QUALITÄTSSTANDARDS DER SCHLAU-PROJEKTE

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Transkript:

NETZWERK QUALITÄTSSTANDARDS DER SCHLAU-PROJEKTE für die Arbeit in Schulen und der außerschulischen Jugendarbeit Nordrhein-Westfalen Rheinland-Pfalz Niedersachsen Hessen Schleswig-Holstein

1 STANDARDS ZUM FORMALEN ABLAUF VON SCHLAU-WORKSHOPS Standards Vorbereitung 4 Empfehlungen Vorbereitung 4 Standards Durchführung 5 Empfehlungen Durchführung 5 INHALTSVERZEICHNIS Standards Nachbereitung 5 Empfehlungen Nachbereitung 5 2 INHALTLICHE STANDARDS Standards 6 Empfehlungen 6 3 DIDAKTISCHE UND METHODISCHE STANDARDS Standards Allgemein 8 Empfehlungen Allgemein 8 Standards Autobiografische Einheit 9 Empfehlungen Autobiografische Einheit 9 Als Standard formulierte Inhalte sind verbindlich für alle SCHLAU Projekte. Empfehlungen sind freiwillig und können von Landesnetzwerken oder lokalen Gruppen zum Standard erhoben werden, nicht jedoch umgekehrt. Zu diesen bundesweit gültigen Standards können Landesnetzwerke landesspezifische Ergänzungen beschließen. Diese dürfen den allgemeinen Standards nicht widersprechen. 4 Standards Methodik 9 Empfehlungen Methodik 9 STANDARDS ZUR TEAMSTRUKTUR Standards Allgemein 10 Empfehlungen Allgemein 10 Die vorliegenden Standards wurden am 22.11.2015 auf einer gemeinsamen Konferenz aller SCHLAU Projekte verabschiedet und sind seit dem 14.05.2016 für alle SCHLAU Projekte bundesweit verbindlich. Standards Koordination 10 Empfehlungen Koordination 10 Standards Aufnahme und Qualifizierung 11 Empfehlungen Aufnahme und Qualifizierung 11 2 3

1 STANDARDS ZUM FORMALEN ABLAUF VON SCHLAU-WORKSHOPS E1.3 Informationen zu den Workshops werden der Lehrkraft/pädagogischen Leitung postalisch, persönlich oder digital zur Verfügung gestellt. STANDARDS DURCHFÜHRUNG STANDARDS VORBEREITUNG 1.5 Die Workshopdauer beträgt mindestens 90 Minuten. 1.1 Es gibt eine feste Ansprechperson für jeden Workshop. 1.2 Es wird ein Vorgespräch mit der Lehrkraft/pädagogischen Leitung geführt. Folgende Punkte werden dabei besprochen: Alter der Teilnehmenden/Klassenstufe Gruppengröße Zeitrahmen Räumliche Voraussetzungen Schulform/Art der Bildungseinrichtung Klärung der Workshopfinanzierung Motivation für die Einladung von SCHLAU Inwieweit wurden die Themen LSBTI* bereits besprochen Klärung der An-/Abwesenheit der Lehrkraft/pädagogischen Leitung sowie anderer Personen (z. B. Begleitpersonen) Absprachen zur Erreichbarkeit der Lehrkraft/pädagogischen Leitung Frage nach geouteten LSBTI*-Teilnehmenden und Teilnehmenden aus Regenbogenfamilien Vorkommen von Diskriminierung und Mobbing/Bullying Weitere pädagogisch relevante Informationen zur Gruppe/Klasse (z. B. körperliche/geistige Beeinträchtigung, Geschlechterverteilung in der Gruppe/Klasse, Gruppenzusammensetzung) 1.3 Hinweis an die Lehrkraft/pädagogische Leitung, dass die Gruppe/Klasse über die Thematik des Workshops informiert werden soll. 1.4 Das durchführende Team hat Kenntnisse über Workshopablauf, eingesetzte Methoden und die persönlichen Biografien aller teilnehmenden Teamer_innen. EMPFEHLUNGEN VORBEREITUNG E1.1 Die Lehrkraft/pädagogische Leitung wird dazu angeregt, die Themen LSBTI* vor- und nachbereitend im Unterricht/in der Arbeit zu thematisieren. E1.2 Kontakte zu Schulsozialarbeiter_innen bzw. Vertrauenslehrer_in werden erfragt, um bei Bedarf im Workshop darauf verweisen zu können. 1.6 Mindestens zwei Teamer_innen führen einen Workshop durch. Das Vier-Augen-Prinzip ist durchgehend gewährleistet. 1.7 Eine möglichst vielfältige Zusammensetzung des Teams in Bezug auf sexuelle Orientierung und geschlechtliche Identität wird angestrebt. 1.8 Die Lehrkraft/pädagogische Leitung ist während des Workshops immer erreichbar. EMPFEHLUNGEN DURCHFÜHRUNG E1.4 Vier Teamer_innen führen einen Workshop durch. E1.5 Die Workshopdauer beträgt mindestens 180 Minuten. E1.6 Die ideale Gruppengröße liegt zwischen 15 und 20 Teilnehmenden. E1.7 Eine möglichst vielfältige Zusammensetzung des Teams auch in Bezug auf weitere Differenzmerkmale wird angestrebt. E1.8 Abwesenheit der Lehrkraft/pädagogischen Leitung während des Workshops (Gewährleistung des Schutzraumes ohne Bewertungsdruck). STANDARDS NACHBEREITUNG 1.9 Die Reflexion jedes Workshops im durchführenden Team findet zeitnah statt. 1.10 Das Angebot eines Nachgesprächs an die Lehrkraft/pädagogische Leitung wird gemacht. 1.11 Workshops werden statistisch erfasst (Anzahl der Teilnehmenden, Alter/Klassenstufe, Schultyp/Art der Bildungseinrichtung, Zeitaufwand). EMPFEHLUNGEN NACHBEREITUNG E1.9 Teilnehmende erhalten Evaluationsbögen. 4 5

2 INHALTLICHE STANDARDS STANDARDS 2.1 Die Vermittlung von Wissen über nicht-heteronormative Lebensweisen und vielfältige Lebenswirklichkeiten umfasst insbesondere: Homosexualität Bisexualität Trans* Inter* 2.2 Durch die Teamer_innen werden autobiografische Erfahrungen zu LSBTI* vermittelt. 2.3 Klischees, Vorurteile und gesellschaftlichen Normen sowie deren Bewertung, werden reflektiert. 2.4 Es findet eine kritische Auseinandersetzung mit und Reflexion von Geschlechterrollen und Sexismus statt. 2.5 Diskriminierungsmerkmale und Diskriminierungsformen sowie deren Verflechtung (Intersektionalität) werden aufgezeigt und angesprochen. 2.6 Hinweise auf lokale Beratungsangebote werden gegeben. 2.7 Inhalte, die in den Bereich der Sexualaufklärung fallen, sind nicht explizit Teil des Workshops. Werden dennoch Fragen dazu gestellt, werden diese sachlich, altersangemessen, zielgruppenadäquat und im Rahmen gesetzlicher Vorgaben beantwortet. Außerdem wird auf andere professionelle Organisationen, wie z. B. pro familia, verwiesen. EMPFEHLUNGEN E2.1 Die Vermittlung von Wissen über weitere nicht-heteronormative Lebensweisen und vielfältige Lebenswirklichkeiten umfasst z. B.: Queer Pansexualität A*sexualität A*romantik E2.2 Ein thematischer Bezug wird hergestellt zu: Menschenrechtsbildung/Menschenrechte Familien- und Beziehungsmodelle Rassismus Diskriminierung von HIV-Positiven E2.3 Hinweise zu altersangemessenen Internetangeboten und Literatur werden gegeben. 6 7

31 DIDAKTISCHE UND METHODISCHE STANDARDS STANDARDS ALLGEMEIN STANDARDS AUTOBIOGRAFISCHE EINHEIT 3.1 Jeder Workshop wird zielgruppenadäquat konzeptioniert und durchgeführt. 3.2 Die Anrede (Siezen oder Duzen) wird geklärt. 3.3 Die aktive Mitarbeit für Teilnehmende ist freiwillig. 3.4 Zu Beginn des Workshops werden Gesprächsregeln festgelegt. 3.5 Der Workshop wird als Schutzraum vorgestellt, in dem Fragen/Äußerungen offen gestellt/formuliert werden können. 3.6 Die Teamer_innen arbeiten prozessorientiert. Dazu gehören: eingehen auf Interessen, Konflikte und Bedarfe der Teilnehmenden flexibles Reagieren 3.7 Die Teilnehmenden werden angeregt, sich aktiv mit den Inhalten auseinanderzusetzen, sich untereinander auszutauschen und sich gemeinsam mit den Teamer_innen an der Gestaltung des Workshops zu beteiligen. 3.8 Die Teilnehmenden werden jederzeit respektvoll behandelt, auch bei kritischen Fragen oder Vorurteilen. 3.9 Ein Outing von Teilnehmenden ist nicht Ziel des Workshops. Wenn Personen sich dennoch outen, werden im Anschluss Hilfestellungen angeboten. Wenn Teilnehmende geoutet sind, stehen weiterhin die Biografien der Teamer_innen im Mittelpunkt. 3.10 Die Teamer_innen nutzen eine geschlechtersensible und diskriminierungsfreie Sprache. 3.11 Es werden verschiedene Arbeits- und Sozialformen angewendet. 3.12 Akzeptanz wird nicht auf Kosten anderer Gruppen/Personen gefördert (intersektionale Akzeptanz). 3.13 Es wird kein privater Kontakt zu Teilnehmenden aufgebaut. 3.14 Biografien werden ausschließlich aus der persönlichen Perspektive der Teamer_innen thematisiert. Biografien oder Erfahrungen von Teilnehmenden werden nicht abgefragt. 3.15 Den Teilnehmenden wird die Möglichkeit gegeben, Fragen zur Biografie der Teamer_innen zu stellen und diese (im Ermessen der Teamer_innen) beantwortet zu bekommen. 3.16 In der autobiografischen Einheit wird einer verallgemeinernden Wirkung der eigenen Erfahrung entgegengewirkt. EMPFEHLUNGEN AUTOBIOGRAFISCHE EINHEIT E3.2 Die autobiografische Einheit ermöglicht auch anonyme Fragen. STANDARDS METHODIK 3.17 Grundlage bilden Methoden aus dem SCHLAU-Methodenpool, zu dem alle Teams Zugang haben. 3.18 Der Einsatz von Methoden erfolgt alters- und zielgruppengerecht. 3.19 Angewandte Methoden werden mit den Teilnehmenden reflektiert. 3.20 Es wird Feedback von den Teilnehmenden eingeholt. EMPFEHLUNGEN METHODIK E3.3 Es wird Feedback von den Teilnehmenden zu Methoden eingeholt (z. B. gemeinsame Reflexion oder Evaluationsbögen). EMPFEHLUNGEN ALLGEMEIN E3.1 Während des Workshops wird sich geduzt (Distanzabbau, Augenhöhe). 8 9

4 STANDARDS ZUR TEAMSTRUKTUR STANDARDS ALLGEMEIN STANDARDS AUFNAHME UND QUALIFIZIERUNG 4.1 Das Projekt verfügt über ein schriftliches Workshopkonzept. 4.2 Es finden regelmäßige Teamtreffen statt (mindestens sechsmal jährlich). 4.3 Die verwendeten Methoden werden kontinuierlich evaluiert. Es finden regelmäßige teaminterne und/oder landesweite Methodentrainings statt. 4.4 Teamer_innen eines Workshops haben Kenntnisse über die Biografien und die persönlichen Grenzen der Mitteamer_innen. EMPFEHLUNGEN ALLGEMEIN E4.1 Teamtreffen finden mindestens einmal im Monat statt. E4.2 Ein Freiwilligenmanagement wird durchgeführt. E4.3 Innerhalb des Teams besteht ein Feedbacksystem. Teamintern finden regelmäßige Feedbackgespräche statt. E4.4 Das Team setzt sich mindestens einmal jährlich mit dem Methodenpool auseinander. 4.7 Das Mindestalter der Teammitglieder bei Aufnahme beträgt 16 Jahre. 4.8 Das Aufnahmeverfahren von neuen Teamer_innen umfasst: Kennlerngespräch Hospitationsphase vor eigenverantwortlichem Einsatz Teilnahme an einer Grundqualifizierungsmaßnahme 4.9 Teamer_innen, die Workshops durchführen, sind sozial-emotional gefestigt und gehen mit ihren Identitäten in Bezug auf die Bildungs- und Aufklärungsarbeit offen und reflektiert um. 4.10 Teamer_innen werden auch über die Grundqualifikation hinaus im Team persönlich, fachlich und didaktisch geschult. 4.11 Maßnahmen zur Wahrung des Kinder- und Jugendschutzes werden durchgeführt. EMPFEHLUNGEN AUFNAHME UND QUALIFIZIERUNG E4.7 Teamer_innen unterzeichnen eine Selbstverpflichtung und/oder legen ein erweitertes Führungszeugnis vor. E4.8 Innerhalb der ersten sechs Monate nehmen Teamer_innen an der Grundqualifikation teil. STANDARDS KOORDINATION 4.5 Es gibt geregelte Zuständigkeiten für Aufgaben zur Koordination des Projektes, vor allem für den externen Kontakt. E4.9 Die lokalen Teams bieten eigene Fachfortbildungen an. Wenn diese angeboten werden, wird das jeweilige SCHLAU-Landesnetzwerk informiert. E4.10 Jedes Team nimmt jährlich mit mindestens einer Person an einer Fachfortbildung der SCHLAU- Landesnetzwerke teil. 4.6 Es findet ein regelmäßiger Austausch mit anderen Teamkoordinationen und dem Landesnetzwerk statt. EMPFEHLUNGEN KOORDINATION E4.5 Die Teamkoordination nimmt an der jährlichen Vernetzung der Teamleitungen/Teamkoordinationen teil. E4.6 Die Teamkoordination besteht aus mehr als einer Person. 10 11

NETZWERK HERAUSGEBENDE LANDESNETZWERKE SCHLAU HESSEN c/o our generation e. V. Kurt-Schumacher-Straße 41 60311 Frankfurt am Main www.schlau-hessen.de SCHLAU NIEDERSACHSEN E. V. Asternstraße 2 30167 Hannover www.schlau-nds.de SCHLAU NRW c/o Schwules Netzwerk NRW e. V. Lindenstraße 20 50674 Köln www.schlau.nrw SCHLAU RLP c/o QueerNet Rheinland-Pfalz e. V. Hintere Bleiche 29 55116 Mainz www.schlau-rlp.de SCHLAU SCHLESWIG-HOLSTEIN c/o HAKI e.v. Westring 278 24116 Kiel www.schlau-sh.de 2. Auflage, Dezember 2016 Foto: Michael Wallmüller