000 45000 40000 35000 Euro 30000 25000 20000 15000 10000 5000 0 bis 21 bis 50 bis 100 bis 1000 ab 1000 Mitarbeiteranzahl 13
6. Psychologie im Spiegel der öffentlichen Meinung Psychologen haben/sind... (Sander, 1997; N= 2597) 60 50 40 56 43 41 39 30 24 24 20 10 14 11 0 14 Prozent wiss. Ausbildung Fachleute wirksame Methoden komplizierte Sprache lebensfremd ueberfluessig stud. wg. eig. Probleme Scharlatane
6. Psychologie im Spiegel der öffentlichen Meinung Psychologen sind wichtig für... (Sander, 1997; N= 2597) 45 40 42 41 41 35 30 31 25 23 22 20 15 10 5 18 16 12 11 6 0 15 Strafvollzug Psychotherapie Gerichtsgutachten Polizei Lebensberatung Schule Eignungstests Personalwesen Aus- & Weiterbildung Marktforschung Organisationsentw. Prozent
6. Psychologie im Spiegel der öffentlichen Meinung Welche Berufsgruppe ist für welche Tätigkeit zuständig? (Jiménez & Raab, 1999; N = 322, Quotenstichprobe, Graz) Erklärung v. Verhalten Werbewirkungsforschung betriebl. Schulung Berat. in Personalfragen Eignungsdiagnostik 0 10 20 30 40 50 60 Prozent Psychologen Ärzte weder noch 16
Literatur Prüfungsliteratur - Ergänzungsliteratur Kanning, U. P. (2001). Psychologie für die Praxis. Göttingen: Hogrefe. Schneider, W. (2005). Zur Lage der Psychologie in Zeiten hinreichender, knapper und immer knapper werdender Ressourcen: Entwicklungstrends der letzte 35 Jahren. Psychologische Rundschau, 56, 2-19. Schuler, H. (Hrsg.). (2007). Lehrbuch Organisationspsychologie. Bern: Huber. Kapitel 1 17
...und in der nächsten Sitzung: Grundlagen der Organisationspsychologie 18