Zukunft der Zeitung. Berlin, 12. Juni 2013

Ähnliche Dokumente
Wie wir morgen leben werden

Megatrends und Märkte. Kolumnist Wirtschaftswoche, Huffington Post, Die Zeit, Focus.de :

Wie wir morgen leben und wohnenwerden Megatrends und Märkte

Wie wir morgen leben werden Talent in der digitalen Gesellschaft. Frankfurt/Main, 26. April 2016

Wie werden Europas Städte zukunftsfähig?

Demographische Entwicklung & der Fachkräftemangel. Konzepte, Anregungen & Lösungsmöglichkeiten - ein Ausblick auf die Arbeitswelt der Zukunft!

Nachhaltige Unternehmen Zukunftsfähige Unternehmen? Corporate Responsibility bei der AUDI AG

10 Tourismustrends für die Region Wiesbaden/Rheingau- Taunus

Demografischer Wandel

6. Sachverständigentag

Im August 2011 entstand als Nachfolger des Modeblogs modeltalk.at der Blog Weibi.at. Die Idee hinter diesem Blog ist es, eine interessante Plattform

Die Abhängigen von morgen

Essen von morgen. Zur Bedeutung von Ernährung in der Überflussgesellschaft. Prof. Dr. Jana Rückert John, PariSERVE Fachtagung, 1.

Die Co-Economy: Neue kollaborative Arbeitsformen

CITY BOOSTER. Digital leben in Deutschland. Marketing made in Germany. digitale Städte (über 60 bereits aktiv)

Presse-Clipping. zur Presseaussendung des Fachverbandes vom

Transformationsmanagement in der Bau- und Immobilienwirtschaft

SOCIAL MEDIA: MANAGEMENT, ERFOLGSMESSUNG UND KENNZAHLEN

Social Media in der Konfirmanden arbeit. Projektstelle Social Media / Christoph Breit

Profi. Invest. DIGITAL Media-Informationen 2017 Gültig ab

Istockphoto. WWF-Jugendumfrage 2016: So habt ihr geantwortet.

Social Media im Tourismus Oktober 2015

Bücher zeitgemäß inszenieren. Literaturhaus Berlin 05. März Bücher zeitgemäß inszenieren

Social Media? Smart Media!

ZAHLEN UND FAKTEN, DIE UNSEREN ERFOLG SICHTBAR MACHEN. NATÜRLICH LESEN.

Aktuelle Entwicklungen im Mobile Marketing - Herausforderungen für mittelständische Unternehmen

München/Hamburg, April 2013

Hallo. Wir sind die Papp:flieger.

TRENDBAROMETER FÜR URBANE ZUKUNFT

digital facts AGOF e. V. Oktober 2015

39% der Menschen in Deutschland wollen in einem Job arbeiten, der sinnstiftend ist. Ashoka & McKinsey, 2012

Corporate Communications 2.0

Social Media News. Google+

FCP-Barometer Frühjahr 2015 Inhouse Communication & Content Marketing. München, 18. Juni 2015

Copyright by. cassing. new impulses for your business. Was nützen Ihnen Ihre Erfahrungen in der Welt von morgen?

Tablet, Mobile, Paid Content & Co.

Herzlich willkommen! Online 22. März 2011

Fundraising im Web 2.0

Austria Mediadaten 2016

Computer- und Konsolenspiele dominieren noch immer:

PRINT ODER DIGITAL? FRÜHJAHRSTAGUNG DER AG FERNSTUDIUM 2016

BRANDxp by Campus Media. Wie Sie Effektivität und Effizienz im Marketing steigern können

HALLO, WIR SIND WONDROUS.

Das mobile Internet in unserem Alltag. Petra Hutter Swisscom Strategie & Innovation User Observatory

Future-Media-Trend Bedeutung von Radio im Konzert der Medien im Jahr Dipl.-Psych. Michael Schütz, rheingold. 22.

100% AUFMERKSAMKEIT & INTERAKTION. GARANTIERT. Revolutionizing Consumer-Brand Communication.

Logistik der Zukunft Tagung zur Mobilität 2100

Der Change vom klassischen Versender zum Multichannel-Unternehmen Personalarbeit im Wandel! Personal 2013, Berlin,

Österreich :zukunfts institut TWILIFE. die Welt der Real-Digital-Natives. Gilbert

1 Selbstbestimmt leben

Was Sie erwartet. Blitzseminar: Social Network-Marketing Frankfurter Buchmesse 2009 Andrea Mühl, M. A.

Mediaplanung Von der Werbung zur Kundenbeziehung

Der Tagesspiegel Die Spitze der Hauptstadt: Top-Entscheider! Top-Kaufkraft!

Umfrage Rezensionen im Web - September 2014 mit Teilnehmerinnen -

Sinus Milieus Der aktuelle gesellschaftliche Wandel

UNSER PROGRAMM VORTRÄGE WAS IST MEIN WEG? IMPULSVORTRAG VON JULIA CAWLEY

Neben dem Blog & Shop geben wir unseren Besuchern einen Mehrwert durch Storytelling und Beratung von ausgewiesenen Interiorberatern.

Zukunft E-Commerce im Versandhandel Aktuelle Trends im Online-Marketing. Burkhard Köpper Geschäftsführer jaron.direct

Social Media-Trendmonitor

Enterprise Social Network. Social Media im Unternehmen

Facebook für KMU. ebusinesslotse 2013

Aufgabenstellung: Entwerfe einen konsumenten-zentrier ten Fusion Store in urbaner Lage.

DAS JAHRES- PROGRAMM 2017

Mediennutzung und Wirtschaftsbildung bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen

All News is Local! 11 Argumente für die lokale Tageszeitung

MEDIEN IM WANDEL. Die Digitalisierung und der Zeitungsmarkt ÖRV-Kongress April 2014

Konsumentenverhalten der Y- und Z-Generation im digitalen Zeitalter Stefan Büscher

Einsatz von Social Media in Wahlkämpfen

Grundlage meines Referates. Die Megatrends der Zukunft: vom Wandel in der 24 h-gesellschaft. Zürich, 6. September 2013, 21:35-22:00 Uhr

Blitzlicht Globalisierung für Baden Württemberg Spanien ein Land der verdeckten Möglichkeiten

go strong 6,85 Mio. Unique User, 18 Mio. Visits, 95 Mio. PI.

Big Picture des Medienwandels

Die Verschmelzung der on- und offline Welten: aus virtuell und real wird vireal.

Kamingespräch mit Studenten der Hochschule der Bayerischen Wirtschaft für angewandte Wissenschaften (HDBW) ggmbh

#selfie SOCIAL NETWORKS MILLIONEN BEITRÄGE WIE BEZIEHUNGEN AUFGEBAUT UND INFORMATIONEN AUSGEWERTET WERDEN.

powered by Data Driven Marketing in E-Commerce CPX Performance Marketing Gipfel Online Marketing Forum Online B2B Conference Social Media Conference

Traditionen Gesunder Genuss Fair Trade Wohlfühlgesellschaft Kulturell Kreative Realität LOHAS. Frauen Spiritualität Ethisch korrekte Mode Ästhetik

Gefördert durch: PRESS KIT

connect.basf Chemie, die verbindet Marlene Wolf Community Management connect.basf 7. November 2013

Ursula Coester // Social Media Institute / Chancen für den Einsatz von Social Media im Handel

BURDA LIFE & BURDA STYLE

WARUM MARKETING ZU ACHTSAMKEITS-MANAGEMENT WIRD FRANK VOGEL

Facebook Marketing. Facebook Marketing. Philipp Roth, Ray Sono AG. Roth, Ray Sono AG

Tabellenband sueddeutsche.de) durchde.

F.A.S.-Redaktionsspezial Weltwirtschaftsforum Davos. Erscheint am 15. Januar 2017

Das Ultimative Social Network

Internationales Onlinemarketing Digital international unterwegs

Konsumenten-Empowerment 2.0

Network your Business. Beziehungen 2.0. Robert Beer, Country Manager XING Schweiz und Österreich, Bern, 4. März 2013

acatech DEUTSCHE AKADEMIE DER TECHNIKWISSENSCHAFTEN Gründung Hintergrund Fakten Oktober 2011

6 THESEN ZUR ZUKUNFT DER ERNÄHRUNG

Im August 2011 entstand als Nachfolger des Modeblogs modeltalk.at der Blog Weibi.at. Die Idee hinter diesem Blog ist es, eine interessante Plattform

Medien der Zukunft: 7 Thesen. Zürich, 5. Mai 2011

Transkript:

Zukunft der Zeitung Berlin, 12. Juni 2013

> Institut für Trend- und Zukunftsforschung (ITZ), Januar 2011 > Erstes Trendforschungsinstitut, das an einer deutschen Hochschule angesiedelt ist: DHBW Baden-Württemberg > Kooperationspartner in der Forschung: GfK, Gallup > Zukunftsletter, Studien, Workshops, Vorträge Studien Zukunftsletter Börsenbrief

Aktuell: http:// green.wiwo.de/ okotopia-zehntrends-fur-diestadt-der-zukunft/ Kolumnist der Wirtschaftswoche : Energie, Digitalisierung, Mobilität, Rohstoffe, Umwelt, TechFuture, Wertschöpfung 2.0, Nachhaltigkeit.

Megatrends: Die großen Veränderungstreiber (Halbwertzeit rund 30 Jahre) 1. Neo-Ökologie (Klimawandel) 2. Powershift (Energiewandel und Infrastrukturen) 3. Rohstoffe (Wasser, Metalle, Agrar) 4. Neo-Urbanisierung 5. Global Uprising (multipolare Weltgesellschaft) 6. Demografischer Wandel 7. Gesundheit 8. New Work 9. Digitalisierung 10. Mobilität 11. Individualisierung 12. (digitale) Bildung 13. Social Media 14. Familie 2.0 15. Dezentraler Konsum: Transumenten

Megatrends können wir uns nicht entziehen, man muss sie rechtzeitig nutzen und gestalten. Digitalisierung ist ein Megatrend: Ich muss die Inhalte in der Form verfügbar machen, die sich die Leute wünschen. (Alan Rusbridger, Guardian)

1. Wege in die digitale Zukunft 2. Die Leser der Zukunft

Wege in die Zukunft * Forbes neues Selbstverständnis: Ein Chefredakteur steuert ein Netzwerk von rund 1.000 Freelancern. * Redaktion 2.0: Wissenschaftler, Experten, NGOs, Geschäftsleute - und Journalisten * Forbes steckt 25% seines Content- Geldes in rund 100.000 Blogs pro Jahr.

Wege in die Zukunft * Deseret News, Salt Lake City * Von 100 auf 50 Mitarbeiter * Nationale Informationen für Expats * Nationale Infos zu Megatrendthemen: Familie der Zukunft

Wege in die Zukunft * Online-TZ * NGO, Nichtregierungsorganisation * Debattenportal: 900.000 US-Dollar Umsatz * Megatrend-Themen: Wasser, Energie...

-> (Je)der Entscheider liest globale Journale: Quartz (www.qz.com): Boeing, Cadillac, Chevron und Credit Suisse haben Anzeigenplätze bis Ende 2012 gekauft. -> Monocle: Globales Trendmagazin mit Accessoire- Shop Quelle: qz.com, 25.09.2012

1. Wege in die digitale Zukunft 2. Die Leser der Zukunft

Segments of Life: Die Lebensstil-Matrix

Die industrielle Biographie: 3 Phasen 23 Kindheit & Jugend 60 Erwerbsfamilien Reproduktionsphase Ruhestand

Wie wir morgen leben werden: Von der 3-phasigen zur 6-phasigen Biografie 2020 Kindheit Jugend und Ausbildung Jobphase 1 Postadoleszenz Familie 1 Jobphase 2 Rush Hour Familie 2 Jobphase 3 Zweiter Aufbruch Un-Ruhestand Familie 3 - Von den 82,3 Millionen Menschen in Deutschland sind mehr als ein Drittel (rund 38 Prozent) über 50 Jahre, was in etwa 31,4 Millionen Einwohnern entspricht. - Die Zahl der Menschen, die 80 Jahre oder älter sind, von heute nicht ganz 4 Millionen auf 10 Millionen im Jahr 2050 nahezu verdreifachen.

So werden wir leben: Die Lebensstil-Matrix Prekär-Manager Midlife-Crisis-Männer Emerging Adults Großfamilie 2.0 Screen Generation Öko-Modernisten DIY-Bürger Foodies Frugalisten Frauen 55+ Latte-Macchiato-Familien Generation Brigitte Opting-Out Frauen Generation Silver Sex Greyhopper Postmaterialismus, Qualitätsorientierung Bedürfnis: Sein Bedürfnis: Frieden und Sicherheit Puritanismus, Sicherheitsorientierung Bedürfnis: Leidenschaften leben Hedonismus, Vergnügen Bedürfnis: Haben Materialismus, Preisorientierung

Szenario 1: ipad-bürgertum LOHAS Wertebildung Zeitung als Vertiefungsmedium neobürgerlich Technologisch aufgeschlossen Zeitung als visionäre Marke

1. Emerging Adults: Hotel Mama: Erwachsenwerden als Moratorium * Komplett neuer Lebensstil: 40 % der US-20plus ziehen mindestens einmal zurück zu den Eltern * Neues Mehrgenerationen-Modell * Rangliste Nesthocker europaweit (18- bis 24-Jährige): Malta: 94,8 %, Italien: 87,2 %, Deutschland: 77 %

2. Großfamilie 2.0: Steigender Anteil der US-Bevölkerung, die in Mehrgenerationen- Haushalten lebt 30 % 24,7 20 16,7 10 0 1940 1950 1960 1970 1980 1990 2000 2009

Berlins junge Leute verlieren das Interesse am Auto Autobedarf in Berlin Führerscheinbesitz (14-29-Jährige) 47 % 42 % 37 % Ein Leben ohne Auto könnte ich mir gar nicht vorstellen (14-29-Jährige) 18 % 17 % 16 % 2000 2007 2008 2006 2007 2008 Quelle: Communications Networks, 2008

-> Werte leben: Bürgerlich sein heißt im 21. Jhdt.: Werte in einer auseinander driftenden Gesellschaft bewusst zu leben. -> Vertiefungsmedium: Zeitung ist ein modernes Navigationsinstrument, das Orientierung und Detailierungsstiefe ermöglicht. -> Skepsis & Neugier: ipad-bürger sind informationsgeleitet, aber eher medienkritisch. -> Ich will die Welt als Big Picture verstehen. Wir haben auch gegenüber unseren Kindern die Pflicht, uns an gewissen Werten zu orientieren.

Szenario 2: Info-Elite 2.0 Online-Debatten Zeitung als Ursprungsquelle neobürgerlich icloud Nachricht steht nicht mehr im Vordergrund, sondern Verlässlichkeit der Infos

-> Infoelite 1.0: Fakten, Fakten, Fakten. -> Management by Dezentralisierung: Die Info-Elite kommt aus einem Umfeld, in dem das patriarchale Unternehmen nicht mehr da ist, um die Denkrichtung vorzugeben. -> Leitplanken im Info-Tsunami: Zeitungen liefern für Infoelite 2.0 Trends, Einschätzungen, Leitplanken für die Entwicklung eigener Überzeugungen. -> Vernetzung & Vertiefung: Für die Info-Elite 2.0 stirbt eher die email-kommunikation aus, als dass es keine Zeitungen mehr gibt. -> Ich muss manchmal in Minutengeschwindigkeit Entscheidungen treffen, vieles in meinem Job ist unkontrollierbar geworden - Tageszeitungen liefern eine seriöse, entschleunigte Entscheidungsumgebung.

Szenario 3: Hyperlocal (SoLoMo) Lokale Wirtschaft und Politik Lokal 2.0 Zeitung kein Massenmedium starke Verbindung ins Internet Plattform einer Region gegen Vertrautheitsschwund

7. Frauen 55plus: Die (neue) Mitte des Lebens * 55plus: die einzige Konsumgruppe, bei der in den nächsten Jahren Umsatzzuwächse erwartet werden. * Frauen jenseits der 55 Jahre wuchsen im Jahr 2010 um 21 %. * 91 % der US-Frauen jenseits der 55 Jahre finden sich in der Werbung nicht wieder (Greenfield Online). * Anfang 2009 waren mit 717.000 Nutzerinnen jenseits der 55 Jahre doppelt so viele Frauen aus dem Alterssegment auf Facebook wie Männer.

Landlust die schönen Seiten des Landlebens verkaufte Exemplare 1.010.873 689.675 531.578 355.696 196.661 93.357 2006 2007 2008 2009 2010 2012

-> Neuer Gemeinsinn: Hyperlocals möchten sich, am Ende der i-decade ("Economist"), des Ego-Zeitalters, als Teil einer funktionierenden Community, eines integren Mikrokosmos wahrnehmen. -> Heimat als Gestaltungsraum: Heimatzeitung 2.0 als digital-analoges Forum für eine neue Bürgerkultur. -> Generation Landlust?: Vorsicht! Das Idealbild der Hyperlocals ist nicht rückwärtsgewandt, sondern modern. -> Wir möchten unsere Heimat aktiv gestalten. Dafür wünschen wir uns eine zeitgemäße Heimatzeitung, die nicht nur Ex-Kathedra-Berichterstattung betreibt, sondern unsere Heimat mit Debatten und Informationen bereichert.

Zeitungen und ihre Bedeutung für die Gesellschaft der Zukunft Entschleunigung Post-Moderne Werte/Vertrautheit Lebensstil Unterhaltung, Genuss Erzählen Trends setzen Events Lebenshilfe Regional ZEITUNG Wertedebatten Vertrautheit (wieder-)herstellen) Wandel erklären Fit for Job Wissen erzählen Informationstiefe Wissensgesellschaft Globalisierung Hyperkomplexer Alltag

Vielen Dank! Besuchen Sie uns: Institut für Trend- und Zukunftsforschung (ITZ) Heidelberg www.zukunftpassiert.de Mozartstraße 7 69121 Heidelberg