Sport Marlen Frömmel Differenzierung im Sportunterricht Studienarbeit
Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald Institut für Sportwissenschaft Differenzierung im Sportunterricht Ausarbeitung für den Grundkurs Sportdidaktik IV Probleme im Schulsport WS 2004/2005 Vorgelegt von Marlen Frömmel, Lehramtstudentin für die Fächer Deutsch, Geschichte und Sport
Inhaltsverzeichnis 1. Der Sportunterricht... 3 2. Mein Verständnis von Sportunterricht... 4 3. Die Schülerorientierung... 5 3.1 Der Begriff Schülerorientierung... 5 3.2 Schülerorientierung und Sportunterricht... 6 3.2.1 Schülerorientierter Sportunterricht und Förderung der Sachkompetenz... 6 3.2.2 Schülerorientierter Sportunterricht und Förderung der Selbstkompetenz... 7 4. Leisten und Bewerten... 8 4.1 Leistungsmessung/-feststellung... 8 4.2 Leistungsbewertung... 8 4.2.1 Bewertungsnormen... 9 4.2.2 Problembereiche der Leistungsbewertung... 10 5. Differenzierung... 11 5.1 Differenzierung und Leistung... 11 5.2 Ziele der Differenzierung... 12 5.3 Mittel oder Maßnahmen der Differenzierung... 12 5.3.1 Die didaktische Differenzierung... 12 5.3.2 Die methodische Differenzierung... 13 5.3.3 Das individuelle Eingehen auf den Schüler... 13 5.4 Differenzierung und Unterrichtsvorbereitung... 14 5.5 Differenzierung und Unterrichtsführung... 14 6. Differenzieren und Bewerten in der Leichtathletik... 15 7. Resümee... 17 8. Literatur... 18 2
1. Der Sportunterricht Sportunterricht soll als Unterricht in verschiedenen sportlichen Aktivitäten zur Förderung der körperlichen Entwicklung und des Wohlbefindens des Einzelnen dienen. Das dem Sportunterricht zugrunde liegende Verständnis von Sport ist dabei weit gefasst. Es geht über eine Systematisierung nach Sportarten hinaus, indem es in den Kontext des schulischen Bildungs- und Erziehungsauftrags eingebettet wird. Der Sportunterricht trägt zur Entwicklung der Bereitschaft und Fähigkeit bei, an der gegenwärtigen kindlichen Bewegungskultur kompetent teilzunehmen und diese zukünftig mitzugestalten. Die Kinder erwerben Kenntnisse und Einsichten, Einstellungen und Haltungen, um die grundlegenden sachlichen und sozialen Bedingungen von Bewegung, Spiel und Sport zu verstehen und sich ihnen entsprechend angemessen verhalten zu können. In der Auseinandersetzung mit ihrem Körper entwickeln und verbessern die Kinder ihre motorischen und koordinativen Fähigkeiten. Sie erfahren den Wechsel von körperlicher Anspannung und Entspannung, Belastung und Erholung, schulen ihre Sinne und ihre Wahrnehmungsfähigkeit, erleben ihre Bewegungen und ihren Körper vielfältig und lernen, auch mit unangenehmen Empfindungen umzugehen. Sie werden darin unterstützt, eine positive Einstellung zu ihrem Körper und zu ihrer körperlichen Leistungsfähigkeit zu gewinnen und Selbstvertrauen auszubilden. 1 Dabei herrschen Unterschiede in einer Sportklasse auf den verschiedensten Ebenen. Nicht nur Geschlecht und Leistung spielen hierbei eine Rolle, auch Motivation, Disziplin, Interesse etc. sind bedeutsam. Die Bedingungen des Sportunterrichts, dessen Ziele und Werte, Methoden und Inhalte werden größtenteils durch den Lehrer vermittelt. Die Aufgabe des Lehrers besteht darin, sich der herrschenden Ungleichheiten bewusst zu werden, zu thematisieren und diese durch methodisch geschickten Aufbau des Unterrichts aufzufangen. Nach einer Einführung in mein Verständnis von Sportunterricht auf der Grundlage verschiedener sportdidaktischer Positionen, werde ich auf die zwingend notwendige Schülerorientierung eingehen. Um dabei alle Schüler möglichst zum gleichen Ziel zu führen, ist eine Differenzierung hinsichtlich der einzelnen Leistungsfähigkeit notwendig, woraus sich auch Konsequenzen für die Leistungsbewertung im Sportunterricht ergeben. 1 Vgl. Rahmenplan Mecklenburg-Vorpommern, 2002. 3