Die Novellierung der TA Luft aus Sicht der Industrie

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Transkript:

BDI The Voice of German Industry Die Novellierung der TA Luft aus Sicht der Industrie 28. Juni 2016 Catrin Schiffer, LL.M., Abteilung Umwelt, Technik und Nachhaltigkeit

BDI Mandat Interessenvertretung für die deutsche Industrie Ein Viertel des deutschen Bruttoinlandsprodukts (BIP) wird von der deutschen Industrie erwirtschaftet Zählt man die industrienahen Dienstleistungen hinzu, ist es sogar ein Drittel des BIP. Für das wirtschaftliche Wohlergehen Deutschlands spielt die Industrie eine herausragende Rolle Der BDI als Spitzenverband der deutschen Industrie und der industrienahen Dienstleister spricht für 36 Branchenverbände Er repräsentiert die Interessen von über 100.000 großen, mittleren und kleinen Unternehmen gegenüber Politik und Öffentlichkeit Im internationalen Vergleich nimmt die deutsche Industrie eine Sonderrolle ein. Es gibt nur wenige andere hoch entwickelte Industrieländer mit einem hohen und stabilen Industrieanteil Name, Abteilung 29. Juni 2016 Seite 2

Unsere 36 Mitgliedsverbände Arbeitsgemeinschaft Industriengruppe: Name, Abteilung 29. Juni 2016 Seite 3

BDI Ausschüsse Ausschussarbeit Der BDI bündelt die Interessen von Unternehmen und Branchen und entwickelt industriepolitische Positionen, die Basis des Dialogs mit Politik und Gesellschaft sind: Ausschuss Außenwirtschaft Ausschuss Digitale Wirtschaft, Telekommunikation und Medien Ausschuss Energie- und Klimapolitik Geld-, Kredit- und Währungsausschuss Ausschuss für Gesundheitswirtschaft Ausschuss für Verbraucherpolitik Ausschuss Öffentliches Auftragswesen Rechtsausschuss Sonderausschuss für gewerblichen Rechtsschutz Ausschuss für Rohstoffpolitik Ausschuss für Sicherheit Steuerausschuss Ausschuss Umwelt, Technik und Nachhaltigkeit Verkehrsausschuss Ausschuss für Wettbewerbsordnung BDI/BDA gemeinsame Ausschüsse Fachausschuss Bildung, Berufliche Bildung (Federführung BDA) Ausschuss für Forschungs-, Innovations- und Technologiepolitik (Federführung BDI) Mittelstandsausschuss (Federführung BDI) Name, Abteilung 29. Juni 2016 Seite 4

Abteilung Umwelt, Technik und Nachhaltigkeit Themenschwerpunkte TA Luft Seveso II Mantelverordnung Verschlechterungsverbot (Weservertiefung) Wassergefährdende Stoffe AwSV REFIT Natura 2000 Wertstoffgesetz REACH Gefahrstoffverordnung Ressourceneffizienz Ökodesign Betriebssicherheitsverordnung Arbeitsstättenverordnung Normung Managementsysteme.. Name, Abteilung 29. Juni 2016 Seite 5

Rechts- und Planungssicherheit von Unternehmen sinkt Ausweitung der Klagerechte Zersplitterung des Umweltrechts Zunahme von Klagen und insbesondere deren Verfahrensdauer Senkung der Belastungsgrenzwerte überzogene Anforderungen an die Umweltverträglichkeit Bestandsschutz weicht auf Entschleunigung von Planungs- und Genehmigungsverfahren über 1:1 Umsetzung von EU Recht hinausgehend One in, one out-regel nicht ersichtlich, wo die ausgleichende Entlastung geschaffen werden Wettbewerbsbedingung verzerren Seite 6

Die Bedeutung der TA Luft Die TA Luft ist im Genehmigungsverfahren für industrielle Anlagen von großer Bedeutung Schutz und Vorsorge vor schädlichen Umwelteinwirkungen durch Luftverunreinigungen In Deutschland mehr als 50.000 genehmigungsbedürftige Anlagen erfasst Für nicht genehmigungsbedürftige Anlagen kann die TA Luft herangezogen werden Normkonkretisierende Verwaltungsvorschrift Rechtssicherheit für Behörden und Betreiber Seite 7

Grundsätzliche Bewertung aus Sicht der Industrie Umfassende Novelle ist weder erforderlich noch umweltpolitisch geboten Maßstab für Änderungen sollten europäische Vorgaben sein Kein nationaler Alleingang Erhebliche Kostensteigerungen, Verfahrensverzögerungen und Rechtsunsicherheit müssen vermieden werden Ausreichend Zeit für fachliche Diskussionen erforderlich Seite 8

Maßstab für Änderungen müssen europäische Vorgaben sein 1:1-Umsetzung Die Mehrzahl der vorgeschlagenen Änderungen ist europarechtlich nicht gefordert und benachteiligt die Unternehmen im europäischen Wettbewerb. Diese Änderungen werden daher abgelehnt. Das europäische Immissionsschutzrecht hat ein hohes Schutzniveau, sodass deutsche Sonderwege nicht mehr gerechtfertigt sind. Keine Verschärfung der Vorgaben von BVT-Schlussfolgerungen In der TA Luft sollte nicht über die Vorgaben der BVT-Schlussfolgerungen hinausgegangen werden. Es sollte nicht im Vorgriff auf anstehende BVT-Prozesse in Europa ein neuer Stand der Technik definiert werden, der die deutsche Wirtschaft im europäischen Umfeld deutlich benachteiligen würde. (Nr. 5.4 ff) Seite 9

Keine Aufnahme von weichen Faktoren in die TA Luft In die TA Luft sollten keine Regelungen zu den weichen Faktoren aus den BVT-Merkblättern (wie z. B. Energieeffizienz) neu aufgenommen werden, bezüglich derer kein Umsetzungsbedarf im deutschen Recht besteht. Energieeffizienzmaßnahmen passen regelungssystematisch nicht in die TA Luft. (Nr. 5.2.11) Keine Verschärfung der Vorgaben der MCP-Richtlinie In der TA Luft sollte nicht über die Vorgaben der EU-Richtlinie über mittelgroße Feuerungsanlagen (MCP-Richtlinie) hinausgegangen werden. (z. B. Nr. 5.4 ff.) Seite 10

Keine Einschränkung der Irrelevanzregelung bei Änderungsgenehmigungen Die Einschränkung der bisherigen Irrelevanzregelung bei Änderungsgenehmigungen durch die Neudefinition der Begriffe Vorbelastung und Zusatzbelastung würde zu erheblichen zusätzlichen Kosten sowie Mehraufwand für die Betreiber führen und wird daher abgelehnt. (Nr. 2.2 und Folgeänderungen) Keine Verschärfung der Immissionswerte für Schadstoffdepositionen Die Schadstoffdepositionswerte sollten nicht verschärft und neue Werte nicht eingeführt werden. Diese Verschärfungen sind europarechtlich nicht gefordert, eine Folgenabschätzung fehlt. Bereits die aktuellen Depositionsgrenzwerte können in industriell geprägten Regionen zum Teil nicht eingehalten werden. (Nr. 4.5.1) Seite 11

Keine Verschärfung der im Genehmigungsverfahren geltenden Bagatellmassenstromregelung Die bisher im Genehmigungsverfahren geltende Bagatellmassenstromregelung bezüglich Neuanlagen sollte nicht gestrichen werden. Die vorgeschlagene Bagatellmassenstromregelung für Änderungsgenehmigungen muss nachgebessert werden. (Nr. 4.6.1.1) Keine Verschärfung bei den Messvorgaben Die bewährten Regelungen bezüglich der Überwachung von Emissionen sollten beibehalten werden. Die erheblichen Ausweitungen der Messvorschriften werden abgelehnt. Durch die zusätzlichen Messverpflichtungen entstehen hohe Mehrkosten für Unternehmen ohne Nutzen für die Umwelt. (Nr. 5.3.2.1 und Nr. 5.4 ff.) Seite 12

Keine Verschärfung der Emissionswerte bezüglich der Einstufung organischer Stoffe Die Regelungen zu organischen Stoffen sollten nur aufgrund von wissenschaftlichen Begründungen geändert werden. Eine Begründung liegt nicht vor. Die vorgeschlagenen Verschärfungen sind auch europarechtlich nicht gefordert und werden daher abgelehnt. (Nr. 5.2.5) Verschärfungen bei Neueinstufungen von karzinogenen Stoffen bisher nicht nachvollziehbar Die erhebliche Erweiterung der Liste der karzinogenen Stoffe sowie die Neuzuordnung einer Reihe von Stoffen zu anderen Klassen mit der Folge erheblicher Grenzwertverschärfung (z. B. Benzol und Quarzfeinstaub PM4) werden abgelehnt. Eine wissenschaftliche Begründung für die Änderungen sowie eine Folgenabschätzung fehlen bisher. (Nr. 5.2.7.1.1) Seite 13

Neue Regelung zum Umgang mit Einstufungen von Stoffen schaffen In der TA Luft sollte eine neue Regelung geschaffen werden, die gewährleistet, dass auch im Einzelfall die automatisierte Verknüpfung zwischen der Einstufung von Stoffen und der Festlegung von Emissionswerten in der TA Luft nicht zu unverhältnismäßigen Nachrüstungsanforderungen an Industrieanlagen führt. (Nr. 5.2.5, 5.2.7.1.1) Keine Verschärfung der Anforderungen zur Vermeidung diffuser Emissionen an technische Ausrüstungsgüter (wie z. B. Pumpen) Die Streichung des Begriffes organisch und die Ergänzung oder bei Verwendungstemperatur würden zu erheblichen Kostenbelastungen für die Betreiber führen und werden abgelehnt. (Nr. 5.2.6) Seite 14

Keine Aufnahme der Geruchsimmissionsrichtlinie in die TA Luft Angesichts der zahlreichen ungeklärten Fragen und Auslegungsprobleme bei der Anwendung der Geruchsimmissionsrichtlinie im Genehmigungsverfahren sollte die GIRL nicht in die TA Luft aufgenommen werden. (Anhang 7) Eindeutige Begriffsdefinitionen erforderlich In der TA Luft sollten eindeutige Begriffsdefinitionen erfolgen, um Rechtsunsicherheiten zu vermeiden. Dies gilt insbesondere bei neu eingeführten bzw. geänderten Begriffen. (z. B.: Nr. 5.2.8 Geruchsstoffe oder Nr. 5.4.1 Notbetrieb/ Notantrieb ) Seite 15

Aufnahme einer Regelung zu Critical Loads nur unter bestimmten Voraussetzungen Die vorgeschlagene Regelung der Prüfmaßstäbe für die Durchführung einer FFH-Untersuchung in Bezug auf immissionsschutzrechtlich genehmigungsbedürftige Anlagen kann nur unterstützt werden, wenn insgesamt zumutbare Anforderungen formuliert werden. (Anhang 8) Critical Loads: Zielwerte für Einträge in Ökosysteme (FFH-Gebiete) derzeit überwiegend im Hinblick auf Stickstoff zukünftig auch Säure- und Schwermetalleinträge, UQNs etc. möglich Gem. 4, 6 BImSchG dürfen andere öffentlich-rechtliche Vorschriften. dem Betrieb der Anlage nicht entgegenstehen ivm 34 Abs. 1 Satz 1 BNatSchG: Projekte vor Zulassung auf Verträglichkeit mit den Erhaltungszielen eines Natura 2000-Gebiets überprüfen ( ist das Vorhaben einzeln oder im Zusammenwirken mit anderen Projekten oder Plänen geeignet, das Gebiet erheblich zu beeinträchtigen ) Seite 16

Regelung zu Critical Loads in TA Luft muss nachgebessert werden Eindeutige Regelung zu Bagatellmassenströmen (aneco Gutachten) Festlegung einer Irrelevanzschwelle von 0,3 kg ha*a Bagatellschwelle von 3% Einfügen von saldierender Betrachtung, Entlastungseffekte Kumulation insbesondere im FGSV Leitfaden abmildern Beschränkung auf Stickstoff Anhang 9 sollte gestrichen werden Es wird keine Veranlassung für Anhang 9 gesehen, der Prüfmaßstäbe in Bezug auf empfindliche Pflanzen und Ökosysteme auch für Industrieanlagen regelt. Diese Regelung würde ein erhebliches Prüfungsprogramm für Industrievorhaben schaffen mit erheblichem zusätzlichem Aufwand und Kosten. Seite 17