Notfall in unserem Wald. Viernheimer und Lampertheimer alte Buchenwälder mit europaweiter Bedeutung. Schutz oder Umwandlung in Kiefernforst?

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Transkript:

Notfall in unserem Wald Viernheimer und Lampertheimer alte Buchenwälder mit europaweiter Bedeutung Schutz oder Umwandlung in Kiefernforst?

Vorkommen und Bedeutung alter Buchenwälder Buchenwälder ausschließlich in Europa beheimatet Deutschland liegt im Zentrum des Verbreitungsgebiets der Buchenwälder Buchenwälder sind artenreiche Lebensräume Naturnahe Buchenwälder sind wichtige CO 2 -Senken Buchenwälder sind Europas Amazonas-Regenwald Deutschland hat besondere Verantwortung für Erhalt der Wälder

Bedrohung alter Buchenwälder Bedecken nur noch 7% des ursprünglichen Areals Zunehmende Nachfrage nach Holzprodukten Forstbetriebe müssen wirtschaftlich (mit Gewinn!) arbeiten Immer stärkerer Nutzungsdruck auf Waldflächen Wälder werden weg von naturnahen Waldgesellschaften hin zu ertragsoptimierten Waldgesellschaften umgebaut

Viernheimer und Lampertheimer Wald 1. Geschichte Geht auf Waldbestände des rheinischen Urstromtals zurück Buchenwaldgesellschaften mit Eiche und Hainbuche Arteninventar der an diesem Standort stockenden Urwälder kann teilweise überdauern Überstand den Höhepunkt der vom Menschen verursachten Rodungswelle im 8. Jhd. nach Christus Reliktwald : ununterbrochener Wald-Standort seit mindestens 1200 Jahren Teil des Bannforstes Forehahi der Karolinger Könige

Viernheimer und Lampertheimer Wald 2. Bedeutung Teile des Waldes sind in einem sehr naturnahen Zustand Sowohl aufgrund der Waldstruktur als auch der langen Waldtradition ökologisch hochwertig Alte Buchenwälder durchmischt mit Eiche

Viernheimer und Lampertheimer Wald 3. Arteninventar Fast 900 nachgewiesene Käfer- Arten viele davon leben im morschen Holz mehr als 30% Rote Liste-Arten Bsp. Heldbock Drei FFH-Arten entsprechend Anhang IV: Bsp. Bechsteinfledermaus

Politische Verpflichtungen: 1.) Flora Fauna Habitat (FFH) Richtlinie Richtlinie der EU von 1992, die zum Ziel hat, ein europaweites Netz von Naturschutzgebieten zu schaffen Gebiete werden als Natura 2000-Gebiete bezeichnet FFH-Richtlinie soll Europas Verpflichtung, die Artenvielfalt zu erhalten (Rio 92), erfüllen Dazu sollen die für Europa typischen Lebensräume und Tierund Pflanzenarten geschützt werden.

Politische Verpflichtungen : 2.) Nationale Biodiversitätsstrategie Von der Bundesregierung 2007 beschlossene Strategie zur Umsetzung des UN-Abkommens über die biologischen Vielfalt Ziel ist Erhaltung bzw. Wiederherstellung der Artenvielfalt in Deutschland 3.) Schwarz-grüner Koalitionsvertrag Der Schutz der Artenvielfalt und Lebensräume ist von besonderer Bedeutung. Zum Erhalt der biologischen Vielfalt und der charakteristischen Tier und Pflanzenwelt wird die Hessische Biodiversitätsstrategie umgesetzt und weiterentwickelt. Wir wollen einen gesunden Wald mit einer naturgemäßen und nachhaltigen Waldwirtschaft auf Grundlage strukturreicher, altersgemischter Wälder.

FFH-Gebiet Reliktwald Lampertheim

FFH-Gebiet Reliktwald Lampertheim Nr. 6417-350 Reliktwald Lampertheim und Sandrasen untere Wildbahn Regierungspräsidium: Darmstadt Landkreis: Bergstraße Gemeinde: Lampertheim, Viernheim Größe in ha: 844,5 Quelle: http://natura2000-verordnung.hessen.de/viewer.htm?typ=ffh&id=6417-350

EU-Vorgaben für FFH-Gebiete Gebiet muss mindestens in dem ökologischen Zustand erhalten werden, indem es sich zum Zeitpunkt der Ausweisung befand ( Verschlechterungsverbot ) Erstellung eines Management- und Pflegeplans für jedes Gebiet, das detailliert Maßnahmen beschreibt, die zum Erhalt des Schutzgebietscharakers führen sollen Jedes Land soll im Rahmen seiner spezifischen Naturschutzgesetzgebung FFH-Gebieten einen passenden Schutzgebietsstatus zuweisen Für Hessen z. B. Ausweisung als Naturschutzgebiet

Erhaltungsziele Hessens für FFH-Gebiet Erhaltung naturnaher und strukturreicher Bestände mit stehendem und liegendem Totholz, Höhlenbäumen und lebensraumtypischen Baumarten in ihren verschiedenen Entwicklungsstufen und Altersphasen Hessen-Forst: Artensteckbrief Heldbock Erhaltung aller Brutbäume der Art, darüber hinaus die Sicherung der Nachhaltigkeit nachwachsender essentieller Strukturen im Bruthabitat der Art müssen stets genügend (möglichst ältere) Eichen zur Neubesiedlung erhalten bleiben

Forstwirtschaftliche Nutzung 1. Intensivierung der Forstwirtschaft Intensivierung der forstwirtschaftlichen Nutzung Verstärkter Einschlag wertvoller alter Laubbäume Gefällte Altbuche im Reliktwald Ost, Juli 2015

Forstwirtschaftliche Nutzung 2. Wald-Umbau hin zu maschinengerechten Industrie-Forsten Starke Wald-Auslichtung, Einrichten vieler Rückegassen, Ausweitung der Kiefer-Kulturen Ansiedlung von Neophyten wie Traubenkirschen und Robinien

Forstwirtschaftliche Nutzung 2. Beispiel: Wald-Abteilung 521 FFH-Grunddatenerfassung 2004: 50% alte Buchen und Eichen Hoher Anteil wertvoller Altbäume Winter 2013/14: Kahlschlag Aufforstung mit 70% Kiefern und 30% Hainbuchen Aus dem Laubwird ein Nadelwald

Folgen des Waldumbaus Waldumbau verändert das Mikroklima des Waldes Temperaturanstieg im Wald und Umgebung Erhöhte Waldbrandgefahr Großer Verlust an Artenvielfalt Ökologische Verschlechterung des FFH-Gebietes Verstoß gegen Verschlechterungsverbot Sinkender Erholungswert: Monotone Kiefernkultur statt naturnahem Wald

Folgen des Waldumbaus: Mistel Mistel ist ein Halb-Parasit, der selbst Photosynthese betreibt, aber Leitungsbahnen des Baums anzapft Mistel mit Kiefer als Wirtsbaum Starker Befall führt zu Absterben des Wirtsbaums Im Käfertaler Wald bereits fast 100% der 100jährigen Kiefern befallen Durch gleichaltrige Kieferkulturen im VH-LH-Wald droht flächenhaftes Absterben ganzer Bestände in einigen Jahrzehnten

Fällung wichtiger Biotopbäume: 1. Heldbock-Eiche Herbst 2013: Fällung einer vom Heldbock besiedelten, rund 150jährigen Eiche. Der Baum wies zum Zeitpunkt der Fällung mehr als 130 Heldbock-Löcher auf.

Fällung wichtiger Biotopbäume: 1. Heldbock-Eiche Angebliche Verkehrssicherungspflicht: Verhältnisse vor Ort widersprechen einer Gefährdung von Passanten durch den Baum stark begangener Weg an einem Sonntag Nachmittag

Fällung wichtiger Biotopbäume: 1. Heldbock-Eiche Angebliche Verkehrssicherungspflicht: Baum stand bereits schief kann sich spontan zu einer Mega-Gefahr entwickeln Baumstumpf ohne Anzeichen mangelnder Standfestigkeit

Fällung wichtiger Biotopbäume: 1. Heldbock-Eiche Keine Gefährdung der lokalen Population? erwachsener Käfer fliegt max. 400 Meter Dezember 2013 lediglich 2 weitere Bäume in ca. 100 Meter Umkreis mit wenigen Fraßlöchern Starke Gefährdung der lokale Population des Heldbocks durch die Fällung des Baums

Fällung wichtiger Biotopbäume: 2. Fledermaus-Eiche Januar 2016: Alte Eiche mit Blitzeinschlag am Waldrand soll gefällt werden Baum ist wertvoller Lebensraum für zahlreiche Arten Nutzung des Baums durch die besonders geschützte Bechsteinfledermaus wahrscheinlich Forstamt gibt Verkehrssicherungspflicht als Grund an Naturschutzbehörden stimmen Fällung des Baums zu

Fällung wichtiger Biotopbäume: 2. Fledermaus-Eiche Januar 2016: Lokale Naturschützerin informiert GP Pressewirksame Aktion, um auf drohende Fällung hinzuweisen Öffentliche Berichterstattung zum Fall GP beauftragt Sachverständigen, Verkehrsgefährdung zu überprüfen Fällung nicht gerechtfertigt Forstamt verzichtet (vorläufig) auf Fällung Keine Revision der Einschätzung, Baum kann jederzeit gefällt werden

Alternativen zum Waldumbau : Erhalt abgängiger Laubbäume Alte Buchen und Eichen leiden unter Wassermangel, können aber Sekundärkronen bilden Bäume wachsen weiter, allerdings mit tiefer Beastung Forstwirtschaftlich negativ, da geringerer Erlös Forstamt fällt Bäume anstatt sie zu erhalten GP fordert Erhalt solcher Bäume

Alternativen zum Waldumbau : Schutz noch geschlossener Altbestände Im VH-LH-Wald Gebiete mit intaktem Buche-Eiche-Altholz Forst schlägt in diese Bestände ein Schädigung von Nachbarbäumen Auflichtung der Bestände Veränderung des Mikroklimas erhöhter Trockenstress Eindringen der Traubenkirsche wichtige Habitatbäume fehlen Tierarten verschwinden Absterbeprozess des gesamten Bestandes beginnt

Alternativen zum Waldumbau : Schutz noch geschlossener Altbestände Bestände sollten möglichst nicht bewirtschaftet werden, sondern als Kernflächen dem Naturschutz und der Naherholung dienen Verzicht auf den Einschlag alter Buchen und Eichen, um Waldcharakter, Naherholungswert und Naturschutzwert zu erhalten Käfertaler Wald (BW) dient nur noch der Naherholung

Alternativen zum Waldumbau : Aufforstung mit angepasstem Saatgut Auf grundwasserfernen Trockenstandorten wachsen vitale Buchen und Eichen. Grundwasserstände teils 7 10 m unter Flur (Bsp. Glockenbuckel Viernheim) Wuchsform aus forstwirtschaftlicher Sicht nicht optimal Aber: Bäume kommen mit Wassermangel zurecht Bildquelle: BUND-Broschüre Chancen & Risiken der Waldentwicklung im Hessischen Ried

Alternativen zum Waldumbau : Aufforstung mit angepasstem Saatgut Saatgut (Bucheckern und Eicheln) angepasster Bäume kann zur Wiederaufforstung der geschädigten Bestände verwendet werden Bäume sind an Trockenheit und Bodenverhältnisse schon angepasst Größere Chance, dass Bäume gut wachsen Neue naturnahe Laubmischwälder entstehen

Bildautoren: Sabine Hodges, Luis Scheuermann, Dirk Bernd, Oliver Nolte, Martin Bösel, BUND KV Bergstraße Besonderen Dank an: Greenpeace Mannheim-Heidelberg, insbesondere Wald-Gruppe Sabine Hodges Dirk Bernd Erwin Rennwald NABU Lampertheim BUND KV Bergstraße Greenpeace MA-HD im Netz: www.greenpeace-mannheim-heidelberg.de www.facebook.com