Newsletter IP-3. psychiatrisches Angebot bereitstellen.

Ähnliche Dokumente
Strukturkonzept. Psychiatrieversorgung UR / SZ / ZG. Mai Einleitung

Newsletter IP-3. Editorial. Projekt Integrierte Psychiatrie UR/SZ/ZG. November 2015

Kantonsratsbeschluss zur Zusammenarbeitsvereinbarung über die institutionelle psychiatrische Versorgung in Sarnen

Kanton Zug [Geschäftsnummer] (ID 1350) Konkordat der Kantone Uri, Schwyz und Zug betreffend die psychiatrische Versorgung (Psychiatriekonkordat)

Kanton Zug Konkordat der Kantone Uri, Schwyz und Zug betreffend die Psychiatrische Klinik Oberwil-Zug (Psychiatriekonkordat)

SYMPOSIUM demenzerkrankungen - NEUE ansätze IN

Die Expertenberichte aus Sicht des Kantons Erkenntnisse zu kantonalen Standards und Aufsichtspraxis

Erwachsenenpsychiatrie

Strategie ehealth Schweiz

Spitalfinanzierung mit Fallpauschalen (DRG) Auswirkungen auf die geriatrische Versorgung durch Spitex und Pflegeheime

Poststationäre Übergangs- und ambulante psychiatrische Pflege. der Externen Psychiatrischen Dienste Thurgau, Sirnach

Bericht und Antrag des Regierungsrats vom 12. April Sehr geehrter Herr Präsident Sehr geehrte Damen und Herren

Altersleitbild der Gemeinde Egg (angepasst per ) Lebensqualität im Alter

Aktuelle Themen der bernischen Psychiatrie aus Sicht der UPD

Die Potenziale des Föderalismus aus Sicht des Bundes

einladung & PROGRAMM workshop-tagung donnerstag, 4. februar 2016, uhr

Christine Gäumann Co-Projektleiterin Bereichsleiterin Adoleszentenpsychiatrie Winterthur Zürich Unterland ipw

nach Einsicht in Bericht und Vorlage des Regierungsrates, Dieses Gesetz gewährleistet die Spitalversorgung der im Kanton Schwyz wohnhaften

Führung verändert sich Verändern sich auch die Führungskräfte?

Bekanntmachung. Folgende Voraussetzungen müssen die interessierten Arztnetze aufweisen:

Älter werden in Münchenstein. Leitbild der Gemeinde Münchenstein

Der Stadtrat von Chur

Das Freiburger Versorgungsmodell im Bereich psychische Gesundheit:

Prozessorientierte Arbeitszeiten in einer Zentralen Notaufnahme Bericht über ein Umstellungsprojekt

Gesetz betreffend Förder- und Hilfeleistungen für Kinder und Jugendliche (Kinder- und Jugendgesetz, KJG)

Spannungsfelder im Gesundheitswesen Effizienz, Kostenwachstum und Eigenverantwortung

LEITBILD PFLEGE HIRSLANDEN A MEDICLINIC INTERNATIONAL COMPANY

Leitbild Pflege Uniklinik Balgrist Forchstrasse Zürich Tel Fax

ANQ Q-Day vom 28. Januar 2016

Projekt im Rahmen der Koordination Umsetzung «Nationale Demenzstrategie » im Kanton Zürich. KONZEPT AIDA-Care

Strategische Neuausrichtung der stationären und ambulanten Pflege in der Gemeinde Hombrechtikon Alles unter einem Dach

Unternehmensleitbild der Wiener Gebietskrankenkasse

BKS JUGEND. Leitbild Jugendpolitik Kanton Aargau

Unser Pflegeleitbild. Ev. Diakoniewerk Friederikenstift Hannover

Care Teams in der SRFT

L E I T B I L D Z U r

LEGISLATURZIELE SCHULPFLEGE SURSEE

Leitbild REHAB Basel. Jeder Mensch ist immer und überall wertvoll.

Psychotherapiebereich und Bereich zur Behandlung akuter Krisen unter einem Dach

12. ZÜRCHER GERIATRIEFORUM WAID

Der Berufsverband pharmasuisse ist die Dachorganisation für eine starke, professionelle und vernetzte Apothekerschaft in der Schweiz.

Paninfo und UMB. Die Erfolgsgeschichte geht weiter

UNSER LEITBILD. Spitex Regio Liestal. Schützenstrasse Liestal. Telefon: Telefax:

Kanton Zürich Gesundheitsdirektion Spitalplanungs- und -finanzierungsgesetz (SPFG)

Tarife was kommt auf die Leistungserbringer zu?

Landesvereinigung für Gesundheit und Akademie für Sozialmedizin (LVG & AFS) Niedersachsen e. V.

Freitag, 13. November 2015 Klinik Hennigsdorf. Ambulante psychiatrische Versorgung über die Lebensspanne

20 Jahre PSAG Halle/Saalekreis. Fachforum 2

Akademisches Lehrkrankenhaus der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz. Unser Leitbild

Sozialdienst in den St. Hedwig Kliniken Berlin. ASFH; Arbeitsfeld Gesundheit; Kraus;

Ratifizierung der E-Government-Strategie Schweiz und der öffentlich-rechtlichen Rahmenvereinbarung. Zusammenarbeit in der Schweiz ( )

Peter Bialas, Fotolia.com. Kinder- und Jugendpsychiatrische Klinik

Konzept Weiterbildung im Kanton Zürich

Psychische Gesundheit

Die Herausforderungen an das Gesundheitswesen in Sachsen-Anhalt

Palliative Care Kompetenzzentrum. Palliative Care Kompetenzzentrum. Akutspital Psychiatrie Geriatrie Palliative Care

Wenn das ehealth-postulat beim CIO aufschlägt

Zukunft der stationären und ambulanten Medizin in der Schweiz: Näher zusammen oder weiter auseinander? Grand Casino Luzern (1097.) 27.

JAHRESBERICHT 2011 Statistiken

Das St.Galler Bündnis gegen Depression nimmt Form an

Unsere Auftraggeber sind vornehmlich Sozial- und Privatversicherungen sowie Unternehmen.

NOKJ. Nachhaltige Optimierung der Kinder- und Jugendpolitik * Programm des Kantons Basel-Landschaft nach Art. 26 KJFG * plus

ÄRZTLICHE VERSORGUNG Medizinische Versorgung in ländlichen Regionen sichern!

Positionspapier Schulleitung

Leitbild 2020 Leitbild 2020 Seite 1

Curaviva-Impulstag 25. Februar Das Recht auf freie Arztwahl auch in Alters- und Pflegeinstitutionen?

RB GESETZ über die Förderung von Kindern und Jugendlichen im Kanton Uri (Kantonales Kinderund Jugendförderungsgesetz, KKJFG)

Jahrestagung der Aktion psychisch Kranke in Kassel. Rainer Höflacher

Weiterbildung zur Fachkraft für psychiatrische Rehabilitation

Therese Stutz Steiger, Vorstandsmitglied Esther Neiditsch, Geschäftsleiterin

Nationale Demenzstrategie Zwischen Theorie und praktischer Umsetzbarkeit

Leitbild der Jugendarbeit Bödeli

z'mitts drin Menschen mit einer geistigen und mehrfachen Behinderung stehen in der SSBL im Zentrum.

Verordnung über das Risikomanagement

Integrierte Versorgung durch Hausärztinnen, Hausärzte und Apotheken

13. Wahlperiode

Eidgenössisches Departement des Innern EDI Bundesamt für Gesundheit BAG. Thomas Christen Generalsekretariat EDI

unser pflegeleitbild bezirkskrankenhaus reutte unsere grundsätze & unsere werte

PJ-Logbuch Psychiatrie und Psychotherapie

Wie viele Krankenhäuser braucht die Region? Die kommunale Perspektive. Dr. Jürgen Dieter, Direktor des Hessischen Städtetages

Antworten der Christlich-Sozialen Union in Bayern (CSU) auf die Fragen der Offenen Behindertenarbeit Oberfranken (OBO)

Traineeprogramm für Ärzte (m/w)

nach Einsicht in Bericht und Vorlage des Regierungsrates, auf Antrag einer Spezialkommission,

REGLEMENT FÜR DIE EVENT- UND TOURISMUSORGANISATION IN SAMEDAN. I. Allgemeine Bestimmungen

Prim. Univ.-Prof. Dr. Eugen Trinka. neuer Leiter der Neurologie

- Im Interesse der zukünftigen Generationen - Für gesunde Finanzen - Zum Schutz der Umwelt

GESUNDHEITS-, SOZIAL- UND UMWELTDIREKTION. Alter geht uns alle an. Altersleitbild Uri

Unternehmenszweck und -aufgaben

Verordnung über die Rechte und Pflichten der Spitalärztinnen und ärzte des Kantons (Spitalärzteverordnung)

Synopse Beilage zur Botschaft (14.27)

Unternehmensphilosophie = Leistungsversprechen

Pflichtenheft für die Geschäftsprüfungskommission (GPK) des Kantonsrates von Solothurn

Nr. 867a Verordnung zum Pflegefinanzierungsgesetz (Pflegefinanzierungsverordnung) vom 30. November 2010* I. Rechnungstellung.

Kongress PLATEFORME-REHA.CH,

Pflegeberufe. 04. April 2012

Staatsvertrag zwischen dem Kanton Basel-Stadt und dem Kanton Basel-Landschaft betreffend Planung, Regulation und Aufsicht der Gesundheitsversorgung

LEITBILD DER ROTE FADEN DURCH DIE BARMELWEID

Förderung der Umsetzung demenzsensibler Versorgungskonzepte

Zwischenergebnisse der Versorgungsplanung im Kanton Bern

Akut-Tagesklinik in futuro -

Transkript:

Projekt Integrierte Psychiatrie UR/SZ/ZG November 2014 Newsletter IP-3 Editorial Von links nach rechts: RR Barbara Bär-Hellmüller, RR Urs Hürlimann, RR Petra Steimen-Rickenbacher Liebe Leserin, lieber Leser Fast täglich wird in den Medien über das Gesundheitswesen berichtet und uns mitgeteilt, dass wir in diesem Bereich bei den Besten der Welt, aber auch bei den Teuersten sind. Es folgt dann der Ruf an die Politik, Massnahmen zur Kostensenkung zu ergreifen und gleichzeitig keine Abstriche in der hohen Versorgungs- und Behandlungsqualität zuzulassen. Ziel muss es deshalb sein, die hohe Qualität unseres Gesundheitswesens zu erhalten und dafür zu sorgen, das Kostenwachstum zu dämpfen. Wenn wir das erreichen wollen, sind neue Ideen, neue Versorgungsstrukturen und Innovationen gefragt. Das gilt auch für die Psychiatrie. Schon Anfang der achtziger Jahre haben die Kantone Uri, und Zug erkannt, dass es sinnvoll ist, in der psychiatrischen Versorgung der Bevölkerung eng zusammenzuarbeiten und die Versorgung gemeinsam und regional zu gewährleisten. Sie haben deshalb das Psychiatriekonkordat geschaffen und stellen seit 1983 mit der Trägerschaft der Psychiatrischen Klinik Zugersee die stationäre psychiatrische Versorgung ihrer Bevölkerung sicher. Jetzt wollen wir einen Schritt weiter gehen und die Zusammenarbeit auch auf den ambulanten Bereich ausdehnen. Mit dem Projekt Integrierte Psychiatrie UR/SZ/ZG (IP-3) beabsichtigen wir im Sinne der genannten Zielsetzung, das bestehende Konkordat anzupassen und eine gemeinsame Betriebsgesellschaft aufzubauen. In dieser Betriebsgesellschaft wollen wir die ambulanten psychiatrischen Dienste der Kantone Uri, und Zug und die Klinik Zugersee in einer Organisation zusammenführen. Damit werden alle drei Versorgungsstufen ambulant teilstationär stationär einbezogen und in Zukunft gemeinsam geplant. So können wir den Patientinnen und Patienten eine integrierte Versorgung, nämlich ein vernetztes, koordiniertes und patientenorientiertes psychiatrisches Angebot bereitstellen. Der vorliegende Newsletter informiert Sie über die weiteren Details des Projektes. Auch in Zukunft wollen wir Sie mit dem Newsletter regelmässig über den Projektverlauf orientieren. Sie sehen, wir legen grossen Wert auf eine angemessene und offene Information. Nicht nur das. Auch die direkte Mitwirkung der Betroffenen ist uns ein grosses Anliegen. In den verschiedenen Arbeitsgruppen sind Mitarbeitende aller Institutionen an der Ausgestaltung der künftigen Organisation der Betriebsgesellschaft beteiligt. Mit diesem Projekt stellen wir uns den Herausforderungen, die im Gesundheitswesen zu bewältigen sind und können gemeinsam unserer Bevölkerung auch in Zukunft eine qualitativ hochstehende, zweckmässige und wirtschaftliche psychiatrische Versorgung zur Verfügung stellen. Regierungsrat Urs Hürlimann, Gesundheitsdirektor des Kantons Zug, Präsident des Konkordatsrates des Psychiatriekonkordates der Kantone Uri, und Zug Regierungsrätin Barbara Bär-Hellmüller, Vorsteherin Gesundheit-, Sozialund Umweltdirektion des Kantons Uri Regierungsrätin Petra Steimen- Rickenbacher, Vorsteherin des Departements des Innern des Kantons 1

Das Projekt Integrierte Psychiatrie UR/SZ/ZG: Wie kam es überhaupt dazu? Die Zusammenarbeit zwischen den Kantonen Uri, und Zug im Bereich der Psychiatrie besteht im Rahmen des Psychiatriekonkordates seit 1982. Trotzdem geht sie nun mit dem Projekt Integrierte Psychiatrie UR/SZ/ZG (Projekt IP-3) in eine neue und innovative Phase. Wie kam es zu diesem Projekt? Paul Lalli, Projektleiter IP-3 und ehemaliger Direktor der Psychiatrischen Klinik Zugersee, blickt zurück. Herr Lalli, das Psychiatriekonkordat von 1982 ist die Grundlage für die Zusammenarbeit der Kantone Uri, und Zug betreffend die stationäre psychiatrische Versorgung in der Psychiatrischen Klinik Zugersee. Worum geht es in diesem Konkordat? Mit diesem Konkordat stellen die Kantone Uri, und Zug gemeinsam mit dem Verein Barmherzige Brüder Zug als Träger der Psychiatrischen Klinik Zugersee (PK Zugersee) die stationäre psychiatrische Versorgung in der PK Zugersee sicher. Die Zusammenarbeit unter den drei Kantonen einerseits und zwischen dem Konkordat und der Trägerschaft andererseits hat sich in den vergangenen 30 Jahren sehr erfreulich entwickelt und stellt eine gute Basis dar, um das Konkordat neu zu gestalten. Was soll denn am bisherigen Konkordat geändert werden? Mit der beabsichtigten Übernahme der Klinik durch die Kantone soll sich das Konkordat nicht nur auf die PK Zugersee beziehen, sondern auch die ambulanten psychiatrischen Dienste der drei Kantone miteinbeziehen. Auf dieser Grundlage wollen die drei Kantone im Konkordatsgebiet eine integrierte psychiatrische Versorgung gemäss ihrem Leitbild für die Psychiatrieversorgung realisieren. Mit der Neugestaltung des Konkordates werden auch die Aufgaben und Zuständigkeiten der Regierungen und des Konkordatsrates angepasst. Leitbild für die Psychiatrieversorgung Die Psychiatrieversorgung in den Kantonen Uri, und Zug erfolgt gemeinsam und unter Berücksichtigung der Kriterien der Wirksamkeit, Zweckmässigkeit und Wirtschaftlichkeit. Sie orientiert sich primär an den Bedürfnissen der Patientinnen und Patienten. Die Führung, Planung und Organisation der Psychiatrieversorgung erfolgt innerhalb von einheitlichen Strukturen prozessorientiert. Die Klinik und die dezentralen ambulanten bzw. tagesstationären Angebote sind miteinander vernetzt. Die Schnittstellen zu anderen medizinischen und therapeutischen Behandlungsbereichen sowie zu Wohn- und Arbeitsmöglichkeiten für psychiatrische Patientinnen und Patienten werden optimiert. Wie kam es zu diesem Projekt und finden derzeit nicht schon genügend Veränderungen im Gesundheitswesen statt? Die Trägerschaft der PK Zugersee, der Verein Barmherzige Brüder, hat sich entschieden, die PK Zugersee zu verkaufen und hat den Konkordatskantonen ein entsprechendes Kaufangebot unterbreitet. Dies hat die Konkordatskantone veranlasst, eine vertiefte Diskussion zur künftigen psychiatrischen Versorgung der Bevölkerung im Konkordatsgebiet zu führen. 2010 haben die drei Regierungen der Konkordatskantone entschieden, auf das Kaufangebot des Vereins der Barmherzigen Brüder einzutreten und mit der Übernahme der Klinik auch die Zusammenarbeit im Bereich der Psychiatrieplanung und der psychiatrischen Versorgung zu verstärken und eine integrierte psychiatrische Versorgung aufzubauen. Weitere Gründe sind die Änderung in der Spitalfinanzierung seit 2012 und der allgemeine Kostendruck im Gesundheitswesen. Was heisst das jetzt für die betroffenen Leistungserbringer? Betroffen von diesem Projekt sind neben der PK Zugersee der Sozialpsychiatrische Dienst des Kantons Uri, der Sozialpsychiatrische Dienst des Kantons, der Kinder- und Jugendpsychiatrische Dienst sowie die Ambulanten Psychiatrischen Dienste des Kantons Zug. In Zukunft sollen all diese Leistungserbringer unter einem organisatorischen Dach vereint werden. Mit dieser Zusammenführung wird die Zusammenarbeit und die Vernetzung dieser Leistungserbringer verstärkt und institutionalisiert. Bei der Ausgestaltung der neuen Organisation sollen aber die gewachsenen Strukturen respektiert werden. Es wird zwar eine gemeinsame Rechtsform und eine gemeinsame Führung geben, doch soll auf grössere Anpassungen bei den lokalen Strukturen und Zuständigkeiten verzichtet werden. Insbesondere werden die einzelnen Standorte erhalten bleiben. 2

Und was heisst das jetzt ganz konkret für die Patientinnen und Patienten? Die verschiedenen psychiatrischen Angebote werden mit der Umsetzung des Projektes patientenorientiert, vernetzt und koordiniert zur Verfügung gestellt. Qualitätsorientierte Ziele sind die Sicherstellung von Behandlungskontinuität sowie von nachhaltigen Behandlungsergebnissen durch die Optimierung der Schnittstellen. Der Grundsatz "ambulant vor stationär" soll so umgesetzt werden, dass den Patienten je nach Krankheitsbild die angemessene Behandlung und Betreuung zur Verfügung gestellt werden kann. Damit ist natürlich auch die Hoffnung verbunden, dass mit einem guten ambulanten und teilstationären Angebot die stationären Aufenthalte verkürzt oder gar vermieden werden können. Zudem sollen durch die verstärkte Koordination und Vernetzung unnötige Leistungswiederholungen verhindert werden. Zusätzlich hoffe ich, dass durch den Zusammenschluss auch ein breiteres Angebot zur Verfügung gestellt werden kann. Gerade in der Spezialversorgung sehe ich Chancen für Angebote, die dezentral in jedem Kanton nie wirtschaftlich zur Verfügung gestellt werden könnten. Patientinnen und Patienten können zudem vom Spezialwissen profitieren, das in einer der Institutionen der Gesamtorganisation vorhanden ist. In der Kinder- und Jugendpsychiatrie denke ich, dass Versorgungslücken im teilstationären Bereich geschlossen werden können. Integrierte Versorgung «Integrierte Versorgung» bedeutet die Schaffung von (regionalen) Versorgungsnetzwerken, in denen ambulante und stationäre Leistungserbringer institutionalisiert und ergebnisorientiert zusammenarbeiten. Die Projektleitung stellt sich vor Paul Lalli, Projektleiter IP-3 Leonie Schüssler, Projektmitarbeiterin Da in den nächsten Jahren intensive Arbeiten betreffend Kauf der Klinik, Erneuerung des bestehenden Psychiatriekonkordats und Gründung der neuen Betriebsgesellschaft anstehen werden, hat der Konkordatsrat beschlossen, eine Projektleitung einzusetzen, die den Konkordatsrat unterstützt. Paul Lalli hat langjährige Erfahrung im Gesundheitswesen, war 11 Jahre Vorsteher des Amtes für Gesundheit und Soziales des Kantons und während 13 Jahren Direktor der Psychiatrischen Klinik Zugersee. Leonie Schüssler studierte Internationale Beziehungen in Genf und Public Policy and Management in London. Sie bringt mehrjährige Erfahrung im Projekt- und Change Management aus der öffentlichen Verwaltung und der Entwicklungszusammenarbeit mit. Neben ihrer Mitarbeit im Projekt IP-3 leitet sie ein Schulentwicklungsprojekt im Kanton Basel- Stadt. Ein Reformprozess mit vielen Facetten und Beteiligten Hinter dem Projekt Integrierte Psychiatrie UR/SZ/ZG steht ein komplexer betrieblicher und politischer Reformprozess. Bis Ende 2016 soll das Projekt IP-3 abgeschlossen sein, d.h. das Psychiatriekonkordat der Kantone Uri, und Zug ist revidiert und die erforderlichen Arbeiten für die Zusammenführung der Dienste und der PK Zugersee in die neue Betriebsgesellschaft sind beendet. Um dies zu erreichen, stehen in den kommenden zwei Jahren folgende drei Meilensteine an: Kauf der Psychiatrischen Klinik Zugersee Anpassung des bestehenden Psychiatriekonkordats von 1982 Aufbau und Gründung einer Betriebsgesellschaft. An der Entwicklung der Grundlagen für die zukünftige Betriebsgesellschaft wirken Mitarbeitende aus allen Institutionen mit. Die folgende Seite informiert Sie über die Projektorganisation und die beteiligten Mitarbeitenden. 3

Die Projektgremien und ihre Mitglieder Chefärzte und Kadermitarbeitende der beteiligten Institutionen wirken intensiv an der Ausarbeitung der rechtlichen, finanziellen und betrieblichen Grundlagen der neuen Betriebsgesellschaft mit. Sie erarbeiten zudem Vorschläge für die Weiterentwicklung der Angebote und der Behandlungspfade im Sinne einer integrierten Versorgung. Dies geschieht in enger Abstimmung mit dem Konkordatsrat und der Steuergruppe. Expertengruppe Dr. med. Magdalena Maria Berkhoff, Chefärztin, Psychiatrische Klinik Zugersee Dr. med. Jörg Leeners, Chefarzt Kinderund Jugendpsychiatrischer Dienst Kanton Dr. oec. publ. Markus Müller, Klinikdirektor a.i., Psychiatrische Klinik Zugersee Dr. med. Hanspeter Walti, Chefarzt / Amtsleiter, Ambulante Psychiatrische Dienste Kanton Zug Dr. med. Roland Weber, Chefarzt, Sozialpsychiatrischer Paul Lalli, Sitzungsleitung, Projektleiter IP-3 Leonie Schüssler, Protokoll, Projektmitarbeiterin IP-3 Arbeitsgruppen Zur Erfüllung des Projektauftrages und zur Erreichung der Ziele hat die Projektleitung Arbeitsgruppen (AG) eingesetzt. Nach Bedarf werden diese von externen Experten begleitet, um sie mit einer fachbezogenen Aussensicht zu unterstützen. AG Konkordat Lic. iur. Roman Balli, Kanzleidirektor des Kantons Uri Dr. iur. Urs Beeler, Leiter Rechtsberatung und -gebung beim Rechts- und Beschwerdedienst des Kantons Dr. iur. Tino Jorio, Konkordatsrat Psychiatriekonkordat und alt Landschreiber des Kantons Zug AG Finanzen Silvio Obrist, Leiter Finanzen / Personalwesen, Gaëtan Schmid, Leiter Finanz- und Rechnungswesen Psychiatrische Klinik Zugersee AG Personal Hansruedi Büecheler, Leiter Administration, Sozialpsychiatrischer Dienst Kanton Margrit Komar, Fachfrau Personal, Psychiatrische Klinik Zugersee Silvio Obrist, Leiter Finanzen / Personalwesen, Dr. med. Hanspeter Walti, Chefarzt, Ambulante Psychiatrische Dienste Kanton Zug Alice Weber, Assistentin Administration, AG Organisation Dr. med. Patrik Hochstrasser, Leitender Arzt, Ambulanter Psychiatrischer Dienst für Erwachsene Kanton Zug Dr. med. Jörg Leeners, Chefarzt / Geschäftsführer, Dr. oec. publ. Markus Müller, Klinikdirektor a.i., Psychiatrische Klinik Zugersee Edith Renner, Leiterin Administration, Sozial Psychiatrischer Dienst Kanton Uri Dr. med. Angelika Toman, Oberärztin, 4

AG Angebot & Behandlung Für den Bereich Erwachsenenpsychiatrie: Dr. med. Magdalena Berkhoff, Chefärztin, Psychiatrische Klinik Zugersee Dr. med. Claudia Hess-Candinas, Leitende Ärztin, Ambulanter Psychiatrischer Dienst für Erwachsene Kanton Zug Dr. med. Ursula Rimpau, Leitende Ärztin, Med. pract. Bettina Völkle, Oberärztin, Ambulanter Psychiatrischer Dienst für Erwachsene Kanton Zug Für den Bereich Kinder- und Jugend- psychiatrie: Med. pract. Christian Albers, Leitender Arzt, Dr. med. Regula Blattmann, Leitende Ärztin, Ambulanter Psychiatrischer Dienst für Kinder und Jugendliche Kanton Zug Dr. med. Jörg Leeners, Chefarzt / Geschäftsführer, Dr. med. Marc Zortea, Oberarzt, Ambulanter Psychiatrischer Dienst für Kinder und Jugendliche Kanton Zug Aktueller Projektstand Zurzeit hat die Revision des bestehenden Psychiatriekonkordates hohe Priorität. Sowohl der Konkordatsrat als auch die zuständigen kantonalen, parlamentarischen Kommissionen und die drei Kantonsregierungen haben von Mai bis September 2014 grundsätzliche Fragen zum künftigen Konkordat diskutiert und die wichtigsten Eckwerte festgelegt. Die AG Konkordat wird in den Monaten November und Dezember 2014 basierend auf diesen Grundsatzentscheiden die Vorlage des revidierten Konkordates erarbeiten. In Bezug auf die Erarbeitung von Grundlagen für die künftige Betriebsgesellschaft hat sich die Expertengruppe bereits mit den folgenden Themen befasst: Künftige Organisation der Betriebsgesellschaft auf Geschäftsleitungsebene, Grundsätze zum künftigen Gehaltssystem, Grundsatzfragen zu Angebot und Behandlung unter der künftigen Betriebsgesellschaft, Vorschläge zum Namen der Betriebsgesellschaft. Die AG Personal hat bereits einen Entwurf des künftigen Personalreglements und des Gehaltssystems erarbeitet. Die beiden Dokumente werden im November von der Steuergruppe und der Expertengruppe diskutiert. Mitteilungen IP-3 ist online Seit November 2014 ist das Projekt Integrierte Psychiatrie UR/SZ/ZG online. Unter http://www.ip-3.ch finden Sie weiterführende Informationen zum Projekt und zu aktuellen Entwicklungen. Impressum Redaktion: Leonie Schüssler Gestaltung: Judith Satter Andermatt Kontakt: info@ip-3.ch 5