1. Modul: Elternbrief (Info zum Start des Projektes) 2. Modul: 6. Klasse Inhalt: stoffgebundene und nicht stoffgebundene Süchte, eigene Erfahrungen, life skill-training 3. Modul: 8.Klasse Inhalt: Aktionswoche Umfang: bis zu 30 Std (1 Woche) Umfang: bis zu 6 Std.an einem Tag 4. Modul: Gruppenangebot Inhalt: nicht konsumorientierte sinnstiftende Freizeitaktivitäten findet außerorts von Schule Umfang:3 Std./Wo. für 2 3 Monate (10 Termine) 5. Modul: mobiles Gruppenangebot Inhalt: Cannabis optional Umfang: 3 Std./Wo. für 2-3 Monate (10 Termine) 6. Modul: Abschluss Schüler Inhalt: Evaluation Umfang: Elternworkshop: Inhalt: Infos zur Woche und zum Thema Sucht Umfang: 3 Std. Lehrerworkshop: Inhalt: analog Elternworkshop Umfang: 3 Std. Abschluss Lehrer Inhalt: Evaluation Umfang: 2 Std - 1 -
Laufzeit: Die Gesamtlaufzeit des Projektes an einem Projektort beträgt 4 Monate. Die Module 1-3 werden im ersten Monat durchgeführt. Die Module 4-5 schließen an Modul 3 an und haben eine Laufzeit von 3 Monaten. Zielgruppe: Es findet hier eine Unterteilung in die primäre und sekundäre Zielgruppe statt: Die primäre Zielgruppe sind Jugendliche im Alter von 12 15 Jahre (6. und 8. Klasse). Zur sekundären Zielgruppe zählen Eltern und Lehrer. Um eine möglichst hohe Nachhaltigkeit und Effizienz zur erzielen, ist die begleitende Arbeit mit den jeweils betroffenen Eltern und Lehrer erforderlich. Primäre Zielgruppe: 1. Jugendliche im Alter von 12 Jahren (6. Klasse): Auch wenn hier im Vergleich zu den älteren Jugendlichen noch relativ wenig Suchterfahrungen/ Konsumerfahrungen vorliegen, ist es unter präventiven Gesichtspunkte sinnvoll einen Projekttag als Einstieg in das Thema Sucht mit den Themen life skill, Erfahrung von Sucht (Elternhaus, Freundeskreis, etc.) zu beginnen. 2. Jugendliche im Alter von 14 (8. Klasse): Hier wird konkret mit dem bereits vorhanden Sucht- und Konsumverhalten verschiedener Drogen gearbeitet mit dem Ziel, drogenkonsumierende Jugendliche für eine Gruppe zum Thema nicht konsumorientierte sinnstiftende Freizeitaktivitäten zu interessieren. Eltern: Die Eltern sollen mittels eines Elternbriefes vor Beginn des eigentlichen Projektes über die Inhalte, Möglichkeiten und Ziele des Projektes informiert und zu dem anstehenden Elternworkshop eingeladen werden. Elternworkshop: Eltern sollen hier in verdichteter Form zu den Inhalten ihrer Kinder ebenso arbeiten und vor allem informiert werden. Ferner sollen Handlungsperspektiven zum Thema Mein Kind konsumiert Suchtmittel entwickelt werden können. Eltern sollen mit Blick auf die Nachhaltigkeit Multiplikatoren werden. Lehrer: Angesprochen sind insbesondere die jeweiligen Klassenlehrer und -lehrerinnen der jeweiligen teilnehmenden Klassen. Um eine Nachhaltigkeit erreichen zu können ist es absolut notwendig für das Projekt unterstützende und engagierter Lehrer und Lehrerinnen als Partner zur Verfügung zu haben. Darüber hinaus sollen die Lehrer ähnlich wie die Eltern die Möglichkeit haben, sich zu informieren; aber auch konkret zu den Inhalten zu arbeiten. Lehrer sollen mit Blick auf die Nachhaltigkeit Multiplikatoren werden und befähigt werden alleine zu den Inhalten der Suchtproblematik im schulischen Alltag zu arbeiten. - 2 -
Auswertung der Aktionstage zum Thema Sucht Stand Januar 2008 nach der Durchführung an 2 Haupt- und Realschulen und einer Hauptschule HS u. RS Salzhausen HS u. RS. Hollenstedt HS Vossbarg Neu Wulmstorf SchülerInnen aus der 6. Klasse 85 ( 2RS-45S- und 2 HS-40S-Klassen) 69 (2 RS-45S- und 1 HS -24S- Klassen) SchülerInnen aus der 8. Klasse 114 (3 RS-70S- und 2 HS- 44S- Klassen) 84 ( 2 RS-58S- und 1 HS-26S- Klasse ) Teilgenommene LehrerInnen 5 (davon 5 für die 8.Kl.) 11 (davon 3 für die 6. Kl. und 3 für die 8.Kl,) Rest interessierte FachlehrerInnen 49 (2 Klassen) 51 ( 2 Klassen) 10 (davon 2 für die 6. Kl. und 3 für die 8.Kl.) Rest interessierte FachlehrerInnen Teilgenommene Eltern 8 ------- 21 12 Gesamtzahl 203 249 26 43 12 Alle SchülerInnen 452 14 Anschließende Gruppe - 3 -
Fazit: Vorbereitungsphase: Der Zugang wird erleichtert, wenn bereits seitens des SpD oder der Reso-Fabrik Kontakte zu der Schule bestehen. Gerade für die Planung seitens der Schule ist die rechtzeitige (2 Monate vor dem Start der Aktionstage) Durchführung des Kontaktgespräches notwendig. Es ist sinnvoll noch vor dem Lehrerworkshop ein Informationsgespräch mit den beteiligten LehrerInnen und darüber hinaus interessierte LehrerInnen zu führen. Die LehrerInnen gehen dann entspannter in die Aktionstage, da sie so im Vorfeld erfahren haben, was konkret sowohl an möglichen Belastungen als auch Entlastungen auf sie zukommt. Ferner ist diese Vorgehensweise für die schulische Planung - Lehrerstunden setzen, etc. notwendig. Als sinnvolle Ergänzung zu den Infoseiten sollte eine Vereinbarung zwischen der Schule und der Kreisjugendpflege geschlossen werden, die gerade der Schule nochmals verdeutlicht, was an Aufgaben und Verantwortlichkeiten auf sie zukommt; aber ihr auch zeigt, was das Team leistet. Diese Vereinbarung verhindert Missverständnisse und unterstützt einen guten Start der Aktionstage. Lehrerworkshop: Die Unterstützung der Schulleitung spielt eine entscheidende Rolle. Sie muss sehr klar die Inhalte nach dem Kontaktgespräch ins Kollegium transportieren. LehrerInnen sollten motiviert sein und offen auf Impulse von außen reagieren können. Das Zeitfenster von 3 4 Stunden ist gut gewählt. Theoretisch wäre auch ein größeres Zeitfenster denkbar, doch würde dieses von den LehrerInnen nicht mitgetragen werden. Elternworkshop: Bei allen 3 Workshops reichte die Zeit von 3 ½ Stunden (16:00 bis 19:30) gerade so aus. Das Interesse der Eltern hätte jedoch noch mehr Stunden gefüllt. Auch hier ist die Kommunikation und Mitarbeit seitens der Schulleitung / LehrerInnen / Ansprechpartner absolut wichtig (Versendung der Elternbriefe, Vorbereitung des Raumes, etc.). Die Eltern werden für das Thema sehr gut sensibilisiert und es stellte sich bei allen bislang durchgeführten Workshops - ein großer Beratungsbedarf dar. Hier wurde wieder einmal deutlich, wie wichtig Eltern als Multiplikatoren sind. Gerade die Eltern, die inhaltlich stark betroffen sind, waren nicht anwesend. Umso mehr Gewicht bekommt dadurch die Rolle der Eltern - in der Regel die der ElternvertreterInnen - die da waren. Diese gilt es enorm zu stärken, zu informieren und als Multiplikatoren aufzubauen und zu fördern. Es kam sehr schnell zu konkreten Fragen, wie z.b: Wann erlaube ich meinem Kind zu rauchen oder zu trinken?. Als Anregung ist festzustellen: es macht Sinn für die Zukunft einen Flyer mitzubringen, der für den jeweiligen Sozialraum wichtige Adressen von Beratungsmöglichkeiten vor Ort mit Öffnungszeiten (so genau wie möglich) beinhaltet. Beispielsweise: Reso, EB, SpD, - 4 -
KJP, Jugendamt,etc. ). Der Informationsbedarf seitens der Eltern ist durch den Elternworkshop nicht zufriedenstellend zu decken. 2. Modul (Arbeit mit den 6. Klassen) In allen Klassen war festzustellen, dass bei 50% aller Jugendlichen Konsumerfahrungen vorhanden sind. Ferner entstand der Wunsch, mehr Zeit auch schon für die 6. Klassen zu haben. Es ist uns methodisch gelungen, die Jugendlichen für die unterschiedlichen Süchte (stoffgebundene und nicht stoffgebundene Süchte) zu sensibilisieren. Sofern es sich aufgrund der Klassenzahlen realisieren lässt, sind 90 min. anstelle von 45 min. auf jeden Fall sinnvoll. Ferner ist von den KlassenlehrerInnen die Flexibilität und Sensibilität zu erwarten, dass sie spontan bei Bedarf den Klassenraum verlassen, um den Jugendlichen es zu ermöglichen, sich freier äußern zu können. 3. Modul (Arbeit mit den 8. Klassen) Es ist sehr positiv, wenn die beteiligten LehrerInnen Eigeninitiative zeigen. So werden dann die Fragebögen authentischer ausgefüllt, die Jugendlichen arbeiten viel besser, vor allem engagierten und authentischer, mit. Die Begleitung durch die KlassenlehrerInnen ist unbedingt erforderlich, nicht nur als Nachbereitung des Besuches der PatientInnen, sondern auch als Unterstützung aller Einheiten. Nur so kann ein optimaler Nutzen aus den Aktionstagen gezogen werden. Die Zusammenstellung der unterschiedlichen Einheiten hat sich unter didaktischen Gesichtspunkten als absolut sinnvoll erwiesen. Es ist gelungen, eine Dynamik zu entwickeln und eine Spannung zu halten, die es den Jugendlichen ermöglicht, mehrere Tage hintereinander zu dem oft als abgelutscht und verbraucht bezeichnetem - Thema konstruktiv zu arbeiten. 4. Modul (Gruppenangebot) Für das Installieren einer Gruppe sind folgende Punkte aufgrund der gesammelten Erfahrungen erforderlich: Aufsuchende Arbeit nach der schulzeitintegrierten Phase Aufbau und Intensivierung der Beziehungsarbeit mit den Jugendlichen Vorhandensein eines seitens der Jugendlichen akzeptierten AnsprechpartnerIn (SchulsozialarbeiterIn/ BeratungslehrerIn) außerschulische Räumlichkeiten persönliche Beziehung sollte zwischen SchülerInnen und LehrerInnen/ Schulsozialarbeiterin vorhanden sein. Es sollte eine Bereitschaft vorhanden sein, sich mit Themen auch außerhalb des Unterrichtes zu beschäftigen. - 5 -