«Projekt Alp Forensik mal anders» Konzept Intensivwoche

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Transkript:

«Projekt Alp Forensik mal anders» Konzept Intensivwoche Entwicklung und Erweiterung der personalen und sozialen Kompetenzen bei Patienten im stationären offenen Massnahmevollzug Sereina Fleischhauer, Dipl. Pflegefachfrau DNII/HF Ehemalige Mitarbeiterin 1 KOMPETENT UND GEMEINSAM FÜR LEBENSQUALITÄT

Entstehung des Projektes Grundgedanke Zielgruppe / Diagnosen Entwicklungsphase Ziel / Absicht Projektstart 2010 Informationssammlung Entscheid Abschluss Konzept 2013 2

Lockerungsstufen Forensik Stationen Nova und Selva 0. Aufenthalt ausschliesslich auf Station 1. 1:1 Begleitung in den Garten 2. Begleitung Garten in der Gruppe 3. 1:1 begleitete Arealausgänge 4. Begleitete Gruppenausgänge im erweiterten Areal 5. 1:1 begleitete Ausgänge ausserhalb des Areals. Begleitete Gruppenausgänge ausserhalb des Areals 6. Unbegleitete Ausgänge im Areal, zeitlich befristet 7. Unbegleitete zeitlich begrenzte zweckgebundene Ausgänge ausserhalb des Areals 8. Übernachtungsurlaube Ab Stufe 3 benötigt es die Genehmigung der zuständigen Justizbehörde. 3

Forensische Patienten weisen häufig Defizite in personalen und sozialen Kompetenzen auf. Für eine erfolgreiche Reintegration und Verbesserung der Legalprognose ist das Entwickeln und Festigen von eben diesen Kompetenzen von grosser Wichtigkeit. Die Intensivwoche Alp bietet für die Patienten eine Gelegenheit, in einer neuen Umgebung mit veränderten Lebensbedingungen (minimale Infrastruktur), ihre personalen und sozialen Kompetenzen zu überprüfen, entwickeln und zu erweitern, sowie den Sinn von gesellschaftlichen Normen zu erfahren. 4

Die Suche nach einer geeigneten Unterkunft Lai da Vons, SAC Hütte, Andeer (GR) Alp Niemet, Realta, Innerfarrera (GR) Danusali, Furna (GR) Im Ried, Furna (GR) Erste Durchführung 2014 «Danusali», Furna Zweite Durchführung 2015 «Im Ried», Furna Dritte Durchführung 2016 «Im Ried», Furna 5

Lai da Vons, Andeer, GR Alp Niemet, Innerfarrera, GR 6

Danusali, Fam. Huser Furna, GR Im Ried, Fam. Egli Furna, GR 7

Hütte steht fest Vorbereitungen können beginnen Patientenauswahl nach Kriterien Konzept im gesamten Behandlungsteam Information / Bewilligung bei einweisender Behörde einholen, evt. Sonderbewilligung einholen je nach Stufe (max. 1 Patient) Patienten informieren Meinungen einholen (Sicherheitsaspekt und Gruppendynamik keiner muss!) Wochenplanung resp. therapeutisch zielgerichtete Sequenzen festlegen und planen 8

Vorbereitungssitzungen mit der Gruppe Insgesamt mind. 7 Sitzungen geplant / Zeitmanagement Checkliste erstellen Organisatorisches klären Menü-Planung Einkaufsliste Wochenplan Alp-Tagebuch Reflexionen Präsentation der Woche nach Rückkehr Persönliche Zielsetzung mit jeweiliger BP und Behandler besprechen 9

Beispiel Wochenplan 10

Zurück auf Station Ankunft, Ausräumen Einräumen, Ankommen Transfer / Rapport an Team, Behandler, Justiz Transfer in Einzeltherapie zur Vertiefung der persönlich erarbeiteten Ziele, Legalprognose, Einschätzung, Gesamtbild des Patienten, nächste Lockerungsschritte Miteinbezug in Prognose, Therapieberichte, SOG mit einweisender Behörde resp. Justiz Deliktrelevante Verhaltensmuster zur Prüfung mit erhöhter Belastung im engeren Setting; bspw. narzistische PS verbunden mit Kränkung (Aufmerksamkeit) die zu negativen Verhaltensveränderungen führen oder den Umgang mit Bedürfnissen, Kompromissbereitschaft, Empathie, Konfliktbereitschaft, Problembewältigung, etc. 11

Auswertung und Dokumentation der gesamten Woche Resümee: Veränderung? Optimierung? Erneute Durchführung? Anpassung und Überarbeitung Konzept Alp Vorbereitung Präsentation durch Patienten für Forensik Selva und Leitung Erste Vorbereitungen für die nächste Durchführung treffen (Datum, Hütte, Personal, Budget) 12

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit 13