Was können Drittpersonen tun? Erkennen, Ansprechen, Lösungen aufzeigen

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Transkript:

Was können Drittpersonen tun? Erkennen, Ansprechen, Lösungen aufzeigen Kennen Sie Menschen aus Ihrem beruflichen oder privaten Umfeld, die sich im Lesen und Schreiben so unsicher fühlen, dass sie alles Schriftliche vermeiden oder delegieren? Der Weg aus der Illettrismus-Abwärtsspirale ist für viele Betroffene oft ein langer und schwieriger. Die allermeisten sind auf die Unterstützung von Drittpersonen angewiesen. Auch Sie können einen Beitrag auf diesem Weg leisten. Woran erkennen Sie von Illettrismus Betroffene? Die Situation einer betroffenen Person lässt sich am besten mit einer Spirale beschreiben. Sie wurde ausgelöst durch ein persönliches Erlebnis (z. B. Krankheit, Legasthenie, kritisches Lebensereignis) oder durch das Umfeld (z. B. ungünstige familiäre Situation): Der schwierige Prozess des Lesen-und-Schreiben-Lernens konnte nicht reibungslos verlaufen. Durch den Erwartungsdruck der Schule und der Gesellschaft, der damit verbundenen Scham- und Minderwertigkeitsgefühle und durch die täglichen Misserfolge wurde das Lesen und Schreiben als Belastung, oft sogar als Qual erlebt. Lese- und Schreibsituationen wurden vermieden der Lernprozess wurde somit blockiert. Vieles wurde nach der Schule wieder verlernt. Klären Sie folgende Fragen ab: Auslöser/Ursachen Folgen (s. nächste Seite) Welche Aus- und Weiterbildungen wurden besucht? Wie oft hat die Person die Stelle gewechselt und aus welchen Gründen? Fühlt sich die Person allgemein unsicher bei neuen Aufgaben? Wie nimmt die Person am wirtschaftlichen oder sozialen Leben teil? Leidet sie unter Stresssymptomen? Alternativstrategien (s. nächste Seite) Texte Wie hat die Person die Schulzeit erlebt? Wie war die Kindheit? Welche Erinnerung verbindet die Person mit dem Thema Lernen? Hat oder hatte die Person gesundheitliche Probleme? Wie reagiert die Person, wenn sie schriftliche Aufgaben erledigen muss? Vermeidet sie Situationen, in denen möglicherweise geschrieben werden muss? Wer erledigt den Papierkram? Wie sehen Mails, SMS, Formulare der Person aus? Schreibt sie diese selber? Übernehmen Drittpersonen Korrekturarbeiten oder das Schreiben und Lesen von Mails oder Briefen? 1

Ob sich eine Person in dieser Spirale aus Unsicherheit, Scham, Minderwertigkeitsgefühlen und Schreibblockaden befindet, kann eigentlich nur sie selbst entscheiden! In einem offenen Gespräch auf gleicher Augenhöhe können Sie das herausfinden. Haben Sie einige der erwähnten Hinweise beobachten können? Beispiele für mögliche Folgen Gesundheit: Stressbedingte gesundheitliche Folgen (Burn-Out, chronische Schmerzen usw.) Allgemeine Nervosität, Unkonzentriertheit, Gereiztheit, Überbelastung, Stress Beruflicher Werdegang, Ausbildung: Lehrabbruch, keine Ausbildung, keine Weiterbildung, kein Berufswechsel Kein Fahrausweis, kein Computer Beruf, Arbeitsstelle: Wechselt oft Arbeitsstelle (Verheimlichung der Schwäche) oder bleibt sehr lange beim gleichen Arbeitgeber (Vermeidung neuer Anforderungen) Kündigung infolge eines Wechsels (Abteilungswechsel, mit Weiterbildung verbundener Aufstieg(!), Einführung neuer Maschinen usw.) Verzicht auf Rechte (Schreibaufwand vermeiden!) Persönlichkeit/persönliches Umfeld: Abhängigkeit (Ehepartner/in, Eltern, Kinder, Bekannte) Niedriger Selbstwert in allen Bereichen Unsicherheit im Umgang mit Behörden, Lehrkräften der Kinder usw. Schulschwierigkeiten der Kinder Beispiele für Alternativstrategien Viele Wege führen nach Rom Eile vortäuschen und Formular mit nach Hause nehmen Formular zur Abklärung von Informationen mit nach Hause nehmen ( Das weiss ich nicht auswendig! Ich muss meine/n Mann/Frau fragen! ) Ablenkungen organisieren : Kind, Hund, klingelndes Handy usw. Das Gegenüber (z.b. Schalterangestellte) in ein Gespräch verwickeln, damit dieser das Formular selbst ausfüllt. Benutzen von Ausreden, beispielsweise Brief verloren, Brief nicht dabei usw. Eine andere Arbeit übernehmen ( Du machst den Rapport, ich räume alles auf. ) Im Vorfeld mit einer Vertrauensperson üben (unbekannte Orte aufsuchen, Billette lösen am Automaten usw.) Aus den Augen, aus dem Sinn 2

Briefkasten nicht leeren oder Post entsorgen Nicht teilnehmen an Kursen, Veranstaltungen usw. ( Das ist nichts für mich, da sind nur Studierte, Das habe ich vergessen!, Da habe ich einen wichtigen Termin! ) Auf Rechte, Gelder verzichten; Bussen und Strafen in Kauf nehmen Angriff ist die beste Verteidigung Schuldzuweisungen ( Man hat mich falsch informiert! Ich habe nichts erhalten! Niemand hat hier eine Ahnung, was man machen muss! ) Verweigerung ( Das mache ich nicht zum 1000. Mal!, Haben Sie das Gefühl, ich hätte nichts Besseres zu tun!?, Das geht Sie nichts an!, Wozu brauchen Sie das eigentlich? ) Wie können Sie von Illettrismus Betroffene ansprechen? Um herauszufinden, ob eine Person von Illettrismus betroffen ist, ist ein offenes Gespräch nötig. Überlegen Sie sich im Vorfeld, wie und wann sie die Person ansprechen wollen und mögliche Reaktionen. Fühlen Sie sich unsicher, versuchen Sie es auf neutraler Ebene. Dazu eignen sich Sätze wie: Das ist schon wahnsinnig, was man heutzutage alles wissen und aufschreiben/angeben muss! Mit der ganzen Technik und der Modernisierung ändert sich dauernd alles. Es ist nicht mehr das, was wir in der Schule gelernt haben. Viele Menschen haben heute Mühe mit dem Papierkrieg. Es soll jetzt sogar Kurse geben, um das moderne Lesen und Schreiben neu zu lernen. Warten Sie die Reaktion ab, hören Sie aktiv zu. Wenn Sie jemanden direkt ansprechen wollen, können Sie folgende Aufhänger verwenden: Auslöser/Ursachen Folgen Alternativstrategien Texte Sie haben die Schulzeit negativ erlebt warum? Haben Sie gerne gelernt? Hatten Sie in ihrer Kindheit Probleme, die Sie am Lernen gehindert haben? Warum haben Sie die Ausbildung abgebrochen? Warum haben Sie die Stelle gekündigt? Was war besonders schwierig? Sind Sie eher der praktisch begabte Typ? Sie kommen oft zu spät woran liegt das? Warum vergessen Sie die Unterlagen so häufig? Sie nehmen die Dokumente oft nach Hause unterstützt Sie jemand beim Lesen/Schreiben? Mir ist aufgefallen, dass Sie oft Texte zum Lesen oder Schreiben mitnehmen fühlen Sie sich selber unsicher? Mir ist aufgefallen, dass Sie Mühe haben, Sätze richtig zu formulieren hatten Sie schon immer Mühe damit? 3

Planen Sie Ausstiegsmöglichkeiten mit ein. Möglicherweise geht die betroffene Person nicht beim ersten Mal auf ein Gespräch ein. Signalisieren Sie Ihre Bereitschaft zu einem Gespräch setzen Sie betroffene Menschen nicht unter Druck. Ein Outing ist ein langer Prozess. Welche Schritte sind nötig, damit Betroffene einen Lösungsweg finden? Einige Betroffene haben sich ihre Schwierigkeiten schon eingestanden, haben aber noch kein Vertrauen in ihre Lernfähigkeiten gefunden. Andere stehen noch nicht dazu und wieder andere sind bereits auf der Suche nach dem richtigen Angebot. Finden Sie im Gespräch heraus, in welcher Phase sich eine Person befindet. Je nach dem sind andere Schritte und Aussagen von Ihrer Seite her nötig. In den meisten Fällen sind es Schlüsselsituationen, die zu einer Auseinandersetzung mit der eigenen Schwäche und zu einer Entscheidung führen, z.b. wenn die Alternativstrategien nicht mehr greifen: Schuleintritt der Kinder, Trennung oder Verlust der/s Partners, Erwerbslosigkeit u.a.m.. Sie müssen die Person nicht auf dem ganzen Weg begleiten, Sie können auch nur Denkanstösse und Tipps geben! Schritte auf dem Weg in ein Lesen und Schreiben-Angebot Betroffene Personen Einsicht, Eingeständnis Eingestehen der Schwäche Einsicht / Bedürfnisse erkennen Auseinandersetzung mit der (Lern)Biographie Die eigene Situation als belastend wahrnehmen und erkennen, dass vieles einfacher sein könnte Entscheidung, etwas zu tun Gewinn erkennen Angebote kennen Zutrauen in die eigene Lernfähigkeit entwickeln Sich mit der eigenen Schwäche auseinandersetzen Drittpersonen Erkennen, Ansprechen Beobachtungen/Hinweise ansprechen (z.b. Lehrabbruch, Kündigung, Benutzen von Alternativstrategien ) Schulzeit ansprechen Begriff Illettrismus klären, weite Verbreitung erwähnen ( Sie sind nicht die/der Einzige! ) Kursangebot erwähnen ( Sie können etwas dagegen tun! ) Motivieren Schwierige Alltagssituationen ansprechen und damit verbundene Wünsche und Bedürfnisse besprechen Kursangebot beschreiben (individuell, keine Schulsituation, un- 4

verbindliches Erstgespräch, Möglichkeit von Schnupperlektionen) Film Boggsen zeigen, Erfolgserlebnisse aufzeigen, Gewinn aufzeigen Entscheidung/Anmeldung Entscheidung zum Kurs Günstige Verhältnisse schaffen Finanzierung sichern (Kurse sind dank kantonalen Subventionen günstig) Kursbesuch Eingliederung in die Gruppe Änderung der Verhaltensweise (nicht mehr verheimlichen, vermeiden) Lernerfolge erkennen Umgang mit Rückschlägen, Dranbleiben Vermitteln, Unterstützen Finanzielle und persönliche Situation klären und so gut wie möglich entlasten (Kinderbetreuung, Finanzen usw.) Unterstützung bei der Anmeldung Begleiten Motivation, Entlastung Kontaktaufnahme mit Kursleitenden Bei Abbruch: Kein persönliches Versagen, sondern Pause vor dem nächsten Schritt Bei Fragen und Unsicherheiten: Nehmen Sie Kontakt mit uns auf: 031 508 36 17 (Geschäftsstelle Verein Lesen und Schreiben Deutsche Schweiz) oder 0840 47 47 47 (Kursanbieter Ihrer Region). Institutionen, deren Mitarbeitende mit möglichen Betroffenen in Kontakt sind, bieten wir kostenlose Weiterbildungsveranstaltungen an. Infos siehe: www.lesenschreiben-d.ch. 5