Oberschulkonzept Apensen Als Arbeitsgrundlage verabschiedet vom Schulvorstand am 5.10.2011 Günter Bruns
Gliederung: (1) Unser Leitbild (2) Vorbemerkung (3) Ziele der Oberschule Apensen (4) Klassenbildung (5) Differenzierungskonzept (6) Organisation von Lernprozessen (7) Leistungsbeurteilung und Zeugnisse (8) Lehrereinsatz (9) Das Unterrichtsfach Training 1. Unser Leitbild Unsere Schule ist Lebensraum für alle Schüler und Lehrer. In unserem Schulhaus fühlen wir uns wohl. Wir respektieren einander, auch wenn wir alle verschieden sind. Wir gestalten unser Zusammenleben freundlich, partnerschaftlich und vertrauensvoll. Wir lernen miteinander zu reden, zu streiten und uns wieder zu vertragen. Wir übernehmen die Verantwortung für unser Lehren und Lernen selbst und geben unser Bestes. Dabei erkennen wir die Leistungen der anderen an und unterstützen uns gegenseitig. 2. Vorbemerkung 1. Unsere Schule sollte nach Auffassung des Gründungskollegiums von Anbeginn an ein Haus des gemeinsamen Lernens ohne Diskriminierungen und mit einer von gegenseitiger Achtung sowie Rücksichtnahme geprägten Lern- und Schulatmosphäre sein. (vgl. Leitbild der Schule) Daher achteten wir stets darauf, in der Gestaltung des Schullebens, in der Schulorganisation, im Lehrereinsatz, in der Raumnutzung und in den Unterrichtsangeboten Verbindendes zu stärken und Trennendes möglichst zu vermeiden. 2. Die zusammengefasste Haupt- und Realschule Apensen stellte zehn Jahre lang einen Schulverbund mit integrativen Elementen dar, ohne dass dabei die schulformspezifische Gliederung aufgehoben wurde.. Mit der Zusammenfassung der Schülerinnen und Schüler der beiden Schulformen Hauptund Realschule in schulformübergreifenden Lerngruppen schufen wir ein hohes Maß an Durchlässigkeit zwischen den Schulformen. 3. Unser Konzept der zusammengefassten Haupt- und Realschule trug zum Erhalt eines Hauptschulangebotes am Schulstandort Apensen bei. Es stellte sicher, dass Schülerinnen und Schüler in der Samtgemeinde Apensen am örtlichen Schulstandort alle Abschlüsse des Sekundarbereichs I erwerben konnten. 4. Dank unseres Konzeptes konnten wir in der Vergangenheit jahrgangsübergreifenden Unterricht in der Hauptschule vermeiden.
3. Ziele der Oberschule Apensen Die Umwandlung der zusammengefassten Haupt- und Realschule Apensen in eine Oberschule Apensen stellt die konsequente Fortsetzung unserer vor zehn Jahren begonnen Schulentwicklungsarbeit dar. 1.1. Ziele der Oberschule Apensen Die Umwandlung der zusammengefassten Haupt- und Realschule Apensen in eine Oberschule Apensen stellt die konsequente Fortsetzung unserer vor zehn Jahren begonnen Schulentwicklungsarbeit dar. Die Oberschule Apensen soll - viel gemeinsamen Unterricht bieten, in dem lernschwächere und lernstärkere Schüler größtmögliche individuelle Lernerfolge erzielen. - für Schüler mit unterschiedlichen Lernvoraussetzungen und Lernfähigkeiten ein differenziertes Unterrichtsangebot bereithalten und durch eine differenzierte Leistungsbeurteilung allen Schülern Erfolgserlebnisse ermöglichen, um die Freude am Lernen lange zu erhalten. - alle Schülerinnen und Schüler in gemeinsamen und kursdifferenzierten Lernprozessen zu den bestmöglichen persönlichen Abschlüssen in der Sekundarstufe I führen. - Schülerinnen und Schüler mit besonderen Begabungen, Neigungen und persönlichen Stärken durch entsprechende Angebote fördern, soweit dies im Rahmen der schulischen Ressourcen möglich ist. - Schülerinnen und Schülern auf den Übergang auf weiterführenden Schulen vorbereiten und sie so qualifizieren, dass sie diesen Bildungsanschluss erfolgreich gestalten können. - durch berufsorientierende Maßnahmen eine überlegte Berufswahlentscheidung ermöglichen - eine Schulgemeinschaft fördern, in der sich ein gutes soziales Miteinander entwickeln kann. - einer dynamischen Lernentwicklung Rechnung tragen und schulische Bildungswege durchlässig gestalten. - soweit wie möglich Lerngruppen bilden, in denen das Lernen unterstützt wird durch soziale Vorbilder und kognitive Anreize. - mit der Schaffung des Faches Training einen unterrichtlichen Rahmen schaffen für ein differenziertes Förderangebot, für aktives soziales Lernen und für die Umsetzung eines Methodencurriculums. - durch Formen des kooperativen Lernens das Lernen miteinander und voneinander fördern. - 4. Klassenbildung Wir achten bei der Neuzusammensetzung der Klassen im 5. Jahrgang auf eine ausgewogene Verteilung der Schülerinnen und Schüler nach folgenden Gesichtspunkten: - Schullaufbahnempfehlung der Grundschule - Noten im Grundschulzeugnis der 4. Klasse und Beschreibung des Lern- und Leistungsverhaltens im Gutachten - Sozial- und Arbeitsverhalten - Geschlecht - Herkunft (Ort in der Samtgemeinde, Migration,...) Entsprechend der Freundschaftsgruppenwahl achten wir darauf, dass mindestens ein Freundschaftswunsch erfüllt wird.
5. Differenzierungskonzept Die Oberschule im Schulzentrum Apensen wird jahrgangsbezogen geführt. Auf der Grundlage des Grundsatzerlasses zur Arbeit in der Oberschule wird folgende Form der äußeren Fachleistungsdifferenzierung gewählt: 1. Um den Schülerinnen und Schülern im 5. Schuljahrgang die Eingliederung in die neue Schule zu erleichtern und um die Bildung einer stabilen Klassengemeinschaft zu fördern, wird im ersten Schuljahr der Oberschule auf eine äußere Fachleistungsdifferenzierung vollständig verzichtet. 2. Ab dem 6. Jahrgang wird der Unterricht im Fach Englisch auf zwei Anforderungsebenen erteilt : G-Kurs: Grundlegende Anforderungsebene E-Kurs: Erhöhte Anforderungsebene 3. Ab dem 7. Jahrgang wird der Unterricht zusätzlich im Fach Mathematik auf zwei Anforderungsebenen erteilt : G-Kurs: Grundlegende Anforderungsebene E-Kurs: erhöhte Anforderungsebene 4. In den Jahrgängen 8, 9 und10 wird der Unterricht in den Fächern mit schriftlicher Abschlussprüfung (Deutsch, Englisch und Mathematik) kursdifferenziert auf den zwei genannten Anforderungsebenen erteilt. 5. Im 9. Jahrgang werden im Fach Physik Kurse auf zwei Anforderungsebenen eingerichtet. 6. In allen anderen Fächern wird das Konzept des gemeinsamen jahrgangsbezogenen Lernens beibehalten. Unsere Erfahrungen zeigen, dass diese Organisationsform mit einem fachspezifischen Ansatz von äußerer und innerer Differenzierung am besten geeignet ist, um fachlichen und pädagogischen Anforderungen an eine moderne und kindgerechte Schule gerecht zu werden. Differenzierungskonzept der Oberschule Apensen im Überblick Jg. Deutsch Mathematik Englisch PCB Sonstige Fächer WPK AG 5 GU GU GU GU GU GU 6 GU GU Kurse GU GU GU GU 7 GU Kurse Kurse GU GU GU GU 8 Kurse Kurse Kurse GU GU GU GU 9 Kurse Kurse Kurse GU Ph-Kurs 10 Kurse Kurse Kurse GU Ph-Kurs GU GU GU GU GU GU Kurse: Unterricht mit äußerer Differenzierung auf den zwei Anforderungsebenen G und E GU: Gemeinsamer (integrierter) Unterricht
6. Organisation von Lernprozessen im gemeinsamen Unterricht Neben der äußeren Differenzierung in leistungsdifferenzierten Kursen stehen vielfältige Formen der inneren Differenzierung im gemeinsamen Unterricht. Eine Differenzierung des Lernprozesses kann erfolgen in Bezug auf die Bearbeitungszeit von Aufgaben, die Aufgabenstellungen, die Materialien, die Sozialformen, die Medien und die Unterrichtsformen. Wenn Schülerinnen und Schülern einer heterogenen Lerngruppe gemeinsam lernen, so muss dem Unterricht ein Konzept zugrunde liegen, das offene Unterrichtsformen einschließt. Einen besonderen Stellenwert haben in diesem Zusammenhang Wochenplan-Unterricht, Freiarbeit, Projektunterricht, Stationslernen, Lernbuffets, Portfolio-Arbeit und Formen des kooperativen Lernens. Insbesondere das Konzept des kooperativen Lernens bietet vielfältige Ansatzpunkte für die Individualisierung von Lernprozessen in heterogenen Lerngruppen. Oberstes Unterrichtsziel muss es sein, alle Schülerinnen und Schüler ihrem Leistungsvermögen entsprechend zu fördern und zu fordern. 7. Leistungsbeurteilung und Zeugnisse a) Da am Anfang des 5. Schuljahres noch keine Kurszuweisung aufgrund einer Elternentscheidung erfolgt, ist es Aufgabe der Schule, fundierte Bewertungsmaßstäbe und Beurteilungskriterien zu entwickeln, sodass am Ende des 5. Jahrgangs eine begründete Kursentscheidung für das Fach Englisch (vgl. 5. Differenzierungskonzept), später für die Fächer Mathematik, Deutsch und Physik, durch die Klassenkonferenz getroffen werden kann. Um die individuelle Lernentwicklung unvoreingenommen beurteilen zu können, erfolgt keine wie auch immer geartete Vorgruppierung. Mit der Anmeldung an der Oberschule entfällt somit die Unterscheidung von Haupt- und Realschülern, die Oberschule wird grundsätzlich nur von Oberschülern besucht. b) Vor dem Hintergrund unseres bisherigen Konzeptes erfolgen Leistungsmessung und beurteilung in den Fächern mit späterer äußerer Fachleistungsdifferenzierung grundsätzlich auf zwei Anforderungsebenen (G und E). c) Schriftliche Lernkontrollen werden so konzipiert, dass alle Anforderungsbereiche der Kerncurricula/curricularen Vorgaben berücksichtigt werden. In der Anforderungsebene E muss eine erhöhte Menge an Aufgaben im Anforderungsbereich III bearbeitet werden. d) Die Beurteilung erfolgt in der Anforderungsebene E, sobald in der gesamten Arbeit mindestens ausreichende Leistungen erbracht wurden. Bei mangelhaften Leistungen in der E-Arbeit werden die im G-Teil erbrachten Leistungen zur Grundlage der Bewertung gemacht. Die Note wird dann durch einen entsprechenden Hinweis ergänzt. e) Fachspezifische und mündliche Leistungen (Unterrichtsbeiträge) werden ebenfalls entsprechend der Anforderungsebenen E und G bewertet. Hierzu erarbeiten die Fachkonferenzen Beurteilungshilfen und Bewertungskriterien. Die Kursentscheidung wird von der Klassenkonferenz nach intensiver Beobachtung des Lern- und Arbeitsverhaltens und aufgrund einer differenzierten Beschreibung der erbrachten Schulleistungen getroffen. Kurszuweisung und Kurswechsel erfolgen in der Klassenkonferenz auf Antrag der Fachlehrkraft. Die Schüler erhalten grundsätzlich in allen Zeugnissen einen Hinweis auf die Anforderungsebenen in den Fächern Deutsch, Englisch und Mathematik.
8. Lehrereinsatz Das Konzept legt nahe, die Klassen eines Jahrgangs als internes Verbundsystem zu sehen, da sie durch den Kursunterricht in den Fächern Englisch, Mathematik und Deutsch eng miteinander verzahnt sind. Daraus ergibt sich, dass beim Lehrereinsatz und bei der Stundenplangestaltung darauf geachtet werden soll, dass einzelne Lehrkräfte möglichst in vielen Klassen des Jahrgangs unterrichten. 9. Das Unterrichtsfach Training In den Jahrgängen 5 bis 7 nehmen alle Schülerinnen an dem neuen Fach Training teil. Training wird mit bis zu drei Stunden im Stundenplan ausgewiesen, das schuleigene Curriculum dieses Faches (siehe Anlage) verbindet Inhalte des sozialen Lernens, des Methodenlernens und fachbezogene Lern- und Übungsformen miteinander. Die Schwerpunkte des Faches im Einzelnen: Eigenverantwortliches Arbeiten und Üben (Fachtraining) Die Schüler lernen, selbstständig Übungsaufgaben aus unterschiedlichen Fächern zu bearbeiten. Formen der freien Arbeit geben Raum für Arbeit in individuellen Interessensbereichen. Soziales Lernen (Sozialtraining) Persönlichkeitsentwicklung und der Erwerb sozialer Kompetenzen werden durch speziell dafür entwickelte Trainingsprogrammen (Lions Quest) gefördert. Methodenlernen (Methodentraining) Lern- und Arbeitstechniken, die wiederkehrend in vielen Fächern benötigt werden, sind Voraussetzung für selbstständiges Lernen. IT-Grundkurs (IT-Training) Im Rahmen dieser Lerneinheit, deren einzelne Module in den Jahrgängen 6, 7 und 8 erarbeitet werden, werden den Schülerinnen und Schülern grundlegende IT- Fähigkeiten vermittelt. Der Kurs kann in einer externen Prüfung mit dem Erwerb des europäischen Computerführerscheins (EDCL) abgeschlossen werden