Singen und Lernen Perspektiven auf schulische und außerschulische Vokalpraxis

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Transkript:

Singen und Lernen Perspektiven auf schulische und außerschulische Vokalpraxis

Musik im Diskurs Band 24 Singen und Lernen Perspektiven auf schulische und außerschulische Vokalpraxis im Auftrag der herausgegeben von Thomas Greuel, Ulrike Kranefeld und Elke Szczepaniak 2011 Shaker Verlag, Aachen

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. Hinweis: In einigen Texten dieses Bandes wird für Personen beider Geschlechter zumeist nur die männliche Form verwendet. Dies geschieht ausschließlich aus Gründen der Lesbarkeit. Das weibliche Geschlecht ist in diesen Fällen immer als gleichwertig eingeschlossen. Copyright Shaker Verlag 2011 Alle Rechte, auch das des auszugsweisen Nachdruckes, der auszugsweisen oder vollständigen Wiedergabe, der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen und der Übersetzung, vorbehalten. Printed in Germany. Lektorat: Elke Szczepaniak ISBN 978-3-8440-0146-4 ISSN 1867-5220 Shaker Verlag GmbH Postfach 101818 52018 Aachen Telefon: 02407 / 95 96-0 Telefax: 02407 / 95 96-9 Internet: www.shaker.de E-Mail: info@shaker.de

Inhalt Vorwort der Herausgeber 7 Alexander J. Cvetko Der Sprechgesang in wissenschaftlicher Perspektive: Anregungen der Historischen Musikwissenschaft für die Musikpädagogik 10 Nina Dyllick Ein allgemeindidaktisches Modell als Schlüssel zu einem erweiterten Verständnis von Vokalpraxis in der Schule? Kersten Reichs Modell der didaktischen Handlungsebenen 24 Timo Fischinger, Jan Hemming Wie singe ich im Chor? Individuelle Intonations- und Timingmessungen in Vokalensembles 45 Thomas Greuel Musikalische Autobiographien eine Aufgabenstellung zur Selbstreflexion von Studierenden 59 Thomas Greuel, Ulrich Horst Singen zwischen Wunsch und Wirklichkeit Musikpädagogische Stimmdiagnose in der allgemein bildenden Schule 69 Jan-Peter Koch Gesang als Ausdruck der Seele Dimensionen des Beziehungsgeflechts Stimme Popmusik Schule 87 Oliver Krämer Stimme erforschen Zeitgenössische Vokalmusik als pädagogische Herausforderung 98 Ulrike Kranefeld, Martina Krause Vom Sinn des Singens Rekonstruktion von Begründungszusammenhängen 119 Katharina Schilling-Sandvoß Aspekte der Liedauswahl in Grundschule und Sekundarstufe I 139

Kitty Schmidt Lernen durch alltägliches Singen Beobachtungen und Erfahrungen aus dem Musikkindergarten KISUM in Weimar 155 Anhang Zu den Autoren und Herausgebern 164 Musik im Diskurs. Eine Buchreihe der Gesellschaft für Musikpädagogik Übersicht der Bände 1-23 166

Vorwort der Herausgeber Die Jahrestagung 2010 der Gesellschaft für Musikpädagogik (GMP) vom 5. - 6. März in Rostock stand ganz im Zeichen des Singens. Wie vielfältig dabei die musikalische Arbeit mit der Stimme in den Blick genommen wurde, zeigt sich schon in den Feldern, die die Beiträge des vorliegenden Tagungsbandes berühren: Neben der Vokalpraxis in unterschiedlichen Schulstufen von der Grundschule bis zur gymnasialen Oberstufe geht es auch um das Singen im Chor, im Kindergarten und in der Hochschule. Dabei unterscheiden sich die methodischen Zugriffe auf das Thema deutlich: Historische Perspektiven stehen neben empirischen und grundlagentheoretischen und geben so ein facettenreiches Bild der aktuellen Beschäftigung mit Vokalpraxis in der Musikpädagogik. So greift Alexander Cvetko mit dem Rap ein aktuell beliebtes Thema im schulischen Musikunterricht auf. Sein Beitrag erschließt dabei Erkenntnisse der Historischen Musikwissenschaft und leitet daraus Anregungen für die Musikpädagogik ab. Dabei reicht sein Blick weit über die übliche Spurensuche in der afro-amerikanischen Musik zurück und stellt den Rap in die Tradition des Sprechgesangs, dessen Wurzeln bis in die Antike reichen und durch die europäische Musikgeschichte zu verfolgen sind. Nina Dyllick untersucht, inwieweit sich ein allgemeinpädagogisches Modell als Reflexionsinstrument für musikpädagogische Kontexte eignet. Dazu adaptiert sie das Modell der didaktischen Handlungsebenen von Kersten Reich für die Vokalpraxis und zeigt anhand von Unterrichtsbeispielen, inwieweit ein solcher Bezug zur konstruktivistischen Pädagogik neue Perspektiven auf die Arbeit mit der Stimme in der Schule eröffnen kann. In einer empirischen Studie widmen sich Timo Fischinger und Jan Hemming mit der Messung von Intonation und Timing zwei Grundkategorien musikalischer Interpretation beim Singen im Chor. Dabei nutzen sie die technischen Möglichkeiten einer Mehrkanalanalyse, um den individuellen Beitrag des einzelnen Chorsängers zum charakteristischen Gesamtklang des Chores nachvollziehbar zu machen. 7

Ein Instrument zur Selbstreflexion von Studierenden in Bezug auf ihre eigene Vokalpraxis stellt Thomas Greuel vor: Er berichtet von den Chancen, die mit der Aufgabe verbunden sind, eine eigene musikalische Autobiographie zu schreiben und verdeutlicht dies an Beispielen aus seiner Praxis als Hochschullehrer. Thomas Greuel und Ulrich Horst entwickeln in ihrem Beitrag nicht nur praktikable Verfahren zur Stimmdiagnose in der allgemein bildenden Schule, sondern auch praxisnah die sich daran anschließenden vielfältigen Möglichkeiten und Wirkungen von binnendifferenzierter Stimmbildung in der Grundschule. Mit dem Thema Singen von Popularmusik in der Schule beschäftigt sich der Beitrag von Jan-Peter Koch. Er verweist sowohl auf besondere Bedingungen und Beschränkungen als auch entsprechende didaktische Kompensationsstrategien, die im schulischen Kontext beim Umgang mit Popmusik zu beachten sind. Oliver Krämer wirft anhand von Beispielen von Schwitters, Cage, Schnebel und Berberian einen forschenden Blick auf die menschliche Stimme mit ihren Möglichkeiten und auf entsprechend geeignete vokalpädagogische Vermittlungsansätze, die explorative Lernstrategien nutzen. In vielen Bundesländern etablieren sich zurzeit an den Grundschulen Projekte, die das Singen für Kinder im Grundschulalter oft flächendeckend fördern sollen. Martina Krause und Ulrike Kranefeld fragen nach den Begründungen, die die jeweiligen Initiatoren im Kontext ihrer Bemühungen um die Förderung des Singens in der Grundschule angeben und beleuchten außerdem die Sichtweise von fachfremden Grundschulehrenden auf ihre Vokalpraxis mit den Kindern. Katharina Schilling-Sandvoß beschäftigt sich mit einem zentralen Thema im Kontext des Singens in der Schule: Welche Kriterien für die Eignung von Liedern sind denkbar? Dieser Frage geht sie nicht nur mit Hilfe von Äußerungen von Lehramtsanwärtern, sondern auch in historischer Perspektive nach und verfolgt die wechselhafte Geschichte des Singens in der Schule seit dem 18. Jahrhundert bis heute in ihren Stationen und in Bezug auf die Frage der Liedauswahl. 8

Kitty Schmidt beschreibt in ihrem Beitrag ein ganz besonderes Projekt: das Konzept und die Praxis des Musikkindergarten KISUM in Weimar, in dem das Singen einen besonderen Stellenwert erhält, den Tagesablauf durchzieht bzw. ausmacht. Ihre Beobachtungen und Erfahrungen fokussieren das Lernen durch alltägliches Singen. Bochum, Bielefeld, Würzburg im Februar 2011 Thomas Greuel Ulrike Kranefeld Elke Szczepaniak 9