KEH REPORT ERWEITERUNG DES ANGEBOTSSPEKTRUMS. Akademisches Lehrkrankenhaus der Charité. 20 März 2011. »Anpfiff«für die Geriatrie Seiten 6 8



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Transkript:

??? KEH-Report Seite 1 Akademisches Lehrkrankenhaus der Charité KEH REPORT 20 März 2011 ERWEITERUNG DES ANGEBOTSSPEKTRUMS»Anpfiff«für die Geriatrie Seiten 6 8 Qualifizierte Eingriffe. Die Abteilung Gastroenterologie, Infektiologie und Nephrologie/Dialyse Seite 9 Effiziente Versorgung im Hintergrund Die Arbeit der Apotheke am KEH Seiten 10 11 Die psychiatrische Institutsambulanz am KEH Seiten 12 13

KEH-Report März 2011 Seite 2 Editorial Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Leserinnen und Leser, Geschäftsführer des KEH Michael Mielke Die Entwicklung der vergangenen zehn Jahre zeigt, dass es gelungen ist, sich in dieser doch relativ kurzen Zeitspanne auf jeweil veränderte Bedingungen einzustellen, dass mit der Gründung der ggmbh der richtige Schritt vollzogen worden ist.» ein historischer Tag für das EDKE«überschrieb die KEH-Mitarbeiterzeitung»Herzblatt «in Ausgabe 2 des Jahres 2001 einen Artikel, in dem es um die neu gegründete»keh ggmbh«ging, deren vertragliche Beurkundung am 21. März 2001 stattgefunden hatte. Mit diesem Gesellschafterwechsel wurde das Evangelische Krankenhaus Königin Elisabeth Herzberge bis dahin als Krankenhausbetrieb Teil des Diakoniewerkes Königin Elisabeth (EDKE) vor zehn Jahren in eine gemeinnützige GmbH überführt. Hauptgesellschafter der neuen ggmbh wurden die Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel mit Sitz in Bielefeld. Das EDKE blieb auch weiterhin in der Verantwortung. Als neue Gesellschafter kamen der Ev. Diakonieverein Berlin Zehlendorf e. V. und der Verein Hoffnungstal e. V. in Lobetal hinzu. Vorausgegangen waren dem nicht nur juristische Verhandlungen, sondern auch viele Beratungen im Haus, um abzuwägen, wie dieser Trägerwechsel für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu gestalten ist und was er für die Zukunft des KEH bedeuten würde. Schließlich stimmten alle Gremien dem Wechsel zu, der am 2. Mai 2001 im Rahmen eines Festakts gemeinsam mit dem damaligen Landesbischof Prof. Dr. Wolfgang Huber begangen wurde. Die Befürchtungen in der Mitarbeiterschaft, von denen in den Chroniken aus den Jahren des Milleniumwechsels zu lesen ist, haben sich glücklicherweise nicht bewahrheitet. Das KEH ist diesbezüglich in ruhigeres Fahrwasser gelangt. Wie sich aber an jeder Flussbiegung neue Situationen ergeben, so galt es und gilt auch in der Zukunft, sich auf neue Gegebenheiten im Gesundheitswesen einzustellen. Mit dem Fortschreiten der Sanierungs- und Restaurationsarbeiten auf dem Gelände konnten eine Vielzahl von modernisierten Klinikbereichen ihrer Bestimmung übergeben werden: Im Jahr 2002 wurde nach umfangreicher Sanierung Haus 6 für die Psychotherapie wieder eröffnet, wenige Monate später auch das neue Angiographie-Katheterlabor des Gefäßzentrums Berlin in Haus 103. Im Oktober 2007 nahm das Ärztehaus für psychische Gesundheit am KEH seine Arbeit auf, um der Unterversorgung im Bezirk Lichtenberg entgegenzuwirken; ab 2010 erweitert um ein neurologisches wie epileptologisches Angebot. In den Jahren 2009 und 2010 konnten wir auf das zehnjährige Bestehen der psychiatrischen Tageskliniken und des Behandlungszentrums für Menschen mit geistiger Behinderung und psychischer Erkrankung zurückblicken, die Neueröffnung der Kinder- und Jugendpsychiatrie in Haus 7 sowie die Eröffnung der neuen psychosomatisch-psychiatrischen Tagesklinik und der erweiterten Schmerztagesklinik feiern. Vor allem gelang 2010 auch die dringend notwendige Fertigstellung der Zentralen Aufnahme und Diagnostik sowie des erweiterten OP-Traktes in Haus 105. In diesem Jahr begeht das Epilepsie Zentrum Berlin Brandenburg sein 15jähriges Bestehen. Mit einer Vielzahl von Projekten wie TAN.go, der Mitwirkung am Projekt»Demenzfreundliche Kommune«, am»landschaftspark Herzberge«oder an der Männergesundheitskonferenz ist das KEH in das Leben und die Gesundheitsvorsorge des Bezirks eingebunden. Auch in diesem Jahr wird es bauliche Veränderungen geben, von denen dieses Heft und die folgenden Ausgaben berichten werden: die Einrichtung der neuen Geriatrie-Abteilung, die nicht nur den demografischen Entwicklungen Rechnung trägt, sondern auch große Chancen für alle Abteilungen unseres Krankenhauses bietet. Die Erhöhung der Bettenkapazität von 587 auf 621 (plus 10 Dialyseplätze), der Ausbau des interdisziplinären viszeralmedizinischen Zentrums, der Aufbau eines Diabetesschwerpunkts und die Erweiterung des psychiatrisch-psychotherapeu tischen Angebots. Dazu kommt die Sanierung des internistischen Funktionsbereichs in Haus 103 und die Verbesserung der Infrastruktur im Außengelände des Krankenhauses. Auch wenn deswegen alle in den kommenden Jahren etwas enger zusammenrücken müssen, sind diese Entwicklungen doch Voraussetzungen für eine künftig noch bessere Versorgung der Patienten im Bezirk. Ich danke an dieser Stelle allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für das, was in den vergangenen zehn Jahren erreicht wurde, für ihr Engagement und ihre Bereitschaft, sich immer wieder auf Neues einzustellen, und wünsche allen Lesern eine interessante Lektüre. Michael Mielke Geschäftsführer Inhalt 2 Editorial 3 Rückblick und Ausblick. Neujahrsempfang 2011 im KEH 4 Zur Evaluation des Personalentwicklungskonzepts 4 Beschwerdemanagement im KEH 5 Zur Therapie der»heiligen Krankheit«5 Vorankündigung:»Von Profis für Profis«6»Anpfiff«für die Geriatrie 9 Qualifizierte Eingriffe 10 Effiziente Versorgung im Hintergrund Die Arbeit der Apotheke am KEH 12 Die psychiatrische Institutsambulanz am KEH 13 Neue Internetseite für das KEH in Arbeit 14 Wie ticken Männer? 14 Luther kommt ins KEH 14 Offizielle Einführung 15 Lobetal mit neuer Rechtsform 15 Dr. Johannes Feldmann in BethelVorstand berufen 15 Personalia 16 Aktuelle Termine 16 Aktuelles Baugeschehen Impressum Herausgeber: Ev. Krankenhaus Königin Elisabeth Herzberge ggmbh, Geschäftsführung und Krankenhausbetriebsleitung, Herzbergstr.79, 10365 Berlin Gestaltung/Produktion: Baumgardt Consultants, Gesellschaft für Marketing & Kommunikation br Bildnachweis: R. Elbracht (Bethel) S. 1, 2, 4 9, 12 (m.), 13, 15; J. Lehmann (KEH) S. 3, 10f, 12 (o.), 14. V.i.S.d.P.: Johannes Lehmann Anregungen und Kritik an: j.lehmann@keh-berlin.de Der KEH-Report erscheint viermal jährlich.

März 2011 KEH-Report Seite 3 Aktuelles Rückblick und Ausblick Neujahrsempfang 2011 im KEH Bei der Einführung des neuen Geschäftsführers Der Neujahrsempfang des Evan gelischen Krankenhauses Königin Elisabeth Herzberge am 6. Januar 2011 begann traditionell mit dem Festgottesdienst musikalisch gestaltet von der Kantorei der Hoffnungstaler Stiftung Lobetal. In seiner Predigt wies Prof. Dr. Friedrich Lohmann, Humboldt Universität Berlin und Mitglied des Ethik-Komitees des KEH, darauf hin, dass Böses in erster Linie mit Gutem überwunden werden kann. Dann wurde Michael Mielke als neuer Kaufmännischer Geschäftsführer des Krankenhauses offiziell in sein Amt eingeführt, das er nach dem Weggang von Dr. Rainer Norden gemeinsam mit Dr. Johannes Feldmann ausübt. Beim anschließenden Empfang im Festsaal konnten viele Gäste aus Politik, Wirtschaft und Gesundheitswesen der Region sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter durch die Geschäftsleitung begrüßt werden. Festredner Prof. Dr. Benjamin-Immanuel Hoff, Staatssekretär für Gesundheit, Umwelt und Verbraucherschutz, eröffnete Ausblicke auf die Entwicklung der Gesundheitspolitik in Berlin. Er betonte, dass die Politik auf demografische Veränderungen reagiert habe, indem z. B. Geriatrie, Gerontopsychiatrie und psychiatrische Angebote erweitert worden seien. Dabei müsse die Finanzierung auskömmlich sein: zwar seien die Tarife Angelegenheit der Tarifpartner, aber die Fördermittel müssten im Landesetat erhalten bleiben, da sie für die Krankenhäuser notwendig sind. Darüber hinaus befürworte er eine Stärkung des öffentlichen Gesundheitsdienstes, der in den vergangenen Jahren eher als Sparpotential und Reserve für jene Aufgaben betrachtet worden sei, die keiner übernehmen wollte. Der KEH-Aufsichtsratsvorsitzende Thomas Oelkers bekräftigte den Willen der von Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel, die Einrichtungen in der Region Berlin- Brandenburg zu stärken. Zugleich machte er deutlich, dass eine gute Gesundheitsversorgung nur bei ausreichender Finanzierung möglich sei. Abschließend überbrachte Bürgermeisterin Christina Emmrich die Grüße und Wünsche des Bezirksamtes Lichtenberg, das in diesem Jahr sogar mit drei Mitgliedern vertreten war. Blick in die Kapelle beim Gottesdienst Prof. Dr. Friedrich Lohmann hielt die Predigt Prof. Dr. Benjamin- Immanuel Hoff beim Festvortrag Gute Wünsche für den neuen Geschäftsführer von Pastorin Schulz (Mitte) (v.l.n.r.) Michael Räßler-Wolff (Bezirksstadtrat für Familie, Jugend und Gesundheit), Michael Mielke (KEH-Geschäftsführer), Prof. Dr. Benjamin-Immanuel Hoff (Staatssekretär), Dr. Rainer Norden (Bethel-Vorstand), Christina Emmrich (Bezirksbürgermeisterin), Susanne Kahl-Passoth (Kirchenrätin), Pastor Dr. Johannes Feldmann und Thomas Oelkers (Bethel-Vorstand). Nach den Grußworten ergab sich wieder Gelegenheit zu Begegnung und Gespräch

KEH-Report März 2011 Seite 4 Aktuelles Zur Evaluation des Personalentwicklungskonzepts Die Arbeit des Bereiches Personalwesen ist von Arbeitsfeldern geprägt, die vielfältiger kaum sein können. Die Schwerpunkte unserer täglichen Arbeit bilden hierbei unter anderem die Personalbeschaffung, die Personalplanung (Personalbedarfsberechnung), das Personalcontrolling (Kostenplanung), die Gehaltsabrechnung (Steuer- und SV-Recht), die Mitarbeiterführung und der umfangreiche Themenkomplex des Arbeitsrechts (Vertragsrecht, Disziplinarmaßnahmen etc.). Ebenso ist Projektarbeit für die Personalabteilung selbstverständlich. Genannt sei hier die Beteiligung an der Planung und Umsetzung neuer Leitungsstrukturen in der Pflege im Jahr 2010 und natürlich die Erarbeitung und Einführung des Konzeptes zur Personalentwicklung. Nunmehr befinden wir uns gemeinsam, seit zwei Jahren in der Umsetzung des Personalentwicklungskonzeptes. Dies war Anlass für uns, die Instrumente, die den Führungskräften an die Hand gegeben wurden, in ihrer Umsetzung zu prüfen. Der Schwerpunkt des Personalentwicklungskonzeptes ist das Mitarbeitergespräch. Einmal im Jahr sollen Mitarbeiter und Dienstvorgesetzter Bilanz ziehen, dass»miteinander«gemeinsam reflektieren. Der Rücklauf der Nachweisbögen zeigt, dass diese Gespräche geführt werden, dass unser Ziel, die Gespräche jährlich in allen Bereichen zu führen, jedoch noch nicht voll umfänglich erreicht ist. Wie in den Jahren zuvor, werden interne Fortbildungen für Führungskräfte zum Thema Mitarbeitergespräche angeboten. Nachdem die letzten Veranstaltungen ausschließlich von leitenden Pflegekräften besucht wurden, möchten Ina Franke»Glücklich sind die, die erfahren, was man an ihnen aussetzt, und sich danach bessern können.«(shakespeare, 1602) wir den Führungskräften der anderen Berufsgruppen die Teilnahme an den diesjährigen Terminen unbedingt empfehlen. Die Auswertung der Evaluationsbögen der internen Fortbildungsveranstaltungen zeigt eine hohe Zufriedenheit der Mitarbeiter zu den angeboten Fortbildungen (Themen, Inhalt, Material). Auch die internen und externen Dozenten, die die Veranstaltungen durchführen, wurden mit guten bis sehr guten Noten bewertet. In diesem Zusammenhang ein herzliches Dankeschön an die Krankenpflegeschule für die Themenauswahl, die Auswahl der Dozenten und die Organisation der Fortbildungsveranstaltungen. Ebenso möchten wir an dieser Stelle allen Mitarbeitern danken, die als Dozenten zu diesem positiven Ergebnis entscheidend beigetragen haben. Von besonderem Interesse war für uns das Ergebnis der Auswertung der Evaluation der Einarbeitung neuer Mitarbeiter. Der Rücklauf der Bögen zeigt, dass die Einarbeitung durch den Mitarbeiter als auch durch den Mentor in allen Bereichen positiv bewertet wird und uns bestätigt, dass dieses Instrument richtig und als fester Bestandteil des Personalentwicklungskonzeptes unerlässlich ist. Die Checkliste zur Einarbeitung wird in diesem Jahr überarbeitet, da sie nach den Rückläufen von vielen Mitarbeitern als doch zu umfänglich bewertet wird. Da wir mit dem Personalentwicklungskonzept auf einem guten Weg sind, lassen Sie uns gemeinsam an der weiteren Umsetzung und Entwicklung arbeiten, mit dem Ziel, die Zusammenarbeit aller Mitarbeiter und Führungskräfte unseres Hauses zu fördern und uns mit qualifizierten und motivierten Mitarbeitern unseren Aufgaben zu widmen. Ina Franke Personalleiterin Beschwerdemanagement Patienten und auch deren Angehörige befinden sich im Krankenhaus in einer Ausnahmesituation, in der sie mit erheblichen Veränderungen ihrer Lebenssituation und ihrer Bedürfnisse konfrontiert werden. Stimmen die Erwartungen mit ihren Bedürfnissen nicht überein, sind sie unzufrieden. Untersuchungen haben gezeigt, dass aber nur 4 % der unzufriedenen Patienten ihre Kritik gegenüber dem Krankenhaus artikulieren. Ein hoher Prozentsatz teilt seinen Unmut nicht dem Krankenhaus mit, sondern anderen Personen, z. B. Familienmitgliedern oder Hausärzten. Durchschnittlich 0,4 %, unserer Patienten oder deren Angehörige wenden sich über die Hotline oder auch schriftlich an das KEH, um Kritik, Hinweise oder Beschwerden zu äußern. 2010 gingen insgesamt 46 Be schwerden ein. 2 % (164) der Patienten nutzten dazu auch die Meinungskarten. Die häufigsten Kritikpunkte waren die Verpflegung, die medizinische Behandlung, die Kommunikation und die Zahlung bzw. Zuzahlung. Die Zufriedenheit unserer Patienten liegt uns besonders am Herzen, aber auch die Weiterentwicklung unseres Krankenhauses. Jeder Hinweis oder jede Beschwerde gibt uns die Chance, unser Angebot und unsere Leistung zu verbessern. Alle Beschwerden und kritischen Hinweise werden in den jeweiligen Arbeitsteams besprochen und ausgewertet. Über Inhalte und Themen einzelner Beschwerden wurde informiert, zum Beispiel in der Stationsleitungsbesprechung und in der Notaufnahme zum Ablauf und Hintergrund bei Zuzahlungen. Hinweise und Beschwerden führten zum Beispiel zur Verbesserung der Stationsordnung der Tagesklinik, zur Aktualisierung einer Verfahrensanweisung in der ZAD oder wurden als Beispiel zur Wichtigkeit der Information und Kommunikation mit Patienten und Angehörigen innerhalb einer Schulung verwendet. Auch das Beschwerdemanagement und den Um gang mit Hinweisen oder Beschwerden gilt es ständig zu verbessern. Daran arbeitet derzeit eine Arbeitsgruppe im KEH. Die Schaffung leicht zugänglicher, un komplizierter, kostengünstiger und bekannter Beschwerdewege sollen unsere Patienten anregen, unausgesprochenes Missfallen zu artikulieren und uns somit Hinweise zur Verbesserung zu geben. Die Instrumente des Beschwerdemanagements werden aktualisiert und zum Teil verändert. Unter anderem wird die Meinungskarte überarbeitet und mit mehr Freitext gestaltet, die Homepage wird als weiteres Kommunikationsmittel ausgebaut, Hinweise können auch als Mail abgegeben werden. Jeder Mitarbeiter soll ein kompetenter Ansprechpartner für die Patienten und deren Angehörige sein. Daher ist es uns wichtig, dass durch die Festlegung von Abläufen, Verantwortlichkeiten, Zeitfenstern und Dokumentation Handlungssicherheit bei allen Mitarbeitern entsteht. Eine Voraussetzung ist, dass alle Mitarbeiter des KEH ein gemeinsames, gleiches Verständnis zur Thematik und zur Wichtigkeit entwickeln. PQM

März 2011 KEH-Report Seite 5 Epileptologie Zur Therapie der»heiligen Krankheit«Das Epilepsie Zentrum Berlin Brandenburg besteht seit 15 Jahren Epilepsien gehören zu den häufigsten neu rologischen Erkrankungen mit einem komplexen Erscheinungsbild und äußerst vielfältigen Auswirkungen auf die Lebenssituation der Menschen, die daran erkrankt sind. Der Begriff»Epilepsie«kommt aus dem Griechischen und bedeutet soviel wie»anfall«oder»anfallkrankheit«, die in der Antike als»heilige Krankheit«galt. Bereits der Gelehrte Hippokrates vermutete, dass die Epilepsie körperliche Ursachen haben müsse; heute ist bekannt, dass es sich um eine organische Erkrankung des Gehirns handelt. Medikamente sind der Hauptpfeiler der Epilepsiebehandlung von. Bei gut behandelbaren Epilepsien lässt sich durch eine medikamentöse Therapie bei bis zu 60% der daran erkrankten Menschen Anfallsfreiheit erreichen. Aber nicht alle Menschen sprechen ausreichend auf eine medikamentöse Therapie an, bzw. benötigen in Verbindung mit weiteren Krankheitsbildern eine umfassendere Therapie. Epilepsiezentren sind Einrichtungen mit dem Auftrag, die adäquate Versorgung insbesondere von Menschen mit schwer behandelbaren Epilepsien sicherzustellen, d.h. von Menschen mit einer Epilepsie, bei denen bisher Anfallsfreiheit nicht erreicht werden konnte, die neuropsychologische Beeinträchtigungen aufweisen und/oder deren Leben, deren schulischer oder beruflicher Weg durch die Krankheit in besonderer Weise belastet ist. Überregionale Fachkompetenz Mit der Gründung eines Berliner Epilepsie Zentrums am Evangelischen Krankenhaus Königin Elisabeth Herzberge (KEH) zu Beginn des Jahres 1996 wurde die bereits bestehende epileptologische Fachabteilung des KEH durch das Institut für Diagnostik der Epilepsien ergänzt. Die Abteilung für Epileptologie wurde über die Entwicklung eines kooperativen Netzwerks von Forschungseinrichtungen der Chartié, Einrichtungen Bildunterzeile der medizinischen und beruflichen Rehabilitation und Wohneinrichtungen zu einem überregionalen Epilepsiezentrum ausgebaut. Gleichzeitig wurde die Zusammenarbeit mit den Selbsthilfeeinrichtungen intensiviert. Durch einen Kooperationsvertrag ist die neurochirurgische Abteilung des Charité Campus Virchow Klinikum für die Epilepsiechirurgie in das Zentrum integriert. Erst mit dieser Verbindung der epileptologischen Fachabteilung eines Krankenhauses der Allgemeinversorgung und eines Instituts in freier Träger schaft unter der gemeinsamen Leitung von Prof. Dr. med. Heinz-Joachim Meencke sowie durch die Anbindung an eine Universitätsklinik erhielt die epileptologische Spezialisierung jenes Niveau, das für Epilepsiezentren gefordert wird. Das Epilepsie Zentrum Berlin Brandenburg im Verbund der v. Bodelschwinghschen Anstalten Bethel ging dann aus der Verbindung des Epilepsie Zentrums Berlin am KEH und der Epilepsieklinik Tabor in Bernau. Mit insgesamt 100 epileptologischen Behandlungsplätzen ist das Epilepsie Zentrum Berlin Brandenburg eines der größeren Zentren in der Bundesrepublik. Als von der Bundesregierung anerkanntes und gefördertes Grad IV-Epilepsie-Zentrum bietet es als eine der wenigen Einrichtungen in der Bundesrepublik das gesamte Spektrum an diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten, die es heute zur Behandlung der Epilepsien gibt einschließlich der Epilepsiechirurgie. Dadurch ist es möglich, auf die unterschiedlichen Probleme der Patienten flexibel zu reagieren, diesen in all ihren Aspekten gerecht zu werden und damit eine lückenlose Behandlung zu gewährleisten. Psychosoziale Begleitung Da gerade Menschen mit schwer behandelbaren Epilepsien unter den psychosozialen und beruflichen Auswirkungen ihrer Erkrankung leiden, bedürfen sie eines umfassenden Behandlungsansatzes. Deshalb bietet das Epilepsie Zentrum Berlin Brandenburg nicht nur die medizinisch-epileptologische, sondern auch die psychosoziale Fachkompetenz von spezialisierten Sozialarbeitern und Therapeuten. Seit 2002 besteht darüber hinaus eine Kooperation mit dem Annedore-Leber Berufsbildungswerk Berlin (ALBBW), das ein breites Spektrum berufsvorbereitender Maßnahmen und Ausbildungen anbietet. Ebenfalls seit 2002 besteht an der Neurologischen Rehabilitationsklinik Beelitz-Heilstätten die Abteilung zur medizinischen Rehabilitation von Menschen mit Epilepsie, die gemeinsam von der Rehabilitationsklinik und dem Berliner Standort des Epilepsiezentrum getragen wird. Am Epilepsie Zentrum Berlin Brandenburg können die verschiedensten Bereiche der Diagnostik und Therapie problemlos ineinander integriert und aufeinander bezogen werden. Es leistet damit nicht nur einen wesentlichen Beitrag zur Verbesserung der Lebensqualität seiner Patienten, sondern durch eine frühzeitige effiziente Diagnostik und Therapie können auch erhebliche Kosten eingespart werden.

KEH-Report März 2011 Seite 6 Geriatrie»Anpfiff«für die Geriatrie Medizin ohne Geriatrie ist nicht mehr denkbar. Bereits heute bestehen als Folge des demografischen Wandels ganz erhebliche Herausforderungen an das geriatriespezifische Versorgungsangebot. Auch im KEH müssen immer mehr ältere Patienten mit chronischen Mehrfacherkrankungen versorgt werden. Umso mehr freuen wir uns, dass die Abteilung im März starten kann. Die neue Abteilung resultiert aus Bettenumwandlungen in den Bereichen Innere Medizin, Neurologie, Chirurgie und Urologie im neuen Berliner Krankhausplan. Sie wird durch ein teilstationäres Angebot erweitert, um die Behandlungs- und Überleitungs möglichkeiten vom Krankenhausbereich in niederschwellige Versorgungsformen zu verbessern. Neue Strukturen Voraussichtlich Ende 2014 erhält die Abteilung eine eigene Station mit Funktions- und Personalbereichen in Haus 4, welches umfangreich saniert werden wird und damit den spezifischen Bedürfnissen der Altersmedizin Rechnung tragen kann. Die gegenwärtige Interimslösung sieht 19 Betten auf der ehemaligen neurologischen Station NE2 (jetzt GE1) und 11 Betten auf der Dr. med. Hans-Peter Thomas, Chefarzt der Abteilung Geriatrie chirurgischen Station CH1 (jetzt CH1/GE2) vor. Aufgrund der angespannten Raumsituation war im Vorfeld ein längerer Abstimmungsprozess zwischen den Abteilungen notwendig. Insbesondere der neurologischen und den chirurgischen Abteilungen ist zu danken, dass wir eine Lösung gefunden haben, den Mitarbeitern jedoch erhebliche Anstrengungen abverlangt. Ohne Zweifel aber werden durch die anstehende räumliche Reorganisation den Mitarbeitern erhebliche Anstrengungen zugemutet. Auf der CH1 besteht darüber hinaus die Herausforderung, nun zwei klinische Bereiche und deren unterschiedliche Abläufe, Organisation und Inhalte in den Tagesrhythmus zu integrieren. Bei allen Unwägbarkeiten, die solch einschneidende Veränderungsprozesse mit sich bringen, eröffnet die Situation aber auch vielfältige Chancen und Möglichkeiten. Zu nennen ist die ohne große Logistik und aufwendige Verlegungen steuerbare Weiterbehandlung chirurgischer Patienten z. B. nach Schenkelhalsfraktur oder abdominalchirurgischen Eingriffen. Ähnliche Synergien erwarten wir auf der GE1, denn hier werden wie bisher überwiegend aus der Neurologie und Inneren Medizin übernommene Patienten geriatrisch versorgt. So lassen sich Abläufe beibehalten, und auch in fachlicher Hinsicht gibt es große Schnittmengen. Patientenversorgung Die neue Abteilung erfüllt zwei wesentliche Aufgaben: einerseits ist sie für die Behandlung und Stabilisierung

März 2011 KEH-Report Seite 7 Geriatrie akuter Krankheitsbilder bei multimorbiden Patienten ausgelegt. Andererseits besteht bei geriatrischen Patienten regelhaft der Bedarf einer frühzeitigen geriatrisch-frührehabilitativen Behandlung, um z. B. die Folgen einer Immobilisation wie Pneumonie, Dekubitus, Thrombose, Muskelatrophie zu vermeiden. Die Behandlung orientiert sich dabei stark an funktionellen Parametern wie der Mobilität oder Alltagskompetenz. Diese Faktoren sind mitentscheidend für die Verringerung des weiteren Pflege- und Therapiebedarfs, die Wiedereingliederung in den häuslichen Bereich und letztlich für den Zugewinn an Lebensqualität unserer Patienten. Aufgrund der Komplexität der Erkrankungen ist die Verweildauer geriatrischer Patienten länger als in anderen somatischen Fachabteilungen und beträgt durchschnittlich 20 Tage, wobei eine erhebliche Variationsbreite besteht. Für eine erfolgreiche Arbeit ist die enge Verzahnung und Kooperation unterschiedlichster Berufsgruppen notwendig. Neben den Pflegenden, den Physio- und Ergotherapeuten sind deshalb auch Logopäden, Neuropsychologen und der Sozialdienst integraler Bestandteil des therapeutischen Teams. Dieses wird durch Seelsorge, Ernährungsberatung, Orthopädietechnik, Trauerwegbegleiter und Funktionsdienste ergänzt. Welche Patienten werden in der Geriatrie behandelt? Die Indikation zur Behandlung in der Geriatrie ergibt sich aus der Definition des geriatrischen Patienten. Hiervon sollte nur abgewichen werden, falls der Patient erkennbar von der Behandlung in einer anderen Fachdisziplin mehr profitiert bzw. eine spezialisierte geriatrische Behandlung nicht angeboten werden kann. Die Indikation zur stationären Auf- oder Übernahme wird vom aufnehmenden Arzt oder im Vorfeld durch ein geriatrisches Konsil gestellt. Ein geriatrischer Patient ist medizinisch definiert durch: geriatrietypische Multimorbidität (das gleichzeitige Bestehen mehrerer Störungen oder Erkrankungen) ein höheres Lebensalter als 70 Jahre und durch das Vorliegen einer geriatrischen Hauptdiagnose oder eines geriatrietypischen Merkmalskomplexes. Geriatrietypische Hauptdiagnosen sind z. B. Weiterversorgung nach akutem Schlaganfall (wenn keine Behandlung auf der Stroke unit indiziert ist) und andere neurologische Störungen Behandlung nach Frakturen, Gelenkoperationen oder Amputation (inklusive Prothesenversorgung) Behandlung nach abdominalchirurgischen oder urologischen Eingriffen Gefäß- und Herz-Kreislauferkrankungen (z. B. pavk, Herzinsuffizienz) Infektionen der Lunge, Harnwege oder Wunden Bronchopulmonale- und gastroenterologische Krankheiten (z. B. Lungenemphysem, entzündl. Knut Lenski, leitender Oberarzt der Abteilung Geriatrie Die Planung geriatrischer Therapiemaßnahmen beginnt bereits bei der Aufnahme: Frau Dr. Rotraut Asche, Chefärztin der Zentralen Aufnahme und Diagnostik, im Gespräch mit Chefarzt Dr. Thomas Darmerkrankungen) Störungen des Stoffwechsels (z. B. Diabetes mellitus) Akute und chronische Schmerzsyndrome Akute und degenerative Gelenk- und Wirbelsäulenerkrankungen (Spondylopathien und Diskopathien, auch mit Zustand nach Laminektomie) Osteoporose Ernährungsstörungen und Exsikkose Als geriatrietypische Merkmalskomplexe gelten: verzögerte Rekonvaleszenz (durch ein Akutereignis oder med. Maßnahmen) Sturzneigung und Schwindel kognitive Defizite Inkontinenz Fehl- und Mangelernährung Störungen im Flüssigkeits- und Elektrolythaushalt Depression und Angststörung herabgesetzte Belastbarkeit, Gebrechlichkeit (Frailty), starke Seh- oder Hörbehinderung Medikationsprobleme Patienten, die besonders von einer komplexgeriatrischen Therapie profitieren zeichnen sich im Allgemeinen dadurch aus, dass sie ein Rehabilitationspotential aufweisen und eine Verbesserung körperlicher oder kognitiver Probleme erreicht werden kann. Zuweisung Die geriatrische frührehabilitative Komplexbehandlung ist in der Regel unmittelbar nach einer Akut-/Intensivbehandlung (konservativ oder operativ) notwendig, um den Krankenhausaufenthalt erfolgreich zum Abschluss bringen zu können. Die Zuweisung von Patienten erfolgt durch hausinterne Verlegung oder direkt aus der Notaufnahme. Aber auch Verlegungen aus anderen Krankenhäusern oder Einweisungen durch niedergelassene Ärzte sind möglich. Die Anmeldung erfolgt bei interner Verlegung durch geriatrische Konsile (telefonisch oder über Medicare), extern über das Sekretariat oder die zentrale Bettenplanung.

KEH-Report März 2011 Seite 8 Geriatrie Geriatrisches Assessment Die enge Zusammenarbeit und Interdisziplinarität spiegelt sich auf Stationsebene in täglichen Kurzbesprechungen und wöchentlichen Teamsitzungen wieder. Hier werden die Behandlungsziele und -erfolge für jeden einzelnen Patienten besprochen und notwendige Schritte diskutiert. Orientierungspunkte dabei bieten die Ergebnisse der umfassenden geriatrischen Funktionsbewertung (sog. Geriatrisches Assessment), die mit Hilfe von standardisierten Testverfahren bei Aufnahme, im Behandlungsverlauf und bei Entlassung erhoben und in wochenbezogenen Dokumentationen (»Teamsitzungen«) festgehalten werden. Die Testverfahren decken nicht nur die funktionellen Problembereiche auf, sondern beschreiben insbesondere auch die verbliebenen Ressourcen des älteren Patienten. Der Umfang des standardisierten Assessments erstreckt sich dabei auf mindestens fünf Bereiche bei Aufnahme (Mobilität, Selbsthilfefähigkeit, Kognition, Emotion und soziale Situation) und mindestens zwei Bereiche vor Entlassung (Selbsthilfefähigkeit, Mobilität). Werktäglich erfolgt eine kurze (ca. 15 min.) Teambesprechung zur Klärung wichtiger organisatorischer Fragen, Aufgaben etc. Ein Team im Aufbau Das geriatrische Team befindet sich noch im Aufbau. Verschiedene Funktionen konnten jedoch bereits besetzt werden. Ansprechpartner für alle medizinischen Belange sind Herr Knut Lenski (leitender Oberarzt) und Frau Stefanie Kröschel (Assistenzärztin). Für die Abteilungsleitung stehen uns Frau Hüttel (GE1) und Frau Stanat (CH1/GE2) zur Verfügung. Die Gruppenleiterinnen auf den Stationen sind Frau Anett Steinort (CH1/GE2) und Frau Silke Lehmann (GE1). In den Teams der Pflege, der Physio-, Logo- und Ergotherapie, der Neuropsychologie und des Sozialdienstes wird es personelle Erweiterungen geben. Weiterhin erhalten wir Unterstützung durch das Team der Ernährungs- und Diabetesberaterinnen. Als Casemanager stehen uns Frau Schieweck und Herr Martwig zur Seite. Entlassungsmanagement Die meisten geriatrischen Patienten weisen einen poststationären Pflege- und Unterstützungsbedarf auf. Zudem bergen Versorgungsbrüche gesundheitliche Risiken bzw. unnötige Belastungen und hohe Folgekosten. Deshalb wurden interdisziplinär (Pflegedienstleitung, Entlassungsmanagement, Sozialdienst) Eckpunkte für ein individuelles Entlassungsmanagement Enge Verbindungen bestehen zum gerontopsychiatrischen Bereich unter Prof. Dr. Torsten Kratz (links im Bild). Für weitergehende Informationen wurde ein ausführliches Konzept erstellt, das im Intranet abgerufen werden kann. zur Sicherung einer kontinuierlichen bedarfsgerechten Versorgung festgelegt. Zudem strebt die Abteilung eine enge Kooperation mit den kommunalen Pflegestützpunkten an. Durch ein frühzeitiges und systematisches Assessment sowie Beratungs-, Schulungs- und Koordinationsleistungen und abschließender Evaluation trägt das multiprofessionelle Team dazu bei, die Versorgungskontinuität herzustellen. Fort- und Weiterbildung Durch geriatriespezifische Fortbildungsangebote sollen die Mitarbeiter die Möglichkeit bekommen, ihre Fertigkeiten und Kompetenzen auf dem Gebiet der Altersmedizin auf- bzw. auszubauen. Kürzlich wurde eine vom Bundesverband Geriatrie zertifizierte berufsgruppenübergreifende Basisqualifikation für Mitarbeiter klinischgeriatrischer Einrichtungen etabliert (»Zercur Geriatrie«). Diese Fortbildung stellt eine sinnvolle Ergänzung der bestehenden, zeitlich umfassenden Weiterbildungen dar und soll von möglichst vielen Mitarbeitern genutzt werden. Darüber hinaus werden über die Krankenpflegeschule verschiedene Fortbildungsangebote für Therapeuten, Pflegende und Ärzte angeboten (z. B. Einführung in das geriatrische Assessment). Alle Mitglieder des therapeutischen Teams sind gehalten, ihren Fortbildungsbedarf zu benennen und Themenvorschläge zu unterbreiten. Ausblick Die Arbeit im geriatrischen Versorgungsfeld ist nur mit Hilfe eines professionellen und gut ausgebildeten Teams und in enger, konstruktiver Kooperation mit den anderen Fachabteilungen des KEH möglich. Durch das Zusammenspiel mit der Stroke-Unit, den Internistischen Abteilungen und der Chirurgie, dem Ausbau der Schmerzmedizin und Diabetologie, dem neuen onkologischen Schwerpunkt und der engen Verzahnung mit der Gerontopsychiatrie ist unser Krankenhaus für die Behandlung verschiedenster Erkrankungen im Alter gut gerüstet. Nun besteht die Aufgabe darin, ein Behandlungsnetzwerk zu schaffen, welches die unterschiedlichen Akteure integriert und die Zusammenarbeit verbindlich regelt. Wenn uns das gelingt, werden wir den häufig komplexen physischen und psychosozialen Problemen besser gerecht, können exzellente Behandlungsergebnisse erzielen und die bestmöglich Betreuung unserer Patienten erreichen.dr. med. Hans-Peter Thomas Chefarzt der Abteilung Geriatrie

März 2011 KEH-Report Seite 9 Innere Medizin Qualifizierte Eingriffe Die Abteilung Gastroenterologie, Infektiologie und Nephrologie/Dialyse Seit 2004 wird die Abteilung Innere Medizin gemeinsam von Prof. Dr. Karl-Ludwig Schulte (Angiologie, Kardiologie, Diabetes mellitus und Intensivmedizin) und Priv. Doz. Dr. Walter Heise geleitet zuständig der für die Schwerpunkte Gastroenterologie, Infektiologie und Nephrologie. Die Gastroenterologie befasst sich schwerpunktmäßig mit Diagnostik, Therapie und Prävention von Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts sowie der Leber, der Gallenblase und der Bauchspeicheldrüse. Ein Schwerpunkt des Fachgebietes ist neben Endoskopie und Hepatologie die gastroenterologische Onkologie. Die Infektiologie behandelt und diagnostiziert Infektionserkrankungen der Atemwege und der Lunge (Pneumonien), Infektionen der Gallenwege, des Pankreas, der Harnwege und des Dünndarms wie Dickdarms (infektiöse Durchfallerkrankungen). Weitere Schwerpunkte sind Infektionen der Leber (infektiöse Hepatitis) und des Zentralnervensystems (Meningitis) sowie die Abklärung von Fieber nach Tropen- oder Auslandsreisen oder unklarer Fiebererkrankungen. Die Nephrologie mit Dialyse führt die Untersuchung und Behandlung aller akuten wie chronischen Nierenerkrankungen und die Behandlung des Nierenversagens mit allen gängigen Nierenersatztherapien inkl. Dialyse/Peritonealdialyse durch. Diagnostik und Therapie chronisch entzündlicher Darmerkrankungen Die Behandlung von chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (CED) ist einer der Schwerpunkte der Gastroenterologie im KEH. Dabei handelt es sich um schubweise Erkrankungen (Morbus Crohn, Colitis ulcerosa), die vor allem jüngere Menschen im Alter zwischen 20 und 30 Jahren erstmals betreffen; Colitis ulcerosa kann aber auch gehäuft im Alter zwischen 60 und 70 Jahren vorkommen. Als Leitsymptome stehen Durchfälle, Bauchschmerzen, Fieber oder Gewichtsverlust im Vordergrund; daneben können aber auch Komplikationen im Bereich des Magen-Darm-Traktes mit der Ausbildung von Abszessen, Fisteln oder Stenosen das klinische Bild bestimmen. Grundsätzlich gilt für die Diagnostik und Anamnese bei CED, dass allein Laborwerte oder Gewebeproben keine ausreichende Grundlage für eine Therapieentscheidung darstellen. Immer sollten klinische, laborchemische und bildgebende Befunde gemeinsam mit Ultraschalldiagnostik in der Zusammenschau bewertet werden. Neue Untersuchungsmethoden wie die Kapsel endoskopie, Färbeverfahren bzw. Ver- PD Dr. med. Walter Heise, Chefarzt der Abteilung Mittels Ultraschall können Dicke der Darmwand und Darmdurchmesser bzw. auch Stenosen, Abszesse oder Fisteln dargestellt werden. Die farbkodierte Duplexsonographie lässt darüber hinaus Aussagen zur Darmwanddurchblutung zu und gibt Informationen zum Entzündungszustand des Darms. größerungsendoskopien (u. a. Chromoendoskopie, Magnifika tionsendoskopie) tragen wesentlich dazu bei, die Diagnosen präziser zu stellen. Die Entscheidung, welche medikamentöse Therapie gewählt wird, richtet sich nach der aktuellen klinischen Situation (ob ein Schub, eine Remission oder eine chronische Aktivität vorliegt) sowie nach dem Schweregrad der Krankheit. Weitere Kriterien sind die Dauer der Erkrankung oder das Auftreten von Komplikationen wie Stenosen oder Fisteln und auch das Ansprechen auf Corticosteroide (z. B. steroidrefraktärer Verlauf oder steroidabhängiger Verlauf). Dabei sind die Kontinuität ärztlicher Betreuung und die Langzeittherapie besonders wichtig, denn die medikamentöse Therapie muss überwacht und immer wieder angepasst werden. Eine Operation wird dann nötig, wenn durch die Medikamente keine Besserung eintritt oder wenn es zu Komplikationen kommt. Bei einer Operation werden Abszesse oder Fisteln behandelt, manchmal ist die operative Entfernung eines besonders stark entzündeten Darmabschnitts notwendig. Heute stehen deutlich verbesserte Therapiekonzepte zur Verfügung, mit denen der Großteil der Patienten ohne wesentliche Symptome leben kann. Impulse für die Onkologie des Bauchraumes Schon seit Jahren arbeiten die Abteilung Gastroenterologie/Infektiologie/Nephrologie und die Chirurgische Abteilung des KEH bei der Behandlung von Tumorerkrankungen des Bauchraumes eng zusammen. Bei entsprechender Diagnose werden in gemeinsamen Fallkonferenzen die individuellen Therapieschritte geplant. Chefarzt Dr. Heise und Dr. med. Ulrich Liebeskind, Chirurg mit fachlichem Schwerpunkt chirurgische Onkologie, werden gemeinsam den fachübergreifenden Bereich für Viszeralmedizin am KEH weiter ausbauen, um die Heilungschancen für betroffene Patienten zu verbessern. Chefarzt PD Dr. Walter Heise

KEH-Report März 2011 Seite 10 Apotheke In modernen Stock- Flow-Regalen lagern 800 verschiedene Arzneimittel Effiziente Versorgung im Hintergrund Die Arbeit der Apotheke am KEH Als im Rahmen der Einrichtung eines vierten Operationssaals das Raumkonzept neu überdacht werden musste, war auch die Apotheke des KEH mit Sitz im Kellergeschoss von Haus 105 betroffen. Die Gesamtfläche der Apotheke wurde nach dem Umbau auf ca. 530 qm verkleinert. Aber durch Umgestaltung und die Installation Platz sparender Regalsysteme konnte der räumliche Verlust kompensiert werden. Der Umbau wurde im vergangenen Jahr fertig gestellt. Öffnungszeiten der Apotheke: 7.00 bis 15.00 Uhr, Außerhalb der Öffnungszeiten und in dringenden Notfällen bietet die Apotheke eine Rufbereitschaft an, die mit einem Pharmazeuten besetzt ist. Personalverkauf Für die Beschäftigten des Krankenhauses bietet die Apotheke fünfmal in der Woche Personalverkauf an Pharmazeutische Logistik Eine ökonomische und sichere pharmazeutische Logistik ist die Basis der Arzneimittelversorgung im Krankenhaus. Einkauf, Lagerhaltung und Verteilung der Arzneimittel sind Aufgabe der Apotheke. Dabei garantieren ein fester Rhythmus der Belieferung der Stationen und das Bestücken der Stationsschränke durch die Apotheken-Mitarbeiter die notwendige Versorgungssicherheit für unsere Patienten.»Allein im Jahr 2010 wurden von uns ca. 16.570 stationäre und teilstationäre Patienten im KEH versorgt«, berichtet Dagmar Hemker, die Leitende Apothekerin,»darüber hinaus 1.614 Patienten in der Friedrich von Bodelschwingh-Klinik in Berlin-Charlottenburg und 630 in der Epilepsieklinik Tabor (Bernau), mit denen wir vertraglich verbunden sind.«dafür werden auf 60 qm in modernen StockFlow- Regalen 800 verschiedene Arzneimittel (feste orale Formen, Tropfen u.a.) deponiert. Darüber hinaus lagern in eigenen Räumen 62 verschiedene Infusionslösungen und Lösungen zur enteralen Ernährung, 50 kühlpflichtige und neun chargendokumentationspflichtige Arzneimittel sowie entsprechend dem Hygieneplan ein breites Desinfektionsmittelsortiment.»Etwa 145 Lieferanten gehören zu unseren ständigen Vertragspartnern«, fährt Dagmar Hemker fort.»entscheidungsgrundlage für die Auswahl der Präparate sind die Analyse der Kosten-Nutzen-Verhältnisse unterschiedlicher Therapieoptionen und natürlich die Beschlüsse der Arzneimittelkommission.«Qualitätsgerechte Belieferung Mit der Möglichkeit der Online-Bestellung und der digitalen Arztunterschrift bei der Arzneimittel-Anforderung hat die Apotheke den Aufwand bei den Bestellungen auf ein Minimum reduziert. 40 von 48 anfordernden Kostenstellen des KEH nutzen diesen Service bereits. Im Jahr 2010 haben die Mitarbeiter ca. 11.620 Online- Bestellungen für medizinischen Sachbedarf bearbeitet und auf 35 Stationen regelmäßig die Stationsschränke bestückt. Vor allem die Pflege soll im Versorgungsprozess unterstützt werden. Dazu dient die Integration von Projekten wie die Bestellaufnahme durch einen

März 2011 KEH-Report Seite 11 Apotheke Die arzneimittelbezoge nen Prozesse sind in das Qua - litätsmanagement des KEH integriert, z. B. die computergestützte Dokumentation der chargenpflichtigen Blutprodukte und der Umgang mit Zytostika auf den Stationen, und eingebunden in das klinische Risikomanagement (CIRS). Unerwünschte Arzneimittelereignisse werden erfasst, um wissenschaftlich ausgewertet werden zu können. Zur Erhöhung der Therapiesicherheit beteiligt sich die Apotheke an der Einführung einer datenbankgestützten Verordnungssoftware, die in eine digitale Patientenakte integriert werden kann. Derzeit arbeitet eine Projektgruppe an der Arzneimittelanamnese in der ZAD, an der Schnittstelle von ambulantem und stationärem Sektor. Wenn gesicherte Erkenntnisse vorliegen, welche und wie viele Medikamente in diesem neuen Bereich durchschnittlich benötigt werden, lassen sich Einkauf und Lagerung der Arzneimittel besser planen. Apotheker in den Intensivbereichen oder die Einzeldosis-Versorgung (Unit-Dose-Versorgung) im KEH. Da der Bedarf an Arzneimitteln vor allem für Kinder oder für Patienten mit schweren Hauterkrankungen nicht vollständig durch das Angebot der pharmazeutischen Industrie abgedeckt wird, müssen zudem patientenindividuelle Rezepturen (Salben, Lösungen und Kapseln) hergestellt werden. Die dafür benötigten Ausgangsstoffe werden nach Lieferung im Labor auf Identität geprüft. Arzneimittelherstellung: ca. 250 patientenindividuelle Rezepturen werden pro Jahr in der modern ausgestatteten Rezeptur hergestellt Arzneimittelberatung und -therapiesicherheit»natürlich gehören auch Auskünfte und Beratung bei Arzneimittelfragen von Seiten der Ärzte und des Pflegepersonals zu unseren Aufgaben«, fährt Dagmar Hemker fort.»ebenso wichtig für Mediziner und Geschäftsführung ist das Arzneimittelcontrolling, durch das eine klare Abbildung und Analyse des Arzneimittelverbrauchs erfolgt.«auch die Bewertung und Bearbeitung der etwa 350 Einzelanforderungen für nicht im KEH gelistete Medikamente pro Monat erfolgt nach klinischen, pharmazeutischen und wirtschaftlichen Gesichtspunkten durch die Apotheke. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Apotheke Bereits seit 100 Jahren gibt es eine Apotheke am KEH. Bis 1964 wurde die Arzneimittelversorgung durch Diakonissen abgesichert. 1964 erhielt die Apotheke ihre offizielle Betriebserlaubnis.»Ziel unserer Arbeit ist unter Berücksichtigung pharmakoökonomischer Aspekte die Sicherstellung einer qualitätsgerechten Azneimittel-Anwendung, um für unsere Patienten den bestmöglichen Heilerfolg zu gewährleisten«, sagt Dagmar Hemker.»Und das auch über das KEH hinaus, denn zur Unterstützung der pharmazeutischen Ausbildung bieten wir Praktikumsplätze für Famulanten und Pharmaziepraktikanten.«Für diese vielfältigen Aufgaben sind derzeit zwei Apotheker, ein Pharmazie-Ingenieur, eine Pharmazeutisch-kaufmännische Assistentin, zwei weitere Mitarbeiterinnen und ein Zivildienstleistender in der Apotheke des KEH tätig. Blick in die neuen Lagerräume der Apotheke

KEH-Report März 2011 Seite 12 PIA Die psychiatrische Institutsambulanz am KEH Die PIA ist auf das Krankenhausgelände umgezogen Im KEH tritt niemals Stillstand ein. Neues wird geschaffen, Bewährtes gefestigt und weiterentwickelt. Im letzten Jahr gab es, neben dem 10jährigen Jubiläum unseres Behandlungszentrums für erwachsene Menschen mit geistiger Behinderung und psychischer Erkrankung, viele Neuheiten und Weiterentwicklungen zu feiern. So wurden die neue Tagesklinik für Psychosomatik eröffnet und im Rahmen der Umstrukturierung der stationären Versorgung unsere Kompetenzen in einem Zentrum für Allgemeinpsychiatrie und Suchtmedizin (ZAS) gebündelt. Unser ambulantes Angebot wurde um eine Konsiliar- und Indikationssprechstunde ergänzt. Ambulante psychiatrische Behandlung am KEH Die moderne Psychiatrie orientiert sich mehr und mehr auf den Ausbau der ambulanten Behandlung. Auch in unserer Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik stellt die ambulante Versorgung von psychisch erkrankten Menschen, neben der Möglichkeit einer stationären Behandlung, den wichtigsten Anteil des Behandlungsangebotes dar, so dass in der Psychiatrischen Institutsambulanz (PIA) und in den Tageskliniken ein immer breiteres ambulantes Therapieangebot geschaffen wird. Sowohl Menschen, die auf Grund einer chronischen psy chischen Erkrankung lang fristig Hilfe benötigen, als auch diejenigen, welche nach abgeschlossener stationärer Behandlung oder in Krisenzeiten nur vorübergehend Unterstützung brauchen, werden in unserer PIA behandelt. Das Therapiespektrum umfasst dabei alle psychischen Erkrankungen. Bei Bedarf gibt es in besonderen Fällen, im Anschluss an den stationären Aufenthalt, das Angebot einer kurzzeitigen ambulanten Behandlung auf den jeweiligen Stationen, so dass hier die Weiterbehandlung durch das Stationsteam erfolgen kann. Die Konsiliarsprechstunde dient der ersten ambulanten psychiatrischen Versorgung von Patienten, die von Hausärzten überwiesen wurden, oder zur Nachversorgung der Patienten der Tagesklinik, die noch keinen ambulanten Psychiater haben. Die Indikationssprechstunde dient der weiteren Beratung von Hilfesuchenden hinsichtlich möglicher weiterer Therapieoptionen (stationär oder ambulant). Die PIA ist umgezogen Unsere psychiatrische Institutsambulanz lag bisher in einem Gebäude etwas außerhalb des Krankenhausgeländes in einem unscheinbaren Hinterhof. Hier war die Die Psychiatrische Instituts ambulanz, Haus 18 Die Psychiatrische In sti tuts ambulanz für Erwachsene (PIA) konnte nach Ordnungsbehördlicher Abnahme am 27. Januar 2011 ihren Betrieb im Haus 18 aufnehmen. Da mit dem Umzug des Projektmanagement-Bereiches in Haus 22 wei tere Flächen zur Verfügung stehen, wurden erfolgreiche Gespräche mit Prof. Diefenbacher zur geplanten Erweiterung geführt. Das Haus 18 wird ab Mitte April im Obergeschoss weitere Räumlichkeiten der PIA aufnehmen, darunter die Gruppentherapie für PIA und ZAD sowie einem Dienstplatz in Kooperation mit dem Sozialpädago gischen Institut. Der Nachtrag zur Ordnungsbehördlichen Genehmigung wird derzeit erstellt. Im Ober geschoss wird es Räumlichkeiten für die Revision, Case- und Entlassungs-Management geben. Mario Menzel PIA zusammen mit der Tages klinik räumlich beengt auf der dritten Etage untergebracht. Da wir unseren Patienten das bestmögliche ambulante Behandlungsspektrum bieten wollen, gab es für beide Einrichtungen einen größeren Platzbedarf. Deshalb zog die PIA in das Haus 18 auf das Gelände des Krankenhauses. Auch der Tagesklinik stehen dadurch nach kurzem Umbau mehr Räume zur Verfügung. Haus 18 ist ein zweigeschossiger, villenartiger, mit einer kleinen Veranda versehener Backsteinbau, der direkt am repräsentativsten Platz im Gelände steht: dem Rondell mit dem Springbrunnen. Gleich gegenüber befindet sich das Wahrzeichen des KEH, sein charakteristisches Hauptgebäude mit dem Uhrturm. Für die Patienten ergeben sich daruch zwei Vorteile: zum einen großzügige, frisch renovierte Räumlichkeiten und zum anderen die Nähe zur Straßenbahnhaltestelle, die nur wenige Meter entfernt ist. Das Team der PIA Die Arbeit der PIA In der PIA arbeitet ein multiprofessionelles Team bestehend aus Ärzten, Psychologen, Fachkrankenschwestern, Sozialarbeitern, und Ergotherapeuten. Da die komplexe Behandlung durch ein multiprofessionelles Team nicht von jedem Patienten benötigt wird, entscheidet der niedergelassene Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie bzw. ein Nervenarzt oder der Stationsarzt in der Klinik, ob ein Patient hier behandelt werden soll. Oft wird eine Weiterbehandlung bereits von den Stationen aus gebahnt und mit den niedergelassenen Ärzten abgestimmt. Bei Patienten mit schwerem Krankheitsverlauf, häufigen Krisensituationen und im Verlauf wiederholten Klinikaufenthalten ist meist eine langfristige Behandlung mit Zeiträumen bis zu mehreren Jahren nötig. Bei anderen Patienten kann eine nur wenige Monate dauernde multiprofessionelle Behandlung bei uns zur psychischen Stabilisierung, zur Begleitung in den Lebensalltag oder zur Optimierung einer medikamentösen Therapie sinnvoll sein. Mit unserer flexiblen Termingestaltung orientieren wir uns am Bedarf der Betroffenen. Die psychiatrisch-psychotherapeutische Behandlung unserer Patienten findet im Rahmen eines individuellen Behandlungsplanes statt. So können stationäre Behandlungen häufig vermieden werden.

März 2011 KEH-Report Seite 13 PIA QM Spezielle Angebote Neben regelmäßigen ärztlichen Gesprächsterminen bieten wir beratende und stützende Einzelgespräche durch unsere Fachkrankenschwestern, Psychologen und Sozialpädagogen sowie umfangreiche Gruppenangebote wie z. B. Ernährungsberatung (BELA- Programm: steht für Bewegung, Ernährung, Lernen, Akzeptieren), Literaturcafé, Ergotherapie, computergestütztes Hirnleistungstraining, sowie Kontakt- und Aktivitätengruppen (KAT-Gruppe, v. a. auch für ältere Patienten) an. Diese Angebote werden ständig aktualisiert und an den Bedarf der Patienten angepasst. In Kooperation mit den Stationen und den Tageskliniken gibt es auch die Möglichkeit der Teilnahme an einer Entspannungstherapie (progressive Muskelrelaxation) und der Raucherentwöhnung. Zu unseren Leistungen gehört auch die spezielle standardisierte psychiatrisch-psychologische Testdiagnostik bei unseren Patienten, welche von unseren Ärzten und Psychologen durchgeführt wird. Eine unserer Fachkrankenschwestern für Psychiatrie kooperiert als PIA-Koordinatorin direkt mit den Stationen und sucht die Patienten auf, für die eine Weitere Informationen über die Psychiatrische Institutsambulanz erhalten Sie auf unserer Homepage: www.kehberlin.de unter»medizinische Abteilungen«oder unter der Telefonnummer (030) 5549 0517. Weiterbehandlung in der PIA geplant ist, um sie auf die Weiterbehandlung vorzubereiten und ihnen bei den Formalitäten zu helfen. Viele unserer Patienten werden in Wohneinrichtungen komplementärer Träger, mit denen wir eng kooperieren, in therapeutischen Wohngemeinschaften oder im Einzelwohnen betreut. Perspektivisch soll die Zusammenarbeit mit den niedergelassenen Nervenärzten und Psychiatern noch enger werden, so dass die ambulanten und stationären Therapien unserer Patienten immer besser aufeinander abgestimmt werden können. Dr. med. Konrad Übelhack Neue Internetseite für das KEH in Arbeit Die erste Empfehlung in Bezug auf die Krankenhauswahl gibt dem Patienten immer noch der niedergelassene Arzt. Zunehmend werden jedoch weitere Quellen genutzt entweder um die Wahl zu bestätigen, Vergleiche anzustellen, Meinungen zum Krankenhaus einzuholen oder Serviceleistungen zu betrachten,. Die Suche nach dem»richtigen«leistungserbringer im Internet ist eine dieser Quellen. Der Informationsbedarf von Patienten, Angehörigen, Einweisern und weiteren interessierten Parteien, wie z. B. Kostenträger, steigt kontinuierlich. Viele Krankenhäuser haben längst erkannt, welche Bedeutung das Internet für die Patienten hat und haben sich auf die steigenden Anforderungen eingestellt. Das KEH zählt zu den ca. 90 % jener Krankenhäuser, die über eine eigene Homepage verfügen (www.keh-berlin.de). Allerdings berücksichtigt die gegenwärtige Form manche Anforderungen der Zielgruppen (potenzielle Patienten, einweisende Ärzte, Partner und Interessenten) nicht mehr ausreichend in Bezug auf Informationsgehalt, Unterhaltungswert und Organisation und soll auch im Blick auf die Handhabung neuren Gegebenheiten angepasst werden. Aus diesem Grund hat im Dezember des vergangenen Jahres eine Projektgruppe iher Arbeit aufgenommen. Sie verfolgt unter den Projektnamen»Entwicklung der Website als Teil des KEH-Marketings«das Ziel, die KEH-Website zu erneuern und damit den Ansprüchen, Wünschen und Anforderungen der Zielgruppen besser gerecht zu werden. Die Mitglieder der 13-köpfigen Projektgruppe kommen aus den Bereichen: Ärztlicher Dienst, Pflegedienst, Informationstechnologie, Projekt- und Qualitätsmanagement, Öffentlichkeitsarbeit und Controlling. Durch die Einbeziehung sämtlicher Berufsgruppen und Bereiche wird gewährleistet, dass die Interessen, Anforderungen und Ideen keiner Fachrichtung unberücksichtigt bleiben. Darüber hinaus soll durch klare Aufgabenteilung und genaue Ablaufplanung sichergestellt werden, dass die neue Website unter Berücksichtigung der Kosten- und Qualitätsziele im September dieses Jahres online gehen kann. Um die gestellten Ziele zu erreichen, trifft sich die Projektgruppe in regelmäßigen Abständen. Durch die Befragung sämtlicher Führungskräfte aus verschiedenen Bereichen des KEH durch die Projektteilnehmer im Februar 2011, wurden die Meinungen über die aktuelle Website bzw. die Anforderungen an die neue Website ermittelt und damit ein allgemeines Stimmungsbild eingeholt. Nach Auswahl einer externen Firma, welche die Projektgruppe bei der Programmierung und Gestaltung der neuen Website unterstützen soll, wird ein Konzept erarbeitet, das im Anschluss im KEH präsentiert werden wird. Darüber hinaus sind weitere Informationsveranstaltungen und Präsentation geplant. Bevor dann die neue Website online gehen kann, wird sie im Zuge einer Präsentation im KEH vorgestellt werden. Thomas Haubner (Mitarbeiter PQM) und die Mitglieder der Projektgruppe Bitte vormerken! Die nächste Klinikkonferenz findet am 12. und 13. Mai 2011 statt. Nähere Hinweise werden rechtzeitig im Intranet zu finden sein.

KEH-Report März 2011 Seite 14 Rückblick Senatorin Lompscher bei ihrer Laudatio Wie ticken Männer? Herr Mielke (r.) im Gespräch mit Bezirksstadtrat Räßler-Wolff Unter dieser Fragestellung, und weitergehend: Warum leben Männer nicht so lange wie Frauen?, hatten das Bezirksamt Lichtenberg, die Hochschule für Gesundheit und Sport und das Evangelische Krankenhaus Königin Elisabeth Herzberge zur»1. Lichtenberger Männergesundheitskonferenz«am 2. Februar 2011 ins KEH eingeladen. Frau Dr. Sandra Born vom Bezirksamt eröffnete die Tagung. Als Geschäftsführer des KEH begrüßte Michael Mielke die zahlreichen Teilnehmer. Prof. Dr. Albert Diefenbacher leitete als Chefarzt der ausrichtenden Abteilung für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik fachlich ein.»ich war schon so oft hier ich fühle mich fast wie zu Hause«, begann die Senatorin für Gesundheit, Umwelt und Verbraucherschutz Katrin Lompscher ihre Ansprache. Sie bemerkte, dass das Thema Männergesundheit inzwischen in allen Fachgremien beraten würde. Dass Männer eine kürzere Lebenserwartung haben, sei erwiesenermaßen aber nicht ge- Dr. Lang, der Ärztliche Direktor des KEH Prof. Dr. Diefenbacher leitete die Tagung fachlich ein Frau Dr. Born, Leiterin der Planungs- und Koordinierungsstelle Gesundheit im Bezirksamt, eröffnete die Tagung netisch bedingt. Selbst innerhalb Berlins zeigten sich Unterschiede zwischen den Bezirken.»Männlich«zu sein heiße häufig: Raubbau an der eigenen Gesundheit zu treiben. Zudem hätten Männer eine größere Scheu vor dem Arzt und den Folgen eines möglichen Krankheitsbe fundes. Folglich sei hier auch zur Senkung der Kos ten im Gesundheitswesen einiges zu tun. Nach weiteren Ansprachen von Dr. Manfred Lang, dem Ärztlichen Direktor des KEH, und Michael Räßler-Wolff, Bezirksstadtrat für Familie, Jugend und Gesundheit in Lichtenberg, wurden fachliche und gesundheitspolitische Aspekte erörtert. Neben statistischen Vergleichen standen Themen wie Alkoholabhängigkeit und Spielsucht, Geschlechtersensible Rauchentwöhnung und Krisenmanagement für Männer, aber auch Arbeitsbedingungen, die krank machen, auf der Tagesordnung. Mit dem Titel»Man(n), wie geht s?«war zuvor bereits in Zusammenarbeit mit der Techniker Krankenkasse Berlin der Lichtenberger Männergesundheitsbericht 2011 erschienen, der eine neue Perspektive für die Gesundheitsförderung eröffnet sieht. Er ist für Interessenten über das Bezirksamt Lichtenberg zu beziehen. Luther kommt ins KEH Am Mittwoch, dem 2. Februar erhielt die inzwischen stattliche Kunstsammlung des KEH Zuwachs: Beate Töpfer und Stephan Forstreuter von der»burderhilfe Pax Familienfürsorge«übergaben der Geschäftsführung des KEH eine besondere Lutherplastik als Dank für die gute und enge Zusammenarbeit mit dem Krankenhaus. Die Figur entstammt einer Aktion des Nürnberger Kunstprofessors Ottmar Hörl, der mit seinen»multiples«genannten, öffentlichen Installationen international bekannt geworden ist. Unter dem Titel»Martin Luther: Hier stehe ich «waren vom 14. August 12. September 2010 in Wittenberg 800»Luther- Botschafter«, kleinere Kopien der großen Lutherstatue von Johann Gottfried Schadow auf dem Marktplatz aufgestellt worden und sorgten für Aufmerksamkeit und Diskussion. Eine der Plastiken wird nun auch im KEH symbolisch Luthers Botschaft von der befreienden Kraft des Evangeliums verkünden.

März 2011 KEH-Report Seite 15 Personalia Hoffnungstaler Stiftung Lobetal v. Bodelschwinghsche Stiftungen Bethel Lobetal mit neuer Rechtsform Zum Jahresbeginn wurden die Hoffnungstaler Anstalten Lobetal in Bernau in eine andere Rechtsform überführt. Zum 1. Januar 2011 hat sich die»hoffnungstaler Stiftung Lobetal«gegründet und gehört zu den v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel. Das diakonische Unternehmen Bethel mit Hauptsitz in Bielefeld besteht damit aus vier kirchlichen Stiftungen bürgerlichen Rechts: Bethel, Sarepta, Nazareth und Lobetal. Mit der Integration in die v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel haben alle zu Bethel gehörenden Einrichtungen eine einheitliche Rechtsstruktur. 1905 hatte Friedrich von Bodelschwingh den Verein Hoffnungstal e.v. gegründet und damit die Voraussetzung für die Errichtung der Hoffnungstaler Anstalten Lobetal geschaffen. Heute gehören zu Lobetal zahlreiche Einrichtungen in Berlin und Brandenburg mit ca. 3.000 Plätzen für kranke, behinderte oder benachteiligte Menschen und 1.400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Im Jahr 2010 beschloss der Verein die Gründung einer Stiftung und beendete mit dem Übergang in die neue Rechtsform seine traditionsreiche Arbeit, die nun von der Stiftung fortgeführt wird. (Quelle: Presseabteilung der Hoffnungstaler Stiftung Lobetal) Mit einem feierlichen Gottesdienst in der Zionskirche in Bethel wurden die beiden neuen Vorstandsmitglieder offiziell in ihr Amt eingeführt: (v.l.n.r.) Pastor Ulrich Pohl, Dr. Norden und Dr. Feldmann und Dr. Ingeborg von Schubert Dr. Johannes Feldmann Dr. Johannes Feldmann in Bethel-Vorstand berufen Pastor Dr. Johannes Feldmann ist zum Jahresbeginn in den auf sechs Mitglieder erweiterten Vorstand der v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel berufen worden. Die Änderung der Rechtsform in Lobetal war Anlass dafür: damit werden die Belange der vierten Stiftung im Rahmen der kollegialen Gesamtver - ant wortung im Vorstand vertreten. Zugleich wird er als Ar beits schwerpunkt den Arbeitsbereich Altenhilfe übernehmen und die Anliegen der Region Berlin-Brandenburg einbringen. Vorstandsvorsitzender ist seit 2008 Pastor Ulrich Pohl. Zu DDR-Zeiten war Dr. Johannes Feldmann Hauptabteilungsleiter im Diakonischen Werk der DDR und war dort zuständig für die stationären Einrichtungen. Nach der deutschen Wiedervereinigung übertrug ihm das Diakonische Werk der Ev. Kirche in Deutschland die Koordination für die Angleichung der Strukturen der Diakonie in Ost und West. 1994 wurde ihm die Leitung der Hoffnungstaler Anstalten Lobetal übertragen. Neben der Tätigkeit als Vorstandsvorsitzender in Lobetal war er zugleich verantwortlich für das Ev. Krankenhaus Königin Elisabeth Herzberge sowie die Gemeindepsychiatrischer Verbund und Altenhilfe ggmbh (GPVA). Neben der neuen Aufgabe im Vorstand wird er auch künftig als Geschäftsführer für diese drei Bereiche Verantwortung tragen. (Quelle: Pressestelle Bethel) Wir begrüßen als neue Mitarbeiterinnen und Mit arbeiter im KEH Das KEH haben verlassen Seit Januar 2011 Meike Bottlender Oberarzt Kinder/Jugendpsychiatrie Bärbel Buchelt Kunsttherapeutin Kinder/Jugendpsychiatrie Sabine Günther Krankenschwester Station CHG 1 Wiebke Haberbeck Diplompsychologin Neurologie Toni Hendel Gesundheits- u. Krankenpfleger Station P 2 Claudia Kienast Diät- und Diabetesassistentin Diätassistenten Ferdinand Klopfer Assistenzarzt Psychiatrie/Psychotherapie Dr. Caroline Lorberg Assistenzärztin Epileptologie Anita Michler Arzthelferin Psychiatrie (vorstationär) Sina-Simone Schreier Diplompsychologin Kinder/Jugendpsychiatrie Christian Stockhaus Mitarbeiter Krankentransport Interner Krankentransport Dr. Dörte Worthmann Assistenzärztin Psychiatrie/Psychotherapie Seit Februar 2011 Dr. Samuel Elstner Oberarzt BHZ, Haus 9 Dr. Thomas Fiedler Oberarzt Zentrale Aufnahme und Diagnostik Mathias Franke Heilerziehungspfleger Epileptologie Hans-Jürgen Recke Altenpfleger Station P 6 Maria Schneeweiß FSJ Station P 2 Dr. Bastian Vogl Assistenzarzt Innere Klinik Im März 2011 Purnima Das Assistenzärztin Epileptologie Julia Martin Assistenzärztin Psychiatrie/Psychotherapie Alexander Reichardt Psychologe PIA Institutsambulanz Erwachsene Claudia Thränhardt Gesundheits- und Krankenpflegerin Station IN 1 Niklas Trempler Assistenzarzt Psychiatrie/Psychotherapie Im Januar 2011 Rosmarie Herrmann Krankenschwester Station NE 2 Dr. Christoph Gosepath Facharzt Psychiatrie/Psychotherapie Annette Fröhmel Assistenzärztin Psychiatrie/Psychotherapie Claudia Köppen Psychologin Clearingstelle Jana Zöllter Psychologin Clearingstelle Gudrun Starke Fachkrankenschwester Station P 5 Elisabeth Fincke Krankenschwester Station CH 1 Dr. Verena Lemke Assistenzärztin Innere Klinik Dr. Aylin Franke Assistenzärztin Innere Klinik Dr. Jana Höfer Fachärztin Institutsambulanz Melanie-Jane Müller FSJ Station IN Im Februar 2011 Sebastian Margaschewski Station CH 1 Dr. Gunter Müller-Glewe Gefäßchirurgie

KEH-Report März 2011 Seite 16 Veranstaltungen Aktuelles Baugeschehen Aktuelle Ausstellung Bis zum 10. März 2011 Museum Kesselhaus, Haus 29 Lisa Pakschies»Every day great«herzberger Psychiatriegespräch Donnerstag, 10. März 2011, 17 18 Uhr, Rathaus Schöneberg, John-F.-Kennedy-Platz Dr. med. Tanja Sappok:»Besonderheiten der emotionalen Entwicklung bei Menschen mit geistiger Behinderung und Autis mus«(im Rahmen der 6. Fach tagung»therapie bei Menschen mit geistiger Behinderung«der Psychotherapeutenkammer Berlin vom 10. 11. März 2011). Zertifiziert von der ÄK mit 1 Punkt. Festveranstaltung und Konzert 10 Jahre Förderverein Museum Kesselhaus Herzberge e. V. Freitag, 25. März 2011, 17 Uhr, Museum Kesselhaus, Haus 29 Festkonzert mit dem Chor»Fishing for Compliments«20 Uhr, Museum Kesselhaus, Haus 29 Vernissage Donnerstag, 31. März 2011 19 Uhr, Museum Kesselhaus,Haus 29 Die Ausstellung»Retrospektive«mit Werken von Amiran Kuprava ist bis zum 10. Mai 2011 zu sehen. Diabetes mellitus eine inter - dis ziplinäre Fallkonferenz Mittwoch, 13. April 2011 16 19 Uhr, Haus 22, Clubraum»Der ältere Diabetiker Therapiealgorithmen«. CME-Punkte sind beantragt. Kammerkonzert Donnerstag, 14. April 2011 19 Uhr, Haus 22, Alte Kapelle Die Mitglieder der Camerata musica»jean Baptiste Loeillet«spielen Werke von Komponisten der Barockzeit. Der Eintritt ist frei. Vortrag Mittwoch, 27. April 2011, 19 Uhr Museum Kesselhaus, Vereinsraum»Stolpersteine: Erinnerung oder Provokation im Alltag«mit Michael Rohrmann und Bernd Streich. Unkostenbeitrag: 3. Vernissage Donnerstag, 12. Mai 2011 19 Uhr, Museum Kesselhaus, Haus 29 Die Ausstellung»Art Recycling«mit Werken von Simone Kehl ist bis zum 23. Juni 2011 zu sehen. Internationaler Abend Donnerstag, 19. Mai 2011, 19 Uhr, Museum Kesselhaus, Haus 29»Islam in Deutschland«mit Prof. Josef Nietzsch. Unkostenbeitrag: 3. Vernissage Donnerstag, 26. Mai 2011 19 Uhr, Museum Kesselhaus, Haus 29 Die Ausstellung»Blaues Ei auf gelbem Kreuz«mit Werken von Galina & Nikolay Skryl ist bis zum 11. Juli 2011 zu sehen. Chorkonzert Donnerstag, 28. Mai 2011 16 Uhr, Haus 22, Alte Kapelle Die Chorvereinigung»Bella musica«aus Berlin-Karlshorst singt Volks- und Frühlingslieder Eintritt frei! Vortrag Mittwoch, 1. Juni 2011, 19 Uhr, Museum Kesselhaus, Haus 29»Zum Zusammenhang von Eierernte und intaktem Gehirn«mit Galina & Nikolay Skryl. Vorschau Gemeinschaftsausstellung Simone Kehl und Amiran Kuprava 24. Juni 12. Juli 2011 im Museum Kesselhaus Aktuelles Baugeschehen Errichtung einer Geriatriestation GE1 und Neustrukturierung der Neurologie NE1 Nach der Bestätigung des Landeskrankenhausplanes sowie der er folgten Abstimmung mit der Amtsärztin, Frau Dr. Wein und Frau Kölbel vom Landesamt für Gesundheit und Soziales (LaGe So), erfolgte die Erstellung und Einreichung der Ordnungsbehördlichen Genehmigung für die neue Geriatriestation GE1 (auf der NE2) und die geänderte Neurologiestation (auf der NE1) im Januar 2011. Die Umbaumaßnahmen haben bereits Ende Dezember 2010 begonnen. Die Ordnungsbehördliche Abnahme ist für den 23. März 2011 geplant. Eingerichtet wird die Station GE1 unter Leitung von Chefarzt Dr. Thomas mit 19 Betten Schließung der Zufahrt an der Allee der Kosmonauten Zum Schutz der Amphibienpopulation auf dem Gelände des Krankenhauses wird die Zu- und Ausfahrt Allee der Kosmonauten im Haus 3 und 11 Betten im Haus 5. Die NE1 wird unter Leitung von Dr. Kauert mit 26 Betten im Haus 3 ihre Arbeit aufnehmen. Nach erfolgter Abnahme und Inbetriebnahmebescheinigung wird der Patientenaufenthaltsraum fertig gestellt. Die Einrichtung der beiden Stationen gestaltete sich sehr schwierig, da fehlende Funktionsräume zum Teil ausgelagert werden und somit angrenzende Bereiche beschnitten werden mussten. Wir möchten uns hiermit bei allen beteiligten Bereichen für ihre Mitwirkung bedanken. Tagesklinik für Erwachsene, Herzbergstraße 82 Die Erweiterung der Tagesklinik er möglicht durch den Umzug der PIA in Haus 18 auf insgesamt 30 Bet ten hat begonnen und wird zum im Monat März in der Zeit von 18 24 Uhr eingeschränkt und mit entsprechenden Hinweisschildern gekennzeichnet (siehe Hinweise im Intranet). Ende März 2011 mit der Ordnungsbehördlichen Abnahme fertig gestellt. Restsanierung Haus 2 und 4 sowie Infrastruktur Nach Rücksprache mit Herrn Kroll vom Fördermittelgeber, dem Land Berlin, wird die eingereichte Bauplanungsunterlage (BPU) in geprüfter und bestätigter Form Ende Februar vorliegen. Damit ist der geplante Bau beginn der Infrastrukturmaßnahme für Mai/ Juni sichergestellt. Die Sanierung der Häuser 2 und 4 geht, nach Vorlage der BPU, in die Ausführungsplanung und Ausschreibung. Der damit verbundene Freizug von Haus 2 zum September 2011 wird in den nächsten Wochen mit den betroffenen Bereichen geklärt und abgestimmt. Mario Menzel, Leiter Technik/Bau»Von Profis für Profis«Unter diesem Motto möchten wir für interessierte Pflegende der Intensivmedizin einen Fortbildungstag im Evangelischen Krankenhaus Königin Elisabeth Herzberge ggmbh in Berlin gestalten. Am 6. Mai 2011 informieren Pflegeleitungen aus dem ganzen Bundesgebiet, ein Kommunikationstrainer und ein Rechtsanwalt über aktuell wichtige Themen, wie z. B. Katecholamintherapie, Umsetzung der S3-Leitlinie durch die Pflegekräfte, NIV-Beatmung, Versorgungskonzept auf einer Stroke Unit nach DGN, neueste Informationen aus der Gerechtigkeitsforschungin Bezug auf den Pflegekräftemangel sowie Themen zur Kommunikation auf der Intensivstation. Anmeldung bitte bis zum 27. April 2011. Ich freue mich auf einen regen Austausch und verbleibe bis dahin mit vielen Grüßen, Cornelia Heidgen Organisatorin und Asprechpartnerin Bei Interesse und Fragen wenden Sie sich bitte an mich: Telefon (030) 5472 3205 Mail: c.heidgen@keh-berlin.de Unkostenbeitrag: 35 /Person (bitte einzahlen unter der Bankverbindung: KD-Bank e.g.; BLZ 35060190; Konto: 1560143016; Zahlungsgrund: 97015 KEH-Pflegefachtag Intensiv) Mit der Überweisung melden Sie sich verbindlich an. Die Rücküberweisung bei Nichtteilnahme ist leider nicht möglich.